Überfachliche Kompetenzen als Bildungsziele. Konzeption und Diskussion der Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis
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- Stefanie Pohl
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1 Überfachliche Kompetenzen als Bildungsziele. Konzeption und Diskussion der Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis Prof. Dr. Katharina Maag Merki Olten, 31. Oktober 2015
2 Gliederung! Überfachliche Kompetenzen: - Begriffliche Klärung Lehrplan 21 - Kritisch betrachtet aus theoretischer Sicht! Förderung von überfachlichen Kompetenzen in der Praxis ÜK als Schulentwicklungsaufgabe! Konkretes Beispiel: SERELISK! Bilanz Maag Merki Olten
3 Überfachliche Kompetenzen Maag Merki Olten
4 Überfachliche Kompetenzen im Lehrplan 21 Selbstreflexion Selbstständigkeit Eigenständigkeit Dialog- / Kooperationsfähigkeit Konfliktfähigkeit Umgang mit Vielfalt Sprachfähigkeit Informationen nutzen Aufgaben/Probleme lösen Maag Merki Olten
5 Personale Kompetenzen im Lehrplan 21 Maag Merki Olten
6 Soziale Kompetenzen im Lehrplan 21 Maag Merki Olten
7 Methodische Kompetenzen im Lehrplan 21 Maag Merki Olten
8 ÜK aus einer theoretischen Perspektive Überschneidungen Differenzen? Maag Merki Olten
9 Differenzierung von Kompetenzen Fachliche Kompetenzen z.b. Mathematische Kompetenzen Deutschkompetenzen Englischkompetenzen Naturwissenschaftliche Kompetenzen etc. Überfachliche Kompetenzen z.b. Lernkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen Maag Merki Olten
10 Überfachliche Kompetenzen (Grob & Maag Merki, 2001)! können nicht einzelnen Fachdisziplinen zugeordnet werden.! Sammelbegriff für Fähigkeiten, die in einem funktionalen Zusammenhang mit gelingender Lebensbewältigung stehen und somit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die Anforderungen, die sich lebensbereichsübergreifend in vielfältigen Rollen und komplexen Lebenslagen ergeben, erfolgreich zu meistern.! Überfachliche Kompetenzen stehen quer zur üblichen Fächerstruktur, sind lebensbereichsübergreifend relevant und lassen sich fächer- und auch lebensbereichsübergreifend fördern, sie sind aber an Inhalte gebunden.! Handlungsbezogene und kognitive Fähigkeiten, emotionale und motivationale Dimensionen Maag Merki Olten
11 Überfachliche Kompetenzen z.b. Lernkompetenzen, Emotionale Selbstregulation Kognitive Selbstaufmerksamkeit z.b. Kooperationskompetenzen, interpersonale Kompetenzen Personale Kompetenzen Interpersonale Kompetenzen Gesellschaftsbezogene Kompetenzen (Grob & Maag Merki, 2001) z.b. politische Kompetenzen, Umweltkompetenzen, Einstellungen zu Migrant/innen Maag Merki Olten
12 Verschiedene Begriffe! Schlüsselqualifikationen! fachübergreifenden Kompetenzen! fächerübergreifenden Kompetenzen! Kernkompetenzen! Schlüsselkompetenzen!! => nur geringe Trennschärfe in den konkreten Dimensionen, die in den einzelnen Modellen berücksichtigt werden! => grundsätzlich unterschiedliche Kontexte, in denen diese Begriffe verwendet werden Maag Merki Olten
13 Aktuelle Erkenntnisse! Schlüsselqualifikationen können nicht das Wissen ersetzen (Dörig, 1996)! Vermittlung von allgemeinen Denkfähigkeiten mit breiten Transfermöglichkeiten ist nicht möglich (Perkins 1989)! Kompetenzen sind kontextgebunden! Expertisenforschung:! grosse Bedeutung von fachlichem Wissen für das kompetente Handeln von leistungsfähigen Expert/innen in einem bestimmten Fach oder Gegenstandsbereich! überfachliche Kompetenzen bauen auf gut ausgeprägten fachbezogenen Kompetenzen auf (Klieme u.a. 2003).! Lehr-Lernforschung! Überfachliche Kompetenzen, zb. Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen, können Hilfs- und Kompensationsfunktion übernehmen, indem mangelnde Kompetenzen in fachlicher Hinsicht über gut ausgebildete kognitive, metakognitive und motivational-emotionale Selbstregulationsstrategien teilweise kompensiert werden können (vgl. Cress/Friedrich 2000; Stebler/Reusser 1997). Maag Merki Olten
14 Wieviel überfachlich ist überfachlich? ÜK 1. Ordnung ÜK 2. Ordnung Beruf ÜK 2. Ordnung Gesellschaft ÜK 2. Ordnung Privat ÜK 3. Ordnung Berufsfeld 1 ÜK 3. Ordnung Berufsfeld 2 ÜK 3. Ordnung Berufsfeld 3 ÜK 4. Ordnung Schreiner ÜK 4. Ordnung Zimmermann ÜK 4. Ordnung Maurer Maag Merki Olten
15 . zurück zum LP 21 Maag Merki Olten
16 Überfachliche Kompetenzen im Lehrplan 21 im Vergleich zu fachlichen Kompetenzen Maag Merki Olten
17 Erwerb von Überfachliche Kompetenzen im Lehrplan 21 Maag Merki Olten
18 Förderung von ÜK im Lehrplan 21 Natur/Mensch/ Gesellschaft Methodische Kompetenzen Deutsch / Fsp Musik Mathematik Gestalten Maag Merki Olten
19 Förderung von ÜK im Lehrplan 21 Schulisches Zusammenleben Unterricht Maag Merki Olten
20 Förderung von ÜK als Schulentwicklungsaufgabe Behörden Zivilgesellschaft Professionelle Lerngemeinschaft Schulleitung Fachteams Jahrgangsteams Schulisches Zusammenleben Unterricht Akteursorientierung (SL, LP, SuS, Eltern, Behörden) Klima (Interaktionen) Schule als Organisation Unterrichtsqualität (Klieme, 2006) Strukturierte, klare und störungspräventive Unterrichtsführung Schülerorientierung und unterstützendes Sozialklima Kognitive Aktivierung Maag Merki Olten
21 Schulentwicklung Schulentwicklung ist der systematische zielgerichtete selbstreflexive und für die Bildungsprozesse der Schüler/innen funktionale Entwicklungsprozess von Schulen, Schulnetzwerken und Bildungsregionen im Kontext des gesamten Bildungssystems und ihrer Zielvorgaben mit dem Ziel der Professionalisierung der schulischen Prozesse (Maag Merki, 2008) Maag Merki Olten
22 Bryk et al Maag Merki Olten
23 Baking the cake of school improvement As a consequence, improvement entails an orchestrated set of mutually reinforcing activities over times across domains. ( ) Should a core ingredient be absent, it is just not a cake. By the same token, if there is a material weakness in any core organizational support, school improvement won t happen. (Bryk et al., 2010, p. 203) Maag Merki Olten
24 Angebot- Nutzungsmodell (Fend 1998, 2000) Stützsysteme Angebot Quantität Qualität Ko-Produktion Nutzung Quantität Qualität Stützsysteme Mehrebenen-Struktur der Qualität des Angebotes - zentrale Vorgaben - kollegiale Stütze - Individuelle Darbietung Kontextuelle Struktur der Nutzungsqualität - Familiäre Stütze - Stütze durch Gleichaltrige Lernergebnisse Maag Merki Olten
25 SERELISK Eine Interventionsstudie in Baden- Württemberg in Realschulen Ein Projekt der Landesstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms Bildungsforschung Maag Merki Olten
26 Lehrpersonen Unterrichtsentwicklung Unterstützende, strukturierte und kognitiv aktive Unterrichtsgestaltung " # Schüler/innen Förderung des SRL Kognitive, metakognitive Regulationskompetenzen Motivational-emotionale Selbstregulationskompetenzen Aufbau kooperativ-reflexiver Kooperationen Förderung von Professionellen Lerngemeinschaften Aim of intervention Maag Merki Olten
27 Bilanz der Projektarbeit durch die Teams: Selbstregulation Chancen Maag Merki Olten
28 Bilanz der Projektarbeit durch die Teams: Selbstregulation Chancen Maag Merki Olten
29 Bilanz der Projektarbeit durch die Teams: Selbstregulation Grenzen Maag Merki Olten
30 Förderung ÜK im schulischen Kontext Maag Merki Olten
31 Förderung ÜK im schulischen Kontext Capacity Building Unterricht Nachhaltige Förderung Makro-Ebene: Lehrpläne, Lehrmittel, Rahmenvorgaben Stundenplan, Beurteilung etc. Meso-Ebene: Definition als Schul- und Unterrichtsentwicklungsziele Schulleitung Austausch / Kooperation in Fachteams Bereitstellung Lernsetting (Angebot-Nutzung) Aufgabenwahl (Aufbau anspruchsvoller Aufgaben) Gezielte Vermittlung Leistungsbeurteilung Regelunterricht (Projektunterricht) Schrittweiser Aufbau Erwartungen SuS Erwartungen Eltern Maag Merki Olten
32 Schulleitung mit zentraler Rolle Aufbau von Kooperationen zwischen Lehrpersonen Aufbau von Vertrauen und positivem Klima Schule, Fachteams als Professionelle Lerngemeinschaft Externe Unterstützung beiziehen Professionalisierung in Bezug Diagnostische Kompetenz Unterrichtsgestaltung Förderung SuS Institutionalisierung der Kooperation Zeitressourcen Klärung des Reflexionsprozesses Capacity building Klärung, wie mit Resultaten in der Schule umgegangen wird => Wer weiss was? Monitoring des Reflexionsprozesses Maag Merki Olten
33 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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