Arbeitsmarktbericht Berichtsmonat: Januar 2016

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1 Agentur für Arbeit Paderborn PresseMarketing Bahnhofstraße 26, Paderborn Telefon: Presseinformation Nr. 010 / 2016 vom 02. Februar 2016 gesperrt bis , Uhr Arbeitsmarktbericht Berichtsmonat: Januar 2016 Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Paderborn (Kreise Paderborn und Höxter) insgesamt 5,8 % Höxter Geschäftsstellenbezirk Höxter Kreis Paderborn Paderborn 6,1 % Kreis Höxter 5,2 % Geschäftsstellenbezirk Warburg Bestand an Arbeitslosen - Agenturbezirk Paderbon Stand: jeweils Ende Januar

2 1 Der Arbeitsmarkt im Januar 2016 Gesamtüberblick Saisonale Einflüsse belasten heimischen Arbeitsmarkt Ende Januar Arbeitslose > knapp mehr als im Dezember Arbeitslosenquote jetzt 5,8 Prozent > Januar 2015: 6,2 Prozent Grundtendenz weiter positiv > 834 Arbeitslose weniger als im Januar 2015 Nachfrage nach Arbeitskräften zieht deutlich an In den Kreisen Paderborn und Höxter stieg die Arbeitslosenzahl im Januar um 993 oder 7,7 Prozent auf Im vergangenen Monat mussten sich Männer und Frauen arbeitslos melden, Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg wieder deutlich an (plus 10,7 Prozent). Die Arbeitslosenzahl des Vorjahres wurde um 834 oder 5,7 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 5,4 auf 5,8 Prozent, im Januar 2015 waren es 6,2 Prozent. Die berufliche Differenzierung zeigt im Januar ein deutliches Plus bei den typischen Saisonberufen (grüne Berufe, Bauberufe, Verkehrsberufe). Hier stieg die Arbeitslosenzahl um rund 500 oder 14 Prozent. In den vergangenen Wochen haben vorwiegend saisonale Faktoren einen deutlichen - für die Jahreszeit aber durchaus üblichen - Anstieg der Arbeitslosigkeit verursacht, so der Leiter der Paderborner Arbeitsagentur, Rüdiger Matisz, zu den neuen Daten vom Arbeitsmarkt. Neben den Witterungseinflüssen wirkten sich Freisetzungen zum Quartals- bzw. Jahreswechsel, das auslaufende Weihnachts- und Jahresendgeschäft sowie Nichtübernahmen nach Abschluss betrieblicher Ausbildungen negativ auf die Arbeitsmarktentwicklung aus. Die sprunghafte Zunahme blieb aber hinter den Anstiegen früherer Januarmonate zurück, sodass sich der Arbeitsmarkt günstiger als erwartet entwickelte. Die Grundtendenz auf dem Arbeitsmarkt ist nach wie vor positiv und die Arbeitslosenzahlen des Vorjahres werden erneut und zwar in beiden Kreisen - deutlich unterschritten, ergänzt Matisz. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes hat im Zuge der saisonalen Beeinträchtigungen kurzfristig an Dynamik eingebüßt. Die starke Nachfrage nach Arbeitskräften signalisiert allerdings deutliche Belebungstendenzen nach der Winterdelle. Sobald die Witterungsbedingungen wieder Arbeitsaufnahmen in den Außenberufen zulassen, wird die Arbeitslosigkeit deutlich sinken, schaut Matisz optimistisch auf die weitere Entwicklung. Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen / Personengruppen Die Differenzierung der Arbeitslosenzahl nach Rechtskreisen (SGB III = Arbeitslosengeld I bzw. SGB II = Arbeitslosengeld II) zeigt eine starke Zunahme der Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich (Rechtskreis SGB III / Arbeitsagentur) ein Zeichen für die starke saisonale Belastung des Arbeitsmarktes. Hier stieg die Arbeitslosenzahl um 747 oder 18,4 Prozent auf Im Vergleich zum Vorjahr ist das gleichwohl ein Rückgang um 632 oder 11,6 Prozent. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II - Jobcenter) stieg die Arbeitslosenzahl im Januar um 246 oder 2,8 Prozent auf Die Vorjahreszahl wird hier um 202 oder 2,2 Prozent

3 2 unterschritten. Aktuell entfallen 65,5 Prozent aller Arbeitslosen auf die Grundsicherung (Vorjahr 63,2 %). Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahre) stieg im Januar u. a. auch als Folge von Freisetzungen nach Abschluss zweieinhalb- bzw. dreieinhalb-jähriger Ausbildungen um 133 oder 10,7 Prozent auf Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt bei den unter 25- Jährigen Ende Januar 4,9 Prozent (Vorjahr 5,4 %). Bei den älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) musste gleichfalls ein Anstieg festgestellt werden, und zwar um 268 oder 5,9 Prozent auf Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt 6,3 Prozent (Vorjahr 6,7 %). Auch bei den Langzeitarbeitslosen kam es im vergangenen Monat zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit, und zwar um 119 oder 2,4 Prozent auf Die Vorjahreszahl wird bei den ein Jahr und länger Arbeitslosen ebenfalls überschritten (plus 168 oder 3,4 %). Derzeit sind 36,8 Prozent aller Erwerbslosen langzeitarbeitslos (Vorjahr 33,6 %). Aktuell sind ausländische Arbeitnehmer von Arbeitslosigkeit betroffen, 184 oder 8,8 Prozent mehr als im Dezember und 164 oder 7,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 18,6 Prozent (Vorjahr 17,8 %). Im Januar meldeten die Unternehmen und Institutionen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter 923 freie Stellen, 65 mehr als im Dezember und 327 oder 55 Prozent mehr als im Januar Unbesetzte Stellen gab es Ende Januar in den Kreisen Paderborn und Höxter 3.614, 846 oder 31 Prozent mehr als im Januar Ein großer Teil der Kräftenachfrage entfällt auf die Zeitarbeitsunternehmen (1.185 Stellen), aber auch das Verarbeitende Gewerbe (427), das Baugewerbe (396), das Gesundheits- und Sozialwesen (366), der Handel (275) und das Gastgewerbe (164) haben derzeit erheblichen Kräftebedarf. Der Arbeitsmarkt im Kreis Paderborn / im Kreis Höxter / in Ostwestfalen-Lippe Auch im Kreis Paderborn führten die saisonalen Beeinträchtigungen im Januar zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 602 oder 6,4 Prozent auf Der Anstieg fiel dabei geringer aus als in den Januarmonaten der Vorjahre. Trotz der kräftigen Zunahme der Arbeitslosigkeit zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin äußerst stabil und die Entspannungstendenz der Vormonate setzte sich trotz der jahreszeitlichen Belastung fort. Die Arbeitslosenzahl des Vorjahres wurde im Kreis Paderborn jetzt erneut unterschritten (minus 451 oder 4,3 %). Die Arbeitslosenquote stieg im Januar von 5,7 auf 6,1 Prozent. Im Januar 2015 lag die Quote bei 6,4 Prozent. Die Kräftenachfrage (655 Stellen wurden neu gemeldet) zeigte sich deutlich belebt. Es wurden erheblich mehr freie Stellen gemeldet als im Januar des Vorjahres plus 234 oder 55,6 Prozent. Unbesetzte Stellen gab es Ende Januar im Kreis Paderborn 2.228, 591 oder 36 Prozent mehr als im Januar Die saisonalen Belastungen bewirkten auch im Kreis Höxter einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich in den ersten Wochen des neuen Jahres um 391 oder 11,2 Prozent auf Die Zunahme fiel aber spürbar geringer aus als in den

4 3 Vorjahren. Trotz der aktuell recht deutlichen Zunahme hielt die positive Grundstimmung an, und die Entspannung am Arbeitsmarkt setzte sich auch hier tendenziell fort. Die Arbeitslosenzahl des Vorjahres wurde im Kreis Höxter um 383 oder 9,0 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote stieg im Kreis Höxter zum Monatsende von 4,7 auf 5,2 Prozent. Im Januar 2015 lag die Quote bei 5,8 Prozent. Die Kräftenachfrage ging auch im Kreis Höxter im Januar deutlich über das Niveau der Vergleichsmonate hinaus. Mit 268 Stellenmeldungen wurde der Dezemberwert um 43 (plus 19%) überschritten, der Januarwert des Vorjahres wurde um 93 oder 53 Prozent übertroffen. Unbesetzte Stellen gab es Ende Januar in den Kreisen Paderborn und Höxter 3.614, 846 oder 31 Prozent mehr als im Januar Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im Januar 2016 insgesamt Menschen arbeitslos gemeldet, oder 6,6 Prozent mehr als im Dezember Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um oder 4,0 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote in OWL stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Im Januar 2015 waren es 6,9 Prozent. In allen vier OWL-Arbeitsagenturen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat deutlich an. Die stärkste Zunahme weist Paderborn mit plus 7,7 Prozent auf. In der Agentur für Arbeit Herford war ein Anstieg um 7,4 Prozent zu beobachten, im Agenturbezirk Detmold lag das Plus bei 6,2 Prozent und in Bielefeld waren es 5,8 Prozent. Gegenüber Januar 2015 lag die Arbeitslosenzahl in allen vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Paderborn verzeichnete ein Minus von 5,7 Prozent. In Herford lag das Minus bei 4,6 Prozent, in Detmold bei 4,4 Prozent und in Bielefeld bei 2,4 Prozent. Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weist im Januar erneut der Agenturbezirk Paderborn mit 5,8 Prozent auf. Es folgen Herford mit 6,0 Prozent, Bielefeld mit 7,2 Prozent und Lippe mit 7,4 Prozent. Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Januar insgesamt Stellen neu gemeldet. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr (3.310) von oder 37,4 Prozent. Bei insgesamt offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: ). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt. Hinweis zur statistischen Erfassung der Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung und aktuelle Daten: Um die notwendige Transparenz auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten, legt die Bundesagentur für Arbeit Auswertungen vor, die eine von statistischen Effekten unbeeinträchtigte Beobachtung des Arbeitsmarktes ermöglichen. Insbesondere werden Angaben zur Unterbeschäftigung in verschiedenen Abgrenzungen in die Arbeitsmarktberichterstattung aufgenommen, die die Entlastung der Arbeitslosigkeit durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente berücksichtigen. Die Unterbeschäftigung beschreibt die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vollständiger als die Zahl der Arbeitslosen und ist ein objektiver Beitrag zu mehr Transparenz. In der Unterbeschäftigung werden den Arbeitslosen die Personen hinzugerechnet, die in Qualifizierungs-, Aktivierungs- oder beruflichen Eingliederungsmaßnahmen sind, mit finanzieller

5 4 Förderung in die Selbstständigkeit gehen, in Beschäftigungsmaßnahmen arbeiten oder aufgrund vorruhestandsähnlicher Leistungen oder kurzfristiger Erkrankung nicht als arbeitslos im Sinne der gesetzlichen Definition gelten. Ende Januar umfasste die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk Paderborn Personen, 872 oder 5,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich konnte die Unterbeschäftigung um 894 oder 4,9 % reduziert werden. Der Rückgang der Unterbeschäftigung gegenüber Januar 2015 ergibt sich zu 93 Prozent aus dem Abbau der Arbeitslosigkeit (minus 834) und zu 7 Prozent aus dem Rückgang an Personen in Maßnahmen (minus 60). Die Unterbeschäftigungsquote liegt Ende Januar mit 7,2 Prozent um vier Zehntel Punkte unter dem Stand vom Januar 2015 (7,6 %).