Mecklenburg-Vorpommern

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1 Mecklenburg-Vorpommern Zentralabitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Leistungskurs Aufgaben

2 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite 2 Hinweise für Schüler Aufgabenauswahl: Bearbeitungszeit: Die beiden Pflichtaufgaben sind von jedem Schüler zu bearbeiten. Von den beiden Wahlaufgaben ist eine Aufgabe vollständig zu bearbeiten. 300 Min. Hilfsmittel: Duden; Kleine Nährwerttabelle der DGE (Auflage 42); Taschenrechner Hinweis: Sonstiges: Für die Aufgaben stehen 30 Min. Einlesezeit zur Verfügung.

3 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite 3 1. Pflichtaufgabe: Ernährungsgewohnheiten Ernährungsverhalten Die Deutschen bewegen sich zu wenig, sind häufig übergewichtig, essen zu viel Fett und trinken zu viel Alkohol. (Ernährung im Fokus 01/01) Das ist das neue Bild des Deutschen Durchschnittsbürgers! 1.1 Analysieren und beurteilen Sie die Durchschnitts-Ist-Zufuhr an Energie, Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten 10 Jahren. (Anlage 1) 1.2 Leiten Sie mögliche Ursachen für die tägliche Aufnahme an Energie und Grundnährstoffen in der Bundesrepublik ab. 1.3 Frau Müller ist eine Frau von 45 Jahren. Sie arbeitet als Restaurantfachfrau in einem Hotel. Die Anlage 2 stellt ihre typische Ernährungsweise dar. Berechnen und beurteilen Sie den Kostplan von Frau Müller aus ernährungsphysiologischer Sicht. 1.4 Erarbeiten Sie einen Kostplan (ohne Berechnung) für Frau Müller, der einer vollwertigen Ernährung entspricht. 2. Pflichtaufgabe: Stoffwechsel Für die Bevölkerung der Industrieländer wird für eine optimale Eiweißversorgung eine Mischung von einem Drittel tierischem und zwei Drittel pflanzlichem Eiweiß empfohlen. 2.1 Beurteilen Sie, ob eine rein pflanzliche Ernährung eine optimale Eiweißversorgung gewährleisten kann. 2.2 Der Organismus kann aus Aminosäuren Glucose bilden. Erläutern Sie diesen Weg anhand von zwei Stoffwechselsituationen. 2.3 In bestimmten Stoffwechselsituationen wird aus Aminosäuren Energie gewonnen. Erklären Sie am Beispiel von Alanin diese Abbauwege bis zur vollständigen Energiegewinnung in der Leber. Nutzen Sie die Anlage Ein Langstreckenläufer nimmt am Tag 1,3 g Eiweiß pro kg Körpergewicht und 500 g Kohlenhydrate auf. Ein Gewichtheber benötigt täglich 2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht und 300 g Kohlenhydrate. Begründen Sie den unterschiedlichen Nährstoffbedarf bei beiden Sportlern. 2.5 Bei chronischer Niereninsuffizienz kommt es durch Zerstörung von Nierengewebe zu Funktionsstörungen Die Tagesdiät für einen Patienten mit Niereninsuffizienz soll 25 g Protein enthalten. Begründen Sie diese Empfehlung Berechnen Sie den Proteingehalt des folgenden Mittagessens und beurteilen Sie diese Mahlzeit in Bezug auf Qualität und Menge für einen Patienten mit Niereninsuffizienz g Tomaten - Rührei aus 30 g Ei und 40 g Champignons - Salz und Gewürz - Kartoffelbrei aus 200 g Kartoffeln und 20 ml Milch.

4 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite Wahlthema: Vollwerternährung Die Vollwerternährung ist keine Diät, sondern eine Ernährungsform, die zum Wohlbefinden beiträgt und für jeden langfristig durchführbar ist. Sie ist somit eine zeitgemäße Alternative zur herkömmlichen Ernährungsweise. (Roth, E.: Blickpunkt Vollwerternährung. Hamburg.1990) Erläutern Sie die Grundsätze der Vollwerternährung Vergleichen Sie die erläuterten Grundsätze mit denen der vollwertigen Ernährung aus ernährungsphysiologischer Sicht In einem Ernährungsprotokoll einer 30-Jährigen Sekretärin sind folgende Lebensmittel aufgeführt, die in kleinen Mengen verzehrt werden: - Schokoladenpudding - Vollkornkekse - Eis - Cola - Kaffee - Rohkostsalat - Kaltgepresstes Olivenöl - Vollkornbrötchen mit Schinken - 5-Minuten-Terrine: Hühnernudeltopf Prüfen Sie die Eignung dieser Lebensmittel für die Vollwerternährung Erarbeiten und beurteilen Sie einen Kostplan für eine weibliche Person 30 Jahre alt, mit einer körperlichen Aktivität (PAL-Wert) von 1,4 nach den Grundsätzen der Vollwerternährung und berücksichtigen Sie den Gehalt der Energie, der Grundnährstoffe und der Ballaststoffe. 3.2 Wahlthema: Stoffwechselerkrankungen Ein Werbespot lautet: Trinke Alkohol mäßig, aber regelmäßig. Professor Dr. Kuntz, Experte der Hepalogie (Leberheilkunde) findet diesen Spot empörend und illegal: Regelmäßiger, moderater Alkoholgenuss führt in 15 % zu einer Alkoholabhängigkeit. (Aus: Gesund und fit. 6/2002) Deutschland nimmt mit 12,1 Liter reinem Alkohol pro Kopf und Jahr international einen Spitzenplatz ein. Über 20 % der Bevölkerung sind alkoholabhängig, 8 bis 10 Millionen haben einmal in ihrem Leben alkoholbezogene Probleme Erläutern Sie mittels der Stoffwechselvorgänge den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und folgenden möglichen Auswirkungen: - Gewichtszunahme - Fettleber - Gichtanfälle Ein 35-Jähriger Mann, seit einigen Jahren alkoholabhängig und arbeitssuchend, hat folgenden Kostplan (Anlage 4) Berechnen und analysieren Sie den Kostplan aus ernährungsphysiologischer Sicht. Ziehen Sie begründete Schlussfolgerungen auf mögliche Erkrankungen des Mannes Der Mann möchte sich nach einer Entziehungskur gesund ernähren. Erarbeiten Sie begründete Ernährungshinweise für diesen Mann.

5 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite 5 Anlage 1: Quelle: Schlieper,C.A.: Grundfragen der Ernährung. Handwerk und Technik. S. 341, S. 344, S. 345, S. 346

6 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite 6 Anlage 2: Kostplan Frau Müller, 45 Jahre, Restaurantfachfrau Lebensmittel Protein in g Fett in g Kohlenhydrate in g Ballaststoffe in g Energie in kj Calcium in mg Vitamin C in mg Frühstück: 200 ml Kaffee ml Apfelsaft 0,07 0,11 11, ,9 1,4 30 g Brötchen 2,69 0,57 16,65 0,91 346,5 8,1-10 g Butter 0,067 8, ,3-20 g Bierschinken 3,56 2, ,8 3 - Mittagessen: 300 ml Kaffee g Ragout Fin g Weizentoastbrot 1,48 0,88 9,54 0, ,6-200 ml Apfelwein - - 5, g Milka Lila Pause Nougat 6, , Abendessen: 250 ml Weißwein 0,38-6,5-737,5 22,5-200 g Lasange ml Kaffee ml Weinbrand - - 0, ,8 - - Gesamt-Ist-Zufuhr Gesamt-Soll-Zufuhr Differenz

7 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Anlage 3: Quelle: Schlieper, C.A.: Grundfragen der Ernährung. Handwerk und Technik, Hamburg, S. 274 Seite 7

8 Abitur 2006 Ernährungslehre mit Chemie Lk Seite 8 Anlage 4: Kostplan für einen 35-Jährigen Mann Lebensmittel Protein in g Fett in g Kohlenhydrate in g Ballaststoffe in g Energie in kj Alkohol in g Frühstück: 200 ml Kaffee - 10 ml Sahne 10 % - 80 g Brötchen - 20 g Butter g Leberwurst, grob ml Vollbier, hell 36,1 400 ml Klarer Korn 102,4 Mittagessen: 250 g Schweinsbratwurst g Pommes frites, - verzehrfertig 10 g Senf, scharf - 10 g Mayonnaise, - fettreich 1000 ml Vollbier, hell 36,1 300 ml Klarer Korn 76,8 Nachmittag: 200 ml Kaffee 10 ml Sahne 10 % ml Vollbier, hell 18,05 Abendessen: 1500 ml Vollbier, hell 54, ml Weinbrand 231,7 40 g Roggenmischbrot g Cabanossi - Gesamt-Ist-Zufuhr Gesamt-Soll-Zufuhr