Welche Förderung brauchen Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten?
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1 Welche Förderung brauchen Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten? Ellinger, S. (2010): Theoretische Perspektiven auf Verhalten und Handeln. In: Braune-Krickau, T./Ellinger, S. (Hg.): Handbuch Diakonische Jugendarbeit. Neukirchen-Vluyn, Ellinger, S. (2013) Förderung bei sozialer Benachteiligung. Stuttgart. Prof. Dr. Stephan Ellinger Universität Würzburg
2 Wie verhalten sich Kinder mit Verhaltensstörungen? externalisierende Symptome Aufsässigkeit Impulsivität Aggressivitäten Uneinsichtigkeit oppositionelles Verhalten Gewalttätigkeit Beziehungsunfähigkeit (unsicher-ambivalent und desorganisiert) Internalisierende Symptome Insichgekehrtsein, Aufmerksamkeitsstörungen Einnässen / Einkoten selbstverletzendes Verhalten Angststörungen Leistungsverweigerung Beziehungsunfähigkeit (unsicher-vermeidend)
3 Tiefenpsychologie Interaktionspädagogik Verhaltensstörung Lerntheorie Kognitionstheorie Systemische Perspektive
4 1. Tiefenpsychologische Ansätze Sigmund Freud ( ) Lehre: Psychoanalyse Alfred Adler ( ) Lehre: Individualpsychologie Gemeinsame Grundüberzeugungen: - Der Mensch hat neben seinem verfügbaren Bewusstsein auch nicht verfügbare Anteile in seiner Psyche - diese bestimmen sein Verhalten in hohem Maße mit - Verhaltensänderungen sind ohne die Bewusstmachung dieser unbewussten Anteile nicht zu erreichen - für die Persönlichkeitsentwicklung sind die ersten 5-6 Lebensjahre entscheidend
5 2. Der Interaktionspädagogische Ansatz Theoretische Grundlagen - Interaktion ist ein Wechselspiel - Der Mensch wird wesentlich durch den Kontakt mit anderen geprägt - Der Umgang wird beherrscht von Symbolen unterschiedlicher Art - Sozialisation vollzieht sich durch das Beherrschen symbolischer Interaktion
6 Der Mensch spielt verschiedene Rollen (das I und Me ) Abweichende und störende Verhaltensweisen entwickeln sich und gehen ungefähr wie folgt in das Selbstbild ( SELF ) ein: Phase 1: kleines Delikt Phase 2: Keine Problemlösung, sondern Strafe Phase 3: Ablehnung der Umwelt, Strafe, Etikettierung Phase 4: Ablehnung der Strafe seitens des Jugendlichen, Tendenz, sich Gleichgesinnten anzuschließen Phase 5: Ein weiteres Delikt wird als Rückfall gewertet, es bringt die Gefahr des Aufschaukelungsprozesses
7 Phase 5: Der Jugendliche wird als delinquent definiert, er wird aktenkundig und wird betreut Phase 6: Die Definition als Delinquenter geht in das Selbstbild des Jugendlichen ein Phase 7: Verfestigung Phase 8: Anschluss an Gleichgesinnte
8 Interpunktion und Interaktionsprobleme:
9 3. Lerntheorie (Pawlow, Watson) Grundannahme: Reiz + Reaktion Handlung /Verhalten Konsequenz Verhalten Konsequenz Verhalten
10 Assoziatives Lernen Zentral: Zeitliche Verbindung von Reiz und Reaktion Nicht-assoziatives Lernen Zentral: Reizstärke und Reizreihenfolge Klassisches Konditionieren Instrumentelles / operantes Konditionieren Habitualisierung und Sensitivierung Fertigkeiten Lernen durch Beobachtung Lernen durch Einsicht Soziales Lernen
11 Tiefenpsychologie Interaktionspädagogik Fall Klaus Lerntheorie Kognitionstheorie Systemische Perspektive
12 4. Kognitive Theorie Kognitionen = Informationsverarbeitungsprozesse = Normale Voraussetzung wichtiger Lernprozesse = Eingeschränkte Verarbeitungskapazität des Gehirns = Subjektive Verarbeitung der Wirklichkeit Advance organizer = Erleichterung der Verarbeitung durch erlernte Regeln... Professor Kohler aus Heidelberg
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17 Zwei Arten dysfunktionaler Informationsverarbeitung (= Teufelskreis der Kognitionen) => Selektive Wahrnehmung => Verzerrte Wahrnehmung wird überbewertet => Fehlangepasstes Verhalten => Verstärkung durch Bestätigung der Kognitionen Automatische Eindrücke und Wahrnehmungen (Hirnsteuerung) Subjektive Gedanken-Schemata (Advane Organizer)
18 Tiefenpsychologie Interaktionspädagogik Fall Klaus Lerntheorie Kognitionstheorie Systemische Perspektive
19 5. Systemische Perspektive Grundannahmen: Systeme haben folgende Eigenschaften: - Homöostase - Positive und negative Feedbacks - Kalibrierung - Offene und verdeckte Regeln - Funktion einzelner Systemmitglieder Symptomträger
20 Welche Förderung brauchen Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten?
21 Tiefenpsychologie Interaktionspädagogik Verhaltensauffälligkeit Lerntheorie Kognitionstheorie Systemische Perspektive
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