Weiterbildungscurriculum zum Facharzt Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
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- Adolph Krause
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1 Weiterbildungscurriculum zum Facharzt Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gemäß 5 Absatz 5 der WBO 2006 für eine Weiterbildungsbefugnis von 36 Monaten (3Jahre) Weiterbildungsbeauftragte: PD Dr. med. Juan Valdes-Stauber und Ursula Stabenow SINOVA Klinik Friedrichshafen
2 1.Ausbildungsabschnitt (6 Monate) Einarbeitung in das Behandlungskonzept. Grundlagen der Einzeltherapie Einarbeitung auf der Station für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Kennenlernen des Stationsalltags. Kompetenzerwerb im Umgang mit dem Krankenhausinformationssystem und der elektronischen Patientenakte. Umgang mit OPS, Therapieeinheiten, Kruckenbergschema. Kennenlernen des Stationsprogramms mit multimodalen Therapiemöglichkeiten wie interaktionelle Gruppentherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Entspannungs- und Stabilisierungsübungen, Bezugspflege und psychosoziale Diagnostik, Skillstraining, spezielle Gruppenangebote und Psychoedukation. Teilnahme an Erstgesprächen, Aufnahmeuntersuchungen. Erlernen der differentiellen Indikation der einzelnen Behandlungsbausteine im Rahmen eines individualisierten Behandlungsplans. Teilnahme an Oberarzt-/ Chefarztvisiten, interdisziplinären Teambesprechungen, Fortbildungen sowie Fall- und Teamsupervisionen durch externe Supervisoren. Einsatz zunächst in der Einzeltherapie mit Übernahme stationär betreuter Patienten im vorwiegend tiefenpsychologischen Setting. Einarbeitung in die Leitung von psychotherapeutischen Gruppen. Einsatz von Testdiagnostik, Diagnosestellung und Erstellen von Therapieplänen mit der Möglichkeit der teilstationären Behandlung gegen Ende der vollstationären Behandlung unter kontinuierlicher Supervision Die Patienten werden selbständig unter regelmäßiger Supervision (1x/ Woche + bei Bedarf) durch die Weiterbildungsbefugten betreut. Es werden Aspekte der Psychopharmakologie und vor allem differenzierte Behandlungsmethoden wie z.b. Einsatz von verhaltenstherapeutischen Elementen vermittelt. Erlernen der notwendigen Schritte der Entlassvorbereitung und Entlassung eines Patienten, inklusive der Möglichkeiten der weiterführenden Behandlung (z.b. auch der Zusammenarbeit mit den ambulanten psychiatrischen Einrichtungen).
3 Erlernen der für die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie spezifischen Abfassung von Arztbriefen, Kurzgutachten und Stellungnahmen. Vermittlung eines fachlich korrekten Umgangs mit OPD-2 und Verhaltensanalysen (zusätzlicher Besuch von Einführungskursen in der Südwest Akademie). Beginn des Basiscurriculums Psychotherapie ZfP Südwürttemberg in Seminarform. 2.Ausbildungsabschnitt (6 Monate) Vertiefung Einzeltherapie und Gruppentherapie In diesem Abschnitt erfolgt die Vertiefung in die Leitung von Gruppen. Parallel dazu werden weiterhin Patienten in Einzeltherapie auf der Station im Bezugstherapeutensystem betreut. Teilnahme am Bereitschaftsdienst. Einführung zunächst als Co-Leitung in der psychodynamisch interaktionell geführten Gruppe (8-10 Patienten) für höher strukturierte (mittleres Strukturniveau nach OPD) Patienten dreimal pro Woche 90 Minuten. Nach Absolvieren von ca. 40 Doppelstunden Übernahme der Gruppenleitung in Beisein eines erfahrenen Kollegen. Wenn sich nach weiteren 40 Doppelstunden Sicherheit eingestellt hat, kann die Gruppenleitung allein übernommen werden. Vertiefung der Grundbegriffe der Psychotherapie über OPD, Teambesprechungen und Supervision. Kontinuierlich findet die Supervision durch die Weiterbildungsbefugten statt zusätzlich wird extern eine Supervision speziell für die Gruppenleitung 4 Stunden im zweimonatigen Turnus angeboten. Fortsetzung des Basiscurriculums Psychotherapie der SINOVA Kliniken in Seminarform
4 3.Ausbildungsabschnitt (6 Monate) Schwerpunkt Aufnahmeindikation, somatisch-psychiatrischpsychosomatische Differentialdiagnostik und Konsildienst Einarbeitung in den Konsiliardienst am benachbarten Akutkrankenhaus Klinikum Friedrichshafen. Konsile erfolgen subsidiär und werden supervidiert. Parallel dazu werden weiterhin Patienten in Einzeltherapie bzw. Gruppentherapie auf der Station betreut. Übernahme von Behandlungen im tagklinischen Setting. Weiterhin Teilnahme am Bereitschaftsdienst. Vermittlung von Fertigkeiten in der Zusammenarbeit mit somatischen Disziplinen und deren differentiellen Behandlungssettings. Dieser Aspekt wird bei der Indikationsstellung zur Aufnahme und bei psychosomatischen Konsilen im benachbarten Allgemeinkrankenhaus vertieft. Erlangen von Kenntnissen über die häufigsten Diagnosen und über die Interviewtechniken. Vermittlung von korrekten Verhaltensweisen aus rechtlicher, medizinischer und systemischer Sicht. Kriseninterventionen, Erkennen von PTBS-Symptomen bei Unfallopfern, Abklärung von stationär psychiatrischer Behandlungsbedürftigkeit und Suizidalitätsabklärung. Selbständige Diagnostik, Erstellung eines Behandlungsplanes mit Behandlungszielen, Einleitung der Therapie und Besprechen der Befunde mit den somatischen und psychosomatischen Kollegen unter Supervision. Teilnahme am Basis- und Aufbaucurriculum Psychotherapie der SINOVA Kliniken in Seminarform.
5 4.Ausbildungsabschnitt 6 Monate) Schwerpunkt Liaisondienst und Kooperationen mit den somatischen Abteilungen des benachbarten Klinikums. Einarbeitung in die Psychoonkologie und Spezialbereiche der Psychosomatik im Allgemeinkrankenhaus. Parallel dazu werden weiterhin Patienten in Einzeltherapie bzw. Gruppentherapie auf der Station betreut. Begleitete Übernahme von Aufgaben der Psychoonkologie in den somatischen Abteilungen. Überblick über Grenzen und Möglichkeiten unterschiedlicher Screeningmethoden, Erheben eines psychischen Befundes bei onkologischen Patienten, Befunddokumentation nach PoBaDo. Erkennen der Unterschiede in der psychotherapeutischen Behandlung von onkologischen und nichtonkologischen Patienten, Vermittlung von Fertigkeiten in supportiven versus aufdeckenden Techniken. Betreuung von Patienten unter Supervision der Weiterbildungsberechtigten. Reflexion komplexer Abwehr, Umgang mit Patienten mit niedrigem Strukturniveau, Reflexion von Differentialdiagnosen anhand von Gegenübertragungsanalyse und psychodynamischer Würdigung des psychopathologischen Befundes. Fortsetzung der Teilnahme am Aufbaucurriculums Psychotherapie der SINOVA Kliniken in Seminarform.
6 5.Ausbildungsabschnitt (6 Monate) Schwerpunkt Ambulanz Einarbeitung in die ambulante Tätigkeit im Rahmen einer psychotherapeutisch/psychosomatisch ausgerichteten Einrichtung. Administrative und klinische Einarbeitung in das System der psychiatrischen Institutsambulanz einschließlich Kriseninterventionen. Parallel dazu werden weiterhin Patienten in Einzeltherapie bzw. Gruppentherapie auf der Station betreut. Einarbeitung in die Durchführung von Vorstellungsgesprächen zur differentiellen Behandlungsindikation in unterschiedlichen Behandlungssettings (vollstationär, teilstationär, ambulant, rehabilitativ, psychosomatisch, psychiatrisch). Beratung der Patienten nach ihrem psychotherapeutischen Versorgungsbedarf. Durchführung von Beratungen hinsichtlich der geeigneten Behandlungsart unter Supervision. Durchführung von ambulanten Behandlungen prästationär zur Überbrückung von Wartezeiten bis zur stationären Aufnahme und poststationär bis ein ambulanter Therapieplatz gefunden wird, im Rahmen der psychiatrischen Institutsambulanz. Mittelfristige und langfristige ambulante Behandlung von Patienten mit komplexen Störungen, mit belastenden psychosozialen Faktoren und Komorbidität. Umgang mit chronifizierenden Verläufen im stationären und ambulanten Bereich. Psychiatrisch psychosomatische Begutachtungen unter Supervision. Fortsetzung der Teilnahme am Aufbaucurriculums Psychotherapie der SINOVA Kliniken in Seminarform. Weitere Teilnahme am Bereitschaftsdienst.
7 6.Ausbildungsabschnitt (6 Monate) Entwicklung eigener Schwerpunkte und Beteiligung an klinischer und Versorgungsforschung Weiterhin Behandlung von psychosomatisch-psychotherapeutischen Patienten in Einzeltherapie bzw. Gruppentherapie. Reflexiver Umgang mit Primärliteratur zu Psychosomatischer Medizin. Auseinandersetzung mit ethischen und anthropologischen Aspekten des Berufes. Vertiefung der gutachterlichen Tätigkeit. Abschluss eigener ambulanter Behandlungen. Reflexion der Trennung und des Abschieds. Supportive Aspekte der weiteren Versorgung durch Hausärzte und andere Fachärzte. Wahl eines zusätzlichen Schwerpunktes je nach Interesse und zukünftigen beruflichen Herausforderungen einschließlich Teilnahme an Forschungsprojekten. Konsolidierung der erlernten psychotherapeutischen und psychosomatischen Kenntnisse durch Intervision. Beendigung des Aufbaucurriculums Psychotherapie der SINOVA Kliniken in Seminarform. Planung der Facharztprüfung und der eigenen beruflichen Zukunft. Weiterbildungsermächtigte können hier eine Coaching Funktion übernehmen.
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