6-10 GESUNDHEIT BAUEN HEUTE SACH INFORMATION DAS EIGENE HAUS BAUSTOFFE

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1 SACH INFORMATION Bevor der Mensch sesshaft wurde, dienten ihm Höhlen als Schlafstätte und als Schutz vor wilden Tieren und schlechtem Wetter. Mit Beginn des Ackerbaus entstanden erste Behausungen aus Lehm, Erde, Holz und Steinen. Die in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen Materialien wurden als Baustoffe verwendet. Heute ist das nicht mehr selbstverständlich. Aus ökologischer Sicht ist aber nach wie vor heimischen Materialien bzw. nachwachsenden Rohstoffen, wie beispielsweise Holz, der Vorzug gegenüber Baustoffen, die mit hohem Energieaufwand hergestellt und weit transportiert werden müssen, zu geben. DAS EIGENE HAUS Unser in den letzten Jahrzehnten gestiegener Lebensstandard schlägt sich auch in den Wünschen rund um den eigenen Wohnraum nieder. Wo gebaut werden darf, bestimmt die örtliche Raumordnung. Das entscheidende Instrument dafür ist der Flächenwidmungsplan. In diesem ist für jedes Grundstück einer Gemeinde eine Widmung (Bauland, Grünland etc.) ersichtlich, die bestimmt, wie ein Grundstück genutzt werden kann. In Niederösterreich gab es im Jahr 2001 rund Gebäude mit 1 oder 2 Wohnungen, rund Gebäude mit 3 bis 10 Wohnungen und rund Gebäude mit 11 oder mehr Wohnungen. BAUSTOFFE Heute stellen wir an Baustoffe vielfältige Ansprüche. Sie sollen bei der Rohstoffgewinnung und Erzeugung, beim Transport, bei der Verarbeitung und schließlich auch bei der Entsorgung keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Während ihres Einsatzes sind sie für eine angenehme Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit, für eine reine Raumluft und entsprechenden Schallschutz mitverantwortlich. Eine Auswahl empfehlenswerter Baustoffe: Ziegel: zeichnen sich durch sehr gute raumklimatische Eigenschaften aus. In Abhängigkeit von der Dichte haben sie eine gute wärmedämmende Wirkung. Holz: sorgt für ein sehr angenehmes Raumklima. In Österreich gewinnt der heimische nachwachsende Rohstoff wieder mehr an Bedeutung. Und das nicht nur beim Bau von Einfamilienhäusern. Für viele Menschen ein Lebenstraum: ein eigenes Haus für die Familie! Auf chemische Holzschutzmittel sollte bei Holzhäusern verzichtet werden. Ziegel: ein traditioneller Baustoff in unserem Land. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.1

2 SACH INFORMATION Lehm: ein Baustoff, der mit sehr geringem Energieaufwand aufbereitet und verarbeitet werden kann. Er reguliert die Luftfeuchtigkeit besonders gut. Als Dämmstoffe sind aus bauökologischer Sicht zum Beispiel Schafwolle, ZUSAMMENFASSUNG: Unser gestiegener Lebensstandard ist dafür mitverantwortlich, dass für viele Menschen der Traum vom eigenen Haus auch tatsächlich Realität wird. Bei der Planung der eigenen vier Wände wird neben der Wahl der geeigneten Baustoffe auch die Forderung nach einer Bauweise, die in Zukunft einen möglichst geringen Energiebedarf sichert, immer häufiger. INFO SERVICE: Ausführliche Informationen zum Baustoff Holz finden Sie im Ordner Klima, Kapitel Holz Bauen mit Holz. Informationen zum Thema Energiesparen finden Sie im Ordner Klima Kapitel Energie. Wie man auch mit herkömmlichen Heizsystemen Energie sparen kann, zeigt das Kapitel Wohnen Heizen & Lüften. Die Errichtung von Hochhäusern und Wolkenkratzern ist erst seit Erfindung des Betons möglich. Zellulose, Hanf oder Holzfaserdämmplatten günstig. Um beim Putz Emissionen zu vermeiden, werden für den Innenbereich Kalk-Gipsputz und Lehmputz und für den Außenbereich Kalk-Zementputz und Silikatputz empfohlen. ENERGIE SPAREN! Energie im eigenen Heim zu sparen, freut nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse. Die Preise für die fossilen Energiequellen Öl, Gas und Kohle werden in Zukunft stark steigen. Für Energie aus Biomasse und Wind sowie Solarenergie erwartet man laut Prognosen hingegen sinkende Preise. Entwicklungen der letzten Jahre haben bewiesen, dass Häuser bei entsprechender Bauweise mit einem Bruchteil des derzeit üblichen Energieeinsatzes beheizt werden können. Niedrigenergie- und Passivhäuser bieten höchsten Wohnkomfort bei sehr niedrigen Heizkosten. 7.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG In Niederösterreich ist der Anteil jener Personen, die in einem Einfamilienhaus wohnen, relativ hoch. Sicher hat im Umfeld der SchülerInnen bereits jemand ein Haus gebaut bzw. umgebaut. Da die SchülerInnen hier bereits Vorerfahrungen aufweisen, eignen sich die Themen Wohnen bzw. Hausbau hervorragend zur Bearbeitung im Zuge eines Projekts. LERNZIELE: Einschätzen der Schutzfunktionen eines Hauses. Kennenlernen von Berufsgruppen, deren Tätigkeiten auf der Baustelle und den verwendeten Geräten und Maschinen. Festigen der Zeitformen von Verben. Bilden von Passivsätzen. Erkennen der wesentlichen Funktion des Prädikats. Das AMS Niederösterreich unterstützt mit dem Programm FiT Frauen, die in handwerkliche und technische Berufe einsteigen wollen. EIN HAUS WIRD GEBAUT ORT: Baustelle und Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: je nach Auswahl der Vorschläge. MATERIALIEN: Kärtchen, Arbeitsblatt 1 + 2, Wohnungs- und Hauspläne, Setzleiste, beschriftungsfähige Würfel, Quartettkarten, Münze. KOSTEN: gering. UMSETZUNG: Mein Zuhause als Schutzzone: Eine Gruppe von SchülerInnen sammelt Begriffe, die beschreiben, wovor ein Haus schützen kann. Eine andere Gruppe sucht Wörter, die aussagen, wovor ein Haus nicht schützen kann. Alle Wörter werden auf Kärtchen geschrieben. Mit den Kärtchen können Zuordnungsspiele, Spiele wie beispielsweise Schnipp-Schnapp gespielt werden oder sie dienen der Gestaltung von Plakaten. Lehrausgang auf eine Baustelle: Falls möglich wird vor dem Lehrausgang ein Termin mit den Bauarbeitern vereinbart und gebeten, dass die SchülerInnen Interviews führen dürfen.vorbereitend werden in der Schule Interviewthemen definiert und Fragen von den SchülerInnen gesammelt. Mögliche Themen sind: Geräte, die verwendet werden; Arbeitsschritte beim Hausbau; Beteiligung verschiedener Berufsgruppen; Sicherheitsvorkehrungen; besondere Fähigkeiten/Ausbildung der Bauarbeiter usw. Das Land Niederösterreich fördert die Errichtung von Eigenheimen, wobei die Höhe der Förderung auch von ökologischen Aspekten abhängt. Im Nationalen Aktionsplan für die Rechte von Kindern und Jugendlichen wird darauf hingewiesen, dass Schon- und Schutzräume zu gewährleisten sind. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.1

4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Ein eigenes Zimmer schafft Privatsphäre und schult das Verantwortungsbewusstsein. Auf Baustellen dominieren männliche Arbeitskräfte. Diskutieren Sie mit den SchülerInnen die möglichen Ursachen dafür und welche der angesprochenen Berufe noch am ehesten von Frauen ausgeübt werden. INFO SERVICE: Informationen zu den Themen Dorf- und Stadterneuerung entnehmen Sie dem Ordner Lebensraum, Kapitel Stadt Stadterneuerung. Handwerk aus historischer Perspektive wird im Ordner Konsum, Kapitel Wandel Handwerk & Zünfte behandelt. Vom Bauplan zum Haus/zur Wohnung: Anhand der Wohnungsbzw. Hauspläne der SchülerInnen werden die Symbole auf den Plänen geklärt, Flächenschätzungen vorgenommen und die Anordnung der Räume in den Wohnungen der SchülerInnen besprochen. Ein Haus wird gebaut: Arbeitsblatt dienen dazu, die einzelnen Arbeitsschritte beim Hausbau kennenzulernen und die entsprechenden Berufsgruppen zuzuordnen. Mögliche Einsatzformen der Bilder und Texte: Setzleiste (siehe Ordner Lebensraum, Kapitel Wasser Pflanzen und Tiere am Weiher) mit den Kategorien: Bild, Lückentext, Berufsbezeichnung. Memory mit den Kategorien Bild und Lückentext, zur Kontrolle wird auf die beiden jeweils zusammengehörenden Kärtchen die Berufsbezeichnung geschrieben. Würfelspiel: Auf einen Würfel werden je 2-mal die Wörter bevor, etwa gleichzeitig, nachdem angebracht. Die Satzstreifen werden verdeckt aufgelegt. Ein/e SchülerIn würfelt und deckt 2 Satzstreifen auf. Die beiden Tätigkeiten sollen mit der gewürfelten temporalen Konjunktion verbunden werden. Quartett: Für jeden Satz wird auf 4 Quartettkarten das entsprechende Bild geklebt und der Satz jeweils in der Gegenwarts-, Mitvergangenheits-,Vergangenheits- und Zukunftsform aufgeschrieben. Mit diesen Karten wird Quartett gespielt. Alternative: Die 4 Karten werden jeweils mit dem Bild und dem Satz ohne Zeitwort versehen. Darunter wird angegeben, für welche Zeitform die Karte gilt. Während des Spiels bilden die SchülerInnen die Zeitform selbstständig. Aktiv-Passiv: Vorbereitung: Herstellung von Kärtchen mit den Berufsbezeichnungen, Prädikaten in der Nennform und den Objekten (Dachrinnen, elektrische Leitungen usw.) der Sätze. Bekleben einer Münze mit den Buchstaben A und P. Alle Kärtchen werden mit den Beschriftungen nach oben aufgelegt. Ein Kind sucht die zwei zusammen gehörenden Kärtchen und wirft die Münze. Je nach Münzwurf wird der Satz in der Aktiv- oder Passivform formuliert. Sinnvolle Prädikate: Vorbereitung: 2 Würfel werden mit den Prädikaten versehen, wobei jedes Wort nur einmal verwendet wird eine Fläche wird als Joker gekennzeichnet. Die Sätze werden als Satzstreifen angeboten, wobei das Prädikat abgedeckt wird (Papierstreifen Büroklammer). Ein/e SchülerIn wählt einen Satzstreifen und würfelt mit einem der beiden Würfel. Der Satz wird formuliert und geklärt, ob dieser sinnvoll ist. Bei sinnlosen Sätzen wird das passende Prädikat genannt und durch Abdecken des Papierstreifens kontrolliert. 7.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

5 ARBEITSBLATT VOM BAUPLAN ZUM HAUS Der montiert die Dachrinnen. Der malt die Wände. Der errichtet den Rohbau. Der bringt die Fliesen an. Der koordiniert alle Arbeiten. Der verlegt die Wasserleitungen. Der errichtet den Dachstuhl. Der verlegt die elektrischen Leitungen. Der zeichnet den Plan. Setze folgende Berufe ein! Elektriker Fliesenleger Maurer Dachdecker Baumeister Installateur Baggerfahrer Bodenleger Architekt Zimmermann Lkw-Fahrer Bautischler Maler Spengler Der deckt das Dach. Der hebt die Baugrube aus. Der verlegt die Böden. Der setzt Türen und Fenster ein. Der transportiert den Aushub. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.1

6 ARBEITSBLATT EIN HAUS WIRD GEBAUT 7.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH