Was brauchen Pflegeeltern?
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- Marcus Koch
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Was brauchen Menschen? DIRK SCHÄFER / ANDY JESPERSEN Was brauchen Pflegeeltern? Erste Instanz: Bildung Träume Schlaf Grenzen Auseinandersetzung Lachen Zärtlichkeit Körperkontakt Empathie Wünsche Zweite Instanz: Geborgenheit Sprache Zuwendung Beziehungen Neugier Austausch Vertrauen Ruheinseln Medizin Stabilität Liebe Geld Selbstverwirklichung Musik Herausforderungen Bindungen Erfolge Gutes Luft Essen Sicherheit Zuhause Zugehörigkeit Austausch Freundschaften Entfaltungsmöglichkeiten Verlässlichkeit Regeln Was brauchen Eltern: Werte Gelassenheit Geduld Belastbarkeit Zeit Partner Humor Netzwerk Reflexionsfähigkeit Vertrauenspersonen Selbstbewusstsein Auszeit Große Herzen Kooperation Unterstützung Austausch Kinder Mut Flexibilität Erziehungsvorstellungen
2 Was brauchen Pflegeeltern: Gute Beratung Öffentliche Familie Loslassen Leidensfähigkeit Teilen können Akzeptanz Vorurteilsfreiheit Wissen Optimismus Selbstakzeptanz Wegbegleiter Lebensfreude Bindungsfähigkeit Das Erkennen von Möglichkeiten und Konsequenzen Soziale Kompetenz Ehrliche Vorbereitung Langer Atem Kommunikationsfähigkeit Welchen Belastungen sind Pflegeeltern ausgesetzt? Und welche Ressourcen haben/ erhalten Sie? Belastungen im Lebensfeld: Nahrungsaufnahme des Kindes ist mangelhaft Blinde Flecken in der Vergangenheit des Kindes Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung des Kindes Schwierige Herkunftsfamilie Verhaltensauffälligkeiten des Kindes führen zu Belastungen Umgangskontakte Druck von außen (Schule, Jugendamt, Familie, viele hohe Erwartungen an die Pflegeeltern) Wenn in schwierigen Phasen des Kindes, das ganze Umfeld negativ auf das Kind reagiert Wenig Akzeptanz der Umwelt Reaktionen der Kinder nach Umgangskontakten mit ihren leiblichen Eltern (wenn sie in der Entwicklung zurück geworfen werden) Belastungen auf intrapersonaler Ebene: Hoher Zeitaufwand, viele Termine (Fördertermine, Arzttermine, Hilfepläne, Umgangskontakte, etc ) Eigene Kompetenz und Ethik von Erziehung wird in Frage gestellt Hilflosigkeit mit den sich wiederholenden negativen (bewerteten) Verhaltensweisen des Pflegekindes Mangelnde Akzeptanz von außen Aus der Norm fallen Einschränkungen in der Bindungsfähigkeit des Pflegekindes Ängste im Bezug auf die Herkunftsfamilie Erwartungen an das Pflegekind erfüllen sich nicht Den besonderen Anforderungen eines Pflegekindes gerecht zu werden Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, soziale Ausgrenzung Erste Zeit im häuslichen Milieu Ungeklärter Status des Verbleibes (des Kindes) in der Pflegefamilie Transferleistung (ich bin nicht gemeint) Herausforderung durch besonderes Verhalten
3 Trauma: 1.Umgang mit der Traumaverarbeitung beim Kind und 2. Trigger Reaktion bei den Pflegeeltern Verhalten des Kindes auf Grund seiner Geschichte (z.b. ständiges Reden) Angst vor der Herausnahme Belastungen im gesellschaftlichen Kontext: Immer in Frage gestellt zu werden Bürokratie Rechtliche Unsicherheit Unterschiedlichen Erwartungshaltungen gerecht werden zu wollen und zu sollen Mangelnde Offenheit der Jugendhilfe Unklare Perspektive Unverständnis aus dem Umfeld Unsicherheit/ auch über die weitere Zukunft Entscheidungen von außen ohne eigene Handlungsmöglichkeit Fehlende Unterstützung in Krisensituationen Stigmatisierung/ die Nichtakzeptanz von außen Fehlende Wertschätzung Schlechte Rahmenbedingungen Diskriminierung des Pflegekindes Ressourcen im Lebensfeld: Netzwerk und familiärer Rahmen Krisenfestigkeit Austausch mit anderen Pflegeeltern Kompetente Ansprechpartner Funktionierende Elternbeziehung Auszeiten Tragendes Soziales Umfeld Wertschätzung Stabiles und belastbares Familiensystem Beratung Annahme von Unterstützungen Ressourcen auf Intrapersonaler Ebene: Optimismus Positive Grundeinstellung Liebe zum Kind Stabile Persönlichkeit Offenheit die Hilfe zulassen zu können Liebe geben und bekommen Liebe der Pflegekinder (Freude am Gedeihen der Kinder) Hohe Flexibilität sich auf das Kind einzustellen Fähigkeit Grenzen an zuerkennen (eigene und die anderer) Motivation Hartnäckigkeit Gelassenheit Geduld und ein langer Atem
4 Ressourcen im gesellschaftlichen Kontext: Wirtschaftliche Sicherheit Gute fachliche Beratung und Unterstützung Supervision Ansprechpartner Was brauchen Pflegeeltern: Wunsch der Pflegeeltern: Entlastung für Freiräume Wahrnehmung und Anerkennung des Bedürfnisses Beziehungs und Gefühlsleben mit Partner/in zu leben Ressourcen durch Fachdienste: Gemeinsam mit den Pflegeeltern schauen, was in der aktuellen Situation greifen kann, z.b.: o Sozialpädagogische Einzelhilfe (für eine regelmäßige Entlastung) o Austausch in einem Pflegeelternnetzwerk (für eine gegenseitigen Hilfestellung) o Erhöhter Erziehungsbeitrag für die Organisation eines Babysitters Wünsche der Pflegeeltern: Dass der Fachdienst dieses Anliegen ernst nimmt und Angebote macht, z.b. Kinderbetreuung, oder Kostenübernahme einer Ferienfreizeit Jugendamt soll die Kompetenzen klären, Mitspracherecht Wünsche von den PE und an den PKD: 1) PE: Auszeit, Babysitter über das Wochenende, als Thema gegenüber dem PKD zu formulieren PKD: Netzwerkangebote machen, Themenabende (Sommerfest, Gruppenarbeit, Frühstück, Familienfahrt) 2) PE: Mehr Privatsphäre, Beteiligung an Terminvereinbarung + Transparenz PKD: Koordination/ Regie, Synergieeffekte erzielen, Respekt den Bedürfnissen nach Privatsphäre, Parteilichkeit 3) PE: Verständnis vom Jugendamt, andere Beteiligte, Mut zugesprochen werden, Wertschätzung PKD: Wertschätzung, Umdeutung, Supervisionsangebot, Trauerbegleitung, Nachsorge, Angebot nach alternativen Lösungen + Unterstützungsmöglichkeiten 4) PE: Anerkennung unserer Belastungen, Erlaubnis bekommen eine Grenze zu ziehen, die eigene Familie zu schützen PKD: Akzeptanz, auch den Fokus auf das leibliche Kind zu richten, Supervisionsangebote, Enttabuisierung des Themas abgeben PKD: Kostenübernahme Ansprechpartner benennen und ggf. vermitteln
5 Individueller Blick (z.b. kann eine Putzhilfe manchmal nützlich sein) Klare Regelungen schaffen, diese im Hilfeplan festlegen und Zuständigkeiten transparent machen Fragen: 1) Was würden Sie sich als Pflegeeltern in dieser Situation wünschen? 2) Welche Ressourcen könnte ein Fachdienst den Pflegeeltern bereitstellen? Antwort auf Frage 1: Verständnis Sofortige Unterstützung Dauerhafte Begleitung des Prozesses Wertschätzung für das geleistete Sachliche Informationen ( Trauma/Kognitive Entwicklung) Antwort auf Frage 2: Sofort Zeit zur Verfügung stellen Entlastungsangebote Perspektivklärung zur Stabilisierung oder ggf. zur Beendigung des Pflegeverhältnisses Empathie Fachwissen Entlastung auf psychischer Ebene Was brauchen Pflegeeltern? Fragen: 1) Was würden Sie sich als Pflegeeltern in dieser Situation wünschen? 2) Welche Ressourcen könnte ein Fachdienst den Pflegeeltern bereitstellen? Wunsch der Pflegeeltern: Zeit zu zweit als Paar Auszeit Was kann der PKD tun? Partnerfamilien Netzwerk erstellen Babysitter Kind darf nicht das Gefühl des Abschiebens haben Wir wünschen: Regelmäßige gemeinsame Auszeit mit dem Partner Bestätigung, dass ich/ wir dieses Bedürfnis äußern dürfen Thematisierung der eigenen Bedürfnisse
6 Unterstützung der Alltagsgestaltung als Paar + die Freiheit den Besprechungsrahmen mit zu bestimmen Ich/ wir möchte/n unsere Privatsphäre gewahrt sehen Terminabsprache Die Möglichkeit auch nein sagen zu können Unterstützung einfordern können Der Fachdienst: Vernetzt Familien, um gegenseitige Unterstützung in Kraft zu setzen Wahrnehmung der Grundbedürfnisse eines Paares Selber Personal stellen für die Unterstützung Herausfinden wo sich Paarinseln befinden Sehr intensive Vorbereitungsphase auf das Leben als öffentliche Familie Terminabsprachen Unterstützung anbieten für Besuchstermine
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