Unser Zeichen / Schreiben: Ihr Schreiben / Zeichen: Datum: III/322/HA/10/ Juli 2011

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1 Stadt Erlangen Stadt Erlangen Postfach Erlangen Waldkrankenhaus St. Marien ggmbh Herrn Günther Brütting Rathsberger Str Erlangen Ordnungs- und Straßenverkehrsamt - Abt. Ordnungs- und Gewerbewesen - FQA / Heimaufsicht Gebäude: Rathausplatz 1 Zimmer: 305 Kontakt: FQA / Heimaufsicht Telefon: / oder Telefax: / heimaufsicht@stadt.erlangen.de Nutzen Sie unsere Angebote im Internet: Unser Zeichen / Schreiben: Ihr Schreiben / Zeichen: Datum: III/322/HA/10/ Juli 2011 Vollzug des Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes (PfleWoqG); Prüfbericht gemäß PfleWoqG nach erfolgter Anhörung gemäß Art. 28 Bayerisches Verwaltungsverfahrensgesetz (BayVwVfG) Träger der Einrichtung: Vertretungsberechtigte Person: Geprüfte Einrichtung: Waldkrankenhaus St. Marien ggmbh, Rathsberger Str. 57, Erlangen Herr Günther Brütting Pflegezentrum St. Elisabeth, Rathsberger Straße 57, Erlangen In der Einrichtung wurde am von 9.15 Uhr bis Uhr sowie am von Uhr bis Uhr eine turnusgemäße Prüfung durchgeführt. Die Prüfung umfasste folgende Qualitätsbereiche: - Wohnqualität - Soziale Betreuung - Freiheit einschränkende Maßnahmen - Pflege und Dokumentation - Qualitätsmanagement - Arzneimittel - Hygiene - Personal - Mitwirkung Öffnungszeiten: Mo Uhr, Uhr; Di, Mi, Fr Uhr; Do Uhr Haltestelle: Neuer Markt Buslinien: 30, 30E, 201, 205, 253, 288, 289, 295 Konten der Stadtkasse: Flessabank Erlangen Kto BLZ Sparkasse Erlangen Kto. 31 BLZ VR-Bank Erlangen-Höchstadt- Kto. 400 BLZ Herzogenaurach eg HypoVereinsbank Kto BLZ Postbank Nürnberg Kto BLZ Hinweise zur elektronischen Kommunikation unter

2 Seite 2 von 9 Hierzu hat die FQA für den Zeitpunkt der Prüfung folgendes festgestellt: I. Daten zur Einrichtung: Einrichtungsart: Stationäre Einrichtung für ältere Menschen Stationäre Pflegeeinrichtung Stationäre Kurzzeitpflegeeinrichtung für alte Menschen Therapieangebote: Physiotherapie Logopädie Ergotherapie Angebotene Plätze: 40 davon Beschützende Plätze: 0 davon Plätze für Rüstige: 0 Belegte Plätze: 37 Einzelzimmerquote: 51,9 % Fachkraftquote (gesetzliche Mindestanforderung 50%): 60,86 % Anzahl der Auszubildenden: 1 II. Informationen zur Einrichtung II.1. Positive Aspekte und allgemeine Informationen [Hier erfolgt eine kurze, prägnante Aufstellung des positiven Sachverhalts bzw. der aus Sicht der FQA hervorzuhebenden Punkte und allgemeinen Informationen über die Einrichtung; bei anlassbezogenen Prüfungen muss hierauf nicht eingegangen werden.] Das Pflegezentrum St. Elisabeth befindet sich einem Flügel des 4. und 5. OG des Waldkrankenhauses St. Marien. Es wird als eigenständige Einrichtung mit eigener Leitung und eigenem Personal betrieben. Wohnqualität: Aufenthaltsbereiche und Flure wurden noch wohnlicher durch Möbel mit biografischem Ansatz ausgestaltet. Aufenthaltsbereiche und Flure waren durchweg gut ausgeleuchtet, außerdem war viel Tageslicht zu sehen. Die Flure im 4. OG sind mit großformatigen Fotos von Erlanger Gebäuden und Sehenswürdigkeiten gestaltet, sodass aus der Region stammenden Bewohnern hier eine Verknüpfung zu ihrer Biografie ermöglicht wird, was sich wiederum kommunikationsfördernd auswirkt. Bei der Ausgestaltung der Räumlichkeiten wurde besonders auf den behindertengerechten Ausbau geachtet. So ist die Teeküche im 4. OG komplett unterfahrbar, die hauseigene Kapelle ist auch mit Pflegebett und Rollstuhl zu erreichen. Auch die Dachterrasse im 4. OG ist über eine

3 Seite 3 von 9 Rampe barrierefrei erreichbar, im 5. OG gibt es außerdem einen Wintergarten mit Aussicht auf die Dachterrasse. In der Einrichtung gibt es viele Therapieräume, die für die verschiedenen Angebote der Sozialen Betreuung genutzt werden. Außerdem sind im 4. OG Speisesaal, Küche und ein Beschäftigungsraum nur mit Schiebetüren voneinander getrennt, sodass eine flexible Raumgestaltung möglich ist. Es sind sehr übersichtliche Schwarze Bretter vorhanden, der Heimbeirat verfügt hier jeweils über eine eigene Spalte zur Veröffentlichung seiner Informationen. Es gibt außerdem eine Magnettafel mit Fotos und Namen der Mitarbeiter der Einrichtung. Ein Abschiedsraum kann individuell gestaltet werden kann. Hier können sich Angehörige in Ruhe und pietätvoll von dem verstorbenen Bewohner verabschieden. Wenn ein Bewohner verstorben ist, wird vor dem Abschiedsraum eine Kondolenzecke mit Kerze und Abschiedsbuch eingerichtet, sodass auch andere Bewohner und Mitarbeiter Abschied nehmen können. Der katholische Seelsorger begleitet auch Andersgläubige bzw. aus der Kirche ausgetretene Personen, sofern diese es wünschen. Es wird außerdem eine enge Zusammenarbeit mit dem örtlichen Hospizverein gepflegt, die für Bewohner, Pflegende und Angehörige sehr unterstützend sein kann. Als sehr wertschätzend wurde die durchgängige Höflichkeit und Freundlichkeit aller beobachten Pflegekräfte den Bewohnern gegenüber beobachtet. Weiterhin positiv fiel die farblich ansprechende Kleidung der Pflegekräfte auf, die die Häuslichkeit und den Wohncharakter der Einrichtung nochmals betonten. Die Einrichtung verfügt außerdem über einen Pool von ehrenamtlichen Mitarbeitern, darunter auch sich bereits im Ruhestand befindliche Mitarbeiter der Einrichtung. Die befragten Bewohner äußerten sich zufrieden mit den Leistungen der Einrichtung. Sie teilten mit, dass die Pflegekräfte sehr nett seien und sie gerne und oft an der angebotenen Sozialen Betreuung teilnehmen würden. Soziale Betreuung: Um auch bettlägerigen Bewohnern Basale Stimulationsangebote zu machen, wurde ein mobiler Snoezelenwagen angeschafft, der laut Auskunft regelmäßig eingesetzt wird. Für Bewohner kann dies zu einer Bereicherung ihrer Lebensqualität beitragen. Es wird eine Gruppe für 6 dementiell erkrankte Bewohner angeboten. Als weitere Projekte sind die Einrichtung eines Fitnessraumes und die Anschaffung von unterfahrbaren Blumenbeeten geplant. Freiheit einschränkende Maßnahmen: Die Prüfung von Alternativen zu Freiheit einschränkenden Maßnahmen wird sehr ausführlich im EDV-Programm dokumentiert. Alle Bewohnerzimmer sind mit Niederflurbetten ausgestattet, die helfen Freiheit einschränkende Maßnahmen zu reduzieren und Sturzfolgen zu minimieren. Pflege und Dokumentation: Die Stationsstützpunkte sind ordentlich und gut strukturiert. Auf dem Pflegewägen befinden sich Notebooks, sodass Pflegekräfte notwendige Maßnahmen direkt von dort abrufen und abzeichnen können. Doppeldokumentationen und Wegezeiten zum PC im Stationsstützpunkt werden so reduziert.

4 Seite 4 von 9 Qualitätsmanagement: Von der Einrichtung wurde eine Sammelauswertung aller getätigten Notrufe über einen Zeitraum von zwei Wochen im Januar 2011 erstellt. Dies soll in Zukunft jährlich erfolgen. Der Auswertung ist zu entnehmen, dass 94,4 % der Notrufe innerhalb von 5 Minuten sowie weitere 4,2 % innerhalb von 9 Minuten bearbeitet wurden. Die restlichen 1,4 % der getätigten Notrufe wurden erst nach mehr als 10 Minuten bearbeitet. Die Wartezeit bei Notrufen liegt somit überwiegend in einem angemessenen Zeitrahmen. Nach Aussage der Einrichtungsleitung wurde die Dauer der Wartezeit bei Notrufen in der Teambesprechung thematisiert. Ziel der Einrichtung ist, dass es in Zukunft keine Wartezeiten mehr von über 10 Minuten gibt. Arzneimittel: Die Medikamente werden durch die beliefernde Apotheke gestellt, ein stichprobenartiger Abgleich der gestellten Medikation mit der ärztlichen Anordnung ergab keine Abweichungen. Kühl zu lagernde Arzneimittel wurden in Medikamentenkühlschränken aufbewahrt, die Temperatur wird täglich protokolliert und lag bei der Begehung im geforderten Temperaturbereich. Die Betäubungsmittel wurden unter diebstahlsicherem Verschluss aufbewahrt, die Zugangsberechtigung ist geregelt, die Aufbewahrung und Dokumentation erfolgt bewohnerbezogen, der überprüfte Bestand war korrekt. Hygiene: Die Hygiene in den beiden Verteilerküchen war zum Zeitpunkt der Begehung nicht zu beanstanden. Die Kühlschränke, die Lebensmittel für die Bewohner oder das Personal enthielten, waren sauber, ordentlich eingeräumt und korrekt temperiert. Die Fäkalienräume waren aufgeräumt und machten einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Aktuelle Handdesinfektions-, Reinigungs- und Desinfektionsmittelpläne waren vorhanden. Personal: Den Dienstplänen zufolge entsprach der Personaleinsatz im überprüften Zeitraum ( bis ) den gesetzlichen Anforderungen, die Einrichtung war ständig mit mindestens einer ausgebildeten Pflegefachkraft besetzt. Mitwirkung: Die befragten Mitglieder des Heimbeirates teilten mit, dass regelmäßig Sitzungen stattfinden. Die Zusammenarbeit im Heimbeirat sowie mit der Einrichtungsleitung funktioniere sehr gut, Wünsche oder Anregungen des Heimbeirates würden soweit möglich umgesetzt werden. Es würden nur wenige Beschwerden an den Heimbeirat herangetragen werden. II.2. Qualitätsentwicklung [Hier erfolgt die Darstellung der Entwicklung einzelner Qualitätsbereiche der Einrichtung über mindestens zwei turnusgemäße Überprüfungen hinweg.] Entfällt (Die Beschreibung der Entwicklung einzelner Qualitätsbereiche erfolgt erst ab dem zweiten zu veröffentlichenden Prüfbericht.)

5 Seite 5 von 9 III. Erstmals festgestellte Abweichungen (Mängel) Erstmals festgestellte Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 PfleWoqG, aufgrund derer gegebenenfalls eine Mängelberatung nach Art. 12 Abs. 2 S. 1 PfleWoqG erfolgt: [Eine Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung der festgestellten Abweichungen erhebt keinen Anspruch auf Verbindlichkeit oder Vollständigkeit. Die Art und Weise der Umsetzung der Behebung der Abweichungen bleibt der Einrichtung bzw. dem Träger überlassen.] III.1. Qualitätsbereich: Angemessene Qualität der Pflege und Dokumentation III Sachverhalt: Bei einem bettlägerigen Bewohner, der mit einem transurethralen Dauerkatheter versorgt war, hing der Dauerkatheter in einer Schlaufe. Der Urin konnte nicht abfließen und staute sich. Das ableitende System wurde während der Pflegekontrolle schlaufenfrei befestigt, dabei floss eine größere Menge Urin in den Beutel ab. Die Stauung des Urins wurde als Mangel angesehen. III Sachverhalt: Trotz eines erheblichen Gewichtsverlustes von 11 kg innerhalb der letzten 4 Monate waren bei einem Bewohner keine Maßnahmen gegen Mangelernährung ergriffen worden. Die Pflegeplanung war im Bereich Ernährung nicht aktuell. Die nicht durchgeführten Maßnahmen trotz des erheblichen Gewichtsverlustes wurden als Mangel angesehen. III Sachverhalt: Bei einem Bewohner war ein auffälliger RR-Wert von 140 / 100 gemessen worden. Eine Nachmessung des auffälligen Wertes erfolgte nicht. Aus der Arztkommunikation ging keine Information hierüber an den behandelnden Arzt hervor. Die nicht erfolgte Nachmessung des auffälligen Vitalwertes und die nicht erfolgte Information an den Hausarzt wurden als Mangel angesehen. III Sachverhalt: Einem Bewohner war aktuell ein Antibiotikum verordnet. Warum der Bewohner ein Antibiotikum erhielt, war der befragten Pflegekraft nicht bekannt und in der Pflegedokumentation nicht thematisiert. Die nicht vorhandene Information der Pflegekräfte über eine Infektion wurde als Mangel angesehen, da bei einer Infektion die Beobachtung des weiteren Verlaufs und ggf. auftretender Komplikationen notwendig ist. III.1.2. Der Träger ist kraft Gesetzes verpflichtet, die festgestellten Mängel abzustellen, um die Qualitätsanforderungen an den Betrieb der Einrichtung sicherzustellen (Art. 3 PfleWoqG). III Beratung: Harnableitungen sollten schlaufenfrei angebracht werden, sodass der Urin abfließen kann. III Beratung: Bei einem erheblichen Gewichtsverlust sollten zeitnah Maßnahmen gegen Mangelernährung eingeleitet werden. Nochmals höhere Bedeutung hat dies bei einem Bewohner, der unter Dekubitusgeschwüren leidet und somit einen erhöhten Eiweißbe-

6 Seite 6 von 9 darf hat. Auf den Expertenstandard zu Ernährung und Flüssigkeitsversorgung wird verwiesen. III Beratung: Auffällige Vitalwerte sollten dringend nachkontrolliert werden, um auf eine ggf. vorhandene Gesundheitsgefährdung zeitnah reagieren zu können. Der Arzt sollte stets über auffällige Werte unterrichtet werden. III Beratung: Der Infekt oder akute Krankheitseinbruch sollte zu Zwecken der Krankenbeobachtung und Informationsweitergabe in der Pflegedokumentation thematisiert und den Pflegekräften bekannt sein. IV. Erneut festgestellte Mängel, zu denen bereits eine Beratung erfolgt ist Erneut festgestellte Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 PfleWoqG nach bereits erfolgter Beratung über die Möglichkeiten der Abstellung der Mängel, aufgrund derer eine Anordnung nach Art. 13 Abs. 1 PfleWoqG geplant ist oder eine nochmalige Beratung erfolgt: IV.1. Qualitätsbereich: Angemessene Qualität der Pflege und Dokumentation IV Sachverhalt: Die Pflegeplanung eines Bewohners war seit längerer Zeit nicht mehr evaluiert worden. Sie war in mehreren Bereichen seit Monaten nicht mehr aktuell. Erforderliche Maßnahmen waren nicht thematisiert und durchgeführt worden. Pflegeanamnese und -planung sind zu einem festgelegten Zeitpunkt zu erstellen und zu evaluieren. Bei Änderungen im Pflegeprozess sind sie anzupassen. Die nicht aktuelle Pflegeplanung und die daraufhin nicht durchgeführten Maßnahmen in den Bereichen Mobilität und Ernährung wurden als Mangel angesehen. Ein ähnlicher Sachverhalt wurde bereits bei einer vorherigen Einrichtungsbegehung festgestellt. IV Sachverhalt: Ein Bewohner hatte an den Zehen mehrere Dekubitusgeschwüre. Diese waren nicht frei gelagert, er lag mit Druck auf den Dekubitusgeschwüren. Eine Sicherstellung der Druckentlastung durch Freilagerung der betroffenen Stelle ist zu gewährleisten und im Bewegungs- / Pflegeplan zu dokumentieren. Die nicht durchgeführte druckentlastende Lagerung wurde als Mangel angesehen. Ein ähnlicher Sachverhalt wurde bereits bei einer vorherigen Einrichtungsbegehung festgestellt. IV Sachverhalt: Ein Bewohner muss zur Dekubitusprohylaxe regelmäßig gelagert werden. Der Lagerungsplan war allerdings lückenhaft. Am waren Lagerungen trotz bereits bestehendem Dekubitusgeschwür nur sehr unregelmäßig eingetragen. Der lückenhaft geführte Lagerungs- / Bewegungsplan wurde als Mangel angesehen. Ein ähnlicher Sachverhalt wurde bereits bei einer vorherigen Einrichtungsbegehung festgestellt.

7 Seite 7 von 9 IV.1.2. Der Träger ist kraft Gesetzes verpflichtet, den festgestellten Mangel / die festgestellten Mängel abzustellen, um die Qualitätsanforderungen an den Betrieb der Einrichtung sicherzustellen (Art. 3 PfleWoqG). IV Erneute Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung des festgestellten Mangels: Wir empfehlen eine ¼-jährliche Evaluation, sowie bei aktuellen Veränderungen des Pflegeprozesses eine zeitnahe Ergänzung. IV Erneute Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung des festgestellten Mangels: Auf den Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe wird verwiesen. IV Erneute Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung des festgestellten Mangels: Ein Bewegungs- oder Lagerungsplan sollte lückenlos geführt werden. Besondere Bedeutung hat dies bei einem Bewohner, der bereits ein Dekubitusgeschwür hat. V. Festgestellte erhebliche Mängel Festgestellte erhebliche Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 des PfleWoqG, aufgrund derer im Regelfall eine Anordnung nach Art. 13 Abs. 2 PfleWoqG: V.1. Qualitätsbereich: Angemessene Qualität der Pflege und Dokumentation V.1.1. Sachverhalt: Bei einem Bewohner war verordnet, dass ab einer Unterschreitung der Trinkmenge von 1000 ml eine subkutane Infusion von 500 ml NaCl 0,9% verabreicht werden soll. Bei der Kontrolle des Einfuhrblattes wurde festgestellt, dass die Einfuhr in der Vorwoche der Begehung ( ) insgesamt an fünf von acht Tagen unterschritten wurde (12.04.: 783 ml, : 950 ml, : 890 ml, : 600 ml, : 933 ml), ohne dass die verordneten subkutanen Infusionen verabreicht wurden. Nur an drei von acht Tagen war die Trinkmenge ausreichend. Der Urin des Bewohners war auffallend dunkel, was als Hinweis auf ein bereits bestehendes Flüssigkeitsdefizit gewertet wurde. Deutliche Anzeichen einer Exsikkose wie z. B. stehende Hautfalten oder trockene Zunge wies der Bewohner nicht auf. Die innerhalb einer Woche entgegen der ärztlichen Anordnung mehrfach nicht durchgeführten subkutanen Infusionen wurden als erheblicher Mangel angesehen, da der Bewohner durch das Flüssigkeitsdefizit der hohen Gefahr ausgesetzt war, einen Schaden zu erleiden. Im Abschlussgespräch wurde dies thematisiert und eine Abstellung des Mangels eingefordert. V.1.2. Der Träger ist kraft Gesetzes verpflichtet, den festgestellten Mangel abzustellen, um die Qualitätsanforderungen an den Betrieb der Einrichtung sicherzustellen (Art. 3 PfleWoqG). V.1.3. Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung des festgestellten erheblichen Mangels: Ärztliche Verordnungen, wie z. B. subkutane Infusionen, sollten stets zuverlässig nach den Vorgaben des Arztes durchgeführt werden.

8 Seite 8 von 9 VI. Veröffentlichung des Prüfberichts Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Prüfbericht veröffentlicht wird. Daher kann der zuständigen Behörde binnen einer Woche nach Bekanntgabe des Prüfberichts seitens des Trägers eine Gegendarstellung in elektronischer Form übermittelt werden, die als gesondertes Dokument zeitgleich mit dem Prüfbericht veröffentlicht wird. Die Gegendarstellung darf sich ausschließlich auf die von der zuständigen Behörde für den Tag der Überprüfung der Einrichtung getroffenen Feststellungen beziehen. In ihr kann beispielsweise dargestellt werden, inwieweit seitens der Einrichtung die im Prüfungszeitpunkt festgestellten Mängel mittlerweile abgestellt wurden. VII. Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach seiner Bekanntgabe entweder Widerspruch eingelegt (siehe 1) oder unmittelbar Klage erhoben (siehe 2) werden. 1. Wenn Widerspruch eingelegt wird: Der Widerspruch ist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Stadt Erlangen, Postfach 3160, Erlangen, Hausanschrift: Rathausplatz 1, Erlangen, einzulegen. Sollte über den Widerspruch ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden werden, so kann Klage bei dem Bayerischen Verwaltungsgericht in Ansbach, Postfach 616, Ansbach, Hausanschrift: Promenade 24-28, Ansbach, schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle dieses Gerichts erhoben werden. Die Klage kann nicht vor Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung des Widerspruchs erhoben werden, außer wenn wegen besonderer Umstände des Falles eine kürzere Frist geboten ist. Die Klage muss den Kläger, die Beklagte (Stadt Erlangen) und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen und soll einen bestimmten Antrag enthalten. Die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben, der angefochtene Bescheid soll in Urschrift oder in Abschrift beigefügt werden. Der Klage und allen Schriftsätzen sollen Abschriften für die übrigen Beteiligten beigefügt werden. 2. Wenn unmittelbar Klage erhoben wird: Die Klage ist bei dem Bayerischen Verwaltungsgericht in Ansbach, Postfach 616, Ansbach, Hausanschrift: Promenade 24-28, Ansbach, schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle dieses Gerichts zu erheben. Die Klage muss den Kläger, die Beklagte (Stadt Erlangen) und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen und soll einen bestimmten Antrag enthalten. Die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben, der angefochtene Bescheid soll in Urschrift oder in Abschrift beigefügt werden. Der Klage und allen Schriftsätzen sollen Abschriften für die übrigen Beteiligten beigefügt werden. Die geprüfte Einrichtung, der MDK Bayern, die Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern, die Regierung von Mittelfranken, der Bezirk Mittelfranken sowie die Bewohnervertretung der Einrichtung erhalten eine Kopie dieses Schreibens.

9 Seite 9 von 9 Hinweis: Die Verwendung der Begriffe Bewohner bzw. Mitarbeiter bezieht sich geschlechtsneutral sowohl auf Bewohnerinnen als auch auf Bewohner bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist nicht diskriminierend zu verstehen. Vielmehr soll dadurch ein ungestörter Textfluss beim Lesen erreicht werden.