Neuordnung der Büroberufe zum 1. August 2014

Transkript

1 Kaufmann/frau für Büromanagement Neuordnung der Büroberufe zum 1. August 2014

2 Inhalt 1 Hintergrund der Neuordnung 2 Der neue Beruf 3 Die Abschlussprüfung 4 Weitere Schritte

3 Hintergrund der Neuordnung 1 Hintergrund der Neuordnung Statistik der Büroberufe Zusammenlegung von Berufen Einbindung des Handwerks 2 Der neue Beruf 3 Die Abschlussprüfung 4 Weitere Schritte

4 Statistik der Büroberufe Ausbildungsverträge in den Büroberufen Beruf Bereich Bürokaufmann/frau alle Kaufmann/frau für Bürokommunikation Fachangestellte/r für Bürokommunikation Industrie Handwerk alle öffentlicher Dienst Summe Quelle: ZDH/Statistisches Bundesamt

5 Zusammenlegung von Berufen Kaufmann/frau für Bürokommunikation (1991) Bürokaufmann/frau (1991) Fachangestellte/r für Bürokommunikation (1992) Kaufmann/frau für Büromanagement Anpassung an wirtschaftliche, technologische und organisatorische Entwicklung. Gemeinsame Kernqualifikationen und fachspezifische Ausrichtung Akzeptanz der Büroberufe erhalten und ausbauen

6 Einbindung des Handwerks Im Rahmen des Sachverständigenverfahrens wurde das Handwerk durch zwei Sachverständigen und einen stellvertretenden Sachverständigen vertreten. Stellungnahmen aus der Handwerksorganisation wurden durch die Sachverständigen eingebracht. Ein zentraler Ansprechpartner der Handwerkskammern für Prüfungsfragen wurde aus Hessen benannt und in das Verfahren eingebunden. Handwerksinterne Einbindung der Planungsgruppe Ausbildung sowie der Arbeitsgruppe ÜLU-Kaufmann/frau für Büromanagement. Quelle: ZDH/Statistisches Bundesamt

7 Der neue Beruf 1 Hintergrund der Neuordnung 2 Der neue Beruf Eckwerte / Struktur / Ziel Ausbildungsberufsbild Rahmenlehrplan 3 Die Abschlussprüfung 4 Weitere Schritte

8 Eckwerte Ausbildungsberufsbezeichnung: Kaufmann/frau für Büromanagement Ausbildungsdauer: 3 Jahre Inkrafttreten: 1. August 2014 Struktur und Aufbau der Ausbildungsordnung: Differenzierung mit Wahlqualifikationen Zeitliche Gliederung: Zeitrahmenmethode Prüfung: Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen Zusatzqualifikation: Eine Wahlqualifikation kann als Zusatzqualifikation vermittelt und geprüft werden

9 Struktur I Ausbildungsordnung: 1. Grundverordnung: Anerkennung, Dauer, Struktur, Ausbildungsrahmenplan, Berufsbild, Prüfungsanforderungen 2. Erprobungsverordnung: Gestreckte Prüfung - Teil 1 und Teil 2 der Abschlussprüfung, Gewichtungs- und Bestehensregelungen Ausbildungsberufsbild: A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten B: Wahlqualifikationen (WQ) C: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

10 Struktur II Zusatzqualifikation WQ (optional) Abschnitt C Abschnitt A Abschnitt B Auftragssteuerung und -koordinierung Personalwirtschaft Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Assistenz und Sekretariat Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement Geschäftsprozesse Büroprozesse Einkauf und Logistik Information, Kommunikation, Kooperation Arbeitsorganisation Ausbildungsbetrieb Verwaltung und Recht Marketing und Vertrieb Öffentliche Finanzwirtschaft Regelausbildungszeit 3 Jahre

11 Ausbildungsberufsbild I A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Büroprozesse Informationsmanagement Informationsverarbeitung Bürowirtschaftliche Abläufe Koordinations- und Organisationsaufgaben Geschäftsprozesse Kundenbeziehungsprozesse Auftragssteuerung und Nachbereitung Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen Personalbezogene Aufgaben Kaufmännische Steuerung

12 Ausbildungsberufsbild II B: Wahlqualifikationen (WQ) 1.Auftragssteuerung- und Koordination 2.Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 3.Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen 4.Einkauf und Logistik 5.Marketing und Vertrieb 6.Personalwirtschaft 7.Assistenz und Sekretariat 8.Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement 9.Verwaltung und Recht 10.Öffentliche Finanzwirtschaft

13 Ausbildungsberufsbild III B: Wahlqualifikationen (WQ) Auswahl: 2 aus 10 Wahlqualifikationen Dauer: je 5 Monate WQn müssen im Ausbildungsvertrag festgehalten werden Änderung der WQ durch Vertragsänderung möglich (rechtzeitig) Für das Handwerk empfohlene WQn Auftragssteuerung und koordination Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen Marketing und Vertrieb

14 Ausbildungsberufsbild IV C: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Ausbildungsbetrieb Stellung, Rechtsform und Organisationsstruktur Produkt- und Dienstleistungsangebot Berufsbildung; Arbeits-, sozial- und mitbestimmungsrechtliche Vorschriften Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Wirtschaftliches und nachhaltiges Denken und Handeln Arbeitsorganisation Arbeits- und Selbstorganisation; Organisationsmittel; Arbeitsplatzergonomie Datenschutz- und sicherheit Qualitätsorientiertes Handeln in Prozessen Information, Kommunikation, Kooperation Informationsbeschaffung und Umgang mit Informationen Kommunikation; Fremdsprache bei Fachaufgaben Kooperation und Teamarbeit

15 Rahmenlehrplan LF 1. Aj 2. Aj 3. Aj 1 Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb repräsentieren 40 2 Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren 80 3 Aufträge bearbeiten 80 4 Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen, Verträge schließen Kunden akquirieren und binden 80 6 Werteströme erfassen und analysieren 80 7 Gesprächssituationen gestalten 40 8 Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 80 9 Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern Geschäftsprozesse darstellen und optimieren Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren Ein Projekt planen und durchführen 40 Quelle: BIBB

16 Rahmenlehrplan II Stundentafel Unterrichtsform Einzeltagesunterricht Fächer/Jahrgangsstufen Religion Deutsch Sozialkunde Zwischensumme Fachlicher Unterricht (inkl. Englisch) Summe Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Stand )

17 Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung G Grundlagen des Büromanagements 1. Kundenorientierte Geschäftsprozesse 2. Informationsverarbeitung 3. Finanzbuchhaltung und Informationsgewinnung für das Controlling 4. Auftragskalkulation, -planung und steuerung 5. Personalverwaltung Dauer: je 1 Arbeitswoche

18 Der neue Beruf 1 Hintergrund der Neuordnung 2 Der neue Beruf 3 Die Abschlussprüfung Struktur der Prüfung (Erprobungsverordnung) Prüfungsbereiche Neu: Fallbezogenes Fachgespräch Bestehensregelung Zusatzqualifikation 4 Weitere Schritte

19 Struktur der Prüfung Teil 1 Teil 2 Prüfungsbereich Prüfungsbereich Prüfungsbereich Prüfungsbereich Informationstechnisches Büromanagement Kundenbeziehungsprozesse Wahlqualifikation Computergestützte Aufgaben Schriftliche Aufgaben Fallbezog. Fachgespräch ( Variantenmodell ) 25 % 30 % 35 % 10 % 25 % 75 % Erprobungsverordnung befristet bis 31. Juli 2020 Wirtschafts- und Sozialkunde Schriftliche Aufgaben Teil 1 zur Mitte des zweiten Ausbildungsjahres (nach 18 Monaten bzw. 12 Monaten bei zweijähriger Ausbildungszeit) Schriftliche Mitteilung über das Ergebnis von Teil 1 Teil 1 ist nicht eigenständig wiederholbar

20 Prüfungsbereiche I Teil 1 der Abschlussprüfung 1. Informationstechnisches Büromanagement Der Prüfling soll nachweisen, dass er im Rahmen eines ganzheitlichen Arbeitsauftrages Büro- und Beschaffungsprozesse organisieren und kundenorientiert bearbeiten und unter Anwendung von Textverarbeitung sowie Tabellenkalkulation recherchieren, dokumentieren und kalkulieren kann. Berufstypische Aufgaben schriftlich computergestützt bearbeiten 120 Minuten

21 Prüfungsbereiche II Teil 2 der Abschlussprüfung 2. Kundenbeziehungsprozesse Der Prüfling soll nachweisen, dass er im Rahmen eines ganzheitlichen Arbeitsauftrages Büro- und Beschaffungsprozesse organisieren und kundenorientiert bearbeiten, Aufträge kundenorientiert abwickeln, personalbezogene Aufgaben wahrnehmen und Instrumente der kaufmännischen Steuerung fallbezogen einsetzen kann. Berufstypische Aufgaben schriftlich bearbeiten 150 Minuten

22 Prüfungsbereiche III 3. Fachaufgabe in der Wahlqualifikation Der Prüfling soll nachweisen, dass er berufstypische Aufgabenstellungen erfassen, Probleme und Vorgehensweisen erörtern sowie Lösungswege entwickeln, begründen und reflektieren, kunden- und serviceorientiert handeln, betriebspraktische Aufgaben unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Zusammenhänge planen, durchführen und auswerten und Kommunikations- und Kooperationsbedingungen berücksichtigen kann. Fallbezogenes Fachgespräch 20 Minuten (zzgl. Vorbereitungszeit)

23 Prüfungsbereiche III 4. Wirtschafts- und Sozialkunde Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufsund Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann. fallbezogener Aufgaben schriftlich bearbeiten 60 Minuten (zzgl. Vorbereitungszeit)

24 Neu: Fallbezogenes Fachgespräch Variante a) Betriebliche Fachaufgabe Höchstens dreiseitiger Report je Wahlqualifikation, Aufgabenauswahl durch Prüfungsausschuss; Darstellung von Aufgabe und Lösung durch Prüfling; Fachgespräch ausgehend von Fachaufgabe und Report) Variante b) Praxisbezogene Fachaufgabe Eine von zwei WQn ist Grundlage für Fachaufgaben; Aufgabenauswahl durch Prüfling; Vorbereitungszeit 20 Min; Darstellung von Aufgabe und Lösung durch Prüfling; Fachgespräch ausgehend von Fachaufgabe Ausbildungsbetrieb wählt die Variante aus (Anmeldung zur Prüfung) Bewertet werden fachliches Wissen Verständnis für Hintergründe und Zusammenhänge methodisches Vorgehen und kommunikative Fähigkeiten Reports bei Variante a) werden nicht bewertet

25 Fachaufgabe in der Wahlqualifikation Variante a) Prüfling erstellt für jede WQ je einen Report (3 Seiten) über die durchgeführte betriebliche Fachaufgabe Bestätigung des Ausbildungsbetriebes, dass der Prüfling die Aufgaben selbstständig durchgeführt hat Abgabe der Reports spätestens am 1. Prüfungstag von Teil 2 Auswahl einer der betrieblichen Fachaufgaben durch den Prüfungsausschuss Darstellung von Aufgabe und Lösungsweg durch den Prüfling Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss kann sich auf die gesamte WQ erstrecken

26 Fachaufgabe in der Wahlqualifikation Variante b) Prüfungsausschuss wählt aus den zwei WQn eine aus Zu dieser WQ stellt er zwei Fachaufgaben zur Wahl Prüfling entscheidet sich für eine der Fachaufgaben 20 Minuten Vorbereitungszeit für die Fachaufgabe Darstellung von Aufgabe und Lösungsweg durch den Prüfling Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss kann sich auf die gesamte WQ erstrecken

27 Bestehensregelung 1. Im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mindestens ausreichend, 2. im Ergebnis von Teil 2 mindestens ausreichend, 3. in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 mindestens ausreichend und 4. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 ungenügend.

28 Zusatzqualifikation Eine nicht gewählte WQ kann im Rahmen der Abschlussprüfung als Zusatzqualifikation geprüft und bescheinigt werden. Das Prüfungsverfahren erfolgt nach dem Prinzip der Fachaufgabe in der Wahlqualifikation. Die Zusatzqualifikation bietet die Chance für Betriebe und Auszubildende, besondere Leistungen nachweisen. Besonderheiten: Die Zusatzqualifikation muss vor dem Bestehen der Abschlussprüfung geprüft werden. Bei Nichtbestehen ist eine Wiederholung nicht möglich. Höherer Aufwand für die Verwaltung und die Prüfer. Die Zusatzqualifikation wird vorerst erprobt und ist bis 31. Juli 2020 befristet.

29 Der neue Beruf 1 Hintergrund der Neuordnung 2 Der neue Beruf 3 Die Abschlussprüfung 4 Weitere Schritte

30 Weitere Schritte Veröffentlichung von Praxishilfen bis Ende 2013/Anfang 2014 Inkrafttreten zum 1. August Fortführung bisheriger Ausbildungsverhältnisse nach den bisherigen Vorschriften. Vertragspartner eines bestehenden Ausbildunsgverhältnisses, können vereinbaren, dass die Ausbildung nach der neuen AO erfolgt, aber kein Wechsel in des 2. und 3. Ausbildungsjahr möglich, da zu viele inhaltliche Änderungen und Neuerungen, noch keine Berufsschulklassen für das 2. Ausbildungsjahr vorhanden. Evaluation der Erprobungsverordnung.

31 Kontakt und Ansprechpartner Ausbildungsberatung Christina Spickenreuther Handwerkskammer für Oberfranken Hertzstraße 24a Bamberg Telefon Telefax Prüfungen Ulrich Schmitt Handwerkskammer für Oberfranken Hinterer Floßanger Coburg Telefon Telefax ulrich.schmitt@hwk-oberfranken.de