Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau

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1 Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau

2 Visitationsbesuch Schulträger Staatliches Schulamt Landkreis Barnim Eberswalde Kurzbericht Schulvisitation von Schulvisitation Brandenburg steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz. Herausgeber: Schulvisitation des Landes Brandenburg beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg Mail: geschäftsstelle@schulvisitation.brandenburg.de Seite 2

3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft innerhalb von vier bis sechs Jahren extern evaluiert. Nachdem von 2005 bis 2010 die Schulen erstmalig visitiert wurden, begannen 2011 die Zweitvisitationen. Damit treten die Schulen in einen Kreislauf regelmäßiger externer Rechenschaftslegung ein, in dem über innerschulische Erfolge zu verbindlichen landesweiten Qualitätserwartungen berichtet wird. Grundlage für die Ermittlung der Schulqualität bilden Qualitätsmerkmale und -kriterien, die vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg festgelegt worden sind. 1 Die Schulen haben in den vergangenen Jahren vielfach positive Rückmeldungen zu den Visitationsbesuchen und Anregungen zu deren Weiterentwicklung gegeben. Nach systematischer Auswertung erfolgten Modifizierungen einzelner Verfahrensschritte, die u. a. den Schulen mehr Möglichkeiten eigener Schwerpunktsetzungen bieten. Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt wie bisher auf der Grundlage eines standardisierten Ablaufs und verlässlicher methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen wurden auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Dokumentenanalyse sowie aus Unterrichtsbeobachtungen, Befragungen und Interviews getroffen. Der Bericht bezieht die Ergebnisse der Erstvisitation mit ein. Die Bewertungen des Berichts sind aufgrund veränderter Wichtungen einiger Kriterien sowie neu hinzu genommener Profilmerkmale nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus der ersten Visitationsrunde vergleichbar. Die Schule, Schulbehörde und Schulträger haben die Möglichkeit, neue Impulse für die pädagogische Schulentwicklung zu gewinnen. Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse des Berichts von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Die Langversion des Berichts zur Schulvisitation an der Schule kann mit Zustimmung der Schulleitung in der Schule eingesehen werden. Aus dieser gehen auch die Beschreibung des Qualitätsbereichs 4 (Führung und Schulmanagement), die Befragungsergebnisse, die Anzahl der Einzelwertungen für den Unterricht, die Diagramme zu den Unterrichtsbeobachtungen und das Langprofil für alle Wertungen hervor. Auf der Grundlage des Visitationsberichts sollen an der Schule weitere Aktivitäten zur Sicherung und Entwicklung von Schul- und Unterrichtsqualität erfolgen und deren Wirksamkeit überprüft werden. Grundlagen der Bewertung Die in der Schulvisitation ermittelte Bewertung des Paulus-Praetorius-Gymnasiums wird im folgenden Qualitätsprofil dargestellt. Es enthält 19 Profilmerkmale 2, die sich auf die sechs Qualitätsbereiche im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg beziehen. Jedes Profilmerkmal wird durch mehrere Kriterien untersetzt. Für die Wertung von sechzehn der neunzehn Profilmerkmale wurden in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport landesweit gültige Bandbreiten für die vier nachfolgenden Wertungskategorien festgelegt. Die Wertungskategorie 3 entspricht dabei der Landesnorm im Sinne einer grundsätzlichen Qualitätserwartung an alle Schulen. 1 Der Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg sowie das Handbuch Schulvisitation können auf eingesehen werden Profilmerkmale in der Grundschule. Seite 3

4 Wertungskategorien Bezeichnungen Bandbreiten 4 überwiegend stark 3,50 < gmw 4 3 eher stark als schwach 2,75 gmw 3,50 2 eher schwach als stark 1,75 gmw < 2,75 1 überwiegend schwach 1 gmw < 1,75 Die Wertungen im Profilmerkmal 12 erfolgen nur für die weiterführenden Schulen. Der Qualitätsbereich 1 mit den Profilmerkmalen 1 bis 3 wird abweichend von dem oben dargestellten Vorgehen ausschließlich verbal beschrieben. Für die Profilmerkmale 1 und 2 erfolgen derzeit noch keine Wertungen innerhalb der dargestellten vier Wertungskategorien, da im Land Brandenburg die systematische Erfassung und Auswertung soziokultureller Daten erst in Ansätzen möglich ist. Relevante Vergleiche vor dem Hintergrund des schulischen Umfeldes erfolgen demnach noch nicht. Ebenfalls ohne Wertung bleibt das Profilmerkmal 3 zur Zufriedenheit der Eltern, der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Eine abschließende Bewertung der Zufriedenheit innerhalb der Schulgemeinschaft gelingt am sinnvollsten schulintern. In der Regel fließen bei der Ermittlung der Wertungen mehrere Erkenntnisquellen ein, um die Mehrperspektivität bei den Entscheidungsfindungen abzusichern. Seite 4

5 2 Das Qualitätsprofil Kurzbericht Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kriterium (Kurzform) QB 1: Ergebnisse der Schule 1. Kompetenzen der Schüler/-innen 1.1 Ergebnisse Vergleichsarbeiten verbale Wertung 1.2 Ergebnisse zentrale Prüfungen 1.3 Leistungen in anderen Kompetenzfeldern 2. Bildungsweg und Schulabschlüsse 2.1 Bildungsgangempfehlungen verbale Wertung 2.2 Abschlüsse bzgl. Bildungsgangempf. 2.3 Verzögertes Erreichen der Abschlüsse 3. Zufriedenheit 3.1 Schülerzufriedenheit verbale Wertung 3.2 Elternzufriedenheit 3.3 Lehrkräftezufriedenheit 3.4 Zufriedenheit mit Ganztagsangebot QB 2: Lehren und Lernen Unterricht 4. Schuleigene Lehrpläne Erarbeitung von Lehrplänen Abgebildete Kompetenzbereiche Fächerverb./fachübergr. Elemente Transparente Ziele Medienkompetenz UB FB 5. Klassenführung 3,1 3,1 3,0 5.1 Effektive Nutzung der Unterrichtszeit 5.2 Angemessenes Unterrichtstempo 3 3,3 2,9 5.3 Festes Regelsystem etabliert 3,2 3,6 3,2 5.4 Überblick der Lehrkraft über S.-handeln 5.5 Angemessener Umgang mit Störungen 6. Aktivierung und Selbstregulation 3,0 2,5 6.1 Anregungen zu aktiver Teilnahme 2,6 6.2 Selbstorganisierte Schülerarbeit 2,5 2 2,7 6.3 Selbstgesteuerte Schülerarbeit 2,8 2,7 6.4 Reflexion der Lernprozesse 7. Strukturiertheit und Methodenvielfalt 3,1 3,2 7.1 Klare Struktur des Unterrichts 3,1 3,4 7.2 Deutliche Formulierungen der Lehrkräfte 3 2,6 2,5 7.3 Klare Lernziele 2,9 2,5 7.4 Transparenter Unterrichtsablauf 3,1 3,3 7.5 Angem. Einsatz Unterrichtsmethoden 7.6 Alltags-/Berufsbezug der Unterrichtsinhalte 8. Klassenklima 3,5 3,3 8.1 Respektvoller Umgang der Schüler/-innen 3,4 3,2 8.2 Wertschätz. Umgangston der Lehrkräfte 3 3,0 3,4 8.3 Positive Erwartungen an Schüler/-innen 2,8 3, Konstruktiver Umgang mit Schülerfehlern 9. Individ. Förderung und Differenzierung 1,7 9.1 Berücks. individueller 2,2 2,0 9.2 Förd. entspr. individ. Lernvoraussetzungen 2 2,8 3,0 9.3 Verstärkung individueller Lernfortschritte 2,4 2,8 9.4 Differenzierte Leistungsrückmeldungen 10. Förderung in der Schule Vereinbarungen zur Förderung Diagnostikkompetenzen Lernentwicklungsbeobachtung Individuelle Leistungsrückmeldungen Zus. schul. Angebote zur Unterstützung 11. Leistungsbewertung Beschlossene Grundsätze der Umgang mit Hausaufgaben Transparenz gegenüber den Eltern Transparenz gegenüber Schüler/-innen Seite 5

6 Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kurzbericht Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau Kriterium (Kurzform) QB 3: Schulkultur 12. Berufs- und Studienorientierung Konzept zur Berufs-/Studienorientierung Entwicklung von Berufswahlkompetenzen Vorbereitung auf berufliche Übergänge Vorbereitung auf ein Studium Koop. mit Partnern Berufs-/Studienorient. 13. Schulleben Transparenz über schul. Entwicklungen Aktive Mitwirkung der Schüler/-innen Aktive Mitwirkung der Eltern Förderung der Beteiligungen Einbeziehung besonderer Kompetenzen Aktivitäten zur Identifikation Beteiligung beruflicher Partner (nur OSZ) 14. Kooperationsbeziehungen Regionale Schulkooperationen Koop. mit aufnehmenden Einrichtungen Koop. mit abgebenden Einrichtungen Überregionale Schulpartnerschaften Kooperation mit externen Partnern QB 4: Führung/Schulmanagement 15. Führungsverantwortung Schulleiter/-in Transparenz eigener Ziele und Rolle als Führungskraft Meinungsbildung und Beteiligungsrechte Überzeugung, Unterstützg., Anerkennung Förderung des Zusammenwirkens Handeln der Abteilungsleiter/-innen 16. Aufbau Qualitätsmanagement Fortschreibung Schulprogramm Qualitätsverständnis Unterricht Sicherung der Unterrichtsqualität Kollegiale Unterrichtsbesuche befördert Netzwerkarbeit Innerschulische Dokumentenlage 17. Schul- und Unterrichtsorganisation Grundsätze zur Organisation Beteiligung der Gremien Vertretungsorganisation Berücks. Partner berufl. Bildung (OSZ) QB 5: Professionalität der Lehrkräfte 18. Stärkung der Profess. und Teamarb Abgestimmtes Fortbildungskonzept Nutzung externer Berater/-innen Abstimmung zu fachl./didakt. Inhalten Kollegiale Unterrichtsbesuche Teamarbeit im Kollegium Einarbeitung neuer Lehrkräfte QB 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 19. Evaluation Evaluation der Unterrichtsqualität Evaluation der außerschul. Angebote Auswertung von Lernergebnissen Feedbackkultur in der Schule Interne Schlussfolg. und Maßnahmen Die angegebenen Dezimalzahlen in den Profilmerkmalen 5 bis 9 stellen arithmetische Mittelwerte der Bewertungen aller Unterrichtsbeobachtungen dar. Seite 6

7 3 Ausgangsposition der Schule Das Paulus-Praetorius-Gymnasium trägt seit dem Schuljahr 2004/2005 den Titel Schule ohne Rassismus Schule mit Courage. Die schulischen Standortbedingungen haben sich seit der Erstvisitation 2007 nicht grundlegend verändert. Das 1994 errichtete Gebäude befindet sich insgesamt in einem guten Zustand. Durch die transparente Bauweise mit hohem Anteil an Glasfronten, ist einerseits ein lichtdurchflutetes und offen wirkendes Gebäude geschaffen worden, andererseits bringt dieser Aspekt die Tatsache mit sich, dass die Räume in den Wintermonaten teilweise unterkühlt sind und in den Sommermonaten stark aufheizen. Eine zufrieden stellende Lösung mit effektiven Verdunkelungsmaßnahmen gibt es nicht. Die Ergänzung durch Schattenfolien, zur angemessenen Belichtung der Räume mit Smartboards und darüber hinaus der Beschattung, wird in diesem Schuljahr in zwei Räumen getestet. Eine umfassende medientechnische Ausstattung mit Smartboards ist in Planung. Auf Grund der Tatsache, dass die Schule in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 derzeit fünf- bzw. sechszügig organisiert ist, zeigt sich zunehmend Platzmangel. Damit weicht die Organisation in den genannten Jahrgangsstufen von der ursprünglichen Schulentwicklungsplanung ab, die eine Vierzügigkeit vorsieht. Darüber hinaus gibt es seit dem Schuljahr 2007/2008 ab der Jahrgangsstufe 5 die Leistungs- und Begabungsklassen (LuBK). Auch die Turnhalle und der Sportplatz, die beide in einem guten Zustand sind, sind überbelegt. Zum Teil müssen vier Klassen parallel im Fach Sport unterrichtet werden. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus der Stadt Bernau sowie aus Orten des Landkreises Barnim wie zum Beispiel Werneuchen, Panketal, Zepernick, Biesenthal. Laut Schulträgerauskunft stellen. Der Schulträger erklärt den Standort der Schule für die nächsten Jahre als gesichert. Eine Einschätzung zur Zusammenarbeit mit der Schulleitung erfolgte durch den Schulträger nicht. Eine Konkurrenzsituation zu anderen Schulen liegt laut Aussage der Schulleitung nicht vor. Die Gesamtschülerzahl ist seit dem Schuljahr 2009/2010 um etwa 10 % gestiegen. Es lernen derzeit 923 Schülerinnen und Schüler an der Schule. Im Schuljahr 2011/2012 gibt es vier Schülerinnen und Schüler mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Hören, Sehen, emotionale und soziale Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung im gemeinsamen Unterricht. Die durchschnittliche Klassenfrequenz liegt zwischen 26 und 30 Schülerinnen und Schülern. Im Schuljahr 2011/2012 unterrichten 60 Stammlehrkräfte an der Schule. Die Zusammensetzung des Kollegiums ist im Erhebungszeitraum 3 relativ stabil. Insgesamt sind in diesem Schuljahr vier neue Lehrkräfte an der Schule. In den letzten drei Schuljahren wechselten vier Lehrkräfte an andere Schulen. In der Ausbildung befinden sich gegenwärtig acht Lehramtsanwärter. Der Schulleiter leitet die Schule seit dem Schuljahr 2009/2010. Er wird in seiner Tätigkeit von dem stellvertretenden Schulleiter, Herrn Hummrich, der seit 1992 in der Funktion arbeitet, sowie dem Oberstufenkoordinator, Herrn Metzner, ebenfalls seit 1992, unterstützt. Zum weiteren Schulpersonal gehören zwei Sachbearbeiterinnen, ein Hausmeister und zwei Hallenwarte 4 Grundlagen des Berichts Dokumentenanalyse Zur inhaltlichen Vorbereitung des Visitationsbesuchs wurden neben dem Schulporträt ( und der Homepage ( -bernau.de) die vorgelegten Dokumente gesichtet. Außerdem erfolgte vor Ort weitere Einsichtnahme in schulische Unterlagen. 3 Schuljahre 2009/ /2012. Seite 7

8 Standardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Die Befragungsergebnisse sind repräsentativ und können zur Bewertung der Schule herangezogen werden, wenn die erforderlichen Rücklaufquoten eingehalten wurden (Eltern mindestens 60 %, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mindestens 80 %). Angaben zu den Befragungen Personengruppe Befragte absolut Rücklauf absolut Rücklauf in % Schülerinnen und Schüler Eltern Lehrkräfte Die Ergebnisse der Befragungen vermitteln ausschließlich für die Schülerinnen und Schüler ein aussagekräftiges Meinungsbild zu innerschulischen Einschätzungen. Unterrichtsbeobachtungen Daten zu den Unterrichtsbesuchen Anzahl der 20-minütigen Unterrichtsbeobachtungen 40 Anzahl der beobachteten Lehrkräfte/von anwesenden Lehrkräften 40/54 Anzahl der beobachteten Unterrichtsfächer 18 Anfangssequenzen Mittelsequenzen Endsequenzen Größe der Lerngruppen < 5 < 10 < 15 < 20 < 25 < Verspätungen Anzahl der Schülerinnen/Schüler Anzahl der Sequenzen 6 4 PC im Raum vorhanden 4 PC durch Schülerinnen/Schüler genutzt 3 Verteilung der vorwiegenden Unterrichtsformen in den gesehenen Sequenzen in % Freiarbeit Planarbeit Lehrervortrag Unterrichtsgespräch Schülerarbeit Schülervortrag Stationenlernen Projekt Experiment Verteilung der vorwiegenden Sozialformen in den gesehenen Sequenzen in % Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Halbstandardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitung in den Interviews Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden in Gruppen von bis zu zehn Personen interviewt. Im telefonischen Vorgespräch erfolgten mit dem Schulleiter Vereinbarungen zur Zusammensetzung der Personengruppen. Seite 8

9 5 Zufriedenheit Die Schulgemeinschaft zeigt sich in hohem Maße mit der Schule und dem Schulleben zufrieden. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Eltern und Lehrkräfte machen dies an dem Gebäude, den hohen Leistungsanforderungen, der Vorbereitung auf das Leben sowie dem großen Kursangebot der Schule fest. Die Schülerinnen und Schüler hoben darüber hinaus hervor, dass sie das hohe Engagement eines Teils der Lehrkräfte als sehr positiv empfinden. Das Schul- und Lernklima wird als angenehm eingeschätzt und die meisten Lehrkräfte sind immer gesprächsbereit. Als verbesserungsfähig schätzen die Eltern die Förderangebote und die Lernprozessbegleitung durch die Lehrkräfte ein. Schülerinnen und Schüler sehen umfassendere Informationen und Beratungen zu Vorgaben und Kurswahl in der gymnasialen Oberstufe als entwicklungsfähig. Die unzureichenden Rahmenbedingungen bezüglich der technischen Ausstattung erschweren nach Aussage der Lehrkräfte die pädagogische Arbeit. 6 Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen Die Unterrichtskultur war weitgehend durch die effektive Nutzung der Lehrzeit und ein angemessenes, an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientiertes, Unterrichtstempo geprägt. Nur in Einzelfällen kam es zu Verzögerungen des Unterrichtsablaufs. Ursache hierfür war die Bereitstellung von Materialien, die Klärung organisatorischer Aspekte im Unterrichtsverlauf oder ein verspäteter Unterrichtsbeginn. In einem geringen Anteil war das Unterrichtstempo für die Lerngruppe nicht angemessen, es kam zu Über- bzw. Unterforderung. Den Umgang der Schülerinnen und Schüler charakterisierte ein entspanntes Miteinander. Sie lebten Kooperations- und Hilfsbereitschaft. Daran zeigte sich ein fest etabliertes Regelsystem, das auf Grundlage gegenseitigen Respekts und grundlegender Umgangsregeln aufgebaut ist. Den Lehrkräften gelang es in fast allen Unterrichtsbeobachtungen eine angenehme und entspannte Lernatmosphäre zu schaffen, die durch gegenseitige Wertschätzung geprägt war. Dabei hatten sie meistens den Überblick über die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler im Unterrichtsgeschehen. Auf Störungen, die nur selten auftraten, reagierten die Lehrkräfte fast immer angemessen. Innerhalb der Lernprozesse gelang es den Lehrkräften in der Regel positive Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler zurück zu melden. In einem Teil der Unterrichtsbeobachtungen wurden Fehler als Lernchance identifiziert und als Möglichkeit erkannt, aus diesen eine Lernprozesserkenntnis abzuleiten. Wenngleich es einen Anteil an Unterrichtsbeobachtungen gab, in denen die Auseinandersetzung mit Fehlern kaum oder gar nicht im Fokus stand. Den Lehrkräften gelang es in annähernd allen Unterrichtsbeobachtungen die Struktur des Unterrichts anhand deutlich markierter Phasen und deren klarer Abgrenzung voneinander umzusetzen. Damit einher ging, dass in einem großen Teil der Unterrichtsbeobachtungen der Unterrichtsverlauf transparent war. In Einzelfällen visualisierten die Lehrkräfte diesen. Begrenzt gelang es, die Lernziele umfassend zu kommunizieren. Weitgehend setzten Lehrkräfte Unterrichtsmethoden ein, mit denen die Schülerinnen und Schüler keine Probleme hatten. Im überwiegenden Teil der Unterrichtsbeobachtungen gaben die Lehrkräfte Anregungen zur aktiven Mitgestaltung. In einzelnen Sequenzen wurde dies durch kleinschrittiges Vorgehen eingeschränkt. Die Umsetzung des selbstorganisierten und selbstgesteuerten Lernens gelang nicht hinreichend. Die Schülerinnen und Schüler erhielten nur zum Teil die Gelegenheit aus angebotenen Lernmitteln und Methoden zu wählen. Die eigenverantwortliche Ausgestaltung von Unterrichtsteilen stellte die Ausnahme dar. Die Möglichkeit der Schülerinnen und Schüler Lernprozesse zu reflektieren nutzten die Lehrkräfte teilweise. Es gab einen nicht unerheblichen Anteil an Unterrichtsbeobachtungen, in denen ausschließlich das Nennen von Ergebnissen im Vordergrund stand oder gar keine Sicherung erfolgte. Damit einher geht, dass die Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler kaum Berücksichtigung fand. Waren Ansätze zur Förderung individueller Lernvoraussetzungen beobachtbar, dann beschränkten sich diese in der Regel auf situationsbedingte Hilfestellungen. In Einzelfällen verwandten Lehrkräfte binnendifferenzierte Elemente zur gezielten Förderung von Schülerinnen und Seite 9

10 Schülern. Den Lehrkräften gelang es in angemessenem Maße individuelle Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler durch Lob zu unterstützen. 7 Ergebnisse zu den Arbeitsgrundlagen und Konzepten für den Unterricht Die eingesehen schuleigenen Lehrpläne bilden die Kompetenzen der verschiedenen Fächer in unterschiedlichem Umfang und differierender Qualität ab. Sie stellen in ihrer Gesamtheit kein schuleigenes Curriculum dar, das sich an den Schwerpunkten des Schulprogramms orientiert. Allgemein verbindliche Planungen zu fachübergreifenden und fächerverbindenden Bereichen sind in den schuleigenen Lehrplänen kaum ersichtlich. In den Plänen einzelner Fächer werden die kooperierenden Fächer aufgeführt. Konkrete inhaltliche Planungen lagen nicht vor. Es gibt einen aussagekräftigen und inhaltlich detaillierten Medienentwicklungsplan. Daraus sind zum Teil jahrgangsstufenspezifische Vereinbarungen zur Kompetenzentwicklung im Bereich der interaktiven Medien ersichtlich. Die Umsetzung erfolgt auf Grund des gegenwärtigen technischen Ausstattungsstandes nicht im geplanten Maße. Vereinbarungen in der Schulkonferenz zur Förderung von Schülerinnen und Schülern gibt es nicht. Es werden in Jahrgangsstufe 7 Anpassungskurse für Schülerinnen und Schüler mit Übergangsschwierigkeiten angeboten. Wie lange diese durchgeführt werden, ob sie, wann und wie in eine Begabtenförderung in der zweiten Hälfte des Schuljahres übergehen, ist nicht anhand gesetzter Kriterien festgelegt. Eine Auseinandersetzung in den Gremien, wie mit diesen Ressourcen der Anpassungskurse effektiv umgegangen werden kann, fand nicht statt. Damit bleibt die Förderungsmaßnahme insgesamt wenig zielgerichtet. In den schuleigenen Lehrplänen sind für die Leistungs- und Begabungsklassen keine spezifischen Ansätze festgehalten. Förderpläne für die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es nicht. Die Lernausgangslage wird in der Jahrgangsstufe 7 erfasst. Absprachen unter den Lehrkräften, wie mit diesen Ergebnissen im weiteren Verlauf gearbeitet wird, erfolgten nicht. Schulische Angebote zur Lernunterstützung liegen im Bereich der Wettbewerbe und Olympiaden. Diese werden teilweise durch Arbeitsgemeinschaften vorbereitet. Die Lehrkräfte verfügen entsprechend der Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler über diagnostische Kompetenzen. In der Konferenz der Lehrkräfte wurden Grundsätze zur Leistungsbewertung beschlossen. Fachspezifische Festlegungen sind nicht in allen Fachkonferenzen erfolgt. In den meisten Fachbereichen beschränken sich die Ausführungen auf die Anzahl und Dauer von Klassenarbeiten, Lernerfolgskontrollen sowie Klausuren. Für die Bewertung von mündlichen Leistungen gibt es eine Anregung, die in der Konferenz der Lehrkräfte vorgestellt wurde. Diese ist nicht für alle Fachbereiche als verbindlich beschlossen. Grundsätze zum Umgang mit Hausaufgaben sind vereinbart, eine nachweisbare Auseinandersetzung mit deren Rolle und Funktion im Lernprozess war der Protokolllage nicht zu entnehmen. Die Schülerinnen, Schüler und Eltern werden durch die Lehrkräfte sowohl über die Inhalte der Lehrpläne zu Beginn eines Schuljahres oder nach Bedarf informiert als auch über die Anforderungen zur Leistungsbewertung, den Umgang mit Hausaufgaben sowie zu den Regelungen der Versetzung. Die monatlichen Gesprächsangebote gewährleisten ebenso eine Rückmeldung von Seiten der Lehrkräfte zur Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler. 8 Ergebnisse im Bereich Schulkultur Die Schülerinnen, Schüler und Eltern werden über die aktuellen Entwicklungen an der Schule regelmäßig informiert. Seit diesem Schuljahr gibt der Schulleiter Elterninformationsbriefe aus. Genauere Informationen können der Homepage und den Aushängen im Schulhaus entnommen werden. Sowohl Eltern als auch Schülerinnen und Schüler werden in die Gestaltung des Schullebens eingebunden. Bei den Eltern sind diese Aktivitäten vorrangig auf die Klassen ihrer Kinder bezogen. Darüber hinaus engagieren sich die Eltern im Förderverein. Die Schülerinnen und Schüler bringen sich über Klassendienste hinaus durch die Gestaltung von Schulveranstaltungen, Projekttagen u. ä. in das Schulleben ein. Insgesamt gibt es aber wenig Eigeninitiative. Kompetenzen von Eltern, Schülerinnen und Seite 10

11 Schülern werden anlassbezogen von Seiten der Lehrkräfte genutzt. Die geplante Erarbeitung einer Kompetenzdatenbank hat sich an der Schule nicht durchgesetzt. Die Schule arbeitet mit verschiedenen Schulen der Region zusammen. So gab es für den Einsatz von Computer-Algebra-Systemen (CAS) gemeinsame Fortbildungen mit der Gesamtschule in Zepernick. In Lebenskunde-Ethik-Religionskunde 4 kooperieren die Lehrkräfte mit dem Barnim-Gymnasium Bernau-Waldfrieden und dem Gymnasium in Wandlitz. Im Fach Deutsch erfolgen Absprachen mit dem Barnim-Gymnasium hinsichtlich der Leistungsbewertung und der Erstellung von Erwartungshorizonten für Klassenarbeiten und Klausuren. Die Abstimmung sowohl mit Grundschulen als auch mit aufnehmenden Schulen wie dem Oberstufenzentrum erfolgt sporadisch. Eltern an der Grundschule erhalten Informationen schriftlich durch Informationsbriefe der Schulleitung, am Tag der offenen Tür sowie über die Homepage. Überregionale Kooperationen gehören zur langjährigen Tradition. Gegenwärtig gibt es verschiedene Beispiele für die Zusammenarbeit mit regelmäßigen und gegenseitigen Besuchen mit Schulen in Kroatien, Frankreich und den USA. Das Konzept zur Berufs- und Studienorientierung bezieht sich auf regionale Besonderheiten und schulspezifische Aspekte. In der Praxis werden diese erfolgreich umgesetzt. Als Beispiele seien die jährliche Bernauer Ausbildungs- und Studienbörse, die über 100 Anbieter zusammenführt und damit einen traditionellen Höhepunkt an der Schule darstellt, sowie das Netzwerk Zukunft genannt. Innerhalb des Konzepts erfolgen Ausführungen zu den verschiedenen Unterrichtsfächern. Im Zusammenhang mit dem Konzept zur Berufs- und Studienorientierung finden unterschiedliche Maßnahmen statt, die die Schülerinnen und Schüler auf eine Berufsausbildung bzw. ein Studium vorbereiten. So erfolgen intensive Beratungen durch einen Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und es gibt Betriebserkundungen sowie inhaltliche Beiträge im Unterricht. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnerinnen und -partnern findet sowohl für die Berufs- und Studienorientierung als auch für das Schulleben an sich statt. Hierzu gehören bspw. die Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie der Verein der deutschen Elektroindustrie. 9 Ergebnisse im Bereich Schulmanagement Die Ergebnisse in diesem Bereich werden nicht veröffentlicht. 10 Ergebnisse im Bereich Professionalität der Lehrkräfte Die Lehrkräfte bilden sich kontinuierlich zu pädagogischen und didaktischen Themenbereichen fort und beraten sich zu diesen in den Gremien. Dies erfolgt sowohl in den Fachkonferenzen als auch in der Konferenz der Lehrkräfte. Hierfür zogen die Lehrkräfte in den letzten drei Schuljahren mehrfach externe Beraterinnen und Berater in beiden genannten Gremien heran. Der Abstimmung zu fachlichen und didaktisch-methodischen Fragen dienen die mindestens zweimaligen Arbeitstreffen der Fachkonferenzleiterinnen und -leiter im Schuljahr. Darüber hinaus erfolgt Teamarbeit in den themenbezogenen Arbeitsgruppen. In beiden Arbeitsgruppen sind Lehrkräfte aus allen Fachrichtungen vertreten. Lehrkräfte, die neu an die Schule kommen, werden ohne Probleme an der Schule eingearbeitet. Sie erhalten Informationen durch die Schulleitung und arbeiten in Kooperation mit den Lehrkräften, die in einer Jahrgangsstufe dasselbe Fach unterrichten. Gegenseitige Unterrichtsbesuche der Lehrkräfte untereinander, um miteinander und voneinander zu lernen, werden nur in Einzelfällen praktiziert. 11 Ergebnisse im Bereich Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Sowohl eine schriftliche und systematische schwerpunktorientierte Evaluation der Unterrichtsqualität als auch außerunterrichtlicher Angebote fand in den letzten drei Schuljahren nicht statt. Die Auswertung von Prüfungsergebnissen und zentralen 4 L-E-R. Seite 11

12 Vergleichsarbeiten erfolgte nachweislich in der Konferenz der Lehrkräfte und den Fachkonferenzen. Abgeleitete Maßnahmen im Ergebnis dieser Auswertung werden ansatzweise deutlich. So gab es bspw. innerhalb der Fachkonferenz Deutsch eine Veränderung der Zusammensetzungen der Gutachterinnen und Gutachter für die Korrekturen der schriftlichen Abiturprüfung. Der Bericht der ersten Schulvisitation ist den Lehrkräften bekannt. Konkret formulierte und systematische Zielsetzungen erfolgten auf der Basis dieser Grundlage nicht. Einzelne Lehrkräfte holen sowohl mündliche als auch schriftliche Rückmeldungen zu individuell gesetzten Schwerpunkten ihrer Unterrichtsqualität von den Schülerinnen und Schülern ein. Seite 12