Qualitätsstandards für das KjG-Traineekonzept
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- Laura Becke
- vor 7 Jahren
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1 Qualitätsstandards für das KjG-Traineekonzept Zielsetzung Das KjG-Traineekonzept ist eine erlebnis- und praxisorientierte Ausbildung zur Jugendgruppenleiterin/zum Jugendgruppenleiter. Es umfasst das Traineeprogramm und das Traineeprogrammplus. Grundlage sind die in der KjG-Bildungskonzeption formulierten Bildungsziele. Umsetzung Im Dekanat findet aufgrund der Bildungshoheit der Verbände das Traineekonzept in Verantwortung der KjG- Dekanatsleitung mit Unterstützung des Jugendreferates statt. Die Bildungsangebote sind so aufeinander abzustimmen, dass sie sich gegenseitig ergänzen und bereichern, aber keine interne Konkurrenz aufbauen. Inhaltliche Kriterien Methodische Kompetenzen Erlernen von Methoden zur Gestaltung der Jugendarbeit Inhaltliche Kompetenzen Beschäftigung mit rechtlichen, religiösen und freizeitpädagogischen Themen Soziale Kompetenzen Grundlagenvermittlung für die persönliche Lebensgestaltung im Privatleben, Beruf/Ausbildung und in der Gesellschaft Aufgaben Rolle des KjG-Dekanats: Entscheidung über die Durchführung des Traineekonzeptes im Dekanat liegt bei der KjG- Dekanatskonferenz Entscheidung über die Durchführung des Traineeprogramms vor Ort liegt bei der KjG-Dekanatsleitung Einbindung in die KjG-Kursarbeit im Dekanat Verantwortung für die Traineemodule im Dekanat Verantwortung für das Trainneeprogrammplus Kontakt zu den Gruppen vor Ort regelmäßige Überprüfung der Qualitätsstandards des Traineekonzepts Rolle des Jugendreferats: Organisiert die Erste-Hilfe-Kurse Organisiert Zuschüsse für die übergreifenden Veranstaltungen Organisiert die Evaluation der einzelnen Traineeprogramme und des gesamten Traineekonzepts im Dekanat Berät und unterstützt die Hauptberuflichen und Ehrenamtlichen vor Ort Berät und unterstützt die KjG-Dekanatsleitung bei der konzeptionellen Umsetzung des KjG- Traineekonzepts. Seite 1 von 10
2 Rolle der Kirchengemeinden: Verantwortlicher Ansprechpartner für das Traineeprogramm Werbung vor Ort Führen das Traineeprogramm vor Ort nach den Qualitätsstandards mit Hilfe des Traineehandbuches durch Begleiten die Jugendlichen vor Ort Führen mit den Jugendlichen die Praxisprojekte durch Kümmern sich um die Finanzierung vor Ort Sind verantwortlich für die Unterstützung und die Schaffung von möglichen Engagementformen nach dem Traineeprogramm Aufstellen eines kompetenten Leitungsteam nach den nachfolgenden Kriterien Leitungsteam vor Ort Die Anzahl der Mitglieder des Leitungsteams orientiert sich an der Gruppengröße und liegt bei mindestens zwei Teamern (auf sechs TeilnehmerInnen ein Teamer). Das Team soll für die Dauer des gesamten Traineeprogramms konstant bleiben. Beide Geschlechter müssen im Leitungsteam vertreten sein; das Teams soll möglichst paritätisch besetzt sein Mitglieder des Leitungsteams können Hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter mit Erfahrungen in der Kursarbeit bzw. Jugendarbeit sein Veranstalter vor Ort: BDKJ-Mitgliedsverband subsidiär die Kirchengemeinde/Seelsorgeeinheit Veranstalter auf Dekanatsebene: KjG Dekanat und Kath. Jugendreferat Seite 2 von 10
3 Traineeprogramm Zielsetzung Das Traineeprogramm ist ein erlebnis- und praxisorientiertes Angebot für Jugendliche. Es ist die Voraussetzung für die Teilnahme am Traineeprogrammplus. Die TeilnehmerInnen erleben beim Traieeprogramm die Gemeinde, die Gruppe und sich selbst mit ihrer eigenen Spiritualität. Aus dem Erlebten gewinnen die Jugendlichen soziale Kompetenzen, Motivation und Inspiration für ihr weiteres Engagement. TeilnehmerInnen/Zielgruppe Zielgruppe des Traineeprogrammes sind angehende GruppenleiterInnen oder Jugendliche, die sich für das Leiten von Gruppen, das Organisieren von Aktionen oder die Mitarbeit in der kirchlichen Jugendarbeit interessieren. Das Mindestalter der TeilnehmerInnen beträgt 14 Jahre. Die Teilnahme am Traineeprogramm ist unabhängig von einer KjG-Mitgliedschaft offen für alle, die sich für die kirchliche Jugendarbeit interessieren. Einheiten des Traineeprogramms Leitung von Gruppen verschiedene Leitungsstile kennen lernen die eigene Rolle als Leitung Kindermitbestimmung Gruppendynamik kennen und reflektieren von Gruppenphasen Methoden entsprechend der Gruppenphasen einsetzen Meine Person die Entwicklung in der eigenen Biographie betrachten sich die eigenen Stärken und Schwächen bewusst machen Selbst- und Fremdwahrnehmung Verantwortung für die eigenen Interessen wahrnehmen die eigene Prägung durch Kultur und Geschlecht die eigene Motivation als GruppenleiterIn Planen und Organisieren strukturiertes Planen und Durchführen von Sitzungen und Aktionen Finanzen und Zuschüsse ( Modul auf Dekanatsebene) Seite 3 von 10
4 Rechte und Pflichten Jugendschutzgesetz Aufsichtspflicht Sexualstrafrecht Haftung Urheberrecht (Gema, Videma), FSK, USK Hinweise auf Hygienevorschriften Teamarbeit verschiedene Rollen im Team Arbeitsweisen eines Teams Entwicklungsphasen und Auswertung von Teamarbeit Spielpädagogik Spiele richtig anleiten verschiedene Arten von Spielen kennen und unterscheiden Spiele zielgerichtet einsetzen, um Themen zu bearbeiten sensibler Einsatz von Spielen bezogen auf Gruppenphasen und Zielgruppe Spiele auswerten Schutzauftrag Kindeswohl Auseinandersetzung mit dem Thema Kindeswohl Situationen, in denen das Kindeswohl gefährdet ist, erkennen und einschätzen können Wissen, wie man bei Verdacht handeln soll Erste Hilfe Maßnahmen der Ersten Hilfe in Gruppenstunde und Freizeit Gestaltung durch (externe) Fachleute (z. B. aus einem Rettungsdienst oder medizinisches Fachpersonal) Rahmenbedingungen Zeit/Dauer: Das Traineeprogramm dauert ca. 1 ½ Jahre. Eine Einheit dauert zwischen zwei und vier Stunden. Anwesenheit und Teilnahmebestätigung: Um eine Teilnahmebestätigung für das Traineeprogramm zu erhalten, ist die Teilnahme an mindestens 8 der 10 Treffen vorausgesetzt. Desweiteren ist eine Teilnahme an mindestens einem Traineemodul auf Dekanatsebene und ein zweitägiger Erste-Hilfe-Kurs nötig. Jugendleitercard (Juleica) Um die Juleica zu erhalten, muss zusätzlich zum Traineeprogramm das Traineeprogrammplus besucht werden. Seite 4 von 10
5 Traineemodule auf Dekanatsebene Die Traineemodule sind Dekanatsausbildungskurse für Jugendleiter aus dem Dekanat. Traineemodule können auch als Juleica-Auffrischungskurse verwendet werden. Für eine Juleica-Verlängerung werden 8 Stunden Auffrischungskurse benötigt. Die Abendmodule haben in der Regel eine Dauer von zwei bis drei Stunden und die ganztägigen Module sechs bis sieben Stunden. Veranstaltungsort der Module ist das Jugendreferat. Die Teilnahme an den Modulen ist kostenlos und für die Teilnahme wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt. Beispielhafte Inhalte der Traineemodule Finanzen & Zuschüsse Kochen für große Gruppen Freizeiten Hygiene Spielepädagogik spezial Geocaching Naturpädagogik Medienpädagogik Kindeswohl Spiritualität Mini spezial KjG-Spezial Die Teilnahme an diözesan- und dekanatsweiten Kursen der BDKJ-Mitgliedsverbände können als Modul für das Traineeprogramm anerkannt werden. Kursteam für die Traineemodule auf Dekanatsebene Die KursleiterInnen sollen den KjG-Grundlagenkurs oder eine gleichwertige Ausbildung absolviert haben. Mindestens zwei KursleiterInnen müssen Erfahrung in der Leitung von Kursen haben. Mindestens die Hälfte der KursleiterInnen sind KjG-Mitglieder, um den Verband inhaltlich repräsentieren zu können. Das Kursteam soll für die Dauer des gesamten Kurses konstant bleiben. Beide Geschlechter müssen im Leitungsteam vertreten sein; das Team soll möglichst paritätisch besetzt sein. Die Anzahl der KursleiterInnen hängt von der Größe der Kursgruppe ab und liegt bei mindestens drei (bis 18 TeilnehmerInnen) bzw. vier (ab 18 TeilnehmerInnen). Sofern das Kursteam rein ehrenamtlich besetzt ist, wird es bei Bedarf von einer/einem hauptberuflichen ReferentIn begleitet und unterstützt. Seite 5 von 10
6 Traineeprogrammplus TeilnehmerInnen/Zielgruppe Zielgruppe des Traineeprogrammplus sind GruppenleiterInnen oder Jugendliche und junge Erwachsene, die sich für das Leiten von Gruppen und das Organisieren von Aktionen interessieren. Das Mindestalter der TeilnehmerInnen beträgt 16 Jahre. Bedingung für die Anmeldung ist der Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme am Traineeprogramm. Die Teilnahme am Traineeprogrammplus ist unabhängig von einer KjG-Mitgliedschaft offen für alle, die sich für die kirchliche Jugendarbeit interessieren. Verpflichtende Einheiten des Traineeprogrammplus Jugendarbeit in der Kirchengemeinde konkrete Situation der TeilnehmerInnen reflektieren Strukturen auf Gemeindeebene kennen lernen Einordnung der Jugendarbeit im Gefüge der Kirchengemeinde eigene Ziele und fremde Erwartungen Leitung von Gruppen verschiedene Leitungsstile kennen lernen die eigene Rolle als Leitung Kindermitbestimmung Gruppendynamik kennen und reflektieren von Gruppenphasen Methoden entsprechend der Gruppenphasen einsetzen Meine Person die Entwicklung in der eigenen Biographie betrachten sich die eigenen Stärken und Schwächen bewusst machen Selbst- und Fremdwahrnehmung Verantwortung für die eigenen Interessen wahrnehmen die eigene Prägung durch Kultur und Geschlecht die eigene Motivation als GruppenleiterIn KjG verbandliche Jugendarbeit Grundlagen und Ziele der KjG demokratische Strukturen in der KjG Glaube & Spiritualität die Entwicklung des eigenen Glaubens in der Biographie betrachten über den eigenen Glauben sprechen spirituelle Formen entwickeln, um christlichen Glauben zu erleben und für andere erlebbar zu machen Seite 6 von 10
7 Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen Alltag von Kindern und Jugendlichen als Ausgangsbasis für die Gestaltung der Jugendarbeit nehmen Unterschiede zwischen eigener Kindheit und Jugend und der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen heute wahrnehmen und berücksichtigen Gestaltung von altersgemäßen Angeboten Berücksichtigung von unterschiedlichen kulturellen Hintergründen Mögliche weitere Themen Projektarbeit die Projektmethode kennen lernen ein Projekt planen und praktisch (innerhalb des Kurses oder zwischen den Kursteilen in den Gemeinden) durchführen Genderpädagogik sensibel werden für Rollenklischees in der Gesellschaft und in der Jugendarbeit sich der Vorbildfunktion als GruppenleiterIn bewusst sein und vielfältige Rollenerfahrung bei Kindern und Jugendlichen fordern und fördern Werte sich über die eigenen Werte bewusst werden und diese kommunizieren für eigene Werte einstehen Öffentlichkeitsarbeit Interessenvertretung und Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit zielgruppengerechte Nutzung und Gestaltung von Medien Motivation Wie motiviere ich mich selbst? Wie motiviere ich andere? Integrative Jugendarbeit Integration von Menschen mit Behinderung in die Jugendarbeit Interkulturelles Lernen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen erkennen und sensibel damit umgehen Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur und ihren Werten Umgang mit Konflikten Ursachen von Konflikten und ihre Bearbeitung Formen von Gewalt sowie weitere von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen gewünschte Themen Seite 7 von 10
8 Rahmenbedingungen Das Traineeprogrammplus umfasst mindestens 5 Kurstage. Ein Kursteil bildet einen Block von mindestens 4 vollen Kurstagen. Die Kursgruppe besteht aus mindestens 15 TeilnehmerInnen und höchstens 26 TeilnehmerInnen. Der Teilnahmebeitrag ist für KjG-Mitglieder mindestens um den aktuellen KjG-Mitgliedsbeitrag günstiger als für Nicht-Mitglieder. Der Teilnahmebeitrag soll von der Gemeinde übernommen werden. Das Traineeprogrammplus erfüllt die Bedingungen zum Erhalt der JugendleiterInnencard (Juleica). Kursteam für das Traineeprogrammplus auf Dekanatsebene Die KursleiterInnen sollen den KjG-Grundlagenkurs oder eine gleichwertige Ausbildung absolviert haben. Mindestens zwei KursleiterInnen müssen Erfahrung in der Leitung von Kursen haben. Mindestens die Hälfte der KursleiterInnen sind KjG-Mitglieder, um den Verband inhaltlich repräsentieren zu können. Das Kursteam soll für die Dauer des gesamten Kurses konstant bleiben. Beide Geschlechter müssen im Leitungsteam vertreten sein; das Team soll möglichst paritätisch besetzt sein. Die Anzahl der KursleiterInnen hängt von der Größe der Kursgruppe ab und liegt bei mindestens drei (bis 18 TeilnehmerInnen) bzw. vier (ab 18 TeilnehmerInnen). Sofern das Kursteam rein ehrenamtlich besetzt ist, wird es bei Bedarf von einer/einem hauptberuflichen ReferentIn begleitet und unterstützt. Seite 8 von 10
9 Anhang 1 Beispiel für den Ablauf des Traineekonzeptes: Traineeprogramm: 1. Monat: Infoabend/Elternabend (Rückkopplung in die Gemeinde) 2. Monat: 1. Erstes Treffen Kennenlernen 3. Monat: 2. Arbeitseinheit (AE): Woher komme ich? Entdecke was in dir steckt? 4. Monat: 3. Weihnachtsaktion: Kochduell (evtl. mit coolem Gast) 5. Monat: 4. AE: Meine Rolle, Kommunikation, Leitungsstile 6. Monat: 5. AE: Projektarbeit/Praxisprojekt (Durchführung in den kommenden Monaten) 7. Monat: 6. AE: Rechtliches, Spielepädagogik 8. Monat: 7. AE: Teamarbeit, Programmplanung 9. Monat: 8. AE: Erste-Hilfe-Kurs (2-tägig) 10. Monat: 9. AE: Feedback, Konflikte 11. Monat: 10. Abschluss / Feier / Teilnahmebestätigung Monat: 11. Praxisprojekt Traineeprogrammplus: 18. Monat: Teilnahme am Aufbaukurs (5 Tage in einem Bildungshaus). Nach dem Aufbaukurs kann die Jugendleiterkarte (Juleica) beantragt werden. Kombination mit der Schülermentorenausbildung: Es ist eine Kombination mit der Ausbildung zum Schülermentor möglich. Hier werden noch zusätzliche Inhalte zum Engagement an der Schule vermittelt. Kombination mit der Firmkatechese: Das Traineeprogramm kann auch als Firmvorbereitung genutzt werden. Die Jugendlichen beschäftigen sich zusätzlich zu den Inhalten des Traineeprogramms noch mit dem eigenen Glauben, der Firmung und weiteren Themen. Seite 9 von 10
10 Anhang 2 Begriffsdefinitionen und Schreibweise für das KjG-Traineekonzept Begriff Traineekonzept Traineeprogramm Traineemodul Traineeprogrammplus Leitungsteam Kursteam Trainees GruppenleiterIn Erklärung Das Traineekonzept beschreibt das gesamte Konzept. Es besteht aus dem Traineeprogramm, den Traineemodulen und dem Traineeprogrammplus. Mit Traineeprogramm sind die Veranstaltungen gemeint die auf Gemeindeebene stattfinden. Es beinhaltet darüberhinaus die Traineemodule. Die Traineemodule sind Bestandteil des Traineeprogramms und finden zentral auf Dekanatsebene statt. Das Traineeprogrammplus ergänzt das Traineeprogramm um einen einwöchigen Kurs auf Dekanatsebene. Das Leitungsteam leitet das Traineeprogramm auf Gemeindeebene. Das Kursteam leitet die Traineemodule und den einwöchigen Kurs auf Dekanatsebene. Die Trainees sind die Teilnehmer des Traineekonzepts. GruppenleiterIn ist, wer das Traineeprogrammplus oder das KjG-Kurspaket abgeschlossen hat. Seite 10 von 10
11 Traineekonzept Überblick A KjG-Traineekonzept KjG-Traineeprogramm Traineeprogrammplus Besuch der Arbeitseinheiten auf Gemeindeebene Besuch mind. eines Traineemoduls auf Dekanatsebene/ Diözesanebene Besuch eines KjG-Aufbaukurses auf Dekanatsebene Voraussetzung Nachweis: Teilnahmebestätigung am Traineeprogramm (8 Besuchte Arbeitseinheiten und ein Traineemodul) Nachweis: Zertifikat das den Teilnehmer als Gruppenleiter qualifiziert Juleica-Berechtigung
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