Maßnahmen der Deutschen Rentenversicherung zur frühzeitigen Erkennung von Rehabilitationsbedarf bei somatischen und psychsomatischen Erkrankungen
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- Benjamin Koch
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1 Maßnahmen der Deutschen Rentenversicherung zur frühzeitigen Erkennung von Rehabilitationsbedarf bei somatischen und psychsomatischen Erkrankungen Brigitte Gross Deutsche Rentenversicherung Bund Leiterin der Abteilung Rehabilitation 1
2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation (DRV Bund) Anträge und Bewilligungen Anträge Bewilligungen Quelle: Infosys Anträge und Erledigungen ( 3 RSVwV) 2
3 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation (DRV Bund) Bewilligungen nach ausgewählten Indikationen Diagrammtitel * Bewegungsorgane Neubildungen Psychische / psychosomatische Erkr. Herz/Kreislauf Nervensystem Quelle: Infosys Bewilligungen med. Rehabilitation * In 2013 sind für die Monate September bis Dezember monatlich 2% der Bewilligungen nicht zugeordnet; dies entspricht ca. 0,6% der Bewilligungen in
4 Ausgaben für Leistungen zur Teilhabe (DRV Bund) voraussichtliche Ausgabenverteilung 2013 Summe Bruttoausgaben: Mio. Euro (Stand: vorläufiger Jahresabschluss) medizinische Leistungen zur Rehabilitation Mio. Euro Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 251 Mio. Euro Entgeltersatzleistungen incl. SV-Beiträge 563 Mio. Euro Erstattungsleistungen / Zuwendungen -2 Mio. Euro Quelle: AL
5 Reha-Budget und Ausgaben der DRV Bund im Zeitverlauf Reha-Budget / Ausgaben 2.700, , , , , , , , , , , , , , ,0* 2.070, , , , Reha-Budget Ausgabendeckel Netto Netto-Aufwendungen * vorläufiger Jahresabschluss (Stand: ) Quelle: AL
6 Warum Rehabilitation der DRV? Leistungen zur Teilhabe werden durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) nach dem Leitsatz Reha vor Rente erbracht. Ziel: Vermeidung von Erwerbsminderungs-(EM)-renten Zielerreichung bedeutet win-win -Situation 1. Versicherter: Teilhabe am Erwerbsleben, Erreichung von Erwerbseinnahmen statt niedriger EM-Renten 2. Versicherungsträger: Verhinderung von Kosten (Beitragsausfall, EM- Rentenzahlung) 3. Gesellschaft: Steigerung der Arbeitsproduktivität der Bevölkerung, Erhalt der Erwerbsfähigkeit auch im Alter 6
7 ABER: Nahezu jeder zweite EM-Rentenzugang erfolgt ohne vorherige zeitnahe Inanspruchnahme einer medizinischen Rehabilitation im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung! 7
8 Erfolgreiche Rehabilitation erfordert die rechtzeitige (frühestmögliche) Identifizierung von Rehabilitationsbedarf enge Kooperation aller am Rehaprozess beteiligten Akteure die Flexibilisierung von Rehabilitationsleistungen engere Verzahnung von medizinischen und beruflichen Leistungen zur Teilhabe Nachhaltigkeit einen stärkeren Berufsbezug 8
9 Zugang zur medizinischen Rehabilitation Typische Zugangswege normales Antragsverfahren Zeitpunkt unklar, heterogene Antragsintention, z.b.: Hausarzt, Werks-/Betriebsarzt Freunde / Bekannte K 51 SGB VI Zugang erfolgt sehr spät! Aufforderung am Ende der Krankengeldzahlung Voraussetzung einer erfolgreichen Reha ist der frühestmögliche Zugang. Hierfür brauchen wir neue Wege! 9
10 Zugang zur medizinischen Rehabilitation Es gilt weitere Möglichkeiten zur Identifizierung von Reha-Bedarf zu nutzen 1. Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren 2. Unterstützung beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement 3. Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung 4. Positionspapier zur Bedeutung psychischer Erkrankungen 5. Nutzung von Prozessdaten der Rentenversicherung 6. Nutzung von Screeningverfahren 10
11 Positionspapier Psychische Erkrankungen Anteil an allen EM-Rentenzugängen (2012): 37 % DRV hat deshalb verschiedene Handlungsfelder entwickelt u.a. Frühzeitiger Zugang: (S.29) Quelle: DRV
12 Nutzung von Prozessdaten der DRV Risikoindex Erwerbsminderung (RI-EMR): Vorhersage von EM- Rentenzugang RI-EMR: Skala von 0 bis 100 Punkte, bestehend ausbeiträgen der letzten 3 Jahre (Höhe und Herkunft) und Soziodemographie 1 Kumuliertes Überleben 0,8 0,6 0,4 Quelle: Bethge et al ,2 T-Wert bis 40 T-Wert größer 40 bis 60 DRV-Prozessdaten T-Wert größer 60sind geeignet, um nach erhöhtem 0 Tage bis Rentenzugang EM-Risiko: 6fach erhöht EM-Risiko: 30fach erhöht Trefferquote EM-Rentenzugang: 74 % Erwerbsminderungsrisiko zu screenen Wichtigster Einzelindikator: Dauer des Krankengeldbezugs 12
13 Nutzung von Screeningverfahren Work Ability Index (WAI) Dimensionen des WAI Punkte 1. Derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten je erreichten Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu den Arbeitsanforderungen Anzahl ärztlich diagnostizierter Erkrankungen Geschätzte Beeinträchtigung der Arbeitsleistung durch die Krankheiten Krankenstand in den vergangenen zwölf Monaten Einschätzung der Arbeitsfähigkeit in zwei Jahren 1, 4, 7 7. Psychische Leistungsreserven 1-4 Indexwert 7-49 Quelle: Ilmarinen J
14 Kategorien des WAI und Interventionsziele Punkte sehr gut Erhalt Punkte gut Unterstützung Punkte mittelmäßig Verbesserung 7-27 Punkte schlecht Wiederherstellung Studien zeigen: Sozialrecht: Medizinische Rehabilitation durch die Deutsche Rentenversicherung Der WAI eignet sich hervorragend zur Vorhersage problematischer sozialmedizinischer Ereignisse. Er stimmt in hohem Maße mit der Reha-Antragsintention überein. Quelle: Bethge M et al
15 Idee: Bedarfsorientierter Zugang durch gezielte Auswahl Stufenkonzept Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Screening durch RI-EMR Feinscreening mittels WAI Beratung über medizinische Rehabilitation Ziel: Auswahl von Versicherten mit erhöhtem EM- Risiko Ziel: Identifikation von potenziellem Reha-Bedarf Ziel: Reha- Antragstellung alle Versicherten Versicherte mit erhöhtem EM- Risiko Versicherte mit erhöhtem EM-Risiko und WAI < 29 15
16 Nutzen des proaktiven Zugangs auf Versicherte mit erhöhtem EM-Risiko Zugang der richtigen Versicherten in die Reha Differenzierung unseres Leistungsportfolios nach EM- Risikokonstellationen möglich (zielgruppenkonform, rechtzeitig) mittelfristig Verhinderung unnötiger EM-Rentenzugänge und damit: Erhöhung der Effektivität der Rehabilitation bei gleichbleibenden Ressourcen, ergo: Effizienzsteigerung! 16
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 17
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