Mehrwert Ethik Added Values in Wirtschaft und Management
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- Vincent Adler
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1 Mehrwert Ethik Added Values in Wirtschaft und Management Christoph A. Weber-Berg Versus Zürich
2 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen Versus Verlag AG, Zürich Weitere Informationen zu Büchern aus dem Versus Verlag unter Umschlagbild und Kapitelillustrationen: Gabriele Menzer Lörrach Satz und Herstellung: Versus Verlag Zürich Druck: Comunecazione Bra Printed in Italy ISBN
3 5... Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung von Hans Ruh Ethik eine Annäherung Ethik ist doch Privatsache Wie und wovon reden wir? Einige ethische Begriffe Ethik Moral Sitte Tugend Haltung Gewissen Gefühl Wert Norm Prinzip Glaubwürdigkeit Zusammenfassung
4 6 Inhaltsverzeichnis... 2 Marktwirtschaft und Ethik Was ist der Markt? Einige Irrtümer Zum Verhältnis zwischen Markt, Wirtschaft und Ethik Markt, Wirtschaft und Ethik in systematischer Perspektive Markt, Wirtschaft und Ethik in historischer Perspektive Adam Smith ( ) Jahrhundert: Soziale Frage, Sozialstaat Jahrhundert: Ordoliberalismus und soziale Marktwirtschaft Eine neue gesellschaftliche Arbeitsteilung Selbstbindung wirtschaftlicher Akteure Zivilgesellschaft Internationale Staatengemeinschaft, Vereinte Nationen (UNO) Zusammenfassung Konzepte der Konkretisierung von Ethik in Wirtschaft und Unternehmen Nachhaltigkeit Begriff und Geschichte Warum nachhaltig sein? Die Triple Bottom Line Öko-Effizienz und Öko-Effektivität Zertifizierungen und Labels Freiwillige internationale Codes Nachhaltiges Investieren Mikrofinanz Business-NGO Partnerships Corporate Social Responsibility Corporate Citizenship Umsetzung von Ethik im Unternehmen Bedeutung von Grundwerten für die Unternehmensethik Unternehmensleitung Glaubwürdigkeit Transferproblem Corporate Governance Corporate Governance und Stakeholderorientierung Checks and Balances
5 Inhaltsverzeichnis Umsetzung und Managementsysteme Systemmanagement WerteManagementSystem ZfW (WMS ZfW ) nach Josef Wieland Integritätsmanagement nach Bernhard Waxenberger EFQM-Modell Führung als Management by Objectives and Exceptions (MBO/MBE) Marketingmanagement Ressourcenmanagement Energie und Rohstoffe Mitarbeitende Kapital Individualethik Anhang Praktische Hinweise zum Umgang mit Dilemmasituationen Regeln eines ethischen Diskurses Literaturverzeichnis Stichwortverzeichnis Der Autor
6 8 Inhaltsverzeichnis...
7 9... Vorwort Das vorliegende Buch ist aus meiner Arbeitspraxis heraus entstanden, aus Gesprächen mit Wirtschaftsleuten, aus Vorträgen, Artikeln, Debatten und Streitgesprächen. Nicht zuletzt aber hat es seinen Ursprung in meiner Lehrtätigkeit als Gastdozent an Fachhochschulen sowie in meiner Unterrichtstätigkeit an einer Wirtschaftskaderschule in Zürich. In all diesen Kontexten geht es um die Fragenkreise, die in den drei Hauptteilen des Buches behandelt werden: Was ist Ethik? In welchem Verhältnis stehen Wirtschaft und Ethik? Welche Umsetzungskonzepte für Ethik in Unternehmen gibt es, und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Mit Blick auf meine Gesprächspartner in der Wirtschaft sowie auf die Zielgruppen meiner Lehrtätigkeit ist dieses Buch geeignet als leicht lesbarer und verständlicher Überblicks- und Einführungstext für Führungspersönlichkeiten, die sich rasch in die Thematik einlesen möchten; Einführungs- und Begleitlektüre in Unterrichtssituationen auf den Stufen Fachhochschule und Höhere Fachschule. Was vorliegt, ist kein im engeren Sinne wissenschaftliches Werk. Der leichteren Lesbarkeit und konzentrierten Darstellung zuliebe sind da und dort Vereinfachungen und Verkürzungen in Kauf ge-
8 10 Vorwort... nommen worden. Wer sich mit gewissen Fragen vertiefter auseinandersetzen möchte, wird in Hinweisen am Rand auf weiterführende Literatur verwiesen. Das Buch ist zwar kursorisch aufbauend zusammengestellt. Es ist dennoch nicht erforderlich, alles zu lesen, um sich in den hinteren Kapiteln zurechtzufinden. Es ist absolut möglich, sich die Abschnitte auszusuchen, die am meisten interessieren, und andere auszulassen. Dieses Buch wäre nicht entstanden ohne die Unterstützung vieler Menschen, die an meinem Werken und Wirken Anteil nehmen. Meiner Frau Camilla Weber-Berg möchte ich an erster Stelle danken: Sie unterstützte mich durch alle Höhen und Tiefen, die mit der Erarbeitung eines Buchmanuskripts neben Berufstätigkeit und Familie verbunden sind. Als väterlicher Mentor und Freund hat mich mein ehemaliger Doktorvater Prof. Dr. Hans Ruh mit Rat und Tat begleitet und die Einleitung zu diesem Buch verfasst. An ihn geht mein ganz besonderer Dank. Mein Vater Ernst Weber-Flückiger war jeweils der erste, wohlwollend kritische Lektor meiner Texte und Entwürfe. Dem Gespräch mit ihm verdanke ich eine Reihe von Anregungen. Prof. Dr. Markus Huppenbauer, der Geschäftsleiter des Universitären Forschungsschwerpunktes Ethik an der Universität Zürich, hatte mein Manuskript in verschiedenen Phasen der Entstehung in Händen. Seinen ebenso fachmännischen wie freundschaftlichen Rat habe ich jederzeit geschätzt. Der Präsident und Geschäftsführer der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung, Prof. Dr. Klaus M. Leisinger, hat sich ebenfalls in verdankenswerter Weise mit meinem Manuskript auseinandergesetzt und mich auf eine Anzahl kritischer Punkte aufmerksam gemacht. Mein Dank geht auch an Herrn Thomas Gröbly für seine Kommentare und Anregungen. Dieses Buch wäre nicht zustande gekommen ohne meine Arbeitgeberin, die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, die mir ermöglicht, mich mit den Fragen und Themen der Ethik im wirtschaftlichen Kontext auseinanderzusetzen. Stellvertretend sei hier meinem Abteilungsleiter, Dr. Matthias Krieg, gedankt, der mein Projekt jederzeit unterstützt hat. Ebenso danken möchte ich allen hier nicht namentlich genannten Gesprächspartnerinnen und -partnern aus dem Kreis der Menschen in leitenden Positionen in Unternehmen. Sie konfrontieren mich mit den Argumenten der Praxis, mit den Herausforderungen des Unternehmensalltags. Nicht weniger konstruktiv geschieht dies auch in
9 Vorwort Hörsälen mit den Studierenden an Fachhochschulen und in Kaderschulen. Auch ihnen verdanke ich viel, besonders was die Notwendigkeit angeht, auch komplexe Dinge in möglichst klarer und einfacher Sprache auszudrücken. Nicht fehlen darf mein Dank an den Versus Verlag, besonders an die Lektorin, Frau Judith Henzmann. Ihre sorgfältige Lektüre, ihre Anregungen und Hinweise haben mein Manuskript erst zu dem gemacht, was es ist. Nun hoffe ich, mein Buch möge viele Menschen dazu ermuntern, ihre ethische Kompetenz zur lebensdienlichen Gestaltung der Wirtschaft bewusst zu entfalten. Zürich, Ostern 2007 Christoph A. Weber-Berg
10 12 Vorwort...
11 13... Einleitung von Hans Ruh Verlautbarungen von Führungskräften aus der Wirtschaft, zum Beispiel an Generalversammlungen von Aktiengesellschaften, zu grundsätzlichen Themen wie Markt, Marktwirtschaft, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit verraten nicht selten einen Mangel an Orientierungswissen, vor allem hinsichtlich der normativen Dimension der Wirtschaft. Dass diese normative Dimension kein Pappenstiel ist, hat der hoch geschätzte und bedeutende liberale Ökonom Wilhelm Röpke in unnachahmlicher Weise formuliert: «So ergibt sich, dass auch die nüchterne Welt des reinen Geschäftslebens aus sittlichen Reserven schöpft, mit denen sie steht und fällt und die wichtiger sind als alle wirtschaftlichen Gesetze und nationalökonomischen Prinzipien. Markt, Wettbewerb und das Spiel von Angebot und Nachfrage erzeugen diese Reserven nicht, sondern verbrauchen sie und müssen sie von den Bereichen jenseits des Marktes beziehen. Auch kein Lehrbuch der Nationalökonomie kann sie ersetzen. Selbstdisziplin, Gerechtigkeitssinn, Ehrlichkeit, Fairness, Ritterlichkeit, Maßhalten, Gemeinsinn, Achtung vor der Menschenwürde des anderen, feste sittliche Normen das alles sind Dinge, die die Menschen bereits mitbringen müssen, wenn sie auf den Markt gehen.» (Röpke 1956, S. 24) Diese sittlichen Reserven, wir würden heute sagen: die Ethik, die Wertdimension, übersteigen also in ihrer Bedeutung alle ökonomi-
12 14 Einleitung von Hans Ruh... schen Prinzipien! Die Folgerung für Führungskräfte in der Wirtschaft müsste eigentlich lauten: Es braucht höchste Kompetenzen im Bereich der Ethik. Nun ist es eine Illusion, zu glauben, dass Führungskräfte vorgängig zu ihrer Aufgabe ein Ethikstudium absolvieren sollen oder werden. Aber das Mindeste, was man verlangen muss, ist der Erwerb von Kompetenzen Orientierungs- und Urteilskompetenzen in Bezug auf die wichtigsten Grundfragen des Wirtschaftens. Genau für diesen Zweck ist das vorliegende Buch geeignet. Christoph A. Weber-Berg hat sich offensichtlich die Frage gestellt: Was muss ein Manager im Blick auf ethische Grundfragen wissen, wenn er seine Aufgabe kompetent erfüllen soll? Die getroffene Auswahl ist überzeugend. Im ersten Kapitel werden die grundlegenden Begriffe der Ethik eingeführt. Im zweiten Kapitel geht es um die Darstellung der ethischen Dimension des Marktes. Dies erfolgt grundsätzlichsystematisch, aber auch ideengeschichtlich. Dabei wird einleuchtend herausgearbeitet, dass wir im Zeitalter der Globalisierung nicht einfach das Modell der sozialen Marktwirtschaft fortschreiben können, sondern ein neues Modell für die ethische Steuerung der Wirtschaft entwickeln müssen. Die gegenwärtigen Ansätze für solche Modelle werden knapp und verständlich dargestellt. Sie kreisen um den Begriff der «ethischen Selbstbindung» der wirtschaftlichen Akteure, ein Schlüsselbegriff für neue Konzepte der Verbindung von Ethik und Markt. Im dritten Kapitel finden sich Informationen über den Begriff und das Konzept der Nachhaltigkeit auch hier der Versuch, heute notwendiges Orientierungswissen zu vermitteln. Von besonderer Bedeutung ist das vierte Kapitel, weil es eine gute Übersicht bietet über die wichtigsten Systeme und Konzepte, nach denen heute die ethische Selbstbindung konkret in Unternehmen bzw. in der Wirtschaft überhaupt umgesetzt wird. Diese Übersicht ist hilfreich in der heutigen Umbruchsituation, in der durch das Aufkommen von immer neuen Systemen und Zertifizierungen eine neue Unübersichtlichkeit entsteht. In dieser Situation sind auch neue Kompetenzen gefordert, denn (mit den Worten Wilhelm Röpkes): «Das schließliche Schicksal der Marktwirtschaft mit ihrem bewunderungswürdigen Mechanismus von Angebot und Nachfrage entscheidet sich jenseits von Angebot und Nachfrage.» (Röpke 1958, S. 52) Wenn dieses Buch einen Beitrag zur Argumentationsfähigkeit und Übersicht von Führungskräften in ethischen Fragen leistet, ist sein Zweck bestens erfüllt.
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