Der ländliche Raum im demografischen Wandel: Eine Herausforderung für die Verkehrsplanung. Christian Holz-Rau Prof. Dr.-Ing.
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- Hedwig Holzmann
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1 Der ländliche Raum im demografischen Wandel: Eine Herausforderung für die Verkehrsplanung Christian Holz-Rau Prof. Dr.-Ing. Vortrag beim ADAC: 14. Oktober 2014
2 Der ländliche Raum im demografischen Wandel Begriffe: Mobilität, Erreichbarkeit und Verkehr Was sind eigentlich ländliche Räume? Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Räume? Wie entwickeln sich Raumstrukturen und Verkehr in ländlichen Räumen? Handlungsmöglichkeiten der Raum- und Verkehrsplanung
3 Begriffe: Mobilität, Erreichbarkeit und Verkehr Verkehrsressourcen und Verkehrskompetenzen Verkehrsangebote für alle Verkehrsträger Mobilität, Beweglichkeit Gelegenheiten: Geschäfte, Ärzte, Apotheken Mobilität, Beweglichkeit Erreichbarkeit Realisierung: Verkehr
4 Begriffe: Mobilität älterer Menschen Phasen hoher Aktivität Gute gesundheitliche Situation Relativ hoher Wohlstand Hohe Motorisierung Zeit aktiver Freizeitgestaltung mit veränderten Freizeitinteressen Phasen geringer Aktivität Wunsch nach Ruhe Gesundheitliche Einschränkungen Altersarmut Vereinsamung
5 Was sind eigentlich ländliche Räume? Raumkategorien in Deutschland Veränderung der Bevölkerungszahl 1990 bis 2010 in % BBSR Bonn 2012 Städtische Regionen Reg. m. Verdichtungsansätzen Ländliche Regionen
6 Was sind eigentlich ländliche Räume? geringe Dichte geringe Bodenund Immobilienpreise wenige hochqualifizierte Arbeitsplätze wenige hochqualifizierende Ausbildungsangebote Keine Universität, keine Oper, kein Theater Natur und Ruhe
7 Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Regionen? Während einer Anhörung im Landtag des Saarlandes: Meine drei Geschwister leben wie ich im Hunsrück und haben keine Kinder. Meine Tochter ist heute 50 Jahre alt. Sie wird in 30 Jahren keine lebenden Verwandten mehr haben, dafür aber vier Häuser im ländlichen Raum. Und diese Häuser sind dann alle nichts mehr wert.
8 Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Regionen? Geringe Geburtenzahlen Hohe Lebenserwartung Abwanderung, v.a. junger, höher qualifizierter Bevölkerung Kaum Zuwanderung
9 Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Regionen? Geringe Geburtenzahlen Hohe Lebenserwartung Abwanderung, v.a. junger, höher qualifizierter Bevölkerung Kaum Zuwanderung Veränderung der Bevölkerungszahl 1990 bis 2010 in % BBSR Bonn 2013
10 Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Regionen? Geringe Geburtenzahlen Hohe Lebenserwartung Abwanderung, v.a. junger, höher qualifizierter Bevölkerung Kaum Zuwanderung Veränderung der Bevölkerungszahl 2010 bis 2030 in % BBSR Bonn 2013
11 Was bedeutet demographischer Wandel in ländlichen Regionen? Hoher und steigender Anteil von Alten und Hochbetagten Geringer und sinkender Anteil von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Geringer und sinkender Anteil höher Qualifizierter
12 Exkurs: Verkehrssicherheit in ländlichen Räumen 400% Unfallrisiken im räumlichen Vergleich (4,2 Verkehrstote/100 Tsd EW und Jahr=100% Niedersachsen , eigene Analysen) Risiko tödlicher Unfälle im räumlichen Verkehr (Agglomerationskerne: 4,2 Getötete je 100 Tsd. EW=100%, Niedersachsen ) 350% 300% Aggl. kerne Suburbane Räume mittlerer Dichte Ländliche Räume 250% 200% 150% 100% 50% 0%
13 Exkurs: Verkehrssicherheit in ländlichen Räumen Verkehrstote je Einw. pro Jahr in Nordrhein Westfalen ( ) >4-6 >3-4 >6-8 >4-6 >8-10 >6-8 >10 >8-10 (max. 13)
14 Exkurs: Verkehrssicherheit in ländlichen Räumen Verkehrstote je Einw. ab 65J. pro Jahr in Nordrhein Westfalen ( ) >4-6 >3-4 >6-8 >4-6 >8-10 >6-8 >10 >8-10 (max. 13)
15 Wie entwickeln sich Raumstrukturen und Verkehr in ländlichen Räumen? Rückgang der stationären, wohnortnahen Versorgung: Geschäfte, Ärzte, Apotheken Weitere Einschränkungen des ÖPNV-Angebot Schlechter Straßenzustand Schlechte Bedingungen für Fuß- und Radverkehr Hohe Unfallgefährdung Mobile Dienste: Geschäfte, Ärzte, Apotheken Flexible ÖPNV-Angebot und neue ÖV-ähnliche Angebote Instandhaltung, Straßenrückbau und Barrierefreiheit besondere Berücksichtigung des Fuß- und Radverkehrs: slow city slow rural areas
16 Wie entwickeln sich Raumstrukturen und Verkehr in ländlichen Räumen? Rückgang der stationären, wohnortnahen Versorgung: Geschäfte, Ärzte, Apotheken Weitere Einschränkungen des ÖPNV-Angebot Schlechter Straßenzustand Nachbarschaftliche und familiäre Unterstützung Umzüge in altersgerechte Wohnungen Umzüge an altersgerechte Standorte Schlechte Bedingungen für Fuß- und Radverkehr Hohe Unfallgefährdung Denn: Daseinsvorsorge ist keine Dortseinsvorsorge.
17 Einsam und immer unterwegs? Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
18 Quellen der Abbildungen Folie 5 bis 8: BBSR Laufende Raumbeobachtung Raumabgrenzungen Siedlungsstrukturelle Regionstypen html?nn= Folie 9 bis 11: BBSR Kleinräumige Bevölkerungsdynamik in Vergangenheit und Zukunft gsprognose/downloads/karte_bev.pdf? blob=publicationfile&v=2 Folie 12: Joachim Scheiner, Christian Holz-Rau: A residential location approach to traffic safety: Two case studies from Germany. Nach Tab. 13, S Accident Analysis and Prevention 43 (2011) Folie 13: Joachim Scheiner, Christian Holz-Rau: A residential location approach to traffic safety: Two case studies from Germany. Abb. 3, S Accident Analysis and Prevention 43 (2011) Folie 14: Joachim Scheiner, Christian Holz-Rau: A residential location approach to traffic safety: Two case studies from Germany. Abb. 6, S Accident Analysis and Prevention 43 (2011)
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