Basel II, die Bedeutung für den Mittelstand und Rating
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1 Technik Jens Malessa Basel II, die Bedeutung für den Mittelstand und Rating Diplomarbeit
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3 Basel II, die Bedeutung für den Mittelstand und Rating Diplomarbeit Vorgelegt von: Jens Malessa 1
4 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis... 4 Tabellenverzeichnis Einleitung Problemstellung und Zielsetzung Vorgehensweise Die Baseler Eigenkapitalvereinbarungen Rechtlicher und historischer Hintergrund Basel I Verankerung im deutschen Recht Bankenaufsicht Kreditvergaberegeln Motive für die Novellierung der Vereinbarung Basel II Säule 1 - Mindesteigenkapitalanforderungen Kreditrisiko Marktpreisrisiko Operationelles Risiko Säule 2 - Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden Säule 3 - Transparenz und Marktdisziplin Rating-Ansätze Der Standardansatz Der Internal - Rating - Based - (IRB) Ansatz Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland (KMU) Was sind kleinere und mittlere Unternehmen? Quantitative Differenzierung Qualitative Differenzierung
5 3.4 Marktbedeutung des Mittelstandes Finanzwirtschaftliche Situation des Mittelstands Eigenkapitalsituation Außenfinanzierung Auswirkungen von Basel II Auswirkungen auf die Kreditinstitute Auswirkungen auf den Mittelstand Rating Begriffsdefinition Klassische Bonitätsprüfung und was wird sich zukünftig ändern? Rating - Verfahren Internes vs. externes Rating Externes Rating Anforderungen an die Rating-Agenturen Kosten und Anbieter externer Ratings Bankinternes Rating Das Rating der Sparkassen-Finanzgruppe Quantitatives Rating Qualitatives Rating Basisrating Warnsignale Haftungsverbünde Vergleichbarkeit des bankinternen Ratings Schlussfolgerung Literaturverzeichnis
6 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Baseler Ausschuss Abb. 2: Eigenkapitalberechnung nach Basel I Abb. 3: Eigenkapitalberechnung unter Berücksichtigung des Marktrisikopapiers Abb. 4: Zusammenhang zwischen Eigenmitteln und haftendem Eigenkapital Abb. 5: Schwächen von Basel I Abb. 6: Die drei Säulen von Basel II Abb. 7: Formel zur Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung Abb. 8: Methodenwahl im Kreditrisikobereich Abb. 9: Risikokomponenten und ihre Bestimmung im IRB - Ansatz Abb. 10: Überblick IRB - Ansatz Abb. 11: Klassifizierung der Finanzierungsformen Abb. 12: Eigenkapitalquote des verarbeitenden Gewerbes im europäischen Vergleich...48 Abb. 13: Planung einer Erhöhung der Eigenkapitalquote nach Umsatzgrößenklassen (Anteile in %) Abb. 14: Gründe für die Nichterhöhung der Eigenkapitalquote nach Umsatzgröße (Anteile in %)..53 Abb. 15: Herkunft der Mittel für eine angestrebte Eigenkapitalerhöhung nach Umsatzgrößenklassen (Anteile in %) Abb. 16: Langfristige Verbindlichkeiten nach Umsatzgrößenklassen (2000) Abb. 17: Banken: Geldquelle für den Mittelstand Abb. 18: Nachfrage nach Investitionskrediten nach Umsatzgrößenklassen (Anteile in %) Abb. 19: Ablehnung von Investitionskrediten nach Umsatzgrößenklassen (Angaben in %)
7 Abb. 20: Gründe für die Ablehnung von Investitionskrediten nach Umsatzgröße (Anteile in %) Abb. 21: Rating-Verfahren Basel II Abb. 22: Externes Rating - ja oder nein? Abb. 23: Nutzen und Adressaten eines externen Ratings Abb. 24: Schematischer Ablauf des Rating-Prozesses einer externen Agentur Abb. 25: Der Steuerberater als Rating-Advisor Abb. 26: Der interne Rating-Prozess aus Sicht des Unternehmens Abb. 27: Überblick über mögliche quantitative Merkmale Abb. 28: Einteilung des DSGV-Rating-Verfahrens Abb. 29: Struktur des DSGV-Ratings Abb. 30: Gewichtung der Rating Kriterien im DSGV - Finanzrating Abb. 31: Beispielhafte Gewichtung anhand der Nettoumsatzgröße Abb. 32: Qualitative harte und weiche Faktoren Abb. 33: Gewichtung der Rating-Kriterien des DSGV nach Firmengröße 95 5
8 Tabellenverzeichnis Tab.1: Eigenkapitalunterlegung nach Basel I Tab. 2: Risikogewichte gemäß Grundsatz Tab. 3: Chronologie der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung Tab. 4: Segmentierung des Anlagenbuch Tab. 5: Beta-Faktoren für die jeweiligen Geschäftsfelder Tab. 6: Historische Ausfallraten von Standard & Poor s Tab. 7: Bonitätsgewichte Standardsatz Tab. 8: Vergleich der EK- Unterlegung durch Kreditinstitute bei Tab. 9: Die Eigenkapitalanforderungen für Unternehmenskredite im IRB - Basisansatz Tab. 10: Übersicht über die neuen Schwellenwerte Tab. 11: Merkmale von Klein- und Mittelbetrieben Tab. 12: Vor- und Nachteile von externen bzw. internen Ratings Tab. 13: Anerkennungskriterien für externe Rating-Agenturen Tab. 14: Vergleich von Rating-Agenturen Tab. 15: Quantitative Merkmale beim DSGV-Rating Tab. 16: Qualitative Kriterien des DSGV Tab. 17: Qualitative Faktoren des DSGV-Ratings Tab. 18: Mögliche Gewichtung beim DSGV - Basisrating Tab. 19: DSGV-Masterskala mit der jeweiligen Ausfallwahrscheinlichkeit im Vergleich zu anderen Rating-Agenturen Tab. 20: Bewertung der Warnsignale Tab. 21: IFD-Ratingskala
9 1. Einleitung 1.1 Problemstellung und Zielsetzung Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Globalisierung, weltumspannender Märkte sowie der immer schnelleren Entwicklung neuer Technologien, stehen Kreditwirtschaft wie auch Unternehmen vor großen Herausforderungen, die zum einen Chancen, zum anderen aber auch erhebliche Risiken mit sich bringen. Wie diese Risiken aussehen können, haben dabei unlängst Wirtschaftsund Finanzkrisen in Asien und Lateinamerika gezeigt. Banken, die mittels ihrer Finanzpolitik in der Lage sind den Geldumlauf sowie die Güternachfrage maßgeblich zu beeinflussen, tragen hierbei besondere Verantwortung. Dabei kann die Solvenz einer Bank, d.h. die risikoadäquate Eigenkapitalausstattung einen maßgeblichen Einfluss auf die Stabilität einer ganzen Wirtschaft haben. Somit kommt der Sicherung eines stabilen Finanz- und Bankensystems, welches als Garant für eine stabile Volkswirtschaft gilt, eine besondere Bedeutung zu, die längst nicht mehr alleine von den einzelnen nationalen Aufsichtsbehörden geleistet werden kann. Internationale Standards sind hierfür unentbehrlich. Im Jahr 1988 wurde vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mit dem Baseler Akkord (Basel I) ein entscheidender Meilenstein durch die Festlegung von Mindesteigenkapitalstandards für international tätige Banken auf den Weg gebracht. Dieser sah z.b. eine pauschale Eigenkapitalunterlegung in Höhe von 8% des zu vergebenden Kredites an ein Unternehmen vor. Aber die Akteure auf dem Finanzmarkt sind kreativ und somit nahmen die Umgehungsmöglichkeiten der Regelungen von Basel I durch neue Produkte zu und damit auch die Risiken. Als negatives Beispiel sei die legendäre Pleite der Barings Bank, ausgelöst von Nick Leeson, im Jahr 1995 genannt. 7
10 Auch zahlreiche Nachbesserungen, wie z.b. die Berücksichtigung der Marktrisiken durch das Baseler Markrisikopapier im Jahr 1996, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Basel I war insgesamt reformbedürftig, um den veränderten Rahmenbedingungen international tätiger Banken Rechnung tragen zu können. Im Juni 1999 veröffentlichte der Baseler Ausschuss deshalb einen ersten Entwurf zur Neuregelung mit dem Titel A New Capital Adequacy Framework, besser bekannt als Basel II, mit der Zielsetzung, die Missstände des alten Systems zu beheben. Nach zahlreichen Änderungswünschen und Detailregelungen wurde schließlich die überarbeitete Rahmenvereinbarung fünf Jahre später (im Juni 2004) verabschiedet und soll Ende 2006/Anfang 2007 Gültigkeit erlangen. Kernpunkt und Zielsetzung der Neuregelung ist dabei eine umfassendere und risikosensitivere Beurteilung des Kreditgeschäfts durch differenziertere Bemessungsansätze für das Kreditrisiko sowie die Berücksichtigung des operationellen Risikos, ohne dabei das aufsichtlich zu hinterlegende Eigenkapital insgesamt zu erhöhen. Da es einen direkten Zusammenhang zwischen der Höhe des zu hinterlegenden Eigenkapitals einer Bank (abhängig vom jeweiligen Risiko) und den Kreditkonditionen gibt, befürchten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die von der Kreditvergabepolitik im verstärkten Maße abhängig sind, dass es mit der Neuregelung zu einer deutlichen Verschlechterung ihrer Kreditkonditionen kommen wird. Welche wesentlichen Regelungen die Baseler Eigenkapitalvereinbarung mit sich bringt, ob und in wie weit sich die Kreditvergabepolitik seitens der Banken ändern wird und welche Bedeutung dies für den Mittelstand haben wird, soll Gegenstand meiner Arbeit sein. Ferner möchte ich in diesem Zusammenhang auf die besondere Bedeutung des Ratings eingehen, auf dessen Grundlage zukünftig alle Banken, die den IRB - Ansatz verwenden werden, ihre Kreditentscheidung treffen werden. 8
11 1.2 Vorgehensweise In Kapitel 2 soll zunächst neben dem rechtlichen und historischen Hintergrund die Entwicklung von Basel I zu Basel II aufgezeigt sowie auf die Motive, die zu der Novellierung von Basel I führten, eingegangen werden. Im Anschluss daran wird der generelle Aufbau von Basel II, konzipiert als Drei Säulen Modell, erläutert und die jeweiligen Verfahren zur Kreditrisikobemessung vorgestellt. Um die Auswirkungen der neuen Eigenkapitalvereinbarung auf den Mittelstand sowie auf die Banken, untersuchen zu können (Kapitel 4), wird in Kapitel 3 zunächst der Begriff Mittelstand definiert sowie die gesamtwirtschaftliche Bedeutung und die finanzielle Situation der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland dargestellt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Thema Rating. Neben der Klärung des Begriffes Rating sollen in diesem Kapitel die wesentlichen Neuerungen gegenüber der klassischen Bonitätsprüfung beschrieben werden und dabei die Gründe, die für ein externes oder internes Rating sprechen sowie die Unterschiede der beiden Verfahren, verdeutlicht werden. Nach der Vorstellung der beiden Verfahren wird abschliessend speziell auf das Rating-Verfahren der Sparkassen Finanzgruppe, das so genannte DSGV-Rating sowie auf die Vergleichbarkeit der Rating-Urteile eingegangen. 9
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