Gemeindeblatt. September bis November 2014
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- Gert Blau
- vor 7 Jahren
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1 Gemeindeblatt September bis November 2014 Passt euch nicht dieser Zeit an. Gebraucht vielmehr euren Verstand in einer neuen Weise und lasst euch dadurch verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was der Wille Gottes ist: Ob etwas gut ist, ob es Gott gefällt und ob es vollkommen ist. Römerbrief 12,2 (Basisbibel) Im August vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg. Als er nach vier Jahren endete, waren 9,4 Millionen Soldaten tot und 22 Millionen verwundet oder verstümmelt. Heute wird dieser Krieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts gedeutet. Wozu diese Tode? Für wen? In Deutschland haben Kaiser, Regierung und Militär zusammen mit den Kirchen dafür wohlfeile Erklärungen geliefert und die Kriegsbegeisterung noch angefacht. Ja, mit Beschämung müssen wir hören und lesen, wie sehr die Kirchen diesen Krieg befeuert haben. Kriegspredigten wurden gehalten mit Titeln wie Der Herrgott auf dem Schlachtfeld, In unseres Herrgotts Schützengraben
2 oder Mit Gott für Krieg und Vaterland. Tendenz der Predigten, Gebete und Verlautbarungen war, dass Gott selbst das Volk zum Krieg gerufen habe. Nicht Staatsmänner, Heerführer und andere Mächtige haben den Krieg schlafwandlerisch zugelassen oder bewusst gewollt, Gott selbst hat es so gefügt und gewollt, dass es zu diesem Krieg gekommen ist. Es ist sein Krieg. Der bekannte Theologe und Lutherforscher Paul Althaus formulierte: Deutschland kämpft für die Welt; nicht nur für seinen Frieden, sondern für den Weltfrieden, nicht nur für seine Freiheit, sondern für den Segen der Welt. Dein Reich komme! Weil wir so beten, wollen wir diesen Krieg und sind wir gewiss, ihn als Gottesdienst zu führen, ein Volk, das zum Segnen berufen ist. Deutschland muss lieben selbst mit dem Schwerte. Wie anders klingt dagegen die Mahnung des Paulus: Passt euch nicht dieser Zeit an oder in der Lutherübersetzung: Stellt euch nicht dieser Welt gleich. Das hat nichts mit Weltabgewandtheit zu tun, sondern mit kritischer Distanz. Natürlich weiß Kirche nicht vieles besser und hält sich möglichst auch aus dem politischen Tagesgeschäft heraus. Aber die kritische Distanz hat einen Sinn. Nach Paulus: Gebraucht vielmehr euren Verstand in einer neuen Weise und lasst euch dadurch verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was der Wille Gottes ist: Ob etwas gut ist, ob es Gott gefällt und ob es vollkommen ist. Die großen Linien müssen wir als Christen aufzeigen auch gegen den herrschenden Zeitgeist. Die Kirchen vor 100 Jahren hatten noch nicht einmal die Spur einer Ahnung von der Aufgabe des prophetischen Amtes. Zu sehr war die Evangelische Kirche mit den Herrschenden verbandelt. Die unselige Verbindung von Thron und Altar verhinderte eine kritische Distanz. Auch als 1918 diese Verbindung aufgelöst, Kirche und Staat
3 getrennt wurden, wirkte diese Verbindung nach. Die Pfarrer und Pastoren, die in Kriegsbegeisterung Gott zum Deutschen erklärt hatten, flüchteten nach Niederlage und Kriegsende zumeist in die Dolchstoßlegende: Das deutsche Volk, das dem Militär in den Rücken gefallen sei, habe sich als nicht wert erwiesen, Gottes Pläne umzusetzen. So kam es unweigerlich zum nächsten Krieg. Er begann vor 75 Jahren am 1. September mit dem Überfall Hitler- Deutschlands auf Polen. Der 2. Weltkrieg forderte zwischen 60 und 70 Millionen Menschenleben. Und wieder hatten nur wenige Christen dagegen aufbegehrt. Passt euch nicht dieser Zeit an. Diese Mahnung ist zu hören und zu verinnerlichen. Gerade in Zeiten, in denen überall Konflikte aufflammen, braucht es kritische Distanz. Ich bin der Überzeugung, dass wir zurzeit nicht gänzlich ohne Waffeneinsätze auskommen. Aber fragen wir im Vorfeld wirklich dringlich genug, wie Gerechtigkeit und Lebensmöglichkeiten für die Menschen in den Krisenregionen hergestellt werden können? Und welches unser Anteil ist an den ungerechten Strukturen? Heute, nach bittersten Niederlagen in gleich zwei Weltkriegen in einem Jahrhundert, glauben wir demütiger. Und wir durften das Rauschen des Mantels Gottes in der Geschichte heilvoll erfahren. Vor 25 Jahren kam es zur Wende in der DDR und die Mauer, die Deutschland trennte, fiel am 9. November. Das ist nach einem blutigen Jahrhundert Anlass zu großer Dankbarkeit. Das ist aber auch für uns Christen Anlass, die in der Verfolgungssituation der DDR erlangte Unabhängigkeit und Distanz zum Staat zu wahren. Es tut uns nicht gut, im Zeitgeist aufzugehen. Es tut der Welt nicht gut, ohne prophetisches Wort zu bleiben. Pastor Burkhardt Ebel
4 Neue Glocken für Schelf Spendenaufruf Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg, vor 75 Jahren der 2. Weltkrieg. In beiden Kriegen wurden der Schelfkirche ihre Bronzeglocken genommen. Sie, die zum Gottesdienst rufen und Gottes Friedenswillen auf Erden verkünden sollten, wurden zu todbringenden Waffen umgegossen. Nach dem 2. Weltkrieg konnten 1959 nur zwei Eisenglokken zu der einzig erhaltenen Bronzeglocke angeschafft werden. Diese beiden Glocken erreichen nun langsam das Ende ihrer Lebenszeit. Das Material ermüdet, und in den Jochen zeigen sich erste Risse. Abhilfe tut Not. Wir wollen wieder zwei bronzene Glocken für das Geläut der Schelfkirche gießen lassen. Doch mit dem Gießen ist es noch nicht getan. Die Glocken müssen transportiert und aufgehängt, der Glockenstuhl muss überprüft und aufgearbeitet werden. Dazu kommen Elektroarbeiten und die Installation neuer Technik für die Läuteanlage. Wir rechnen nach einem ersten Angebot mit Kosten von rund Wenn auch Sie das Läuten der Glocken innerlich berührt, wenn Sie ein Herz haben für den sinnvollsten Lärm unserer Zivilisation, dann helfen Sie mit Ihrer Spende. Spenden können auf unser Gemeindekonto überwiesen oder auch bar im Gemeindebüro abgegeben werden. Mit Ihrer Hilfe werden die neuen Glocken im kommenden Jahr das erste Mal vom Kirchturm läuten können. Herzlichen Dank für jede Zuwendung und Ihr Gebet. Ihr Pastor Burkhardt Ebel
5 Gemeindeausflug zum Erntedankfest Liebe Gemeinde, nach einem Jahr Pause 2013 war unser Kirchweihjubiläum werden wir wieder unseren beliebten Gemeindeausflug zum Erntedankfest durchführen. Diesmal geht es mit einigen Umwegen zum Döscherhof nach Hohen Woos. Termin: Sonntag, den Tagesplan: 10:00 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest ab 11:30 Uhr Mittagessen im Gemeinderaum 13:00 Uhr Abfahrt an der Bushaltestelle Schelfmarkt ca. 14:30 Uhr Ankunft Döscherhof ca. 15:00 Uhr Kremserfahrt ins Pfarrhaus nach Jabel ca. 16:00 Uhr Kaffeetrinken 17:30 Uhr Heimfahrt Ankunft in Schwerin gegen 18:30 Uhr Kosten pro Teilnehmer 20,- Anmeldungen bitte im Gemeindebüro oder bei mir privat (Tel ). Es ist mir gelungen, so hoffe ich, eine kurzweilige Reise zum Erntedankfest zusammenzustellen. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme und die gemeinsame Fahrt. Seien Sie mit Gott! Ihr Werner Maaker
6 Für Familien Mit Jona auf Kinderfreizeit in Groß Poserin 31 Kinder, neun Jugendliche und zwei Erwachsene machten sich in der ersten Ferienwoche auf den Weg zur gemeinsamen Kinderfreizeit von Dom- und Schelfgemeinde nach Groß Poserin ins Haus der Kirche. Ganz pünktlich hörte der Regen zum Zeitpunkt der Ankunft auf, und das Wetter wurde von Tag zu Tag schöner. So konnten Geländespiele und viele Aktivitäten draußen stattfinden und die Kinder die herrliche Natur und das Baden im See genießen. Jeder Tag begann in der Kirche mit einer Morgenandacht, bevor es dann mit der Jona-Geschichte Stück für Stück weiterging. Nach Altersgruppen getrennt, beschäftigten sich die Kinder unter Anleitung der Jugendlichen in Kleingruppen zum Beispiel damit, ob wir uns wie Jona, der nicht nach Ninive gehen will, auch manchmal vor unangenehmen Dingen drücken (zum Nachlesen: Prophetenbuch Jona im Alten Testament) Aber, so schrieb beim Rückblick am letzten Tag jemand auf seinen Luftballon, ich habe gelernt, dass Gott jedem eine zweite Chance gibt. Und so ging am Ende alles gut aus, und wir feierten ein buntes Nini(v)fest am Abschlussabend mit vielen tollen Beiträgen der Kinder und Jugendlichen. Stadtgottesdienst 14. September 11 Uhr Marktplatz Komm, sag es allen weiter! so heißt es auch im Kindergottesdienst, den wir nach einem gemeinsamen Beginn mit den Erwachsenen parallel im Dom feiern werden. So sind auch Familien herzlich zum bunten Stadtkirchenfest eingeladen!
7 Kindergruppen Nach den Ferien starten die Kindergruppen in der ersten Septemberwoche. Auch neue Kinder sind herzlich willkommen. Anmelden oder einfach vorbeischauen! Klasse: montags 14:30 bis 15:30 Uhr Klasse: dienstags 15:00 bis 16:00 Uhr Klasse: montags 16:00 Uhr (nach Vereinbarung) Kirchennacht rund um den Apfel am 30./31.Oktober Gemeinsam mit der Domgemeinde können alle Kinder der 1. bis 6. Klasse am 30. Oktober ab 17 Uhr eine spannende Kirchennacht erleben. Einmal in der Schelfkirche schlafen das ist schon etwas Besonderes. Wir filzen, essen Äpfel und entdecken, was der Apfel mit dem Reformationsfest zu tun haben könnte.und natürlich gibt es Spiele, Lieder, Geschichten und mehr. Sankt Martin Am 11. November ist Martinstag! Wir beginnen 16:15 Uhr mit einer Andacht in der Schelfkirche. Anschließend geht es zum Südufer des Pfaffenteichs, von wo aus wir gemeinsam mit anderen Gemeinden und musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor mit Laternen zum Marktplatz ziehen werden. Dort gibt es um 17:00 Uhr das traditionelle Martinsspiel und im Anschluss wieder die beliebten Martinshörnchen zum Teilen. Herzliche Einladung an alle!
8 Gottesdienst für Ausgeschlafene am 28. September um Uhr Guten Morgen, liebe Sorgen! Unter diesem Motto laden wir zum ersten Gottesdienst für Ausgeschlafene in die Schelfkirche ein. Ob wir die Sorgen wirklich morgens gerne begrüßen? Wohl eher nicht, gerade wenn sie von der ernsten Sorte sind... Rund um das Thema gibt es ein Anspiel, ein Interview, eine Dialogpredigt, eine Aktion zum Sorgenablegen und moderne Lieder, von einer kleinen Band begleitet. Nach einem gemeinsamen Beginn sind die Kinder ins Gemeindehaus zu einem besonderen Kinderprogramm mit Jugendlichen eingeladen, und im Anschluss gibt es die Möglichkeit, beim gemeinsamen Mittagessen (wer mag, kann dazu gerne etwas mitbringen) noch Zeit miteinander zu verbringen und ins Gespräch zu kommen. Was das alles soll? Wir möchten miteinander auf leicht verständliche und unkomplizierte Art und Weise Gottesdienst feiern. Dazu sind alle willkommen: die Neugierigen, die mal schauen wollen, die Distanzierten, die sonst an keinem Gottesdienst teilnehmen, Familien, die am Sonntag um zehn noch am Frühstückstisch sitzen, die, die fast immer zum Gottesdienst gehen, die, die gerne neue Lieder singen und diejenigen, die sich gerade Sorgen machen oder auch nicht... Seien Sie gespannt - wir sind es auch und würden uns freuen, wenn viele Gemeindeglieder für das neue Projekt beten, mitarbeiten und andere einladen, dabei zu sein! Der zweite Gottesdienst für Ausgeschlafene findet am 16. November um 11:30 Uhr statt.
9 Mitarbeiter - Bürozeiten - Anschriften Pastor Burkhardt Ebel Ruf 0385 / Puschkinstr. 3 Pastor-Ebel@t-online.de Schwerin Diakonin Sabine Drewes Ruf 0385 / Ziolkowskistr. 17 JPS_Drewes@online.de Schwerin Küster Lothar Dornau Ruf / Cramon Ausbau 2 Handy Cramonshagen Büro/ Küsterei Ruf 0385 / Puschkinstr. 3 schelf@kirche-schwerin.de Schwerin Öffnungszeiten: dienstags & donnerstags von 9 bis 11 Uhr Bankverbindungen Gemeindekonto: IBAN DE EKK BIC GENODEF1EK1 Kirchgeldkonto: IBAN DE EDG BIC GENODEF1EDG Matthias-Claudius-Kindergarten Leiterin: Regina Möller Ruf 0385 / Schelfstr. 36 moeller@neues-ufer.de Schwerin
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