Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002

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1 Beiträge zur regionalen Entwicklung Heft-Nr. 98 Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft

2 Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft Studie im Auftrag der Region Hannover Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter NIW) Dr. Arno Brandt (Projektleiter NORD/LB) Matthias Franck (NIW) Kai Weber (NIW) Janin Wieja (NORD/LB) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.v. Schiffgraben Hannover Tel.: 0511 / Fax: 0511 / jung@niw.de NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale Regionalwirtschaft Georgsplatz Hannover Tel.: 0511 / Fax: 0511 / arno.brandt@nordlb.de Hannover, April 2002 Zu beziehen durch: Region Hannover Team Kommunikation Hildesheimer Str Hannover Tel.: 0511 / Fax: 0511 / presse@region-hannover.de Internet:

3 2 N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Inhaltsverzeichnis Vorwort Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 0. Veränderte Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung 4 6 TEIL II: BILDUNG, QUALIFIKATIONEN UND INNOVATIONEN IN DER REGION HANNOVER 108 von großstädtischen Verdichtungsräumen Berufliche Ausbildung und Berufsbildende Schulen (Fritz Stöcker, Matthias Franck) 110 TEIL I: DIE REGION HANNOVER IM VERGLEICH DER VERDICHTUNGSRÄUME (Hans-Ulrich Jung, Kai Weber) 1. Die Region Hannover unter den Verdichtungsräumen 1.1 Abgrenzung der Verdichtungsräume 1.2 Position unter den Verdichtungsräumen 1.3 Bevölkerungsdynamik und -struktur 1.4 Wirtschaftsstruktur im Überblick 1.5 Wirtschafts- und Beschäftigtenentwicklung im Überblick 1.6 Standortbedingungen und Standortkosten Berufliche Weiterbildung Vielfalt der Träger und Angebote (Matthias Franck) 9. Industrieforschung und regionale Innovationspotenziale (Matthias Franck) 10. Schwerpunkte außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (Kai Weber) 11. Hochschulen als Kompetenzzentren für Bildung und Forschung (Kai Weber) 12. Innovative Cluster: Beispiele technologischer Kernkompetenzen (Javier Revilla Diez) 13. EXPO PARK HANNOVER im Kontext einer innovationsorientierten Die Region Hannover als Unternehmensstandort: Unternehmenszentralen, Funktionalstrukturen und Gründungen von Betrieben 2.1 Unternehmenszentralen 2.2 Funktionalstrukturen 2.3 Unternehmensgründungen 3. Die Region Hannover als Industriestandort: Standortvermarktungsstrategie (Arno Brandt) 14. Innovative Existenzgründungen als Impuls für den Strukturwandel (Janin Wieja) 15. Wege in die Zukunft Beispiele für Innovationen im Handwerk (Wolfgang Koschorke) Strukturen und Entwicklungstrends 3.1 Branchenstruktur des Produzierenden Gewerbes 3.2 Weitere strukturelle Merkmale des Produzierenden Gewerbes 3.3 Beschäftigtenentwicklung des Produzierenden Gewerbes Innovative Modelle der Arbeitsgestaltung und Qualifizierung in Unternehmen (Lothar Schäffner) 17. Neue städtebauliche Qualitäten (Robert Wegner) Die Region Hannover als Dienstleistungsstandort: 18. Städtebaulicher Wettbewerb Route der Wohnqualität Strukturen und Entwicklungstrends 4.1 Zusammensetzung und Spezialisierung des Dienstleistungssektors 4.2 Entwicklung der Dienstleistungen 4.3 Region Hannover als Standort des Handels 4.4 Region Hannover als Standort von Finanzdienstleistungen 4.5 Region Hannover als Standort unternehmensorientierter Dienstleistungen 5. Die Region Hannover und ihre Innovationspotenziale 5.1 FuE in der Industrie 5.2 FuE in außeruniversitären Forschungseinrichtungen 5.3 FuE in Hochschulen (Martina Flamme-Jasper) 19. Regionalreform als Innovation (Axel Priebs) ANHANG: Literatur Autorenverzeichnis Wichtige Kontaktadressen in der Region Hannover Wirtschaftsförderung in der Region Hannover Die Region Hannover und ihre Arbeitsmarktpotenziale 6.1 Qualifikationspotenziale 6.2 Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit

4 4 N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Vorwort Im zweiten Jahr nach der EXPO 2000 steht die Region Hannover mitten in einem rasanten regionalen Strukturwandel. Die Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur und das vorläufige Ende des Gründungsbooms der New Economy erhöhen den Wettbewerbsdruck auf die Regionen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat sich die Region Hannover vergleichsweise gut aufgestellt. Im Zuge der EXPO 2000 konnte sie zum einen ihre Infrastrukturaustattung nachhaltig verbessern und zum anderen ihren Bekanntheitsgrad deutlich erhöhen. Einen weiteren Positionsgewinn hat die Region Hannover mit der Regionalreform erworben. Die Reform bietet der Region erheblich bessere institutionelle Bedingungen, Stadt-Umland-Konflikte, wie sie in allen Großstadtregionen entwicklungshemmend wirksam sind, zu entschärfen. Mit der Regionalreform ist zudem eine effizientere Ressourcennutzung verbunden. Politikfelder, wie regionale Wirtschaftsförderung können nun aus einer Hand bearbeitet werden. Vor diesem Hintergrund wird der Regionalreport 2002 erstmalig von der Region Hannover vorgestellt, nachdem er in den Jahren 1998 und 2000 vom Kommunalverband Großraum Hannover vorgelegt wurde. Die ursprüngliche Intention des Regionalreports, nämlich die Diskussion um die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung sowie um grundlegende Fragen der Regionalentwicklung im Rahmen einer laufenden und systematischen Berichterstattung auf eine solide Basis zu stellen, wurde nicht verändert. Der Regionalreport 2002 setzt diese Berichterstattung fort und ergänzt sie um neue Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Hannover. Der Regionalreport 2002 informiert im ersten Teil über die Wettbewerbsposition der Region Hannover und vergleicht diese mit der in anderen westdeutschen Verdichtungsräumen. Im Wesentlichen befasst sich die Berichterstattung mit der Entwicklung und den Strukturen der Unternehmen in der Region, wobei die sektoralen und funktionalen Strukturveränderungen in der regionalen Wirtschaft besondere Berücksichtigung finden. Zudem werden Informationen zum innovativen Umfeld und zum Arbeitsmarkt der Region zusammengestellt. Neben der systematischen Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Hannover im Vergleich zu anderen Verdichtungsräumen liegt das Schwerpunktthema des Regionalreportes 2002 in der Untersuchung der Zukunftsfähigkeit der Region. Im zweiten Teil Bildung, Qualifikationen und Innovationen in der Region Hannover steht deshalb die Frage im Mittelpunkt, wie Hannover sich der Herausforderung der Wissensgesellschaft stellt. Investitionen in Bildung und die Veränderungen der Wissenschaftslandschaft werden als wichtige Faktoren der Zukunftsfähigkeit der Region Hannover analysiert. Darüber hinaus werden betriebliche Innovationen sowie regionale Erneuerungsprozesse in Bezug auf Städtebau und institutioneller Regionalreform behandelt. Für die Bearbeitung des Schwerpunktthemas des Regionalreportes 2002 wurden Autoren aus Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft und Verwaltung gewonnen, denen wir in besonderer Weise zu Dank verpflichtet sind: Fritz Stöcker (Berufliche Ausbildung), Dr. Javier Revilla Diez (Innovative Cluster), Dr. Wolfgang Koschorke (Innovationen im Handwerk), Prof. Dr. Lothar Schäffner (Innovative Modelle der Arbeitsgestaltung und Qualifizierung), Robert Wegner (Neue städtebauliche Qualitäten), Martina Flamme-Jasper (Städtebaulicher Wettbewerb) und Prof. Dr. Axel Priebs (Regionalreform). Ohne die Mitwirkung zahlreicher Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung hätte diese Studie nicht erstellt werden können. Besonderer Dank gilt Dr. Harald Legler vom Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) für die Erarbeitung von Sonderauswertungen zu industrieller Forschung und Entwicklung in der Region Hannover sowie Prof. Dr. Franz Josef Bade von der Universität Dortmund für die Bereitstellung grundlegender Daten. Informationen zu Unternehmensgründungen wurden freundlicherweise vom ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) in Mannheim zur Verfügung gestellt. Die meisten Auswertungen basieren auf den Daten der Regionaldatenbanken des NIW und der NORD/LB. Die überwiegende Zahl der Tabellen und Grafiken erstellte Klaus-Jürgen Hentschel vom NIW. An der Auswertung von Daten sowie der Endredaktion wirkten Susanne Endres und Nadine Valentinelli mit. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

5 6 N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse Da die Region Hannover im industriellen Sektor mit weiteren Beschäftigungseinbußen rechnen muss und auch die ansässigen Dienstleistungsbereiche von Rationalisierung betroffen sein werden, müssen Wachstumsfelder mit Chancen auf zusätzliche Beschäftigung, wie z.b. die Kommunikationswirtschaft, Freizeit, Bildung oder Gesundheit, gestärkt werden. Der Rückgang des Neuansiedlungspotenzials führte in den 90er Jahren zu einer Neuorientierung der kommunalen Wirtschaftsförderung von der Akquisition zur Bestandsentwicklung und der Förderung von Existenzgründungen. Diese Strategie führt allerdings bestenfalls mittelbis langfristig zu einem nennenswerten Beschäftigungsaufbau vor Ort. 0. Veränderte Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung von großstädtischen Verdichtungsräumen Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit über 20 Jahren in einem tief greifenden Strukturwandel, der vor allem an einer deutlich schwächeren Wachstumsdynamik und einer ständig steigenden Sockelarbeitslosigkeit sichtbar wird. Folgen der zu beobachtenden Globalisierung sind zunehmende Unternehmensfusionen, Betriebsverlagerungen und Veränderungen in der Wertschöpfungskette, die auch die regionale Wirtschaftsentwicklung beeinflussen. Es ist davon auszugehen, dass diejenigen Standorte gewinnen werden, die über hochwertige Infrastrukturen, entwickelte unternehmensorientierte Dienstleistungen sowie über qualifizierte Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen verfügen. Dagegen droht im Bereich standardisierter Massenproduktion die Verlagerung von Produktionskapazitäten an kostengünstigere Standorte. Dem entsprechend ist in den nächsten zehn Jahren eine drastische Abnahme einfacher und ein starker Anstieg komplexerer Tätigkeiten zu erwarten. Der Einsatz multimedialer Anwendungen auf der betrieblichen Ebene unterstützt die internationalen Globalisierungsprozesse und verändert die Standortanforderungen ebenfalls. Insbesondere solche Regionen profitieren von diesen Veränderungen, die frühzeitig über eine Anbindung an die neuen leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsnetze verfügen. Dies bedeutet einen Bedeutungsgewinn von Agglomerationen, der aber weitere Suburbanisierungsprozesse innerhalb der Ballungsräume nicht ausschließt. Die stärksten Beschäftigungsverluste wird es in Wirtschaftszweigen geben, die bislang unter Schutz standen und nun verstärkt dem Wettbewerb ausgesetzt werden, aber auch in den Branchen, in denen der technische Fortschritt erhebliche Potenziale zur Produktivitätssteigerung bereitstellt. Positive Veränderungen sind dort zu erwarten, wo stärker als bisher private Organisationen und Unternehmen staatliche Leistungen ablösen. Positive Ansätze für die norddeutschen Regionen ergeben sich aus der neuen Lagegunst durch die deutsche Vereinigung, die Integration Nordeuropas in die EU sowie die Öffnung Osteuropas. Hiervon dürfte die Region Hannover in langfristiger Perspektive in jedem Fall profitieren. Dies gilt ebenso für die Stärkung der Agglomerationsräume im Standortwettbewerb, die jedoch eine Profilierung solcher Standortfaktoren erforderlich macht, die für innovative, wissensbasierte Produktions- und Dienstleistungskonzepte wichtig sind. 1. Die Region Hannover unter den Verdichtungsräumen In einem Europa der Regionen stehen in erster Linie die großstädtischen Verdichtungsräume im Wettbewerb und nicht einzelne Städte. Ein großer Teil der Untersuchung bezieht sich daher auf die Großstädte einschließlich des jeweiligen Umlands. Die Abgrenzung der Verdichtungsräume lehnt sich an die kreisscharfe Abgrenzung von F. J. Bade an, lediglich in Norddeutschland wurden einige Korrekturen vorgenommen. Bis auf wenige Ausnahmen bezieht sich die Analyse auf die 16 westdeutschen Verdichtungsräume, da für Berlin, Leipzig, Dresden und Chemnitz nur eingeschränkt vergleichbare Daten vorliegen. In den 20 deutschen Verdichtungsräumen leben auf 26% der Fläche der Bundesländer mit 42,3 Mio. Menschen rund 50% aller Einwohner. 53% der Erwerbstätigen erwirtschaften knapp 58% der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Region Hannover zählt mit etwa 1,1 Mio. Einwohnern zu den eher kleinen Verdichtungsräumen. Die Stadt Hannover als Zentrum der Region liegt dagegen mit Einwohnern im Mittelfeld. Die Höhe der Bruttowertschöpfung und die Zahl der Erwerbstätigen entsprechen dem 13. Rang unter den 20 Regionen. Bei der Wirtschaftskraft, d.h. der Wertschöpfung je Einwohner, wird dagegen ein guter 8. Platz erreicht. Die Bevölkerung in den westdeutschen Verdichtungsräumen entwickelt sich seit langem schlechter als im übrigen Bundesgebiet. Dies liegt sowohl an der ungünstigeren natürlichen Entwicklung als auch an schwächeren Wanderungsgewinnen. In den 80er Jahren lag Hannover bei der Bevölkerungsentwicklung im hinteren Drittel der DVG-Gebäude am Kronsberg untersuchten westdeutschen Regionen. Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze verstärkte sich der Bevölkerungszuwachs überdurchschnittlich, allerdings wurde in den Jahren von 1989 bis 2000 insgesamt trotz hoher Wanderungsgewinne aufgrund der negativen natürlichen Entwicklung die durchschnittliche Dynamik der Verdichtungsräume nicht ganz erreicht. Innerhalb der Verdichtungsräume sind seit langem Suburbanisierungsprozesse zu beobachten. Die Zentren verlieren zu Gunsten ihrer Umlandbereiche besonders jüngere und einkommensstärkere Einwohner. Dabei dehnt sich der suburbane Raum weiter bis an die Ränder der Verdichtungsräume aus. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre verstärkte sich die zunächst unterdurchschnittliche Suburbanisierung in der Region Hannover. Von 1996 bis 2000 standen Wanderungsverlusten der Stadt Hannover von Personen Wanderungsgewinne von Einwohnern in den Umlandgemeinden gegenüber. Die schwache natürliche Entwicklung der Bevölkerung in der Region Hannover hat ihre Ursache in einer Überalterung der Einwohner. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist ausgesprochen niedrig, während der Anteil der Älteren über 65 Jahren entsprechend hoch liegt. Eine Spitzenposition hat Hannover allerdings bei den 20- bis 30-jährigen, was auf eine hohe Attraktivität der Ausbildungsstätten schließen lässt. In Bezug auf die Verteilung der großen Wirtschaftsbereiche stellt die Region sich eindeutig als Dienstleistungsstandort dar. Das Gewicht des Dienstleistungssektors ist gemeinsam mit dem Rhein-Main-Gebiet hinter München und Hamburg das größte unter den westdeutschen Verdichtungsräumen. Entsprechend gering ist mit lediglich 29% der gesamten Wertschöpfung der Anteil des Produzierenden Gewerbes, das seit Ende der 80er Jahre deutlich an Gewicht verloren hat. Die Beschäftigungsentwicklung der 80er Jahre war für die westdeutschen Verdichtungsräume insgesamt relativ schlecht. Nur 33% der neuen Arbeitsplätze im damaligen Bundesgebiet entfielen auf die 16 Regionen. In den Zentren gab es von 1980 bis 1989 sogar einen leichten Arbeitsplatzabbau. Nach einer kurzfristigen Stärkung der Verdichtungsräume mit der deutschen Einheit wurden von 1992 bis % der verlorenen Arbeitsplätze dort abgebaut. Von 1995 bis 2000 stieg die Beschäftigtenzahl in Deutschland wieder um Personen an, davon in den Verdichtungsräumen. Seit Ende der 80er Jahre holen die norddeutschen Verdichtungsräume in der Wirtschaftsund Beschäftigungsentwicklung auf. Nach der Wiedervereinigung lag Hannover auf dem dritten Rang hinter Bielefeld und Hamburg, von 1992 bis 1995 hinter Köln- Bonn auf Rang 4. Auch von 1995 bis 2000 war die Beschäftigungsentwicklung vor allem durch den Effekt der EXPO 2000 deutlich positiver als im Durchschnitt der 16 Regionen. Hannover gehört zudem zu den Regionen, die ihren Beschäftigtenbesatz, d.h. die Beschäftigung bezogen auf die Einwohnerzahl, langfristig steigern konnten. Die Standortbedingungen in Wirtschaftsregionen werden durch ein breites Spektrum unterschiedlicher Faktoren charakterisiert. Die Region Hannover wird den Anforderungen von Unternehmen an die infrastrukturelle Anbindung an Verkehr und Information weitgehend gerecht. Die zentrale Lage nach der deutschen Vereinigung und der Öffnung der Grenzen nach Osteuropa sowie die zusätzlichen Investitionen der letzten Jahre haben Hannovers Funktion als bedeutende Verkehrs- und Distri-

6 8 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT butionsregion noch verstärkt. Hannover verfügt, u.a. forciert durch Expo und CeBIT, zudem über eine hoch entwickelte Telekommunikationsinfrastruktur. Auch für das Gewerbeflächenpotenzial ist die gute wirtschaftsräumliche Lage und überregionale Attraktivität des Verdichtungsraumes von großer Bedeutung. Mit zahlreichen Gewerbegebieten an den Autobahnachsen und im suburbanen Teilraum hat die Region ein breites Angebot an attraktiven und sofort verfügbaren Flächen. Größere Gebiete sind allerdings nicht überall verfügbar und konzentrieren sich an wenigen Standorten. Die Bodenpreise sind relativ hoch. Der Nachfragedruck auf dem Immobilienmarkt in Hannover ist offensichtlich nur unterdurchschnittlich. Dies gilt sowohl für die Wohnungsmieten und die Preise für Eigentumswohnungen als auch für die Büromieten. Ausnahme sind lediglich die Einzelhandelsmieten im Zentrum der Stadt Hannover, die aber im Trend der Großstädte mit mehr als Einwohnern liegen. 2. Die Region Hannover als Unternehmensstandort: Unternehmenszentralen und Gründungen von Betrieben Großunternehmen haben auch über Beziehungen zu Zulieferern und Dienstleistern eine wichtige Funktion für den Arbeitsmarkt einer Region. Unternehmenszentralen sind darüber hinaus aufgrund ihres Gewichts in der Hierarchie des Unternehmens von besonderer Bedeutung. In der Region Hannover befindet sich der Sitz einiger bedeutender Konzernzentralen, wenn auch im Vergleich der Verdichtungsräume nur ein mittlerer Platz belegt wird. Betrachtet man die 500 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland, so liegt Hannover auf dem 10. Platz unter 20 Regionen. Die Preussag AG als größtes Unternehmen der Region belegt Platz 33 der Liste der umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands. Unternehmensfunktionen wie Management und Verwaltung, Ein- und Verkauf oder Fertigung charakterisieren die Wirtschaftsstruktur von Verdichtungsräumen in besonderer Weise. Eine Betrachtung der höherwertigen Dienstleistungsfunktionen und der Fertigungstätigkeiten innerhalb von Unternehmen gibt tendenziell Auskunft über die Bedeutung des Standortes innerhalb des Unternehmensgefüges. In der Region Hannover sind die leitenden Verwaltungsfunktionen in Betrieben des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors überdurchschnittlich vertreten. Bei anderen höherwertigen Dienstleistungen wie Unternehmensberater, DV-Fachleute etc. liegt Hannover dagegen etwas unter dem Durchschnitt. Insgesamt weist die Region Hannover eine Funktionalstruktur auf, die der deutlich größerer Verdichtungsräume entspricht. Bei den Unternehmensgründungen nimmt Hannover in jüngster Zeit eine gute Position ein. Von 1995 bis 1999 lag die Region bei den Gründungen je Erwerbsfähigem hinter München auf dem 2. Rang. Dies ist besonders auf die Gründungsintensität im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Auch bei den technologieorientierten Gründungen signalisieren die Daten für die Region ein gutes Gründungsklima. 3. Die Region Hannover als Industriestandort: Strukturen und Entwicklungstrends Zwar hat das Verarbeitende Gewerbe im Strukturwandel der vergangenen 20 Jahre deutlich an Gewicht verloren, der industrielle Sektor bestimmt offenbar dennoch maßgeblich die Entwicklung auch anderer Wirtschaftszweige. Für die wirtschaftlichen Perspektiven spielt die Branchenzusammensetzung in einer Region, d.h. der Grad der Spezialisierung auf einzelne Branchen eine wesentliche, wenn auch nicht alles entscheidende Rolle. Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes ist die Region Hannover besonders auf den Straßenfahrzeugbau mitsamt der Zulieferbereiche spezialisiert. Weitere unter den Verdichtungsräumen überdurchschnittliche Bereiche sind der Bergbau mit Erdgasförderung und Kalibergbau sowie die Energiewirtschaft. Das Verarbeitende Gewerbe in der Region ist stark von Großbetrieben geprägt, die allgemein als wachstumsschwächer gelten als klein- und mittelbetriebliche Strukturen. Der Anteil der Fertigungsarbeitsplätze in den Industriebetrieben ist höher als im Durchschnitt der Verdichtungsräume. Bei den Qualifikationen der Beschäftigten zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Arbeitnehmern mit mittleren Qualifikationen, d.h. an Facharbeitern, während die Anteile der gering Qualifizierten und der Fachhochschul- und Hochschulabsolventen deutlich unter dem Durchschnitt liegen.die Exportquote der Industrie übersteigt den mittleren Wert im gesamten Bundesgebiet um ein Fünftel, sie ist zudem überdurchschnittlich gestiegen. Innerhalb Niedersachsens ist Hannover nach Wolfsburg der zweitwichtigste Exportstandort. Besonders erfolgreich ist die Exportwirtschaft im Bereich der Spitzentechnologie. In den 80er Jahren erreichte die Region Hannover beim Beschäftigungswachstum den vorletzten Platz vor den Montanregionen an Ruhr und Saar. In der ersten Phase nach der deutschen Einheit belegte Hannover bei den Beschäftigungsgewinnen immerhin schon Platz 6. Besonders gute Ergebnisse verzeichneten das Baugewerbe und überwiegend Konsumgüterindustrien. Von 1992 bis 2000 waren die nun folgenden Beschäftigungsverluste in Hannover geringer als im Durchschnitt der Verdichtungsräume. Zuletzt verloren wie im Bundestrend vor allem das Baugewerbe, das Ernährungsgewerbe sowie Maschinenbau, Gummiverarbeitung und Chemische Industrie. 4. Die Region Hannover als Dienstleistungsstandort: Strukturen und Entwicklungstrends Im Dienstleistungssektor der Region Hannover sind Personen beschäftigt. Herausragend ist die Spezialisierung auf den Verkehrs- und Telekommunikationssektor, überdurchschnittlich vertreten sind auch das Versicherungsgewerbe, die öffentlichen und die haushaltsorientierten Dienstleistungen. Ein überdurchschnittliches Gewicht haben auch die unternehmensorientierten Dienstleistungen, hier allerdings nicht die Rechts- und Wirtschaftsberatung, die technische Beratung und Planung sowie die Werbung. Die Region weist bei Dienstleistungen eine relativ breite Spezialisierung auf, die ansonsten eher für die großen Verdichtungsräume charakteristisch ist. Die Entwicklung der Dienstleistungen in Hannover war in den 80er Jahren schwach. In der ersten Phase der Wiedervereinigung verbesserte die Region ihre Position von Rang 11 auf Rang 3 hinter Nürnberg und Bielefeld. Von 1989 bis 1992 entstanden Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor der Region Hannover. Nach dem Auslaufen des ersten Booms fiel Hannover wieder auf einen durchschnittlichen Wert unter den Verdichtungsräumen zurück. Hinter dem Bundestrend blieben vor allem der Groß- und Einzelhandel sowie die Finanzdienstleistungen zurück, während das Gastgewerbe, der Verkehrssektor und die unternehmensorientierten Dienstleistungen über dem Durchschnitt lagen. Insgesamt hat sich die Struktur von den haushaltsbezogenen hin zu den überregional orientierten Dienstleistungen verschoben. In den letzten Jahren haben sich die Dienstleistungen in der Stadt Hannover deutlich ungünstiger entwickelt als im Umland. Die Stadt Hannover gehört als Standort des Einzelhandels aufgrund der Einwohnerzahl naturgemäß nicht zu den Spitzenreitern bei den Umsätzen. Bezieht man den Einzelhandelsumsatz jedoch auf die Einwohnerzahl, liegt die Region Hannover unter den deutschen Verdichtungsräumen an der Spitze. Auch die einzelhandelsrelevante Kaufkraft erreicht einen Spitzenwert gleichauf mit Rhein-Main, Hamburg und Düsseldorf hinter München. Per Saldo kommen rund 10% der in der Region erwirtschafteten Umsätze von außerhalb des Großraums. Die Stadt Hannover liegt bei dieser Zentralität genannten Größe mit einem Wert von 134 bundesweit auf dem zweiten Rang hinter Karlsruhe, während das Umland nur 90 erreicht. Diese Spanne innerhalb der Region ist höher als in allen anderen Verdichtungsräumen, was darauf hindeutet, dass die Verlagerung von Einzelhandelsbetrieben ins Umland in der Region Hannover weniger fortgeschritten ist als andernorts. Die Beschäftigung im Einzelhandel ist nach den deutlichen Gewinnen im Zuge der deutschen Einigung überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Von 1992 bis 1999 büßte der Einzelhandel der Region Hannover Arbeitsplätze ein. Die Finanzdienstleistungen zählten in den 80er Jahren zu den florierenden Dienstleistungszweigen. Seitdem machen sich aufgrund des zunehmenden internationalen Wettbewerbs Umstrukturierungen und Anpassungsprozesse bemerkbar, die zu Rationalisierungen führen. Hannover liegt als Standort für Finanzdienstleistungen bezogen auf die Einwohnerzahl auf Rang 3 hinter den Zentren Rhein-Main und München. Die Kreditinstitute sind im Vergleich aller Verdichtungsräume leicht unterdurchschnittlich vertreten. Auch die Beschäftigungsentwicklung war seit 1992 negativer als im Trend der Verdichtungsräume. Dagegen ist die Region mit 31 Zentralen in der Stadt Hannover ein bundesweit sehr bedeutsamer Versicherungsstandort. Mit Beschäftigten sind die Versicherungen sehr stark überrepräsentiert, mit ihrem Marktanteil belegen die hannoverschen Versicherungen unter den größten deutschen Standorten den sechsten Platz. Während direkt nach der deutschen Einigung viele Arbeitsplätze in der Region entstanden sind, war der Rückgang der Zahlen seitdem überdurchschnittlich. Als Standort für unternehmensorientierte Dienstleistungen, die zu den bundesweit wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen gehören, hat sich Hannover sehr positiv entwickelt. Seit 1989 ist das Gewicht der Branche an der Gesamtbeschäftigung von 7% auf über 15% angestiegen, in diesem Zeitraum entstanden in der Region fast Arbeitsplätze. Bei der Spezialisierung auf unternehmensorientierte Dienste wird ein dritter Rang hinter München und dem Rhein-Main-Gebiet erreicht. Geringer ist der Anteil allerdings bei der Rechts-, Wirtschafts- und technischen Beratung sowie bei der Vermietung. 5. Die Region Hannover und ihre Innovationspotenziale Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung einer Region hängt wesentlich von ihren Innovationspotenzialen ab. Die wissenschaftliche und technologische Ausstattung ist zu einem Schlüsselelement der Regionalpolitik geworden. Dabei vollzieht sich der technologische Wettbewerb zwischen Metropolen auf einem deutlich höheren Niveau als in weniger verdichteten Räumen. Die industriellen Kapazitäten in Forschung und Entwicklung (FuE) sind in besonderem Maße auf die Zentren der Verdichtungsräume konzentriert. Zwischen den Agglomerationen zeigt sich dabei ein ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle. Ein Großteil der FuE-Aktivitäten Norddeutschlands konzentriert sich in der Region Braunschweig, in Hannover liegt der FuE-Anteil an den Industriebeschäftigten dagegen unter dem Durchschnitt der Verdichtungsräume. Allerdings hat sich der Abstand zu den führenden Regionen in den 90er Jahren deutlich verkürzt. Ein Grund dafür ist die Auslagerung von Forschung und Entwicklung an die Zulieferer im Automobilbau sowie die generell hohe Dynamik der Forschung in der Automobilindustrie. Zudem haben viele große Unternehmen ihre Grundlagenforschung reduziert, was die Region Hannover weniger stark traf. Eine wichtige Rolle für den Innovationsprozess spielen außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die einen Wissenstransfer in die Unternehmen hinein ermöglichen und Schlüsselqualifikationen vermitteln. Hier bieten sich auch in Hannover Anknüpfungspunkte für Innovationsaktivitäten in der Wirtschaft, gerade in den für hochwertige technologische Forschungsaktivitäten relevanten Bereichen ist Hannover jedoch nicht so stark vertreten.

7 10 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Die Hochschulen haben in erster Linie eine Ausbildungsfunktion. Darüber hinaus wird vor allem Grundlagenforschung betrieben, für deren Nutzung räumliche Nähe oft weniger entscheidend ist. Hannover liegt bei der Ausstattung mit Lehr- und Forschungspersonal je Beschäftigtem auf Rang 3 hinter Aachen und Dresden. Dabei gibt es eine ausgesprochene Spezialisierung auf technische Bereiche. Die Region konnte ihre Ausstattung gegen den Bundestrend in den letzten Jahren sogar noch verbessern. Auch bei der Ausstattung mit Drittmitteln weist Hannover besonders in den technischen Disziplinen überdurchschnittliche Werte auf. 6. Die Region Hannover und ihre Arbeitsmarktpotenziale 7. Berufliche Ausbildung und Berufsbildende Schulen Die berufliche Ausbildung spielt eine wesentliche Rolle für das Qualifikationsniveau der Bevölkerung und die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen. Das hohe Qualifikationsniveau und das vorhandene regionale Angebot an qualifizierten Arbeitskräften stellen wesentliche Stärken der Region Hannover dar. Im Bereich der beruflichen Ausbildung nehmen die Region Hannover und besonders die Landeshauptstadt vielfältige Ausbildungsfunktionen wahr, die auch in das weitere Umland wirken. Die Leistungsfähigkeit des Dualen Ausbildungssystems trägt wesentlich zur Attraktivität der Ausbildungsregion Hannover bei. Die Mobilisierbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte gewinnt als Standortfaktor zunehmend an Gewicht. Grundsätzlich verbessern sich die Aussichten regionaler Betriebe im interregionalen bzw. internationalen Wettbewerb mit steigendem Einsatz von Bildung, Wissen und Ausbildung. Gemessen am Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume wird in Hannover überdurchschnittlich ausgebildet. Unqualifizierte Beschäftigte spielen dem entsprechend nur eine vergleichsweise geringe Rolle. Beim Einsatz mittlerer Qualifikationen und bei den Abiturienten liegt die Region jeweils auf dem 4. Rang. Der Anteil der hoch qualifizierten Beschäftigten mit Hochschulabschluss bleibt allerdings leicht unter dem Durchschnitt zurück auf Platz 7. Diese schlechtere Ausstattung zeigt sich insbesondere im Verarbeitenden und im Verkehrsgewerbe. Das Niveau der Arbeitslosigkeit in den westdeutschen Verdichtungsräumen lag Ende der 80er Jahre um über ein Zehntel über dem Bundesdurchschnitt. Innerhalb dieser Regionen gab es ein deutliches Nord-Süd- Gefälle. Die Region Hannover belegte den 13. Rang. Von 1989 bis 1999 hatte Hannover jedoch mit Hamburg, Köln-Bonn und Bremen die geringsten Zuwächse bei den Arbeitslosenzahlen. Allerdings hat sich die Position in den letzten Jahren wieder verschlechtert. Mitte 2001 war die Arbeitslosigkeit in der Region nach dem Ruhrgebiet am höchsten unter den Verdichtungsräumen. Dabei ist das Stadt-Umland-Gefälle stärker ausgeprägt als in jedem anderen Verdichtungsraum. Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen ist insbesondere in der Stadt Hannover geringer als im Bundesdurchschnitt. Durch den hohen Dienstleistungsanteil wird die Beschäftigung von Frauen begünstigt. Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen ist dagegen deutlich höher als im Bundesdurchschnitt, hier liegen keine Vergleichswerte für andere Verdichtungsräume vor. Der Anteil der Jugendlichen liegt im westdeutschen Durchschnitt, die Betroffenheit der Jugendlichen dürfte angesichts ihres geringeren Anteils an der Bevölkerung jedoch höher sein. Ältere Arbeitnehmer sind dagegen besonders in der Stadt Hannover weniger stark betroffen, die Langzeitarbeitslosigkeit liegt leicht unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Neben Fachhochschulen, Hochschulen, Berufsbildenden Schulen und ausbildenden Betrieben der Privatwirtschaft existiert eine Vielzahl weiterer Akteure der beruflichen Ausbildung. Das breite Spektrum an privaten und öffentlichen Ausbildungsträgern in der Region wird gebildet durch Akademien, Berufsakademien, Institute, Berufsfachschulen, sonstige Schulen und Vereine. Eine zentrale Bedeutung kommt auch den Kammern als regionale Steuerungs- und Aufsichtsinstanzen zu. In Deutschland beginnen rund zwei Drittel der Jugendlichen ihren Berufsweg mit einer Berufsausbildung im Dualen System. In der Region Hannover gab es im Jahr 2000 etwa Auszubildende; im Arbeitsamtsbezirk Hannover, dem Kernbereich der Region, standen Ausbildungsplätze in 171 Ausbildungsberufen bereit. Die meisten Plätze entfielen dabei auf Kaufleute im Einzelhandel und Bürokaufleute. Es wurden bei einer Gesamtnachfrage von Stellen neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Berufliche Ausbildung wird in erster Linie durch die Nachfrage der Wirtschaft geprägt, die sich im jeweils aktuellen Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen niederschlägt. Je mehr Jugendliche sich in schulischen Vollzeitformen an den Berufsbildenden Schulen anmelden, desto kritischer sieht es auf dem Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt aus. Zum sind 14 Berufsbildende Schulen der Stadt und fünf des ehemaligen Landkreises auf die Region Hannover übergegangen. Insgesamt verfügt die Region also derzeit über 19 Berufsbildende Schulen, an denen im November 2000 rund Schülerinnen und Schüler gezählt wurden. Der größte Teil der Schulen hat sich in den letzten Jahren ein Profil gegeben. Profilgebung im Gegensatz zur Bündelschule ist sinnvoll, um für die Wirtschaftsstruktur der Zukunft vorbereitet zu sein. Ein Beispiel für eine Schule mit einem eindeutigen Profil ist die neue Multimedia-Berufsbildende Schule an der Expo-Plaza. Veränderungen in der Wirtschaft, in einzelnen Branchen und Berufsfeldern werden die Profile einer Schule ständig herausfordern. Ziel der Profilbildung ist es, die wirtschaftliche Entwicklung der Region Hannover voranzutreiben und zukunftsweisende Ausbildungsangebote bereitzustellen. Lichthof der Universität Hannover Die an beruflicher Bildung Beteiligten müssen in Zukunft intensiver kooperieren, um gemeinsam schneller und effektiver auf neue Bedarfe der Wirtschaft reagieren zu können. Das Projekt der Bezirksregierung Neue Formen der Zusammenarbeit von Berufsbildenden Schulen, Schulträgern und Schulbehörden in der Region Hannover zeigt diesen kooperativen Ansatz. Richtungsweisend für die Berufsbildenden Schulen ist zudem die Entschließung des Niedersächsischen Landtags vom Berufsbildende Schulen in Niedersachsen als regionale Kompetenzzentren. Dabei geht es um mehr Gesamtverantwortung und Selbstständigkeit in haushaltsrechtlichen, personellen und inhaltlichen Bereichen, die zunächst erprobt werden sollen. Die Berufsbildenden Schulen werden sich stark verändern. Den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen werden sich die Berufsbildenden Schulen der Region Hannover und die weiteren an beruflicher Ausbildung Beteiligten gemeinsam stellen. 8. Berufliche Weiterbildung Vielfalt der Träger und Angebote Die Weiterbildung ist als vierte Säule neben Schule, Berufsausbildung und Hochschule ein Bestandteil des Bildungssystems unserer Gesellschaft. Die Vielfalt der möglichen Definitionen sowie die Heterogenität der Träger und Angebote von beruflicher Weiterbildung erschweren eindeutige und übertragbare Untersuchungsergebnisse, so dass die Weiterbildungslandschaft der Region Hannover nicht quantitativ vergleichend, sondern qualitativ untersucht wird. Der Qualifikation der Beschäftigten kommt im Zuge der zunehmenden Wissensorientierung ökonomischer Aktivitäten in hoch entwickelten Volkswirtschaften eine immer stärkere Bedeutung zu. Schule und berufliche Erstausbildung werden dabei für eine wachsende Anzahl von Menschen nur die erste Phase im Bildungsweg sein. Weiterbildungs- und Qualifizierungskonzepte müssen vorausschauend, offen und flexibel gestaltet sein, um schnell auf die Bedarfe des Wirtschaftslebens reagieren zu können. Die Region Hannover bietet außerordentlich vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, die deutlich über den Bedarf der ansässigen Bevölkerung hinausgehen. Dies gilt besonders für die Stadt Hannover, aber beispielsweise auch für die Bildungsstadt Springe. In der Studie werden die wichtigsten privaten und öffentlichen Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung sowie deren vielfältiges Angebot im Überblick dargestellt. Detaillierte Beschreibungen von Weiterbildungsaktivitäten finden sich exemplarisch über die Tätigkeiten des Arbeitsamtes Hannover, der Hannover Region Entwicklungs- und Beratungsgesellschaft für Beschäftigung (HRB), der Handwerkskammer Hannover sowie der CONTUR GmbH. Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus die Volkshochschulen, deren Strukturen sich in den letzten Jahren erheblich verändert haben. Einen umfassenden Überblick über die Weiterbildungsträger und deren Angebote verschaffen der jährliche Aus- und Weiterbildungsmarkt der Region Hannover sowie ein ständiger Internetauftritt. Die Region Hannover weist als Verdichtungsraum ein sehr breites Spektrum an privaten und öffentlichen Einrichtungen auf, deren Weiterbildungsangebot vielfältig strukturiert ist. Die reichhaltigen Angebote lassen keine Lücken, aber auch keine ausgeprägten Spezialisierungen erkennen. Die Weiterbildungsmaßnahmen könnten insgesamt noch besser aufeinander abgestimmt sein, um deren Qualität und Professionalität zu verbessern, Syner-

8 12 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT gieeffekte zu ermöglichen und die Transparenz für Anbieter und Nachfrager zu erhöhen. Hierfür existieren bereits vielversprechende Ansätze bspw. mit der Arbeitsgruppe Qualifizierung oder dem regionalen Netzwerk für Lebens- und Berufsorientierung FLUXUS. 9. Industrieforschung und regionale Innovationspotenziale Der Begriff der Industrieforschung umfasst die Aktivitäten der Industriebetriebe im Rahmen der unternehmenseigenen Forschung und der stärker umsetzungsorientierten experimentellen Entwicklung. Innovations- und Forschungsaktivitäten werden für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Volkswirtschaften und Regionen immer wichtiger. Im deutschen Innovationssystem ist die private Wirtschaft der wichtigste Akteur: Rund zwei Drittel der Forschung und Entwicklung (FuE) werden in privatwirtschaftlichen Unternehmen durchgeführt. Aufgrund der intensiven Arbeitsteilung bei den Forschungsaktivitäten zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Technologietransfer-Einrichtungen und Unternehmen darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Industrieforschung nicht das einzige Element im Innovationssystem darstellt. Ob ein Innovationssystem funktionsfähig und qualitativ hochwertig ist, hängt im wesentlichen Maß vom Zusammenspiel aller Akteure ab. Auch das regionale Umfeld spielt hierbei mit seinen spezifischen Rahmenbedingungen eine große Rolle. In der Region Hannover ist der Industriesektor, der in den letzten Jahren im Gegensatz zum Tertiären Sektor Beschäftigungsrückgänge verzeichnete, unterproportional vertreten. Die Industrie der Region weist einen hohen Spezialisierungsgrad im Straßenfahrzeugbau und dessen Umfeld auf. Obwohl diese Branche überdurchschnittlich forschungsintensiv ist, hat der industrielle Sektor der Region Hannover insgesamt einen leicht unterdurchschnittlichen FuE-Besatz. Die Region verfügt dennoch über eine Reihe bedeutender Industrieunternehmen mit FuE-Aktivitäten (z. B. Continental, Höft & Wessel, Honeywell, KOMATSU HANO- MAG, Sennheiser, Solvay, Varta und WABCO) und beachtliche Produkt- und Prozessinnovationen. Neben diesen forschungsintensiveren Industrieunternehmen gibt es etliche Unternehmen, die in der Region Hannover zwar bedeutende Betriebsstätten, aber keine eigenen Forschungskapazitäten haben. Prominentestes Beispiel ist VW Nutzfahrzeuge, der größte private Arbeitgeber der Region. Die Voraussetzungen für die Industrieforschung in der Region Hannover werden von den Betrieben im Großen und Ganzen als gut eingeschätzt, auch wenn andere deutsche Regionen offenbar noch bessere Rahmenbedingungen bieten. In der Region Hannover finden zwischen den verschiedenen Innovationsakteuren zwar zahlreiche Kooperationen statt, die aber je nach Branche und individueller Unternehmenskultur sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Offenbar hat ein großer Teil der Unternehmen noch nicht erkannt, dass regionale Kooperationen mit Forschungseinrichtungen sowie die Angebote der Transfereinrichtungen erhebliche Innovationspotenziale bieten. Allerdings werden Kooperationspartner häufig auch überregional und international gesucht. Die in der Region vorhandenen Potenziale werden von der Industrie nur vergleichsweise wenig für experimentelle Forschung oder die Entwicklung eigener neuer Produkte genutzt. Vielmehr sind die Industrieunternehmen offenbar eher Anwender hochwertiger Technologien. Insgesamt ergibt sich eine leicht unterdurchschnittliche Intensität der Innovationsaktivitäten mit einer Spezialisierung im Bereich der mittleren Technologie und nur vereinzelten Highlights in der Spitzentechnologie. Bei isolierter Betrachtung des Industriesektors lässt sich die Erkenntnis gewinnen, dass die FuE-Aktivitäten der Industrieunternehmen und das Innovationspotenzial der Region Hannover im Vergleich zu anderen Verdichtungsräumen Defizite aufweisen. Dabei fehlt es der Region Hannover durchaus nicht an forschungsintensiven Branchen und Unternehmen oder innovativen und wettbewerbsfähigen Industrieerzeugnissen. Unter Berücksichtigung der weiteren Akteure des regionalen Innovationssystems sowie der forschungsrelevanten Rahmenbedingungen erreicht die Region Hannover durchaus den Status eines überregional bedeutenden Forschungszentrums. In den 90er Jahren wurden die FuE-Kapazitäten der Industrie, insbesondere im Bereich der mittleren Technologie, deutlich ausgeweitet. Defizite ergeben sich weiterhin in der Spitzentechnologie. Angesichts der jüngsten Aufholprozesse sowie der zukünftig intensiver auszuschöpfenden Kooperationspotenziale fällt der Ausblick für die Industrieforschung und das Innovationspotenzial der Region Hannover positiv aus. 10. Schwerpunkte außeruniversitärer Forschungseinrichtungen Bei den außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen verfügt die Region Hannover mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, dem Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung und dem Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben über einen ausgeprägten naturwissenschaftlichen Schwerpunkt im Bereich Geowissenschaften. Weitere bedeutende außeruniversitäre Einrichtungen in der Region Hannover im Bereich der Naturwissenschaften sind u.a. das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Aerosolforschung, die IPF PharmaCeuticals GmbH (ehemals Niedersächsisches Institut für Peptidforschung) und das Max-Planck Institut für experimentelle Endokrinologie. Zahlreiche Einrichtungen in der Region haben zudem eine ingenieurwissenschaftliche Ausrichtung. Vor allem im Bereich der Produktionstechnik weist der Forschungsstandort Hannover besondere Stärken auf. Hierzu gehören beispielsweise das Laser Zentrum Hannover und das IPH Institut für Integrierte Produktion Hannover. Daneben gibt es in der Region Hannover aber auch eine beträchtliche Anzahl von außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftlicher Ausrichtung. Zu den bundesweit besonders profilierten Forschungsbereichen zählen u.a. die Hochschulforschung (HIS Hochschul-Informations-System) und die kriminologische Forschung (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen). Mit dem Institut für Tierzucht und Tierverhalten der Bundesanstalt für Landwirtschaft, dem Veterinärmedizinischen Institut des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau der Landwirtschaftskammer Hannover verfügt die Region Hannover darüber hinaus auch im Bereich des Veterinärwesens und der Agrarwirtschaft über außeruniversitäre Forschungskapazitäten. 11. Hochschulen als Kompetenzzentren für Bildung und Forschung Hochschulen sind aus verschiedenen Gründen wichtige Elemente der regionalen Wirtschaftsstruktur. Mit ihrer Ausbildungsfunktion bilden sie die Basis für betriebliche Innovationen. Darüber hinaus sind die Ergebnisse der hochschuleigenen Forschungsaktivitäten vor allem in neuen Technologiefeldern und besonders wissenschaftsintensiven Forschungsbereichen ein unverzichtbares Element auch privater Innovationsaktivitäten. Die Hochschullandschaft in Hannover zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Einrichtungen und Studienmöglichkeiten aus. Schwerpunkte liegen besonders in den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Humanmedizin, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie Veterinärmedizin. Hannover ist unter den Verdichtungsräumen vergleichsweise gut mit Lehr- und Forschungspersonal ausgestattet. Dies gilt besonders für die technischen, stärker industrierelevanten Fächergruppen. Überragend ist Hannovers Rolle im Bereich Veterinärmedizin. Eine sehr große Bedeutung hat Hannover auch für die humanmedizinische Ausbildung, Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Dagegen sind die mathematischnaturwissenschaftlichen Fachbereiche eher schwach vertreten. Wenn man davon ausgeht, dass ingenieurwissenschaftliche Fachbereiche im Allgemeinen eher mit der anwendungsorientierten Umsetzung von Spitzenforschung in Verbindung stehen, während naturwissenschaftliche Felder eher die Grundlagen für industrielle Spitzenforschung legen, passt das Profil der Hochschulen der Region in den Schwerpunkten gut zur Ausrichtung der regionalen Wirtschaft auf die Bereiche der mittleren bis höherwertigen Technologie. Weitere Personalsteigerungen konnten in den letzten Jahren die ohnehin starken Bereiche der Ingenieurwissenschaften und Veterinärmedizin sowie die Wirtschaftswissenschaften erzielen. Rund ein Viertel des hannoverschen Lehr- und Forschungspersonals wird über Drittmittel finanziert, was für eine hohe Akzeptanz der Tätigkeit auf dem Markt spricht. Weiterer Indikator für die Qualität der Forschung und Entwicklung sind die Förderungen einer Reihe von Projekten durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Die drei Universitäten der Region verfügen über etwa 80% der Studierenden und fast 90% des Lehr- und Forschungspersonals. Die Universität Hannover als größte Hochschule bietet ein breites Spektrum an Studiengängen aus technischen, natur- und geisteswissenschaftlichen Bereichen an. Die MHH hat national und international einen sehr guten Ruf in verschiedenen Forschungsbereichen und die Tierärztliche Hochschule ist die einzige anerkannte eigenständige wissenschaftliche Hochschule für diesen Bereich in Deutschland. An den Fachhochschulen werden Fachrichtungen angeboten, an denen bundesweit eher ein geringeres Angebot existiert: So bspw. verschiedene Studiengänge für Grafik und Design sowie Journalistik und PR/Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund der praxisbezogenen Ausbildung spielen Drittmittel eine untergeordnete Rolle. Die Kunsthochschulen sind durch die Hochschule für Musik und Theater vertreten, die alle klassischen Studiengänge einer Musik- und Schauspielschule anbietet. Ein stärkerer direkter Bezug zur Wirtschaft wird an der privat organisierten Fachhochschule für die Wirtschaft und der ebenfalls zum Teil privat finanzierten GISMA Business School hergestellt. Zwischen den Hochschulen der Region, die alle ihren Sitz in der Stadt Hannover haben, existiert eine Reihe von intensiven Kooperationsbeziehungen, die zuletzt im 2001 im erstmals gemeinsam durchgeführten Fest der Wissenschaften ihren Ausdruck fanden. 12. Innovative Cluster: Beispiele technologischer Kernkompetenzen Die stark von der Automobilindustrie geprägte Region Hannover setzt große Hoffnungen in die Entwicklung bzw. Stärkung innovativer Cluster, vor allem in den Bereichen der Biotechnologie und Medizintechnik, der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Mobilitätswirtschaft. Merkmale eines Clusters sind die räumliche Konzentration von vernetzten Betrieben und Institutionen eines speziellen Sektors, die Zusammenarbeit von vor- und nachgelagerten Produktions- und Dienstleistungsbetrieben sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Kooperation und Wettbewerb zwischen den Betrieben. Diese Merkmale wirken sich positiv auf die betriebliche Produktivität aus, die aus der zwischenbetrieblichen Kooperation, der Realisierung von Skalenerträgen und anderen externen Effekten resultiert. Derartige Effekte ergeben sich durch einen Wissensspillover sowie die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und spezialisierter Zulieferer. Cluster können unterschieden werden in funktionierende Cluster mit ausgeschöpften Potenzialen, unausgeschöpfte Cluster durch fehlende Kooperationsbezie-

9 14 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT hungen sowie potenzielle Cluster, denen noch Voraussetzungen wie die kritische Masse der Unternehmen oder politischer Wille fehlen. Im Bereich der Biotechnologie nimmt die Region Hannover unter den deutschen Standorten gemeinsam mit Göttingen und Braunschweig eine mittlere Position ein. In der Biotechnologie und Medizintechnik sind in der Region mit Personen 2,8% der Gesamtbeschäftigten tätig. Schwerpunkte in der Biotechnologie liegen bei der Entwicklung von Diagnostika und Therapeutika sowie bei Bioinstrumenten. Parallel zum Bundestrend konnte die Region Hannover in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine kleine Gründungswelle verzeichnen, die ab 1996 noch einmal aufgelebt ist. Im Gegensatz zur Biotechnologie weisen die Unternehmen der Medizintechnik ein weit gefächertes Tätigkeitsspektrum auf. Einen vergleichbaren Gründungsboom hat es in diesem Bereich nicht gegeben. Ausgangspunkt eines Clusters ist der Medical Park Hannover, dessen Kapazitäten bereits ausgeschöpft sind ein Engpass in der Region wird in fehlenden Laborflächen für weitere Ansiedlungen gesehen. Die Region Hannover verfügt über zahlreiche Forschungseinrichtungen im Bereich der Biotechnologie und Medizintechnik sowie über Institutionen im Umfeld, die dem Wissenstransfer, der Vermarktung und der Verbesserung der Kooperationsbeziehungen dienen. Nachteilig wirkt sich das Fehlen eines führenden Konzerns der Branche aus. Durch gezielte Kooperationen mit Unternehmen an anderen Standorten können die Betriebe dieses Defizit aber zum Teil ausgleichen. Insgesamt gehört die Region Hannover nicht zu den führenden deutschen Zentren der Biotechnologie/Medizintechnik. Es ist jedoch ein potenzielles Cluster vorhanden, das durch weitere Qualifizierung, Kooperation und Vernetzung sowie die Schaffung der nötigen Flächenangebote ausgebaut werden kann. Die Region Hannover ist mit 54% der insgesamt in Niedersachsen Beschäftigten der führende IuK-Standort des Landes. Im Vergleich zu anderen westdeutschen Großstadtregionen relativiert sich diese Position allerdings. Gemessen an der absoluten Zahl der IuK-Beschäftigten liegt die Region im hinteren Mittelfeld. Bei einem Vergleich der Bedeutung der Branche für die Gesamtbeschäftigung erreicht Hannover jedoch einen fünften Platz. Die Spezialisierung des Standortes liegt in den Teilbereichen Telekommunikation, IuK-Dienstleistungen und IuK-Technik. Stark unterdurchschnittlich ist die Spezialisierung bei den Inhalte-Produzenten. Die Keimzelle des geplanten IuK-Clusters bildet der EXPO PARK HANNOVER, der rund 57 ha des ehemaligen Weltausstellungsgeländes umfasst. Damit verfügt der Park über ausreichend Flächen für ansiedlungswillige Unternehmen. Auch die durch die Expo initiierten Investitionen in die Verkehrs- und die Telekommunikationsinfrastruktur begünstigen die Entwicklung des Standortes. Die Region Hannover verfügt über zahlreiche universitäre und außeruniversitäre Forschungs- und Bildungseinrichtungen aus dem Bereich mit zum Teil internationaler Reputation. Im Bereich der 3D-Technik und -Gestaltung wird der Region eine Spitzenposition bescheinigt. Während das technologische Potenzial an den regionalen Hochschulen besonders unter Einbeziehung von Braunschweig und Göttingen als relativ günstig eingeschätzt werden kann, ist bei außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein Defizit auszumachen. Sowohl auf Landes- als auch auf lokaler Ebene sind zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen worden, die die IuK-Wirtschaft in Niedersachsen unterstützen. Die wirtschaftsstrukturellen und verkehrsgeographischen Bedingungen befördern den Bereich der Verkehrstelematik. Die Telemedizin und Medizintechnik werden durch bedeutende ansässige Einrichtungen begünstigt. Innovative Ansätze bestehen auch bei den Einsatzfeldern Kultur und Bildung. Ein weiteres positives Signal geht vom Label der CeBIT-City aus. Auch die Nachfragepotenziale in der Wirtschaft sind vorhanden. Defizite bestehen dagegen nach Ansicht von Betrieben bei der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, der Kooperation mit Transfereinrichtungen und Verwaltung sowie der Nähe zu Abnehmern und Zulieferern. Die Entwicklung des EXPO PARKS HANNOVER wirkt diesen Defiziten entgegen, so dass insgesamt Chancen für die Region bestehen, sich in einigen Nischen als bedeutsamer IuK-Standort zu etablieren. Im Bereich der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer sind in der Region Hannover etwa Personen beschäftigt. Dies entspricht etwa 7% der Gesamtbeschäftigung in der Region. Unter Einbeziehung von Mobilitätsdienstleistungen, Handel und Instandhaltung ergibt sich sogar ein Anteil von 15%. Schwerpunkt der Mobilitätswirtschaft ist die eigenständige Konzernmarke VW Nutzfahrzeuge neben einigen großen Zulieferbetrieben. Zudem ist die Region aufgrund ihrer geographisch vorteilhaften Lage im Zentrum Deutschlands ein erstklassiger Logistikstandort. Dazu trägt auch die besonders gute Verkehrsinfrastruktur bei. Profiliert hat sich Hannover auch bei den Mobilitätsdienstleistungen und durch innovative Lösungen im öffentlichen Personennahverkehr, die immer häufiger auch von anderen Regionen nachgefragt werden. Der Bereich der Touristik-Dienstleistungen hat sich in den letzten Jahren ebenfalls sehr dynamisch entwickelt. Für die Mobilitätswirtschaft sind im wissenschaftlichen Bereich vor allem die ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität und der Fachhochschule Hannover sowie einzelne außeruniversitäre Forschungseinrichtungen von Interesse. Allerdings besteht im Allgemeinen keine besondere Ausrichtung der Kooperationen auf Unternehmen der Region, zumal der Forschungsbereich der VW Nutzfahrzeuge in Wolfsburg angesiedelt ist. Ab Juli 2004 soll im Produktionstechnischen Zentrum Hannover in Garbsen ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen Industrieunternehmen und Wissenschaftlern umgesetzt werden. Defizite des Standortes werden von Betrieben in den vorhandenen Anbindungsproblemen an den kombinierten Ladungsverkehr, im Angebot von städtischen Gewerbeflächen und im schlechten Image gesehen. Positiv ist allerdings, neben den weichen Standortfaktoren, die Bedeutung des Messestandortes und die Kooperationskultur zu bewerten. Die Analyse deutet darauf hin, dass es sich bei der Mobilitätswirtschaft der Region um ein unausgeschöpftes Cluster handelt. Besonders wichtig für die Sicherung der industriellen Produktion in diesem Bereich ist die Verbesserung der Qualifikationsangebote und der Innovationskraft der Region. Die einzelnen Aktivitäten sind häufig unverbunden und isoliert, so dass Synergieeffekte ungenutzt bleiben und nach außen kein Profil als Mobilitätskompetenzregion entsteht. Bei entsprechendem Engagement könnten aber ein spezifisches Profil und eine Problemlösungskompetenz entstehen, die andere Regionen so nicht vorweisen können. Dabei ist in einzelnen Feldern eine Kooperation mit der Region Braunschweig sinnvoll, da bereits Kontakte existieren und eine Konkurrenz auf kleinem Raum nicht sinnvoll wäre. 13. EXPO PARK HANNOVER im Kontext einer innovationsorientierten Standortvermarktungsstrategie Voraussetzung für die Entstehung des EXPO PARK HAN- NOVER war, dass in Kenntnis der bei früheren Weltausstellungen aufgetretenen Nachnutzungsproblematik dem Grundsatz der Nachhaltigkeit bei der Planung des Expo-Geländes in Hannover ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde. Dies gilt für das Prinzip eines sparsamen Geländeverbrauchs, aber auch für die Errichtung nachnutzbarer Pavillons und sonstiger Bauten. So bilden das Gelände um die Expo-Plaza und das Pavillongelände Ost heute den EXPO PARK. Die mit der Vermarktung des EXPO PARK beauftragte EXPO GRUND GmbH verfolgt mit dem Ansatz der branchenorientierten Flächennutzung das Ziel, einen für die Wirtschaft der Region insgesamt positiven Effekt hervorzurufen. Im Rahmen der zunehmend innovationsorientierten Regional- und Standortpolitik der letzten Jahre haben branchenorientierte Flächennutzungskonzepte immer stärker an Bedeutung gewonnen. Hauptbezugspunkt in Hannover ist dabei die von Land und Region vorgenommene Ansiedlung von Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, die der Schaffung eines lokalen Potenzials an qualifizierten Arbeitskräften sowie einer intensiven Vernetzung zwischen Forschung, Lehre und Praxis dienen sollen. Zudem existieren zusätzliche Entwicklungspotenziale für kleine Unternehmen mit Nähe zur Messe. Ein punktuell überschaubares und transparentes Angebot an branchenspezifisch qualifizierten Fachkräften ermöglicht es den Unternehmen, ohne große Suchkosten schnell und flexibel Mitarbeiter anzuwerben. Räumliche Nähe hat zudem einen positiven Einfluss auf die Möglichkeiten von Firmen zur Kooperation. Dies ist insbesondere bei kleinen, flexiblen Unternehmen in innovativen Branchen notwendig, da die Übermittlung von Wissen und technologischem Know-how ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Dies wird durch vielfältige, v.a. informelle Kontakte ermöglicht. Eine Sonderrolle im Rahmen der Diskussion um Vorteile räumlicher Nähe nehmen Science-Park-Initiativen ein. Kern dieser Konzepte ist die gezielte Schaffung attraktiver Ansiedlungsmöglichkeiten für Unternehmen aus innovativen Branchen im räumlichen Umfeld von Bildungsund Forschungseinrichtungen. Ein weiterer zentraler Ansatz ist es, den Betrieben geeignete Räumlichkeiten zu günstigen Konditionen zur Verfügung zu stellen und so in der Anfangsphase Fixkosten zu senken. Im Hinblick auf den EXPO PARK lässt sich feststellen, dass die Informations- und die Medienbranche ein Wirtschaftsbereich mit hoher Wissensintensität ist, in dem nicht-formalisierte Vorgehensweisen und beständige Innovation eine große Bedeutung haben. Diese Branche spielt in der Region Hannover mit rund 2000 Betrieben eine beachtliche Rolle. Darüber hinaus haben Betriebsbefragungen gezeigt, dass in diesem Bereich eine hohe Kooperationsdichte vorhanden ist. Im Raum Hannover sind also bereits Konturen eines Clusters der Informations- und Medienbranche vorhanden, der als Basis für Neugründungen und als Arbeitskräftepool für den EXPO PARK dienen kann. Die Umfeldbedingungen sind aufgrund der guten Infrastruktur und der Nähe zur Messe günstig. Die Vorleistung des Landes Niedersachsens für den EXPO PARK bestand in der Platzierung der Hochschule für Musik und Theater unter dem Dach des Kurt-Schwitters-Forums sowie der Fachbereiche für Bildende Kunst und Design und Medien der Fachhochschule Hannover auf dem Gelände. Diese Institutionen wurden durch weitere Bildungseinrichtungen ergänzt. Es war jedoch von Anfang an offensichtlich, dass nicht alle nachgenutzten Bereiche in dieses Cluster passen würden. Zurzeit sind lediglich ca. 54% der dort beschäftigten Personen in der Informations- und Medienbranche tätig, knapp 35% arbeiten in zur Branche komplementären Betrieben und weitere gut 11% in Unternehmen, die in keiner Weise ins Cluster passen. Nach Einschätzung der EXPO GRUND GmbH besteht ein großes Potenzial zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze auf dem Gelände. 14. Innovative Existenzgründungen als Impuls für den Strukturwandel Als wichtiger Baustein für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Existenzgründungen in den letzten 20 Jahren immer stärker in das Blickfeld der regionalen Wirtschaftsförderung gerückt. Sie sind vor allem von Bedeutung, da sie Arbeitsplätze schaffen, den Unternehmensbestand erneuern, neue Produkte und Technologien einführen und somit den regionalen Strukturwandel vorantreiben. Technologie- und wissensintensive Gründungen tragen zur Innovationsdiffusion bei und stärken somit die regionale Wettbewerbsfähigkeit.

10 16 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Expo-Dach auf dem Messegelände Hannover nimmt bei den Existenzgründungen im Vergleich der westdeutschen Verdichtungsräume eine vordere Position ein. Insbesondere im Dienstleistungssektor gab es von 1995 bis 1999 hohe Gründungsintensitäten. Der Anteil der technologie- und wissensintensiven Gründungen an allen Existenzgründungen betrug im Jahresdurchschnitt 1995 bis 1999 in der Region Hannover 14%. Die Gründungsintensitäten sind im Bereich der nichttechnischen Beratungsdienstleistungen überdurchschnittlich. Insgesamt zeigt sich ein dynamisches Gründungsgeschehen bei den höherwertigen Dienstleistungen. Diesem Wirtschaftsbereich kommt auch zukünftig eine besondere Bedeutung im Strukturwandel zu. Der Erfolg einer Unternehmensgründung hängt im Wesentlichen von der Gründerperson selbst und von der bereitgestellten Infrastruktur ab. Eine qualitativ hochwertige Gründungsinfrastruktur zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Gründer in jeder Entwicklungsphase seines Unternehmens Zugriff auf eine qualitativ hochwertige Beratungsleistung hat. Die größten Hemmnisse liegen im Bereich Finanzen und häufig in für Gründer unzureichendem Wissen in Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Steuern und Recht. Technologieorientierte Gründungen sind meistens mit speziellen Ansprüchen an die Finanzierung, die Beratung und den Standort verbunden. Je nach Branche entstehen hohe Kosten für Laborausstattung, die Erstellung von Technologiegutachten, Prototypenentwicklung oder Patentanmeldungen. Bei den beratenden Institutionen bedarf es eines hohen technischen Sachverstandes. Auch die Nähe zu Forschung und Entwicklung und die Verfügbarkeit technischer Infrastruktur spielt eine große Rolle. Die Region Hannover verfügt über mehr als 30 Einrichtungen, die Existenzgründer als Haupt- oder Nebenleistung informieren, beraten und qualifizieren. Ein Teil der Akteure sind Mitglied in der Existenzgründungs-Initiative Hannover e.v. (EIH), welche die zentrale Anlaufstelle für Gründer in der Region darstellt. Die EIH ist Koordinierungsstelle für das Gründungsnetzwerk der Region Hannover, dem neben den Gründungsmitgliedern des Vereins der Stadt, der Region sowie der Kreis- und der Stadtsparkasse Hannover und beratend tätigen Mitgliedern auch Sponsoren aus der Wirtschaft angehören. Die Beratungsangebote in der Region richten sich vor allem auf die Bereiche Investitions- und Finanzplanung, Konzepterstellung und Betriebswirtschaft. Einrichtungen für Existenzgründer sind die Gründerinnen Consult, das Technologie-Centrum Hannover (TCH) und eher unterstützende Institutionen wie die Niedersächsische Agentur für Technologietransfer und Innovation (NATI) GmbH, Uni transfer und das Erfinderzentrum Norddeutschland (EZN). Die Gründungsinfrastruktur in der Region Hannover ist in Bezug auf die vorhandenen Beratungsangebote vielfältig und breit angelegt. In den nächsten Jahren soll es u.a. Aufgabe der EIH sein, die Netzwerkaktivitäten zu intensivieren, damit eine optimale Unterstützung der Existenzgründer über alle Entwicklungsphasen der Gründung gewährleistet ist. 15. Wege in die Zukunft Beispiele für Innovationen im Handwerk Die Entwicklung und Anwendung neuer Techniken ist für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks vor dem Hintergrund wachsender internationaler Arbeitsteilung von existenzieller Bedeutung. Neue Techniken eröffnen wirtschaftliche Chancen durch eine Erweiterung des Güter- und Dienstleistungsangebotes, Kosten sparende Fertigungsverfahren und bessere Werkstoffe, die eigenständige Weiterentwicklung von Produkten und Verfahren sowie die Sicherung höherer Qualitätsanfor- derungen und eine Differenzierung der Produkte bei relativ niedrigen Preisen. Gleichzeitig verschärfen neue Techniken den Wettbewerb, da der Einsatz in kleinen und mittleren Betrieben schwieriger zu realisieren ist als in Großbetrieben. Forschung und Entwicklung führen zu einer immer schnelleren Zunahme des technischen Wissens und zu einer Beschleunigung des Innovationstempos. Genauso wichtig ist jedoch die Umsetzung in marktreife Produkte und Verfahren. Gerade Handwerksbetriebe sind zur Bewältigung der Anforderungen an Innovationen auf externes Wissen angewiesen. Sie haben weder die personellen noch die materiellen Ressourcen, um sich alle notwendigen Informationen beschaffen zu können und aus eigener Kraft neue Verfahren, Werkstoffe und Produkte einzuführen. Dennoch bestehen im Handwerk erhebliche Innovationspotenziale. Die Innovationsprozesse sind aufgrund der Nähe zur Praxis zudem extrem bedarfsorientiert. Zur Unterstützung der Innovation im Handwerk wurden Anfang der 80er Jahre bei den Handwerkskammern Innovationsberatungsstellen eingerichtet. Die Handwerksbetriebe werden bei der Planung, Realisierung und Vermarktung innovativer Vorhaben u.a. durch Informationen sowie die Vermittlung von Spezialisten unterstützt. Der Schwerpunkt der Beratung liegt bei den Metall- und Elektrobetrieben, erstreckt sich jedoch über die Felder Holz und Bau hinaus auf die gesamte Palette der Handwerksberufe. Auch eine Technologie-Transferstelle wurde mittlerweile eingerichtet. Wichtige Unterstützung für die Berater wird im Heinz- Piest-Institut an der Universität Hannover geleistet. Ziel der Arbeit des Instituts ist es vor allem, Informationen zu technischen handwerksrelevanten Entwicklungen an Multiplikatoren zur Umsetzung im Handwerk weiterzugeben. Durch die Einbindung der Innovationsberatungsstellen der niedersächsischen Handwerkskammern ist es der Landesregierung im Rahmen ihres Innovationsförderprogrammes gelungen, einen innovativen kleinbetrieblichen Sektor zu erreichen, der bisher von der allgemeinen Forschungsförderung vernachlässigt wurde. Im Rahmen der Multimedia-Initiative Niedersachsen konnte darüber hinaus eine Reihe von Projekten initiiert werden, die neue Medien für die Belange des Handwerks nutzbar machen. Dabei geht es um den Aufbau neuer Geschäftsverbindungen über größere räumliche Distanzen, aber auch um die Erweiterung der Kenntnisse über den Einsatz elektronischer Medien und die Bereitstellung geeigneter Bedieneroberflächen. So wurde es bspw. möglich, dass in der Bietergemeinschaft Handwerk (BIEGE) 14 selbstständige Handwerksunternehmen aus ganz Deutschland den Themenpark der EXPO 2000 in Hannover gemeinsam erstellt haben. Weitere zukunftsweisende Kooperationen wurden auf den Weg gebracht: Mit der Facility Management AG hat sich ein Netzwerk mittelständischer Betriebe gebildet, die gemeinsam den Wachstumsmarkt der ganzheitlichen Bewirtschaftung von Immobilien erschließen wollen. Das Zentrum für Umweltschutz der Handwerkskammer Hannover hilft Betrieben bei der Erfüllung von Umweltanforderungen im Betrieb und bei der Weiterbildung im Bereich der Solartechnik. Eine Kooperation mit der Fachhochschule Hannover bietet Möglichkeiten der Zusammenarbeit von der Beratung über die Projektbearbeitung durch Studienarbeiten bis zu gemeinsamen Forschungsvorhaben. Generell gilt, dass die Innovationspotenziale des Handwerks durch all diese Instrumente stärker genutzt werden, um auch kleineren Betrieben die Wettbewerbsfähigkeit auf einem sich dynamisch entwickelnden Markt zu erhalten. 16. Innovative Modelle der Arbeitsgestaltung und Qualifizierung in Unternehmen In der Region Hannover gibt es ein vielfältiges Netzwerk zwischen Unternehmen und Institutionen, die Veränderungen in Arbeits- und Qualifizierungsprozessen beratend begleiten. Unter Einbeziehung der Beschäftigten werden Projekte entwickelt, die bei hoher Motivation der Mitarbeiter unternehmensspezifischen Anforderungen an Arbeitsabläufe und Qualifikation gerecht werden. Einige Beispiele zeigen die Bandbreite der Projekte zur innovativen Arbeitsgestaltung und Qualifizierung. Die niedersächsische Landesregierung installiert unter der Zielsetzung der Telekooperation in der öffentlichen Verwaltung ein Informations- und Kommunikations-Breitband-Netzwerk, das die Vernetzung aller Dienststellen vorsieht. So soll der Datentransfer innerhalb der Behörden und zwischen Dienststellen und Bürgern verbessert werden. Eine solche technische Innovation ermöglicht zugleich Telearbeit und damit verbunden eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die Einführung teilautonomer Gruppenarbeit bei den Firmen Universal Manufacturing & Logistics und Sennheiser soll die Maschinenlaufzeiten verlängern bzw. die Durchlaufzeit von Kundenaufträgen verringern. Bei den Projekten, die unter der Begleitung des Weiterbildungsstudiums Arbeitswissenschaft der Universität Hannover bzw. der Technologie-Beratungsstelle des DGB durchgeführt werden, wird darauf geachtet, dass durch eine Verteilung der Effektivitätsgewinne auf Unternehmen und Mitarbeiter die Motivation zur aktiven Unterstützung der Arbeitszeitmodelle hergestellt wird. Die Firma Continental hat einen Ausbildungsgang in einer Kombination aus betrieblicher Ausbildung und Studium an der Fachhochschule Hannover initiiert. Gemeinsam mit anderen Unternehmen der Region werden sog. Multitalente qualifiziert, die sich mit dem entsprechenden Werkstoff auskennen, Praxisbezug haben und gleichzeitig die Sprache der Produzenten beherrschen. Die beteiligten Unternehmen sind in einem langjährig gewachsenen Netzwerk kreativ tätig bei der Suche nach Wegen, die Qualifikationsbedarfe der Zukunft zu decken. So wurde im vergangenen Jahr ein zweiter Ausbildungsgang nach dem gleichen Prinzip eingeführt. Volkswagen Nutzfahrzeuge entwickelt verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Innovationspotenziale

11 18 ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT der Nachwuchskräfte. Grundlage der einzelnen Bausteine des Konzeptes ist die Einsicht, dass unternehmerische Maßnahmen nur dann ungestört ihr Ziel erreichen, wenn die Mitarbeiter in die vorgegebene Richtung mitgehen. Zum Informationsaustausch und der Kontaktaufnahme zwischen Nachwuchskräften und Management wurde ein Nachwuchsforum eingerichtet, in dem Projektarbeiten präsentiert werden. Auch in der Personalentwicklungsrunde aus Management und Vorstand können sich Nachwuchskräfte vorstellen. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Ebenen der Mitarbeiter wird durch den Meistertreff zischen Management, Meistern und Meistervertretern gefördert, in dem Gespräche über werks- und marktpolitische Zusammenhänge und Entscheidungen stattfinden. Basis der Veränderungsprojekte ist ein gemeinsames Verständnis, Innovationen im Rahmen von Organisationsentwicklungsprozessen einzuführen. Ein Kernelement ist die Beteiligung der Betroffenen und das gemeinsame Lernen während des Veränderungsprozesses. 17. Neue städtebauliche Qualitäten Noch nie wurde in Hannover in architektonischer und städtebaulicher Hinsicht so viel bewegt wie in den letzten zehn Jahren. Neben der spürbaren Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur war in vielen Bereichen eine kontinuierliche Veränderung des Stadtbildes zu erleben. Mit einem Handlungsprogramm zur Stadtentwicklung 2001 bis 2005 soll der Schwung der EXPO 2000 genutzt und so die Weiterentwicklung der Stadt fortgeführt werden. Besonders augenfällig wird sich das Erscheinungsbild der Innenstadt vor und unmittelbar hinter dem Hauptbahnhof mit dem Umbau des Kröpcke-Centers, der Sanierung und Neugestaltung der Passerelle und der Aufwertung des Raschplatzes verändern. Der Entwurf des Kröpcke-Centers orientiert sich an der ursprünglichen Quartierstypologie und stellt mit einem fünfgeschossigen dreieckigen Baublock die entsprechenden Proportionen der Straßenräume wieder her. So wird die Attraktivität der Fußgängerbereiche deutlich erhöht. Die Passerelle bleibt als unterirdische Ladenzeile und direkte Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Kröpcke erhalten, wird aber deutlich aufgewertet. Im Gegensatz zur Passerelle soll am Raschplatz die Zeit des Untergrundes langfristig zu Ende gehen. Der Platz soll auf die Straßenebene verlegt und der bisherige Raum als Tiefgarage genutzt werden. Insgesamt wird für die Umsetzung des vorgelegten Konzeptes aber ein Zeitraum von mindestens 20 Jahren angenommen. Die Betrachtung des Bahnhofsvorplatzes vermittelt eine Vorstellung davon, wie attraktiv der Bereich rund um den Bahnhof einmal werden kann. Der Platz wurde bis auf Busse und Bahnen vom Durchgangsverkehr befreit und umgebaut. Zur weiteren Aufwertung wird auch das Ernst- August-Carré beitragen, das im Frühjahr in einem umgebauten ehemaligen Bahngebäude östlich des Hauptbahnhofs eröffnet wird. Ähnliche Überlegungen gibt es auch für das Gebäude an der anderen Bahnhofsseite. Während einige Projekte noch im Stadium der Planung sind, hat sich vielerorts das Erscheinungsbild der Stadt schon auffällig weiterentwickelt. Oft sind es nur kleine Maßnahmen wie die ansprechende Gestaltung von Busund Bahnhaltestellen, die eine große Wirkung entfalten. Besonders deutlich werden Veränderungen im Stadtbild aber durch die Um- oder Neugestaltung von größeren zusammenhängenden Bereichen wie beispielsweise am Aegidientorplatz oder zwischen Steintor und Klagesmarkt. Aus städtebaulicher und architektonischer Sicht ein großer Gewinn ist der Neubau der Hauptverwaltung der NORD/LB am Friedrichswall; ein weiterer interessanter Bereich städtebaulicher Veränderungen ist das Steintor bis hin zum Klagesmarkt. Um neue Wege für die weitere Entwicklung am Steintor aufzuzeigen, fand im November 2001 ein internationaler Architektenworkshop statt, dessen Anregungen jetzt im Stadtplanungsamt geprüft werden. Gerade in Richtung Klagesmarkt hat sich schon viel zum Positiven verändert. Dazu zählen der Umbau des Goseriedebades sowie die Sanierung und Umnutzung des Tiedthofs an der Goseriede. Seit vielen Jahren werden in Hannover innerstädtische Brachflächen mit Erfolg umgewandelt und für die Stadt zurückgewonnen. In den vergangenen Jahren realisiert wurde die Um- und Neugestaltung des ehemaligen Verwaltungs- und Produktionsgebäudes des Schreibmittelherstellers Pelikan. Das Miteinander von Alt und Neu, von Wohnen und Arbeiten, das den besonderen Charakter des Viertels ausmacht, trägt wesentlich zur Attraktivität und zum außerordentlichen Flair des Standortes bei. 18. Städtebaulicher Wettbewerb Route der Wohnqualität Stadt- und Regionalplaner stehen vor neuen Aufgaben. Gerade in den Städten dokumentieren sich die Folgen der Globalisierung besonders deutlich Urbanität, wirtschaftliche Leistungskraft, gesellschaftlicher Zusammenhalt und kulturelle Angebote sind vielerorts gefährdet. Diese Entwicklung birgt aber auch die Chance für Städte und Regionen, ihre Modernisierungsbereitschaft unter Beweis zu stellen und so ihre ökonomischen und ökologischen Grundlagen zu sichern. Mit neuer Gestaltungskraft können interessante, beispielhafte Projekte initiiert werden. Die Entwicklung von Wohngebieten stellt eine besondere Herausforderung für die Städte dar. Dabei sollen städtebauliche Qualität gewährleistet und eine Zersiedelung der Landschaft weitgehend verhindert werden. Wie bei Kommunen und Bauinteressenten ein neues Qualitätsbewusstsein im Eigenheimbau gefördert werden kann, demonstriert ein Wettbewerbsverfahren, das im Jahr 2001 in der Region Hannover mit großem Erfolg durchgeführt worden ist. Die Route der Wohnqualität besteht aus 23 Projekten, die von einer Jury unter Beachtung ökologischer und ästhetischer Kriterien ausgewählt wurden. Es zeigt sich, dass die Region Hannover im Bereich des Wohnens besondere Qualitäten aufzuweisen hat. Das Weiherfeld in Langenhagen ist ein völlig neuer Stadtteil aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, in dem in den nächsten Jahren Wohnraum für Menschen entstehen soll. Auf dem Kronsberg in Hannover, der zu einer Art permanenter Bauausstellung geworden ist, wurden vier ganz unterschiedliche Bauprojekte ausgewählt. Das Reihenhaus-Sonderprogramm als Anreiz für Bauwillige, die Stadtgrenzen nicht zu verlassen, die Passivhaussiedlung Lummerlund mit hohem ökologischen Standard, die Holzhäuser als relativ kleine Siedlung in ökologischer Bauweise und die LBS-Systemhäuser mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die Reihenhauszeilen Deisterstraße 37 in Hannover-Linden dienen vor allem dazu, ein Eigenheimangebot für Familien in zentraler Lage in der Stadt zu schaffen. Die Ökosiedlung in Wennigsen gilt als Beispiel für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen. Als wohl ungewöhnlichstes Bauprojekt der Route der Wohnqualität gilt die Experimentelle Siedlung Kalihalde in Ronnenberg, die Teil eines Nachnutzungskonzeptes des Mitte der 70er Jahre stillgelegten Kalibergbaus ist. 19. Regionalreform als Innovation Unter der Bezeichnung Region Hannover ist eine regionale Gebietskörperschaft entstanden, die für alle überörtlichen bzw. regional zu erledigenden Aufgaben verantwortlich zeichnet. Mit der Bildung der Region hat der Großraum Hannover seine Vorreiterrolle hinsichtlich regionaler Kooperationen weiter ausgebaut und seine Innovationskraft auch im Bereich der politisch-administrativen Struktur unter Beweis gestellt. Es ist erstaunlich, dass eine solche Regionalreform bisher ein Einzelfall geblieben ist, wird doch die Bedeutung der regionalen Politik- und Handlungsebene seit Jahren in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft ebenso betont wie die Tatsache, dass sich im verschärften Wettbewerb um Investitionen nicht mehr einzelne Kommunen, sondern nur noch handlungsfähige Regionen behaupten können. Mit der Regionalreform wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass in den Bereichen Gesundheitswesen, Abfallwirtschaft, Berufsschulen, Regionalplanung, Verkehr, Umweltschutz, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung sowie Jugend- und Sozialhilfe eine regionale Politik aus einem Guss, d.h. in der ausschließlichen Verantwortung eines direkt gewählten Regionalparlaments und einer Regionalverwaltung, realisiert wird. Die Region ist beispielsweise Aufgabenträgerin für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr auf Schiene und Straße, zuständig für die Wirtschaftsförderung und das Regionalmarketing, sie hat im Bereich des Umweltschutzes Aufgaben von Stadt, Landkreis und Bezirksregierung übernommen, ist untere Landesplanungsbehörde und ab 2003 Trägerin sämtlicher Krankenhäuser der Region. Die Region soll als Rechtsnachfolgerin von Landkreis und Kommunalverband nicht nur bürgerorientierter und kostensparender arbeiten als ihre Vorgänger, sondern insbesondere die Verwaltungsabläufe verkürzen und die Transparenz der Zuständigkeiten und politischen Verantwortlichkeiten erhöhen. Nicht zuletzt ist die Region Hannover Trägerin der Sozial- und Jugendhilfe, was bedeutet, dass die erforderlichen Leistungen in der gesamten Region auch durch sämtliche regionsangehörige Kommunen solidarisch finanziert werden. Die fast revolutionär anmutende Regionalreform im Großraum Hannover ist in Wirklichkeit das Ergebnis eines evolutionären Prozesses. Der Großraum kann nämlich auf fast vier Jahrzehnte erfolgreicher interkommunaler Kooperation in wichtigen regionalen Aufgabenbereichen zurückblicken. Nur so ist auch verständlich, warum die Regionalreform in weitestgehendem politischen Konsens und in verhältnismäßig kurzer Zeit realisiert werden konnte. Da das Reformprojekt von kommunalen Akteuren auf den Weg gebracht worden war, wurden die Kommunen vom niedersächsischen Innenminister schon früh und sehr intensiv in das Gesetzgebungsverfahren einbezogen. Ein weiterer Grund für die schnelle Realisierbarkeit der Region war die Bereitschaft zu Kompromissen im Reformprozess. So wurden nur einzelne Aufgaben von der Bezirksregierung übernommen, die besondere Rolle der Landeshauptstadt wurde gewürdigt, Städte und Gemeinden durch zusätzliche Kompetenzen gestärkt und die Einbeziehung weiterer Landkreise trotz vielfältiger Verflechtungen als unrealistisch erkannt. Mit der Regionsbildung ist der Großraum Hannover gut gerüstet für die zahlreichen Herausforderungen, denen sich die Wirtschaftsräume in einer Zeit zunehmender globaler Verflechtungen und Abhängigkeiten stellen müssen. Steigende Bedeutung kommt nach dem Abschluss der Regionalreform der Zusammenarbeit mit den benachbarten kommunalen Gebietskörperschaften zu.

12 20 N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Veränderte Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung von großstädtischen Verdichtungsräumen Dienstleistungen, Zulieferbetrieben und wissenschaftlichen Einrichtungen. Durch die wachsende Bedeutung von Wissen, Lernen und Zusammenarbeit sind die Unternehmen vermehrt auf die Existenz innovativer Milieus angewiesen, die ihnen formale und informelle Netzwerkbeziehungen, Qualifizierungspotenziale, wissenschaftliche Impulse und kulturelle Anregungen bieten. Die wachsende Bedeutung weicher Standortfaktoren spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland befindet sich seit nunmehr über 20 Jahren im Prozess eines tiefgreifenden Strukturwandels. Sichtbare Kennzeichen dieser Entwicklung sind die gegenüber früheren Zeiten deutlich schwächere Wachstumsdynamik und das im Verlauf der Konjunkturzyklen ständig gestiegene Niveau der Sockelarbeitslosigkeit. Eingebunden ist dieser Strukturwandel in einen Prozess fortschreitender Globalisierung, der insbesondere durch technologische Veränderungen im Bereich der Informations- und Kommunikationswirtschaft sowie des Transportwesens, durch eine politisch gewollte Liberalisierung des Welthandels und des internationalen Kapitalverkehrs sowie durch die Privatisierungs- und Deregulierungsstrategien vieler Nationalstaaten begünstigt wurde. In dieser sich verschärfenden Wettbewerbssituation gehen vor allem industrielle Unternehmen zunehmend dazu über, ihre Organisationsstrukturen grundlegend zu verändern, um die von den neuen Rahmenbedingungen geschaffenen Herausforderungen zu bewältigen und die mit ihnen verbundenen Chancen wahrzunehmen. Diese weit reichenden Veränderungen, die u.a. in der drastischen Zunahme von Unternehmensfusionen, Betriebsverlagerungen, neuen Formen der Integration von Wertschöpfungsketten und der Abkehr von streng hierarchischen Organisationsstrukturen ihren Ausdruck finden, beeinflussen nicht zuletzt auch den regionalen Strukturwandel. Mit dem Übergang zu flexibleren Produktionssystemen und neuen Dienstleistungskonzepten findet eine Neubewertung von Standortfaktoren und damit auch von Standorten statt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die neuen, vielfach netzwerkförmigen Unternehmensstrukturen sehr stark auf gewachsene infrastrukturelle, kulturelle und politische Einbettungen angewiesen sind und damit den regionalen Standortvoraussetzungen künftig eine tendenziell größere Rolle zukommt. Grundsätzlich ist zwar davon auszugehen, dass die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) die technischen Voraussetzungen für eine räumliche Funktionstrennung von Unternehmensbereichen erweitern. Aber gerade flexible und innovative Leistungsprozesse erfordern in hohem Maße die räumliche Nähe von Fertigung, betriebsinternen und -externen Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass diejenigen Standorte im Strukturwandel gewinnen, die über hochwertige Infrastrukturen, entwickelte unternehmensorientierte Dienstleistungen und nicht zuletzt über qualifizierte Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen verfügen. Dabei kommt es darauf an, dass diese Standortvoraussetzungen nicht unabhängig nebeneinander stehen, sondern als regionale Kompetenzzentren vernetzt werden. Derartige regionale Netzwerke ermöglichen innovationsorientierte Kooperationen, fördern kollektives Lernen und verringern Unsicherheiten während des technologischen Wandels. Wachsende Herausforderungen durch Globalisierung Spätestens seit den 90er Jahren vollzieht sich eine deutliche Internationalisierung der Märkte. Globalisierung ist zwar grundsätzlich kein neues Phänomen, sie wird jedoch aktuell stark vorangetrieben durch den internationalen Abbau von Handelshemmnissen, durch sinkende Transportkosten für Waren, Dienstleistungen und Wissen sowie durch die Entwicklung der neuen Informationsund Kommunikationstechnologien. Der deutschen Industrie erwachsen im Prozess der Globalisierung einerseits neue Absatzchancen, die sie in den letzten Jahren angesichts ihrer hohen Exportdynamik auch genutzt hat. Andererseits geraten die Unternehmen durch die Verlagerung von Wertschöpfung ins Ausland und durch die Importkonkurrenz unter Druck. Gerade im Bereich standardisierter Massenproduktionen droht die Verlagerung von Produktionskapazitäten an kostengünstigere Standorte. Zudem stellen einige Schwellen- und Reformländer nicht nur aufgrund ihrer niedrigeren Faktorkosten eine Konkurrenz für westliche Standorte dar. Sie können sich in einzelnen Produktionsbereichen auch immer stärker im Technologie- und Qualitätswettbewerb behaupten und verfügen zudem über ein beträchtliches Angebot an qualifizierten Arbeitskräften. Mit dem fortschreitenden Prozess der Globalisierung ist von einem Bedeutungsgewinn regionaler Standortpolitik auszugehen. So sind global agierende Unternehmen beispielsweise auf Arbeitsmärkte mit einem reichhaltigen Angebot an hochqualifizierten und hochspezialisierten Fachkräften sowie auf die Kooperation mit verschiedensten Bildungs- und Forschungseinrichtungen angewiesen. Standorte, die entsprechende Voraussetzungen bieten, werden sich im zunehmenden Standortwettbewerb besonders gut behaupten. Windrose in der Passerelle Neue Unternehmensund Managementkonzepte Seit Mitte der 80er Jahre vollziehen sich in der deutschen Wirtschaft Veränderungen in der Arbeitsorganisation auf der Grundlage neuer Managementkonzepte, die nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Bewertung von Standorten haben. Diese Managementkonzepte stellen im Wesentlichen unternehmensinterne Antworten auf die nachlassende Wachstumsdynamik der nachkriegszeitlichen Prosperitätskonstellation dar, die maßgeblich vom Modell industrieller Massenproduktion geprägt war. Unter den neuen Wettbewerbsbedingungen verlieren die jahrzehntelangen erfolgversprechenden Leitbilder industrieller Produktion zunehmend an Bedeutung. Wenngleich die Antworten auf die von den veränderten Rahmenbedingungen aufgeworfenen Herausforderungen noch Suchbewegungen darstellen und die neuen Konzepte sehr unterschiedliche Akzente setzen, zeichnen sich die neuen Ansätze durch eine Tendenz zur Dezentralisierung und Flexibilisierung sowie zur kooperationsorientierten Reorganisation der Wertschöpfungsketten aus. In vielen hannoverschen Industriebetrieben mit ihrem Schwerpunkt im Bereich der Automobilproduktion ist die Erprobung neuer Organisationskonzepte gut nachzuvollziehen. Diese Veränderungen, die weitgehend auch im Dienstleistungssektor eine immer größere Rolle spielen, haben unmittelbar Auswirkungen auf die Qualifikationsanforderungen der Unternehmen. Für die weitere Zukunft ist in fast allen Berufen und Betrieben von erhöhten Anforderungen an Qualifikation und Flexibilität der Erwerbspersonen, verbunden mit erweiterten Handlungs-, Mitwirkungs- und Arbeitszeitspielräumen auszugehen. Der Anteil der höher qualifizierten Tätigkeiten wird sich künftig weiter drastisch zu Lasten des Anteils einfacher Tätigkeiten erhöhen. Darüber hinaus wird aufgrund der flexibleren Arbeitsprozesse und der kürzeren Produktzyklen das Wissen rascher veralten und damit die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Umstellung und zur Weiterbildung an Bedeutung gewinnen. Neue Informationsund Kommunikationstechnologien Der Übergang zur Informationsgesellschaft, der durch die immer dynamischere Entwicklung der IuK-Technologien beschleunigt wird, hat nicht zuletzt Auswirkungen auf den regionalen Strukturwandel. Auch die Region Hannover hat die Herausforderung der Informationsgesellschaft angenommen und entwickelt vielfältige Initiativen, um sich als Standort der Kommunikationswirtschaft zu positionieren. Der Einsatz multimedialer Anwendun-

13 22 FIRMEN IN DER REGION N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Den Energiewettbewerb genutzt die Stadtwerke Hannover AG auf europäischem Expansionskurs Mit einem Jahresumsatz von 650 Millionen Euro gehören die Stadtwerke Hannover AG zu den 25 größten Energieversorgern in Deutschland. Unter der Dachmarke enercity bietet sie Energie und Dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden an. Als regionaler Anbieter beliefern die Stadtwerke Hannover über eine halbe Million Menschen in Hannover und einigen umliegenden Gemeinden mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Überregional werden inzwischen Gigawattstunden Strom an Geschäftskunden unterschiedlicher Branchen geliefert, abgedeckt durch Kooperationsverträge, einen funktionierenden Energiehandel und eine strategische Beteiligung beim Berliner Energiebroker Ampere AG mit seinem europaweiten Bündelgeschäft. Als offizieller Energiepartner der EXPO 2000 haben die Stadtwerke Hannover nicht nur die Erschließung des gesamten EXPO-Geländes übernommen, sie stellen außerdem exklusiv die gesamte Energie- und Trinkwasserversorgung der Weltausstellung sicher. Seit der Liberalisierung des Energiemarktes bieten die Stadtwerke Hannover bundesweit Strom und zukünftig als Ergänzung auch Erdgas an. Die Stadtwerke Hannover kooperieren mit der E.on Energie AG, dem zweitgrößten Kraftwerks- und Netzbetreiber Deutschlands. Über den Trading-Floor enercity trade der Stadtwerke Hannover AG konnte 2001 ein erster Weiterverteiler im Ruhrgebiet großvolumig mit Strom beliefert werden. In Kooperation mit der Naturstrom AG engagieren sich die Stadtwerke außerdem für den Ausbau regenerativer Energiequellen. Über Privatkunden nutzen den mit dem Grüner Strom Label in Gold zertifizierten Ökostrom enercity Strom & care. Die Netzeinspeisung der Stadtwerke Hannover lag 2000 bei rund Gigawattstunden. Knapp 90 Prozent des Strombedarfs deckt das Unternehmen aus eigenen Anlagen in Kraft-Wärme-Kopplung. Weniger als zehn Prozent des Bedarfs beziehen die Stadtwerke von der E.on Energie AG. Ressourcenschonend erzeugte Energien tragen mit knapp einem Prozent Anteil zur Stromversorgung bei. Damit ist das Unternehmen in der Lage, klar differenzierte Produkte für Privatkunden und individuelle Angebote für Geschäftskunden anzubieten. Die Stadtwerke Hannover vertreiben darüber hinaus eine umfassende Angebotspalette rund um das professionelle Energiemanagement. Diese Dienstleistungen In einem riesigen Blumenmosaik präsentierten die Stadtwerke der Bevölkerung Hannovers ihre neuen Unternehmensfarben und die Markenstrategie enercity positive energie sind geprägt vom Know-how um modernste Energieeinspartechniken kombiniert mit dem ökologischem Anspruch der nachhaltigen Ressourcennutzung. Im Geschäftskundenbereich decken die Stadtwerke Hannover das gesamte Leistungsspektrum des Energiemanagements ab von Beratung und Schulungsmaßnahmen über die Planung von Neu- und Umbauten bis zum Betrieb von Anlagen. Das Leistungsangebot für Privatkunden umfasst im wesentlichen individuelle Beratung und Dienstleistungen zur Energieeinsparung. Die ökonomische Umsetzung ökologischer Ziele stellt einen besonderen Schwerpunkt in der Geschäftspolitik der Stadtwerke Hannover AG dar. So haben die Stadtwerke die in Europa erste und bislang umfangreichste Least-Cost-Planning-Studie zum Klimaschutz erstellt, nach der sich der heutige Stromverbrauch bei volkswirtschaftlich positiver Bilanz um bis zu 34 Prozent senken lässt. Seit 1995 setzen die Stadtwerke kontinuierlich Maßnahmen aus der Studie um. Darüber hinaus ist die Stadtwerke Hannover AG an dem enercity Klimaschutz-Fonds pro- Klima zur Förderung ökologisch orientierter Energieprojekte beteiligt. Aus den Fördermitteln in Höhe von insgesamt rund 5 Millionen Euro jährlich können inzwischen (kumuliert) mindestens Tonnen Kohlendioxid jährlich allein in und um Hannover vermieden werden. Größter Anteilseigner der Stadtwerke Hannover AG ist die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover (VVG) mit 75,09 Prozent. Weitere Anteile halten die Ruhrgas Energie-Beteiligungs-AG und die Thüga Aktiengesellschaft mit je 12 Prozent sowie der Landkreis Hannover mit 0,91 Prozent. ADRESSE: Stadtwerke Hannover AG Ihmeplatz Hannover Ansprechpartner: Bernd Hagenberg Tel.: (0511) Fax: (0511) bernd.hagenberg@enercity.de Internet: gen auf der betrieblichen Ebene unterstützt die internationalen Globalisierungsprozesse und verändert die Standortanforderungen. Auf der Basis der neuen Technologien wird eine Vernetzung von Unternehmen und Standorten über nationale Grenzen hinweg möglich, die einen qualitativen Sprung in der ökonomischen Entwicklung, den Möglichkeiten des Informationsaustauschs und der Wissensvermittlung bedeutet. Insbesondere solche Regionen profitieren von diesen Veränderungen, die frühzeitig über eine Anbindung an die neuen leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsnetze verfügen. Der Übergang zur Informationsgesellschaft wird dabei aller Voraussicht nach mit einem Bedeutungsgewinn von Agglomerationsräumen einhergehen. Dieser ist aber durchaus vereinbar mit Prozessen verstärkter Suburbanisierung. Eine Abwanderung von Dienstleistungen aus den Kernstädten ins Umland wird durch den Einsatz von IuK-Technik erleichtert. Im Hinblick auf Betriebe und Beschäftigung dürften insbesondere suburbane Zentren die Gewinner solcher intraregionalen Dekonzentrationsbewegungen sein. Schrumpfende Wirtschaftsbereiche, neue Wachstumsfelder Regionalwissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der spezifische Branchenbesatz eines Standortes nicht allein ausschlaggebend ist für den Erfolg oder Misserfolg im regionalen Strukturwandel. Auch Standorte mit einem hohen Anteil gesamtwirtschaftlich schrumpfender Branchen können sich relativ erfolgreich behaupten, wenn die Unternehmen vor Ort über wettbewerbsfähige Strukturen verfügen. Dennoch ist es für die Standortpolitik von Bedeutung, dass durch den jeweiligen Branchenbesatz gegebene Chancen- und Gefährdungspotenzial zu identifizieren, um sich strategisch auf den Strukturwandel einzustellen. Die relativ stärksten Beschäftigungsverluste wird es in solchen Wirtschaftszweigen geben, die bislang unter erheblichem Schutz standen und die unter den neuen Rahmenbedingungen verstärkt dem Wettbewerb ausgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für bislang direkt subventionierte Bereiche, wie den Bergbau und die Landwirtschaft sowie für die Eisenbahn, bei der die Privatisierung in Verbindung mit der Marktliberalisierung effizientere Strukturen erfordert. Deutliche Beschäftigungseinbußen werden auch Branchen zu verzeichnen haben, die schon heute starker internationaler Konkurrenz ausgesetzt sind oder es zukünftig sein werden (wie das gesamte Verarbeitende Gewerbe, Schifffahrt, Häfen, übriger Verkehr), in denen der technische Fortschritt erhebliche Potenziale zur Produktivitätssteigerung bereitstellt (Kreditgewerbe, Nachrichtenübermittlung, Teile des Handels, Energie- und Wasserversorgung) oder die Märkte bedienen, auf denen Sättigungsgrenzen erkennbar sind. Der Wettbewerb bringt dabei auch bislang relativ unangefochtene Positionen wie sie beispielsweise der Maschinenbau, die Elektrotechnik, oder die chemische Industrie lange Zeit inne hatten unter Druck. In diesen Branchen wirken technischer Fortschritt, Marktentwicklung und Kostendruck zusammen künftig deutlich negativ auf die Beschäftigung. Auch der Straßen- und Fahrzeugbau wird mittel- und längerfristig Beschäftigung abbauen. Dabei ist der Rückgang im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen noch am geringsten, weil deutsche Unternehmen mittlerweile mit modernsten Verfahren produzieren und mit hoch wettbewerbsfähigen Produkten am Markt vertreten sind. Positive Veränderungen sind dort zu erwarten, wo veränderte Formen der Arbeitsteilung und der Finanzierung stärker als bisher private Organisationen und Unternehmen begünstigen. So werden bislang staatlich bereitgestellte Leistungen künftig vermehrt von halbstaatlichen (z.b. in Form der Organisationen ohne Erwerbscharakter) oder privaten Anbietern erbracht. Dies führt zu Beschäftigungsgewinnen bei den Organisationen ohne Erwerbscharakter, im Gesundheitswesen, Bildung und Wissenschaft einschließlich Kultur- und Mediendienstleistungen. Ausschlaggebend für diese Veränderungen sind neben der Altersstruktur der Bevölkerung (z.b. Bildung und Gesundheit) die durch den organisatorischen und technologischen Wandel neu eröffneten Beschäftigungsmöglichkeiten (Werbung, Beratung, Marketing, Forschung und Entwicklung oder Anwendung von Multimediadienstleistungen). Mit den sich abzeichnenden Veränderungen der Arbeitsplatzstrukturen und der Arbeitsinhalte ist davon auszugehen, dass sich die alten Abgrenzungen zwischen Fertigungs- und Dienstleistungstätigkeiten und damit auch zwischen Arbeitern und Angestellten mehr und mehr verwischen. Die abnehmende Beschäftigungszahl im Produzierenden Gewerbe und die steigende Zahl im Dienstleistungssektor ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass Industrieunternehmen in Folge der neuen Managementkonzepte zunehmend unternehmensinterne Dienstleistungen auslagern. Da die Region Hannover im industriellen Sektor mit weiteren Beschäftigungseinbußen rechnen muss und besonders auf solche Dienstleistungsbereiche spezialisiert ist, die von den künftigen Rationalisierungswellen besonders betroffen sein werden (Finanzdienstleistungen, Verwaltungen u.a.), muss sie Potenziale in solchen Wachstumsfeldern entwickeln, die die Chance auf zusätzliche Beschäftigung eröffnen (Kommunikationswirtschaft, Freizeit, Bildung, Gesundheit u.a.). Unternehmerische Standortmobilität und Wirtschaftsförderung Die Entwicklung des Saldos der Direktinvestitionen zeigt, dass in Deutschland bereits über einen längeren Zeitraum die Kapitalabflüsse größer waren als die Zuflüsse. Diese Entwicklung hat u.a. dazu beigetragen, dass das Ansiedlungspotenzial in Deutschland stark eingeschränkt ist. So lag zwar in Westdeutschland die Zahl der Ansiedlungsfälle in den 90er Jahren über dem entsprechenden Niveau in den Jahren vor der Deutschen

14 24 VERÄNDERT RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE WIRTSCHAFTLICHE ENWICKLUNG VON GROSSSTÄDTISCHEN VERDICHTUNGSRÄUMEN N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Einheit, aber dennoch sind die absoluten Zahlen ausgesprochen gering. Der Rückgang des Neuansiedlungspotenzials führte in den 90er Jahren zu einer Neuorientierung der kommunalen Wirtschaftsförderung. Dabei hat sich eine Schwerpunktverlagerung von der Ansiedlungspolitik zur Bestandsentwicklung durchgesetzt. Die kommunale Wirtschaftsförderung wird dadurch zunehmend zu einer prozessorientierten Querschnittsaufgabe, die sich im Kern auf die Bindung der ortsansässigen Unternehmen an ihrem Standort und der Förderung ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit orientiert. Auf ein wachsendes Interesse gerade auch der Wirtschaftsförderung sind in den letzten Jahren zunehmend die Unternehmensgründungen gestoßen. Die Dynamik der Unternehmensgründungen wird angeregt u.a. durch die Expansion der wissenschaftlichen Ausbildung der letzten Jahrzehnte, neue Basisinnovationen z.b. im Bereich der Informations- und Biotechnologien, die das Potenzial vermarktungsfähiger Problemlösungen erhöhen, und die kostengünstige Verfügbarkeit von Kommunikations- und Informationstechniken, die die Gestaltung betrieblicher und marktlicher Prozesse erheblich erleichtern. Die gewachsenen Chancen, mittels Strategien der Existenzgründungsförderung den regionalen Strukturwandel positiv zu beeinflussen und zusätzliche Beschäftigungseffekte zu erzielen, haben vor diesem Hintergrund zu einer Diversifizierung und Ausdehnung der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik geführt. Auch in der Region Hannover sind die Maßnahmen zur Förderung von Existenzgründungen in den letzten Jahren verstärkt und die Schwerpunkte der Wirtschaftsförderung entsprechend der sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst worden. Spektakuläre Ansiedlungsfälle blieben dagegen weitgehend aus. Perspektiven der Arbeitsmarktentwicklung Eine zentrale Zielgröße der kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderung ist ihr Beitrag zur Lösung des Beschäftigungsproblems. Unter den Wettbewerbsbedingungen des Standortes Deutschland kommt es dabei vorwiegend darauf an, Arbeitsplätze in den höher qualifizierten Tätigkeitsbereichen zu schaffen. Die Grenzen einer beschäftigungsorientierten Wirtschaftsförderung haben sich bereits in den 90er Jahren gezeigt, in denen gesamtwirtschaftlich ein Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen war und insbesondere in den Städten überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze verloren gingen. Aufgrund des sehr eingeschränkten Ansiedlungspotenzials gehören ohnehin sprunghafte Verbesserungen der Arbeitsplatzsituation an einem Standort zur Ausnahme. Die in letzten Jahren stärker in den Vordergrund rückenden Strategien der Bestandsentwicklung und Existenzgründungsförderung führen bestenfalls mittel- bis langfristig zu einem nennenswerten Beschäftigungsaufbau vor Ort. Ohne eine Veränderung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen auf nationalstaatlicher und europäischer Ebene wird daher kaum eine deutliche Erholung am Arbeitsmarkt zu erreichen sein. Mit gravierenden Änderungen am Arbeitsmarkt ist insbesondere in Hinblick auf die künftige Entwicklung der Qualifikationsstrukturen zu rechnen. Nach Schätzungen des IAB 1 ist in den nächsten zehn Jahren von einer drastischen Abnahme einfacher und einem starken Anstieg komplexerer Tätigkeiten auszugehen. So wird sich der Anteil höher qualifizierter Tätigkeiten bis 2010 um mehr als 40 Prozent erhöhen. Hintergrund dieser Qualifikationsentwicklung sind die sich fortsetzenden Rationalisierungsprozesse, die in den nächsten Jahren noch stärker als bislang Bereiche einfacher Tätigkeiten im Dienstleistungssektor erfassen, und die Internationalisierungs- und Globalisierungsprozesse, die dazu führen, dass Arbeitskräfte mit geringerer Qualifikationsausstattung einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt werden. Süd-/Nord-Gefälle und West-/Ost-Gefälle in Deutschland Noch in den 80er Jahren galten jene, insbesondere urbanen Standorte als vom Strukturwandel besonders begünstigt, die sich in den süddeutschen Bundesländern befinden. Das räumliche Entwicklungsmuster in Westdeutschland war seinerzeit durch ein sich verstärkendes Süd-/Nord-Gefälle geprägt. Sowohl das Wirtschafts- als auch das Beschäftigungs- und Bevölkerungswachstum war in den 60er, 70er und 80er Jahren in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Hessen deutlich stärker als in den nördlichen und westlichen Bundesländern. Ursache für diese Entwicklung war u.a. ein Prozess nachholender Industrialisierung in großen Teilen Süddeutschlands. Diese Regionen waren Nachzügler, bauten dadurch aber vergleichsweise moderne Strukturen auf, die sich im weiteren Verlauf als wettbewerbsfähiger erwiesen. Auf der anderen Seite litten die norddeutschen und westdeutschen Regionen unter veralteten Branchenstrukturen, die wie im Fall der norddeutschen Werften oder der Montanindustrie im Westen allmählich einem sich beschleunigenden Strukturwandel zum Opfer fielen. Diese Entwicklung eines zunehmenden Süd-/Nord- Gefälles setzte sich in den 90er Jahren nicht fort. Seit Anfang der 90er Jahre konnte bei insgesamt nur schwachem Wachstum im Bundesgebiet West die norddeutsche Wirtschaft mit ähnlichem Tempo wie im Süden expandieren. Illuminiertes Anzeiger Hochhaus am Steintor Erklärungsfaktor dürfte darin bestehen, dass sich die räumlichen Kostenrelationen entscheidend verändert haben. Die über Jahrzehnte anhaltenden Unterschiede in der Wachstumsdynamik zwischen dem Süden auf der einen und dem Norden sowie dem Westen auf der anderen Seite haben mittlerweile zu einer Umkehr der Knappheitsverhältnisse und damit auch der Preisrelationen geführt. Die Region Hannover dürfte in langfristiger Perspektive von der neu entstandenen Lagegunst profitieren und sich damit gegenüber den 80er Jahren in einer strukturell besseren Position befinden. Die Lagegunst allein macht die Region Hannover aber noch nicht zu einem Gewinner im regionalen Strukturwandel. Verdichtungsräume und periphere Räume Aufgrund der Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich insbesondere durch die Trends zur Globalisierung und zur Informations- und Wissensgesellschaft kennzeichnen lassen, ist mit einer deutlichen Abschwächung des Desurbanisierungsprozesses zu rechnen. Die starke Konzentration der für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutenden Funktionen und Qualifikationen in den Verdichtungsräumen wirkt sich in Zukunft aller Voraussicht nach entwicklungshemmend auf die peripheren Regionen aus. Gerade in diesen Räumen konzentrieren sich die Betriebe standardisierter Massenproduktionen mit hohen Fertigungsintensitäten und einem geringen Anteil höherwertiger Dienstleistung. Diese Betriebe geraten zunehmend in den Wettbewerb mit Betrieben solcher Länder, die z.t. deutlich geringere Arbeitskosten bzw. Lohnstückkosten aufweisen. Dieser für die Zukunft zu erwartende Bedeutungsgewinn von Agglomerationsräumen ist durchaus vereinbar mit Prozessen der verstärkten Suburbanisierung. So wird insbesondere die Suburbanisierung von Dienstleistungen durch den Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien gefördert. Hinzu kommt, dass sich die negativen Agglomerationseffekte, z.b. Flächenknappheit i.d.r. besonders auf die urbanen Zentren konzentrieren. Aufgrund der absoluten Knappheitsverhältnisse dürfte ein Entwicklungsszenario am wahrscheinlichsten sein, das von einer weiteren Suburbanisierung von Arbeits- und Wohnstandorten ausgeht. Für die Abschätzung der Entwicklungschancen einzelner Standorte ist nicht zuletzt auf der großräumigen Ebene ihre Stellung im Spannungsfeld von Verdichtungsräumen und peripheren Räumen von Bedeutung. Auf der kleinräumigen Ebene geht es um die zu erwartenden Verschiebungen im Verhältnis von Zentrum und Umland. Unter diesem Blickwinkel war der regionale Strukturwandel Ein wichtiger Erklärungsfaktor für die veränderte Konstellation im regionalen Strukturwandel des Bundesgebietes West liegt in dem durch die deutsche Vereinigung begründeten Lageeffekt, von dem Norddeutschland in besonderer Weise profitiert hat. Aber nicht nur durch die deutsche Vereinigung, sondern auch durch die Integration Nordeuropas in die EU und durch die Öffnung Osteuropas ist Norddeutschland aus seiner ursprünglich peripheren Lage herausgelöst worden. Vieles spricht überdies dafür, dass die norddeutschen Bundesländer in den achtziger und neunziger Jahren zumindest z.t. den notwendigen Strukturwandel vollzogen und dadurch an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen haben. Ein weiterer in den letzten 20 Jahren auf der großräumigen Ebene durch eine deutlich dynamischere Beschäftigungsentwicklung in den ländlich-peripheren Regionen als in den Verdichtungsräumen gekennzeichnet. Dieser auch als Desurbanisierung bezeichnete Prozess ist einerseits durch die kontinuierliche Verbesserung der Erreichbarkeit ehemals abgelegener Standorte durch die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und andererseits durch das stärkere Hervortreten negativer Agglomerationseffekte zu erklären. Hierzu zählt vor allem in den Kernzonen der Verdichtungsräume die zunehmende Knappheit von Freiflächen und ein damit verbundenes überproportionales Wachstum der Bodenpreise. 1) Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg Von dem zu erwartenden Trend zugunsten der Agglomerationsräume dürfte auch die Region Hannover in Zukunft stärker profitieren. Dazu bedarf es allerdings der Profilierung solcher Standortfaktoren, die für innovative, wissensbasierte Produktions- und Dienstleistungskonzepte wichtig sind.

15 26 27 TEIL I DIE REGION HANNOVER IM VERGLEICH DER VERDICHTUNGSRÄUME

16 28 N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Die Region Hannover unter den Verdichtungsräumen Die vorliegende Untersuchung setzt in ihrem Teil I 1 vor allem auf eine Positionsbestimmung des Wirtschaftsraums Hannover im überregionalen Vergleich, wobei die Ergebnisse der Region Hannover an denen der übrigen westdeutschen Verdichtungsräume gemessen werden. Diese Analyse geht davon aus, dass eine isolierte Betrachtung von Großstädten nur eine Seite der Medaille darstellt, weil diese mehr oder weniger intensiv mit ihrem jeweiligen wirtschaftlichen Umfeld verflochten sind und mit diesem einen zusammengehörigen Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt bilden. In einem Europa der Regionen stehen in erster Linie die großstädtischen Wirtschaftsräume insgesamt untereinander im Wettbewerb, und nicht die einzelnen Standorte oder Städte. Ein reiner Großstadtvergleich wird auch dadurch verzerrt, dass die Grenzen der Großstädte unterschiedlich eng gezogen sind. So ist Hannover ein Beispiel für eine Großstadt mit vergleichsweise engen Grenzen, an die relativ große und eigenständige Städte, teilweise ohne erkennbare Zäsuren im Siedlungsbild angrenzen, so z.b. Laatzen, Garbsen, oder Langenhagen. Innerhalb einer Region mit enger gezogenen Grenzen der Kernstadt treten die bundesweit zu beobachtenden Strukturverschiebungen zwischen Stadt und Umland sowie die Verlagerungen von Haushalten und Betrieben aus der Kernstadt in das nähere und weitere Umland, die so genannten Suburbanisierungstendenzen, naturgemäß deutlicher zutage als bei Regionen mit relativ weiten Grenzen der Zentren. Unter den Begriffen Wirtschaftsraum Hannover bzw. Hannover Region wird das Gebiet der am 1. November 2001 gebildeten Region Hannover verstanden, d.h. der Landeshauptstadt Hannover und der sie umgebenden übrigen Städte und Gemeinden der Region Hannover (ehemaliger Landkreis Hannover). Die räumliche Abgrenzung der Region Hannover ist damit identisch mit dem ehemaligen Großraum Hannover. Die Region Hannover wird im überregionalen Vergleich auch als Verdichtungsraum Hannover bezeichnet. 1.1 Abgrenzung der Verdichtungsräume Die verwendete Abgrenzung der westdeutschen Verdichtungsräume lehnt sich weitgehend an die seit Jahren bewährte kreisscharfe Abgrenzung von F. J. Bade an2 (Karte1.1-1). Lediglich in Norddeutschland sind auf der Grundlage von Vorarbeiten des NIW3 einige Veränderungen und Korrekturen vorgenommen worden. Der Verdichtungsraum Hannover ist identisch mit der Region Hannover (Landeshauptstadt Hannover und ehemaliger Landkreis Hannover). Gegenüber dem Regionalreport 2000 wurde die Abgrenzung des Verdichtungsraums Bremen geringfügig verändert, indem der Landkreis Oldenburg nicht mehr dazu gerechnet wird. Karte Verdichtungsräume in Deutschland Kreise und kreisfreie Städte Westdeutschland Kernstädte Umlandkreise Ostdeutschland Kernstädte Umlandkreise Allerdings ergeben sich auch bei dieser Abgrenzung der Verdichtungsräume, die an Kreisgrenzen gebunden ist, einige Einschränkungen in der Vergleichbarkeit. So reicht etwa der Landkreis Diepholz als der südliche Randkreis von Bremen von der Zone der unmittelbaren Stadtrandgemeinden bis weit hinein in den ländlichen und extrem dünn besiedelten Raum. Von daher ist der Verdichtungsraum Bremen weiter abgegrenzt als beispielsweise der Verdichtungsraum Hannover mit seinen Regionsgrenzen. Da aber nur auf Kreisebene die notwendigen Daten für eine umfassende Analyse ökonomischer Strukturen und Entwicklungsprozesse vorliegen, müssen hier gewisse Unschärfen in Kauf genommen werden. Der folgende Vergleich konzentriert sich weitgehend auf die 16 westdeutschen Verdichtungsräume, weil nach wie vor aus Gründen der Verfügbarkeit von Daten bei wichtigen Entwicklungsindikatoren die Einbeziehung des Verdichtungsraums Berlin sowie der Verdichtungsräume Leipzig, Dresden und Chemnitz noch nicht vollständig möglich und sinnvoll ist 4. Eine vergleichende Analyse aller 20 deutschen Verdichtungsräume geschieht nur dort, wo es die Datenlage ohne Einschränkungen zulässt. Hamburg Bremen Berlin Hannover Bielefeld Ruhrgebiet Leipzig Düsseldorf Wuppertal Dresden Aachen Köln-Bonn Chemnitz 1.2 Position unter den Verdichtungsräumen Die Verdichtungsräume sind durch eine räumliche Konzentration von Bevölkerung und wirtschaftlichen Aktivitäten gekennzeichnet. In den hier untersuchten 20 deutschen Verdichtungsräumen5 leben auf 26% der Fläche der Bundesländer rund 42,3 Mio. Menschen6, d.h. mehr als 50% der Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist entsprechend etwa doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die wirtschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich sogar noch stärker als die Bevölkerung. In den Verdichtungsräumen werden von 53% der Erwerbstätigen Rhein-Main Saarbrücken Rhein-Neckar Karlsruhe Nürnberg Stuttgart München 1) 2) 3) 4) 5) 6) Abschnitte 1. bis 6. z.b. Bade, Franz-Josef: Regionale Beschäftigungsentwicklung und produktionsorientierte Dienstleistungen. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Sonderheft 143, Berlin, so z.b. Jung, Hans-Ulrich unter Mitarbeit von Klaus-Jürgen Hentschel: Regionalbericht Aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen Niedersachsens und den angrenzenden Hansestädten. Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung, Hannover, Zusätzlich wird der zeitliche Vergleich von statistischen Daten im Bundesland Sachsen durch eine zwischenzeitlich durchgeführte Gebietsreform erschwert. West- und Ostdeutschland

17 30 DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Übersicht Kernindikatoren für die deutschen Verdichtungsräume Abb Wirtschaftskraft der westdeutschen Verdichtungsräume Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 1998 in den westdeutschen Verdichtungsräumen in DM je Einwohner Städte über Einw. Wertschöpfung c) Fläche Bevölkerung a) Bevölk.- Bevölk. d. dichte b) größten Stadt a) Wirtschaftskraft d) Erwerbstätige e) Beschäftigte f) in km 2 in Rang D=100 in Anz. in Mio. DM Rang D=100 in Rang je Einw. in D=100 Hannover , ,7 1 58, , ,2 60 Hamburg , , , , ,2 50 Bremen , ,3 1 51, , ,4 Bielefeld , ,1 1 71, , ,8 Ruhrgebiet , , , , , Düsseldorf , , , , ,3 20 Wuppertal , ,0 5 69, , ,1 Köln-Bonn , , , , ,2 10 Aachen , ,8 1 39, , ,8 0 Rhein-Main , , , , ,2 Rhein-Neckar , ,7 3 86, , ,4 Karlsruhe , ,2 1 52, , ,8 Stuttgart , , , , ,4 München Rhein-Main Stuttgart Hamburg Düsseldorf Karlsruhe Nürnberg Hannover Köln-Bonn Rhein-Neckar Bremen Bielefeld Wuppertal Saarbrücken Ruhrgebiet Aachen VR insg. Westdeutschland Nürnberg , ,6 3 68, , ,7 München , , , , ,0 Saarbrücken , ,8 1 42, , ,2 Verdichtungsräume Westdeutschland , , , ,1 Westdeutschland , , , ,2 Berlin , , , , ,3 Leipzig , ,9 1 33, , ,7 Dresden , ,7 1 32, , ,6 Chemnitz , ,2 1 26, , ,9 Verdichtungsräume Ostdeutschland , , , ,6 Ostdeutschland (incl. Berlin) , , , ,5 Verdichtungsräume Deutschland , , , ,6 Deutschland , , , ,6 a) Bevölkerung am b) Einwohner je km 2 c) Bruttowertschöpfung 1998 zu Herstellungspreisen d) Bruttowertschöpfung 1998 zu Herstellungspreisen je Einwohner, D=100 e) Erwerbstätige am Arbeitsort 1998 f) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbstständige, Beamte) am Quelle: NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.v., Hannover knapp 58% der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung von Gesamtdeutschland erstellt. Die Region Hannover zählt zu den eher kleinen Verdichtungsräumen. Die nach der Bevölkerungszahl größten Verdichtungsräume sind Berlin, das Ruhrgebiet, das Rhein- Main-Gebiet, Hamburg, Köln-Bonn und Düsseldorf (Übersicht 1.2-1). Die Region Hannover mit gut 1,1 Mio. Einwohnern liegt auf dem 13. Rang etwa gleichauf mit Aachen, Bremen, Dresden, Leipzig, Nürnberg und Saarbrücken. Stellt man allerdings das jeweilige Zentrum bzw. die größte Stadt der Verdichtungsräume in den Vordergrund, so liegt die Region Hannover mit der Stadt Hannover ( Einwohner 7 ) auf dem 10. Rang und damit im Mittelfeld der deutschen Verdichtungsräume. Ein Zentrum vergleichbarer Größenordnung haben in Westdeutschland die Verdichtungsräume Stuttgart ( ), Düsseldorf ( ), Bremen ( ) und Nürnberg ( ). Sie sind von daher wichtige Vergleichsregionen für den Verdichtungsraum Hannover. Nach den ökonomischen Kernindikatoren liegt die Region Hannover mit einer Bruttowertschöpfung von 58,8 Mrd. DM 8 auf Rang 13 und mit insgesamt Erwerbstätigen 9 ebenfalls auf dem 13. Rang unter den deutschen Verdichtungsräumen. Bezogen auf die Wirtschaftskraft 10, d.h. die Wertschöpfung 11 in Relation zur Einwohnerzahl, ergibt sich ein etwas anderes Muster unter den Verdichtungsräumen (Abb ). An der Spitze stehen München, Rhein- Main), Stuttgart und Hamburg. Die Region Hannover erreicht hinsichtlich der Wirtschaftskraft den 8. Rang nach Düsseldorf, Karlsruhe und Nürnberg. Es folgen Köln-Bonn und Rhein-Neckar. Auffallend ist die geringere Wirtschaftskraft der norddeutschen Region Bremen sowie insbesondere der altindustrialisierten Wirtschaftsräume an Saar und Ruhr. Auch hinsichtlich der Arbeitsproduktivität 12, d.h. der Wertschöpfung bezogen auf die eingesetzte Arbeit, bestehen beträchtliche Unterschiede zwischen den Verdichtungsräumen (Abb ). An der Spitze stehen auch hier München ( ), die Rhein-Main-Region (118) und Hamburg (115). Danach folgen Düsseldorf (112), Köln- Bonn (111) und Stuttgart (108). Der Verdichtungsraum Hannover (102) liegt auf dem 9. Rang unter dem Durch- 7) ) Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen ) Erwerbstätige am Arbeitsort ) Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen bezogen auf die Einwohner, ) Wegen grundlegender Veränderungen in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Harmonisierung im Rahmen des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung, ESVG 1995), ergeben sich Abweichungen zu den Aussagen der vorher gehenden Veröffentlichung Wirtschaftsstandort Hannover Region Regionalreport ) Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen bezogen auf die Erwerbstätigen, ) alte Bundesländer =100

18 32 DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Abb Arbeitsproduktivität in den westdeutschen Verdichtungsräumen Abb Bevölkerungsentwicklung im Verdichtungsraum Hannover und den westdeutschen Verdichtungsräumen insgesamt seit Anfang der 80er Jahre Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 1998 in DM je Erwerbstätigem 1989 = VR Hannover Verdichtungsräume insgesamt früheres Bundesgebiet München Rhein-Main Hamburg Düsseldorf Köln-Bonn Stuttgart Rhein-Neckar Karlsruhe Hannover Nürnberg Ruhrgebiet Bremen Bielefeld Wuppertal Aachen Saarbrücken VR insg. Westdeutschland Jahr Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen schnitt der westdeutschen Verdichtungsräume (108). Eine vergleichbare Arbeitsproduktivität haben Karlsruhe (105) und Nürnberg (101). 1.3 Bevölkerungsdynamik und -struktur Die Bevölkerungszahl und -entwicklung sowie die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Altersgruppen bilden wichtige Rahmendaten für die regionale wirtschaftliche Entwicklung. Sie sind nicht nur eine grundlegende Bestimmungsgröße für das Angebot an Arbeitskräften auf dem regionalen Arbeitsmarkt, sondern sie prägen auch in wesentlichen Zügen die Nachfrage der Bevölkerung und der Haushalte in der Region nach haushaltsorientierten Dienstleistungen, nach Wohnungen sowie nach Infrastrukturleistungen und sonstigen öffentlichen Dienstleistungen. Die Entwicklung der auf die lokalen Märkte ausgerichteten Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe in einer Region hängt damit in hohem Maße von der Bevölkerungs- und Haushaltsdynamik ab. Die Bevölkerungsentwicklung insgesamt ergibt sich aus dem Zusammenspiel von vier Komponenten: den Geborenen und den Sterbefällen (natürliche Entwicklung) sowie den Zu- und Fortzügen (Wanderungssaldo). Natürliche Entwicklung und Wanderungen wirken sich sehr unterschiedlich auf die Bevölkerungsdynamik und auf den Bevölkerungsaufbau aus. Umgekehrt beeinflussen die Besonderheiten im demographischen Aufbau auch in starkem Maße die natürliche Entwicklung. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Im folgenden Abschnitt sollen die besonderen demographischen Strukturen und Entwicklungen im Verdichtungsraum Hannover im Vergleich zu den anderen westdeutschen Verdichtungsräumen herausgearbeitet werden. Die Bevölkerung in den westdeutschen Verdichtungsräumen entwickelt sich insgesamt seit langem ungünstiger als im übrigen Bundesgebiet. Dabei sind die Abweichungen vom Bundestrend seit der Wiedervereinigung eher größer als kleiner geworden. Die Ursachen für die schwächere Bevölkerungsentwicklung der Verdichtungsräume liegen zum einen in der ungünstigeren natürlichen Entwicklung und zum anderen in deutlich schwächeren Wanderungsgewinnen. Vor allem von der Wiedervereinigung bis Mitte der 90er Jahre konnten die Verdichtungsräume nicht in dem Maße Zuwanderungen realisieren wie die übrigen westdeutschen Regionen. In den 80er Jahren war unter den westdeutschen Verdichtungsräumen hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung ebenso wie bei der wirtschaftlichen Entwicklung ein starkes Süd-Nord-Gefälle festzustellen. Die Spanne reichte von den Spitzenreitern München, Stuttgart und Nürn- berg mit erheblichen Bevölkerungsgewinnen bis hin zum Ruhrgebiet und zu den Regionen Wuppertal und Saarbrücken mit beträchtlichen Verlusten. Die Region Hannover lag in den 80er Jahren mit ihrer Bevölkerungsentwicklung im hinteren Drittel (unter den 16 westdeutschen Verdichtungsräumen auf dem 12. Rang) und verlor von 1980 bis 1989 mehr als Einwohner. Vor allem in der zweiten Hälfte der 80er Jahre blieb sie hinter dem Durchschnitt der Verdichtungsräume zurück. Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt war die Entwicklung in der Region Hannover entsprechend noch ungünstiger. Der Wiederanstieg der Bevölkerungszahlen in der zweiten Hälfte der 80er Jahre erfolgte in Relation zum Bundestrend mit Verzögerung von mehreren Jahren (Abb ). Die Gründe für das schwache Abschneiden der Region in den 80er Jahren lagen sowohl in einer sehr ungünstigen natürlichen Entwicklung als auch in nur bescheidenen Wanderungsgewinnen. Unter den Verdichtungsräumen war in den 80er Jahren beispielsweise nur in Hamburg das (relative) Geborenendefizit (Geborene abzüglich Gestorbene bezogen auf die Einwohnerzahl) höher als in Hannover. Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze kam auch für die Verdichtungsräume ein beträchtlicher Bevölkerungsschub, wenngleich sie nicht ganz so stark profitieren konnten wie die übrigen Regionen Westdeutschlands. Gegenüber den 80er Jahren ergaben sich nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze deutliche Positionsverschiebungen zwischen den großstädtischen Regionen. In dieser ersten Phase nach der Wiedervereinigung verstärkte sich v.a. in den Verdichtungsräumen Bielefeld, Hamburg, Bremen und auch Hannover die Bevölkerungsentwicklung überdurchschnittlich. Erheblich an Vorsprung büßten demgegenüber die süddeutschen Regionen ein, allen voran München, sowie die übrigen nordrhein-westfälischen Regionen Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln-Bonn und Aachen. Von dem Wachstumsschub nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze wurde auch die Region Hannover auf Grund ihrer nunmehr exponierten Lage begünstigt. Von 1989 bis 1993 stieg die Einwohnerzahl der Region Hannover um mehr als Sie erreichte damit allerdings auch in dieser Phase nicht ganz die durchschnittliche Dynamik der westdeutschen Verdichtungsräume, was weiterhin einen 12. Rang bedeutete. Die Gründe für das Aufholen der Region Hannover zu Anfang der 90er Jahre lagen in Wanderungsgewinnen, die z.t. deutlich höher waren als im Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung der Region Hannover blieb aber weiterhin relativ ungünstig (Abb ), sie hatte im Zeitraum 1989 bis 1993 vorübergehend sogar das

19 34 DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT Abb Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Verdichtungsraum Hannover und den westdeutschen Verdichtungsräumen seit Anfang der 80er Jahre Abb Bevölkerungsentwicklung insgesamt in den westdeutschen Verdichtungsräumen 1993 bis 1996 und 1996 bis Bevölkerungsentwicklung je Einwohner Verdichtungsraum Hannover Verdichtungsräume Westdeutschland früheres Bundesgebiet jahresdurchschnittliche Veränderung in v.t Köln-Bonn Hamburg Karlsruhe Aachen Bielefeld Stuttgart Rhein-Main Rhein-Neckar Düsseldorf Nürnberg München Hannover Bremen Ruhrgebiet Saarbrücken Wuppertal VR insg. BG West Wanderungssaldo je Einwohner Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen Natürliche Bevölkerungsentwicklung je Einwohner Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen höchste (relative) Geborenendefizit unter den westdeutschen Verdichtungsräumen. Nach dem Abflauen der Zuwanderungsströme aus dem Ausland verringerte sich seit 1992 auch der Bevölkerungszuwachs der westdeutschen Verdichtungsräume, womit sich ihr Rückstand zum Bundestrend wieder vorübergehend vergrößerte. An der Spitze des Bevölkerungswachstums standen von 1993 bis 1996 überwiegend Verdichtungsräume im Norden und Westen der alten Bundesländer: Bielefeld, Hamburg, Aachen und Köln-Bonn (Abb.1.3-3). Die ungünstigste Bevölkerungsentwicklung hatten bis Mitte der 90er Jahre München und Stuttgart sowie vor allem Saarbrücken, das Ruhrgebiet und Wuppertal. Von 1993 bis 1996 stieg die Einwohnerzahl im Verdichtungsraum Hannover um knapp Personen. Damit erreichte die Wachstumsdynamik auch weiterhin nicht ganz den Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume. Unter den 16 westdeutschen Regionen lag Hannover nunmehr auf dem 9. Rang, und damit etwa auf dem Niveau von Nürnberg, Rhein-Neckar und Rhein- Main. Auch weiterhin waren die Wanderungsgewinne der Region Hannover größer als im Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume. Mit einem Wanderungsgewinn von knapp Einwohnern in den Jahren 1993 bis 1996 erreichte sie den 7. Rang zwischen Karlsruhe und Nürnberg. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung war nach wie vor schwächer als im Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume. Hannover lag hier lediglich auf dem 13. Rang und wurde nur noch von Wuppertal, dem Ruhrgebiet und Saarbrücken unterboten. Von 1996 bis 2000 wurde die Bevölkerungsdynamik bundesweit nochmals schwächer, wobei sich der Rückstand der Verdichtungsräume gegenüber dem Bundesdurchschnitt wieder verringerte (Abb ). Innerhalb der Verdichtungsräume lagen auch weiterhin Köln-Bonn, Hamburg, Karlsruhe, Aachen und Bielefeld in der Spitzengruppe. Die Verdichtungsräume Wuppertal, Ruhrgebiet und Saarbrücken verzeichneten die mit Abstand schwächste Entwicklung und hatten sogar rückläufige Bevölkerungszahlen zu verkraften. In einigen Verdichtungsräumen war die natürliche Bevölkerungsentwicklung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre positiv, dazu zählen vor allem Stuttgart, München und Köln-Bonn. Das Geborenendefizit in der Region Hannover wird mittlerweile übertroffen von dem Raum Bremen sowie den Verdichtungsräumen Wuppertal, Ruhrgebiet und Saarbrücken (Abb ). Die Wanderungsgewinne in der Region Hannover lagen im Mittelfeld der Verdichtungsräume, etwa in der Größenordnung von Bremen oder Nürnberg. Spitzenreiter der Zuwanderung

20 36 DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN N I W NORD/LB WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER REGIONALREPORT waren Hamburg, Karlsruhe, Köln-Bonn sowie Bielefeld und Aachen. Wanderungsverluste hatte der Verdichtungsraum München sowie vor allem das Ruhrgebiet und der Verdichtungsraum Wuppertal. In der Region Hannover stieg die Bevölkerung von 1996 bis 2000 um knapp Einwohner. Die Zuwachsrate lag, wie auch in dem vorhergehenden Zeitraum, leicht unter dem Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume. Die Region fiel damit allerdings auf den 11. Rang unter den 16 Verdichtungsräumen zurück. Bei einem Wanderungsgewinn von knapp Personen lag der Beitrag der Wanderungen zwar knapp über dem Durchschnitt der Verdichtungsräume, die natürliche Entwicklung war aber nach wie vor deutlich ungünstiger. Das Geborenendefizit betrug in der Region Hannover fast Personen, was lediglich einen 12. Rang unter den 16 westdeutschen Verdichtungsräumen bedeutete. SUBURBANISIERUNG DER BEVÖLKERUNG Seit langem können wir in allen großen bundesdeutschen Verdichtungsräumen einen sogenannten Suburbanisierungsprozess bei der Bevölkerung beobachten. Die großstädtischen Zentren verlieren auf Grund des Wegzugs von v.a. jüngeren und einkommensstarken Haushalten in das nähere und weitere Umland mehr oder weniger kontinuierlich an Bevölkerung, während die Umlandbereiche sehr stark wachsen. Die mit der Mobilität verbundenen Selektionsprozesse verschärfen die sozialen Probleme in den Kernstädten. Der Suburbanisierungsprozess wurde gegen Ende der 80er Jahre vorübergehend durch Zuwanderungen aufgrund der Wiedervereinigung und der Öffnung der bundesdeutschen Außengrenzen überlagert. Seit dem Auslaufen dieser Wanderungsströme verstärkte sich seit Mitte der 90er Jahre die Suburbanisierung der Bevölkerung wieder erheblich. Die Wanderungsverluste der Kernstädte und die Gewinne der Umlandregionen waren seit langem nicht mehr so groß wie Ende der 90er Jahre. Dabei dehnt sich der suburbane Raum weiter aus. An den Rändern der Verdichtungsräume in den Wohnstandorten mit vergleichsweise niedrigen Bodenpreisen ist die höchste Dynamik zu verzeichnen. In den 80er Jahren war dieser Suburbanisierungsprozess der Bevölkerung in der Region Hannover noch schwächer ausgeprägt als in den meisten übrigen Verdichtungsräumen. Die Wanderungssalden in Kernstadt und Umlandbereich Hannover in der zweiten Hälfte der 90er Jahre belegen, dass die Suburbanisierung der Bevölkerung stärker geworden ist und mittlerweile über dem Durchschnitt der Verdichtungsräume liegt (Abb ). Den Wanderungsverlusten der Landeshauptstadt im Zeitraum 1996 bis 2000 in der Größenordnung von etwa Personen standen Wanderungsgewinne der Abb Hamburg Wanderungssaldo in den Zentren und Umlandbereichen der westdeutschen Verdichtungsräume 1996 bis 2000 Karlsruhe Zentren Umland Verdichtungsräume insgesamt Köln-Bonn Bielefeld Aachen jahresdurchschnittliche Veränderung in v.t. Düsseldorf Rhein-Neckar Nürnberg Bremen Rhein-Main Hannover Stuttgart Saarbrücken München Ruhrgebiet Wuppertal VR insg. Abb Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in den westdeutschen Verdichtungsräumen 1996 bis 2000 Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen jahresdurchschnittliche Veränderung in v.t Köln-Bonn Hamburg Karlsruhe Aachen Bielefeld Stuttgart Rhein-Main Rhein-Neckar Düsseldorf Nürnberg München Hannover Bremen Ruhrgebiet Wanderungssaldo natürliche Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung insgesamt Saarbrücken Wuppertal VR insg. BG West Umlandgemeinden von knapp Personen gegenüber. Die Spannweite der relativen Wanderungssalden zwischen Kernstadt und Umlandbereich entsprach dem Raum Bremen und war nur in den Verdichtungsräumen Hamburg, Aachen und vor allem München größer. ALTERSSTRUKTUR DER BEVÖLKERUNG Die Ursachen für die vergleichsweise schwache natürliche Entwicklung in der Region Hannover sind weitgehend in dem ungünstigen Altersaufbau der Bevölkerung zu suchen (Abb ). Die Region Hannover ist durch eine überdurchschnittliche Überalterung der Bevölkerung geprägt. Der Anteil der Bevölkerung im Rentenalter (65 Jahre und älter) von 16,6% 14 ( ) ist deutlich höher als im Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume (101). Damit liegt Hannover hinsichtlich des Anteils älterer Menschen auf dem 5. Rang unter den westdeutschen Verdichtungsräumen nach dem Ruhrgebiet, Saarbrücken, Bielefeld und Wuppertal. Die Verdichtungsräume mit dem geringsten Anteil älterer Menschen sind München und Stuttgart. der Verdichtungsräume (95) liegt und nur noch in der Region München ein vergleichbar niedriges Niveau aufweist. Einen überdurchschnittlichen Anteil von Kindern und Jugendlichen haben demgegenüber die Verdichtungsräume Stuttgart, Aachen und vor allem Bielefeld. Zudem hat die Region Hannover unter den Verdichtungsräumen den mit Abstand geringsten Anteil an noch nicht schulpflichtigen Kindern 16 (97), wobei hier der Rückstand zu den Spitzenreitern Bielefeld und Aachen (beide 112) sowie Stuttgart (110) noch deutlicher ist. Eine Spitzenposition hat die Region Hannover hingegen beim Anteil der 20- bis unter 30-Jährigen (106) zusammen mit München (106) und noch vor Stuttgart (105), Rhein-Neckar und Hamburg (je 103). Der ausgesprochen hohe Anteil junger Menschen in Hannover dürfte auf Zuwanderungen auf Grund der Attraktivität seiner Hochschulen, Schulen und sonstigen Bildungsstätten zurückzuführen sein. Dies belegt vor allem vor dem Hintergrund der ausgesprochen niedrigen Anteile der unter 20-Jährigen Altersgruppen die außerordentliche Bedeutung von Ausbildungsfunktionen für die Region Hannover. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang aber Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (unter 20 Jahre) ist demgegenüber ausgesprochen niedrig (Abb ). Er macht in der Region Hannover 19,1% (89) der Gesamtbevölkerung aus, was unter dem Durchschnitt 14) ) Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der Bevölkerung insgesamt, jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = ) Kinder unter 5 Jahre

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