Sportpsychologie. Leistungsmotivation im Sport. Vorlesung/Übung. 2 Gliederung. 1. Definition. 2. Komponenten. 3. Prozessmodell
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- Heidi Wetzel
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1 Institut für Sportwissenschaften Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. Vorlesung/Übung Leistungsmotivation im Sport 2 Gliederung 1. Definition 2. Komponenten 3. Prozessmodell 4. Leistungsmotivation und sportliche Leistung 5. Förderung der Leistungsmotivation
2 3 Definitionen Motive sind situationsüberdauernde, zeitlich überdauernde und persönlichkeitsspezifische Wertungsdispositionen Motivierung ist der Prozess der Motivanregung Motivation ist das Ergebnis der Motivierung Leistungsmotivation bezeichnet die Motivation in Situationen mit leistungsthematischen Bezug 4 Komponenten der Leistungsmotivation 1. Anspruchsniveau 2. Kausalattribution 3. Hoffnung auf Erfolg vs. Furcht vor Misserfolg 4. Intrinsische vs. extrinsische Motivation
3 5 Anspruchsniveau Gütemaßstab Sachliche Norm Individuelle Norm Soziale Norm Objektivierbare Ziele fokussieren auf einen spezifischen, definierten Standard des Könnens und der Leistung, der in der Regel innerhalb eines bestimmten Zeitraums erreicht werden sollte. Outcome goals Performance goals Process goals 6 Kausalattribution Der Mensch als naiver Wissenschaftler versucht, Erklärungen bzw. Ursachen für Ereignisse zu finden. Kausalattributionen sind von Individuen im Alltag im Hinblick auf Ereignisse vorgenommene Ursachenzuschreibungen. Fundamentales Prinzip der Kausalattribution Diejenige Gegebenheit wird für einen Effekt als verantwortlich angesehen, die vorhanden ist, wenn der Effekt vorhanden ist, und die nicht vorhanden ist, wenn der Effekt nicht vorhanden ist. (Heider, 1958)
4 7 Beispiele und Konsequenzen Beispiele für Kausalattributionen: 1. Ich bin durch die Prüfung gefallen, weil ich unintelligent bin. 2. Ich bin rückfällig geworden, weil ich ein hoffnungsloser Trinker bin. 3. X hat mich zu seinem Fest eingeladen, weil er mich mag. 4. Wenn ein Junge in Mathe eine schlechte Note hat, liegt das daran, dass er im Unterricht unkonzentriert ist. Konsequenzen von Kausalattributionen: kognitiv (z. B. während Wiederholungsprüfung durch Nachdenken über eigene Fähigkeit abgelenkt sein - Beispiel 1) affektiv (z. B. Scham - Beispiel 2; Freude - Beispiel 3) motivational (z. B. stärkere Bemühung des Lehrers um Jungen als um Mädchen - Beispiel 4) 8 Naive Handlungsanalyse von Heider (1958) Informationen über Personkraft Umweltkraft Intention (mal) Anstrengung Fähigkeit (minus) Schwierigkeit Zufall Bemühen (Motivation) Können Handlung, Ergebnis aus Heckhausen (1989)
5 9 Kausalfaktoren in Leistungssituationen (Weiner et al., 1971) Stabilität Lokation internal external stabil Fähigkeit Aufgabenschwierigkeit variabel Anstrengung Zufall 10 Hoffnung auf Erfolg vs. Furcht vor Misserfolg
6 11 Intrinsische und extrinsische Motivation intrinsisch Handlungsziel und zweck sind identisch extrinsisch Handlungsziel und zweck sind nicht identisch 12 Prozessmodell der Leistungsmotivation individuelle Dispositionen situative Bedingungen prospektive Prozesse Handlung retrospektive Prozesse emotionale Reaktionen
7 13 Individuelle Dispositionen Situative Bedingungen Bewertungen der zu erwartenden positiven und negativen nicht leistungsthematischen Handlungsfolgen sowie entsprechende Erwartungen Gütemaßstäbe prospektive Kausalattribuierung Erfolgs-/Misserfolgswahrscheinlichkeit Hoffnung und Befriedigung Furcht vor Nichtbefriedigung Erwartungsemotionen Hoffnung auf / Furcht vor Erfolg Misserfolg Abwägung von Anreizwerten, Entschluss, aktuelle Zielsetzung 14 Handlung Selbstbewertung der nichtleistungs-thematischen Handlungsfolgen Vergleich mit Zielsetzung Erfolg / Misserfolg retrospektive Kausalattribuierung emotionale Reaktionen emotionale Reaktionen
8 15 Leistungsmotivation und sportliche Leistung Kausalattribution vorausschauende internale KA führt zu Erfolgserwartungen und positiver Motiviertheit vorausschauende internale KA führt zu höherer Intensität und Kräfteeinsatz während der Leistungshandlung zurückschauende internale KA zieht ausgeprägtere Gefühlsreaktionen nach sich (Selbstwert) zurückschauende KA beeinflusst zukünftige Motiviertheit 16 Erfolgs- und Misserfolgsmotivierte EM sind intrinsisch motiviert EM setzen sich realistische Ziele EM sind der Lage, Ziele mit größerer Zeitperspektive zu setzen EM strengen sich während der Leistungshandlung ausdauernder an EM nehmen nach einem Misserfolg eine Handlung wieder schneller auf EM führen Misserfolge auf externale Faktoren und mangelnde Anstrengung und Erfolge auf internale Faktoren zurück EM bemühen sich um Informationen über ihre Fähigkeiten EM erleben mehr Zuversicht und Zufriedenheit
9 17 Förderung von Leistungsmotivation: Goalsetting Individuelle Ziele Spezifische Ziele Optimistisch-realistische Ziele Performance u. Process Goals Specific goals, as compared to general do-your-best goals, are most effective for producing behavioral change. (Weinberg & Gould, 1999, 310) 18 Kurz-, mittel- und langfristige Ziele Weinberg & Gould (1999, 313)
10 19 Festhalten und Bewerten der Zielerreichung (konkretes Feedback) 20 Goalsetting auf der Metaebene Zielerreichungsstrategien (Umsetzung) Ökonomie u. Ökologie Berücksichtigung der Persönlichkeit und Motivation (Bereitschaft)
11 21 Wirkungen von Goalsetting 1. Ziele lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtige Punkte 2. Ziele fördern die Anstrengung(sbereitschaft) 3. Ziele stärken die Beharrlichkeit 4. Ziele bewirken neue Lernstrategien 22 Literaturhinweise Gabler, H., Nitsch, J. & Singer, R. (2000). Einführung in die. Teil 1: Grundthemen. Schorndorf: Hofmann. Heckhausen, H. (1989). Motivation und Handeln. Berlin: Springer. Vanden Auweele, Y. et al. (Eds.) (1999). Psychology for physical educators. Champaign, Ill.: Human Kinetics. Weinberg, R. S. & Gould, D. (1999). Foundations of sport and exercise psychology. Champaign, Ill: Human Kinetics.
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