Neubau Klinikum Frankfurt Höchst Verkehrsuntersuchung

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1 AS&P - Albert Speer & Partner GmbH Neubau Klinikum Frankfurt Höchst Verkehrsuntersuchung Kurzfassung im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main - Stadtplanungsamt 17. Februar 2011

2 Inhalt 1 Einleitung Zusammenfassung Stellplatznachweis Erschließung Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte... 7 Seite 2 von 8

3 1 Einleitung Das Klinikum Frankfurt Höchst beabsichtigt den Neubau eines Klinikums der höchsten Versorgungsstufe auf einer an das heutige Klinikareal angrenzenden Wohnbaufläche. Durch die Standortverlagerung des Klinikums werden Flächen frei, die zukünftig im nördlichen Bereich für klinikaffine Nutzungen und im südlichen Bereich für Wohnbauflächen entwickelt werden. Der Bebauungsplan Nr. 879 soll die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Klinikneubau und die Umstrukturierung des heutigen Klinikareals schaffen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wurden in der Verkehrsuntersuchung die verkehrlichen Belange geprüft. Die Erschließungsmöglichkeiten und die Auswirkungen durch die städtebauliche Entwicklung (Standortverlagerung des Klinikums, neue klinikaffine Nutzung und neue Wohnnutzung) sollten dargestellt werden, sowie Lösungsvorschläge für eine Verbesserung des Stadtteilverkehrs unter Berücksichtigung der umgebenden Bestandsnutzungen aufgezeigt werden. Hierbei sollte insbesondere auch die Chance einer Straßenverbindung der Liebknechtstraße mit der Windhorststraße durch das Plangebiet des Bebauungsplanes untersucht werden. Lage des Klinikum Höchst im Stadtgebiet Seite 3 von 8

4 Zielplanung Gesamtkonzept (wörnerundpartner) 2 Zusammenfassung 2.1 Stellplatznachweis Die Abschätzung des Stellplatzbedarfs für das Gesamtkonzept mit dem Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst, den klinikaffinen Nutzungen sowie dem Wohngebiet zeigt einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen. Durch den Wegfall nahezu aller Stellplätze auf dem Klinikareal müssen auch für den klinikbezogenen Verkehr neue Lösungen gesucht werden. Eine Möglichkeit hierfür bietet das bestehende und derzeit nicht vollständig ausgelastete Parkhaus am Klinikum. Dennoch bleibt für das Klinikum ein Defizit von etwa 200 Stellplätzen bestehen. Für die klinikaffinen Nutzungen auf dem westlichen Klinikareal ergibt sich unter den in dieser Untersuchung getroffenen Annahmen und dem hier zugrundeliegenden Zielkonzept ein Bedarf von etwa 910 Stellplätzen. Um diesen Bedarf und das Defizit bei den Klinikstellplätzen zu decken, wird von einer (oder mehreren) neuen Parkierungseinrichtung auf dem westlichen Klinikareal ausgegangen. Dieses wurde auch bereits ansatzweise im zugrunde liegenden Zielkonzept von wörnerundpartner für das Klinikareal berücksichtigt. Für das geplante neue Wohngebiet südlich der heutigen Klinik wird ein Bedarf von etwa 300 Stellplätzen angesetzt. Diese müssen in geeigneter Form in dem Gebiet realisiert werden. Mögliche Verortung der erforderlichen Stellplätze; Bedarf nach Nutzungen und Nutzergruppen 2.2 Erschließung Aufgrund der unveränderten Bettenzahl sowie der gleichen Anzahl an Beschäftigten ist durch den Neubau des Klinikums kein Mehrverkehr zu erwarten (Aussage ZEG Zentrale Errichtungsgesellschaft mbh für das Klinikum Frankfurt Höchst). Durch die klinikaffinen Nutzungen und das neue Wohngebiet ist mit deutlichem Mehrverkehr zu Seite 4 von 8

5 rechnen. Gemäß den in dieser Untersuchung getroffenen Annahmen sind etwa zusätzliche Fahrten pro Tag im MIV zu erwarten. Dieser Verkehr wird bei der bevorzugten Erschließungsvariante jedoch weitestgehend in der neuen Erschließungsstraße ( Planstraße / Verlängerung der Liebknechtstraße) aufgenommen. In diesem Straßenabschnitt befinden sich die Zufahrt zum gemeinsam genutzten Parkhaus des Klinikums und der klinikaffinen Nutzungen, die Zufahrt zum neuen Wohngebiet als auch die Klinikvorfahrt. Die Vorfahrt des Klinikneubaus befindet sich nach der Zielplanung für das Gesamtkonzept an der Ecke Windthorststraße / Planstraße. Nach dem analytischen Vergleich von vier Varianten für die Erschließung des Klinikareals hat sich Variante 1 Durchbindung der Liebknechtstraße mit Anbindung an die Windthorstraße im Zweirichtungsverkehr als Vorzugsvariante herausgestellt. Die Betrachtung der Verkehrsbelastungen im umgebenden Straßennetz ergab für diesen Planungsfall die geringsten Belastungen der angrenzenden Gebiete. Variante 1: Durchbindung der Liebknechtstraße mit Anbindung an die Windthorstraße im Zweirichtungsverkehr Hauptmerkmal dieser Variante ist die direkte und auf das Klinikareal konzentrierte Erschließung der Nutzungen im Zweirichtungsverkehr. Es erfolgt ein Netzschluss im Straßennetz, mit dem Umwege für einzelne Verkehrsströme werden weitestgehend vermieden. Um diese Erschließungsvariante konsequent umzusetzen, ist der Abschnitt der Windthorststraße entlang des Klinikneubaus im Zweirichtungsverkehr befahrbar, und die Fahrtrichtung der Liebknechtstraße wird umgedreht (zwischen Königsteiner Str. und Gotenstraße). Dadurch werden auch Schleichverkehre durch das Lindenviertel aus Richtung Sossenheim in die Gebeschusstraße verhindert. In der folgenden Abbildung ist die Ziel- und Quellverkehrsführung dargestellt. Seite 5 von 8

6 Variante 1 Führung des Ziel- und Quellverkehrs Kurzbewertung Variante 1 Vorteile Direkte Wegeführung, Vermeidung von Umwegen im Ziel- und Quellverkehr Zufahrt zur neuen Parkierungsanlage und Vorfahrt aus Richtung Südwest und Nordost Direkte Abfahrtsmöglichkeit für Quellverkehr des Klinikums nach Nordost und Süden Vermeidung / Minimierung von Zusatzverkehren in Wohngebieten Nachteile Zusätzliche Belastung des Bereichs Windthorststraße Hospitalstraße mit ca. 250 Kfz/h Um den Zweirichtungsverkehr in der Windthorststraße südlich des neuen Klinikums zu ermöglichen, müssen die straßenbegleitenden Stellplätze zumindest teilweise entfallen. Daher sind Umbaumaßnahmen im bestehenden Straßenraum erforderlich. Die Verkehrsbelastung der Erschließungsstraße zwischen Gotenstraße und Windthorststraße (Planstraße) liegt mit rund ca. 550 Kfz/Sp.-h in der nach RASt 2006 definierten Klasse von Kfz/h ca. 200 Linksabbieger zum Parkhaus aus westlicher Richtung können den Gegenverkehr von rund ca. 150 Kfz/h gut durchsetzen. Seite 6 von 8

7 Durch die neue Verortung der Klinikvorfahrt kommt es zu räumlichen Verkehrsverlagerungen. Die neue Lage der Krankenhausvorfahrt an der Ecke der Windthorststraße wird von 93 % der Verkehre von der Gotenstraße aus über die neue Erschließungsstraße ( Planstraße /Verlängerung der Liebknechtstraße) erreicht. Der Abschnitt der Windthorststraße entlang des neuen Klinikstandortes wird durch die aus Richtung Sossenheim kommenden Verkehre (7 %) genutzt. Die durch das Klinikum und die klinikaffinen Nutzungen in diesem Straßenabschnitt bis zur Vorfahrt erzeugte Verkehrsbelastung liegt in einem Bereich von pro Richtung ca. 100 Kfz in der Spitzenstunde. Hinzu kommt durch Verkehrsverlagerung aus der parallelen Hospitalstraße ein Anteil von rund ca. 50 Kfz pro Richtung in der Spitzenstunde. Es ergibt sich also nach den gegenwärtigen Abschätzungen eine Querschnittsbelastung im Bereich bis zur Vorfahrt in der Größenordnung von rund ca. 300 Kfz in der Spitzenstunde. Für Verkehrsbelastungen unter 400 Kfz/h empfiehlt die RASt 2006 z. B. eine Wohnstraße (ES V). Aufgrund von Einbahnstraßenregelungen im großräumigen Straßennetz (Kasinostraße) fährt ein beträchtlicher Teil der Verkehre Richtung Süden über die Zuckschwerdtstraße und somit auch über das südliche Ende der Windthorstraße ab. Für diesen Straßenabschnitt liegt die abgeschätzte zusätzliche Verkehrsbelastung bei rund ca. 250 Kfz/Sp.-h. Eine veränderte Verkehrsführung in der Kasinostraße könnte jedoch eine deutliche Entlastung der Route Windthorststaße Hospitalstraße Zuckschwerdtstraße ermöglichen. 2.3 Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte Da die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes im Untersuchungsgebiet vor allem von den Knotenpunkten abhängt, wurde für ausgewählte Knotenpunkte die Leistungsfähigkeit im Planungsfall (Variante 1) abgeschätzt. Die Betrachtung der Leistungsfähigkeiten ausgewählter Knotenpunkte zeigt immer eine mindestens ausreichende Verkehrsqualität (Qualitätsstufe D) während der maßgeblichen Spitzenstunde (Nachmittag). Für den Knotenpunkt Hospitalstraße / Gotenstraße ergibt sich für Variante 1 (gedrehte Liebknechtstr.) bei der gegenwärtigen Fahrstreifenaufteilung eine Rückstaulänge, die bis zum vorherigen Knotenpunkt Königsteiner Straße reicht. Mit der vorgeschlagenen neuen Fahrstreifenaufteilung kann Qualitätsstufe B, mit einer deutlich kürzeren Rückstaulänge von 66m erreicht. Der Knotenpunkt Gotenstraße / Liebknechtstraße sollte nach der Realisierung der zusätzlichen Nutzungen erneut untersucht werden und, sofern sich die hier angenommenen Belastungen bestätigen, mittels LSA optimiert werden. Seite 7 von 8

8 Impressum Auftraggeber Stadt Frankfurt am Main Stadtplanungsamt Kurt-Schumacher-Straße Frankfurt am Main Auftragnehmer AS&P Albert Speer & Partner GmbH Architekten, Planer Postfach Frankfurt am Main Hedderichstr Frankfurt am Main Telefon Telefax Projektkoordination Rüdiger Krenkel Bearbeitung Christian von Mikusch Karina Runte Frank Willems Seite 8 von 8