Hattie Teil II. Schulpsychologische Beratungsstelle für Gelsenkirchener Schulen Eine Kooperation zwischen dem Land NRW und der Stadt Gelsenkirchen
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- Kilian Fischer
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1 Hattie Teil II Schulpsychologische Beratungsstelle für Gelsenkirchener Schulen Eine Kooperation zwischen dem Land NRW und der Stadt Gelsenkirchen Dipl.-Psych. Elena Hinsching und Dipl.-Psych. Carsten Joiko
2 Gliederung Direkte Instruktion Feedback Selbsteinschätzung
3 Beiträge des Unterrichtens - Direkte Instruktion -
4 Direkte Instruktion Rang: 26 Domäne: Unterrichten d=.59
5 7 Schritte der Direkten Instruktion 1. Lernintentionen 2. Erfolgskriterien 3. Selbstverpflichtung und Engagement 4. Unterrichtsaufbau 5. Angeleitetes Üben 6. Abschließenden Teil 7. Unabhängiges Üben
6 1. Lernintentionen Lehrperson sollte Vorstellung davon haben, was Lernintentionen des Unterrichts sind
7 2. Erfolgkriterien Welche Erfolgskriterien sind in der Unterrichtsstunde zu erwarten? Lernende müssen über Leistungsstandards informiert werden
8 3. Selbstverpflichtung & Engagement müssen für die Lernaufgabe aufgebaut werden Ziel: Aufnahmebereitschaft sicherstellen Aufmerksamkeit auf Unterrichtsstunde lenken Lernintention transparent machen
9 4. Unterrichtsaufbau Beispiel: Input Modelllernen Verständnisüberprüfung entscheidend, dass Lernende üben, es richtig zu machen
10 5. Angeleitetes Üben Lernende können unter direkten Aufsicht der Lehrperson zeigen, was sie vom neu Gelernten verstanden haben Lehrperson geht im Raum herum Feedback Individuelle Hilfestellungen Bestimmung der Stoffbeherrschung
11 6. Abschließender Teil Handlungen und Aussagen, um Unterrichtsstunde passend zu beenden Gelegenheit für Lernende, das Gelernte im Kopf zu sortieren und zu verstauen Sinn geben Organisation von Lernen Wichtige Punkte verstärken Nochmalige Überprüfung und Klärung der wichtigsten Aspekte, um Anwendung sicherzustellen
12 7. Unabhängiges Üben Setzt ein, wenn Lernende das zu Erlernende beherrschen Wiederholendes Programm (HA, Gruppen- oder Einzelarbeit) Dekontextualisierung: Transfer auf andere Kontexte Das Auslassen des 7. Schritts trägt dazu bei, dass Lernende häufig daran scheitern, das Gelernte auch anzuwenden!!!
13 Hauptziel der Direkten Instruktion Leistungsfortschritt der Lernenden beschleunigen mehr Stoff in kürzerer Zeit Transfer jenseits des Auswendiglernens Sequenzielles Lernen anregen Leistungsfortschritte der Lernenden ständig überwachen Verbindung zwischen Direkter Instruktion und Akzeleration (Adams und Engelmann, 1996)
14 Fazit Die Meta-Analysen zu Direkter Instruktion zeigen, wie wirksam es ist, wenn Lernintentionen und Erfolgskriterien offengelegt werden und wenn dafür gesorgt wird, dass sich die Lernenden auf diese zubewegen.
15 Beiträge des Unterrichtens - Feedback -
16 Feedback (Lehrer-Feedback) Rang: 10 Domäne: Unterrichten d=.73
17 Feedback Feedback ist eine Information [], die von einem Akteur (z.b. Lehrperson, Peer, Buch, Eltern oder die eigene Erfahrung) über Aspekte der eigenen Leistung oder des eigenen Verstehens gegeben wird. (Hattie, 2013, S. 206) Feedback ist eine Folge der Leistung These: Der Hauptzweck von Feedback besteht darin, die Diskrepanzen zwischen dem aktuellen Verständnis und der Leistung auf der einen Seite und einer Lernintention oder einem Ziel auf der anderen Seite zu verringern. (Hattie, 2013, S. 208f)
18 Feedbackmodell nach Hattie
19 Feedbackmodell nach Hattie Ziel / Absicht Reduzierung der Diskrepanzen zwischen Verständnis / Leistung (aktuell) und den intendierten Zielen Diskrepanzen können reduziert werden durch: Lehrpers on Anbieten geeigneter herausfordernder und spezifischer Ziele oder Unterstützung der Lernenden bei der Zielerreichung durch effektives Feedback Lernende Anstrengung steigern und Einsatz effektiverer Strategien oder Aufgeben, Modifizieren, Absenken der Ziele
20 Feedbackmodell nach Hattie Effe ktive s Fee dback be antwortet drei Frage n Feed Up Feed Back Feed Forward Wohin gehst du? (Ziele) Wie kommst du voran? Wohin geht es danach?
21 Effektives Feedback beantwortet drei Fragen 1. Feed up (Ziele/Lernintentionen/Erfolgs kriterien): Wohin geht es? Was sind meine Ziele? Wohin sollen meine SuS gehen? 2. Feed Back (Selbs tbewertung/-eins chätzung): Wie geht das? Wie erreiche ich mein Ziel? Wie kommen meine SuS voran? 3. Feed Forward (Forts chreiten/neue Ziele): Wie weiter? Was ist zu veranlassen, damit sich ein noch besseres Vorankommen ergeben kann? Was sind meine nächsten Ziele? Wohin geht es danach?
22 Feedbackmodell nach Hattie Jede Feedback-Frage operiert auf vier Stufen: Aufgabe Prozes s Selbs tregulation Selbs t Wie gut wurden die Aufgaben verstanden bzw. erledigt? Was muss getan werden, um die Aufgaben zu verstehen/zu meistern? Selbstüberwachung Selbststeuerung Selbstregulation der Aktivitäten Persönliche Bewertung und Effekt (gewöhnlich positiv) auf die Lernenden
23 Hierarchie der Feedback-Stufen Aufgabe wenig informativ Prozess Selbstregulierung sehr informativ Selbst keine Informationen, es wird lediglich gelobt/bestraft/belohnt
24 Hatties Aussagen zu Feedback Es findet zu wenig Feedback statt oder verstärkt ineffizientes Feedback Man kann grundsätzlich zwischen Fremd-Feedback (z.b. Lehrer-Feedback: Eine Lehrperson gibt ihren SuS eine Rückmeldung zu deren Lernstand) und Eigen-Feedback (z.b. Schüler-Feedback: Die SuS geben der Lehrperson eine Rückmeldung über ihren Lernstand und ermöglichen der Lehrperson somit einen schülerorientierten Unterricht) unterscheiden Es gibt eine große Variabilität in den Effektstärken der Meta- Analysen ( Gutes und schlechtes Feedback)
25 Hatties Aussagen zu Feedback Durch Feedback an die Lehrperson können Lehren und Lernen miteinander synchronisiert werden. Feedback an die Lehrperson hilft, das Lernen sichtbar zu machen.
26 Schüler-Feedback
27 Schüler-Feedback bei Hattie Zum Beispiel: S. 151 Klarheit der Lehrperson S. 215 Formative Evaluation des Unterrichts S. 136 Fachkompetenz S. 137 Qualität der Lehrperson (aus Schülersicht)
28 Schüler-Feedback Die Schüler/innen Sind in die Planung und Gestaltung von Unterricht einbezogen Tragen zur Weiterentwicklung von Lehr- und Lernsituationen bei Es findet ein Perspektivwechsel statt Der Lehrer wird zum Lernenden; er erhält Informationen zu seiner Arbeit als Lehrkraft und wird zur Selbstreflexion angeregt. Erweitertes Rollenverständnis von Lehrkräften
29 Die Lehrperson Schüler-Feedback Nutzen für Lehrpersonen erfährt, wie ihr Verhalten von den Schülerinnen und Schülern wahrgenommen wird erhöht die Sensibilität für die Sichtweise und das Unterrichtserleben der Schülerinnen und Schüler setzt sich mit den Auswirkungen ihres Handelns auseinander erhält wichtige Informationen für die Einschätzung/ Beurteilung der Qualität des eigenen Unterrichts erhält Einblick in die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler kann Vertrauen zu den Schüler/innen aufbauen
30 Die Schüler/innen Schüler-Feedback Nutzen für Schüler/innen fühlen sich als Personen mit ihren subjektiven Erfahrungen ernst genommen erhalten einen Raum, in dem sie sich offiziell über ihre Unterrichtserfahrungen und die Lehrperson äußern können können ihre Erwartungen und Wünsche differenziert darstellen fühlen sich für die Qualität des Unterrichts mitverantwortlich lernen, wie sie in ihrem späteren Leben Feedback geben können profitieren vom verbesserten Unterricht
31 Schüler-Feedback Lernen muss von den Lehrpersonen aus der Perspektive der Lernenden betrachtet werden, damit sie besser verstehen, wie das Lernen aus der Sicht der Lernenden aussieht und wie es sich für sie anfühlt.
32 Effektives Feedback Klar Zweckgerichtet Sinnvoll Mit dem Vorwissen der Lernenden kompatibel Bietet logische Verbindungen Setzt beim Lernenden eine aktive Informationsverarbeit Gang Verfügt über eine geringe Aufgabenkomplexität Bezieht sich auf spezifische und klare Ziele Es darf keine ernsthafte Bedrohung der Person auf der Ebene des Selbst darstellen
33 Fazit Wir brauchen Schulen, die den Mut entwickeln, sich auch irren zu dürfen!!!
34 Beiträge der Lernenden - Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus -
35 Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus Rang: 1 Domäne: Lernende d= 1.44
36 Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus Im Prinzip eine Form von Schüler-Feedback Durch vergangene Lernerfahrungen geprägt Die Lernenden haben insgesamt sehr gute Kenntnisse bzgl. ihres Leistungsniveaus und ihrer Erfolgschancen Erfolgserwartungen können für manche Lernenden auch ein Hindernis werden, da diese dann nur noch das Maß an Leistung zeigen, das ihrer eigenen Erwartung an ihre Leistungsfähigkeit entspricht
37 Quellen Hattie, J. (2013). Lernen sichtbar machen (Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von Visible Learning). Hohengeren: Schneider Verlag GmbH. Berger, R., Granzer, D., Looss, W. & Waack, S. (2013). Warum fragt ihr nicht einfach uns? Mit S chülerfeedback lernwirksam unterrichten. Weinheim & Basel: Beltz.
38 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!!!
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