Verbandsgericht. FSV 1996 Preußen Bad Langensalza Geschäftsstelle/Vorstand. Zustellung über E-Postfach. Neuhaus, den

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1 Verbandsgericht Thüringer Fußball-Verband, Augsburger Str. 10, Erfurt FSV 1996 Preußen Bad Langensalza Geschäftsstelle/Vorstand Zustellung über E-Postfach Vorsitzender Jens Krauße: Homepage: Telefon: 0361 / Fax: 0361 / Bankverbindung: Sparkasse Mittelthüringen BLZ: KTO: Steuer-Nr.: 151/142/50659 Ust-ID-Nr.: DE Az.: VG /2016 (verkündet am ) Neuhaus, den In der Berufungssache des FSV 1996 Preußen Bad Langensalza e.v. - Berufungsführer - und des SV 1879 Ehrenhain e.v - Betroffener zu 1.) - sowie des Staffelleiters der Köstritzer Liga Thüringen Sven Wenzel - Betroffener zu 2.)

2 gegen das Urteil des Sportgerichts des TFV vom 1. Oktober 2015 zum Az /16 wegen des Punktspiels Nr. 033 der Köstritzer Liga Thüringen vom 12. September 2015 zwischen dem Berufungsführer und dem Betroffenen zu 1.) ergeht folgendes U R T E I L 1. Die Berufung wird zurückgewiesen 2. Die Rechtsmittelgebühr in Höhe von EUR 200,00 wird dem Berufungsführer erstattet. Die übrigen Verfahrenskosten i.h.v. 80,00 trägt der Berufungsführer. Gründe: Die Berufung hat keinen Erfolg. Der Berufungsführer kann mit seinem Begehren, das Punktspiel gegen den Betroffenen zu 1.) zu wiederholen, nicht durchdringen. I. Mit Entscheid vom 8. September 2015 wurde vom Betroffenen zu 2.) gegen den für den Betroffenen zu 1.) spielberechtigten Sportfreund Andy Knutas wegen einer am 5. September 2015 bei einem Freundschaftsspiel verwirkten roten Karte eine Sperre bis zum 11. September 2015 verhängt. Bis zum Ablauf dieser Sperre war für den Betroffenen zu 1.) unstreitig kein weiteres Spiel angesetzt, weshalb die Sperre für Spielbetrieb des Betroffenen zu 1.) letztlich folgenlos blieb. Am 12. September 2015, mithin nach Ablauf der Zeitsperre, fand zwischen dem Berufungsführer und dem Betroffenen zu 1.) das streitgegenständliche Punktspiel statt, welches für den Berufungsführer verloren ging.

3 Nach Ansicht des Berufungsführers stellt sich die Strafanordnung des Staffelleiters gegen den Spieler Knutas als rechtswidrig dar, da die rote Karte entgegen des FIFA-Reglements tatsächlich keine Spielsperre nach sich zog. Der Berufungsführer meint, der Spieler Knutas hätte zumindest bei seinem Spiel gegen den Betroffenen zu 1.) gesperrt sein müssen. Dieser Verstoß müsse eine Wertung hilfsweise eine Wiederholung des Spiels nach sich ziehen. Das mit dieser Begründung vom Berufungsführer eingeleitete sportgerichtliche Verfahren wurde vom Sportgericht des TFV mit der angegriffenen Entscheidung abschlägig beschieden. Hiergegen wendet sich die Berufung. Seinen noch vor dem Sportgericht verfolgten Antrag, gegen den Spieler Knutas ein angemessenes Strafmaß festzulegen, hat der Berufungsführer in der Berufungsinstanz nicht weiter verfolgt, sondern sich auf den Antrag auf Wiederholung des Spiels gegen den Betroffenen zu 1.) beschränkt. Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachvortrages wird auf die Verfahrensakte sowie das Verhandlungsprotokoll vom 20. Oktober 2015 Bezug genommen. II. Die Entscheidung des Sportgerichts ist im Ergebnis zutreffend. Es kann dem Berufungsführer zwar nicht abgesprochen werden, dass einiges dafür spricht, dass die vom Betroffenen zu 2.) verhängte, letztlich folgenlose Spielsperre ermessensfehlerhaft war.

4 Dieser Umstand allein genügt jedoch nicht, um eine Wiederholung des Spieles zu rechtfertigen. Dies aus mehreren Gründen: 1. Es spricht bereits einiges dafür, dass auch eine Strafanordnung, die eine Sperre des Spielers Knutas lediglich für folgende Freundschaftsspiele bedeutet hätte, ermessensfehlerfrei gewesen wäre. In diesem Fall wäre der Spieler im streitgegenständlichen Punktspiel ebenfalls ohne Weiteres spielberechtigt gewesen. 2. Darüber hinaus war die Sperrzeit im Zeitpunkt des Punktspiels am 12. September 2015 bereits abgelaufen und damit erledigt. Der Einsatz des Spielers Knutas war daher berechtigt. Mangels Wiederspruchs gegen seinen Einsatz konnte sowohl der Spieler als auch der Betroffene zu 1.) auf die Spielberechtigung vertrauen. 3. Aber selbst wenn man die Strafanordnung des Betroffenen zu 2.) im Sinne des Berufungsführers anpassen würde, wäre ihm damit nicht geholfen. Denn auch in diesem Fall kann eine Spielsperre erst nach entsprechender sportrichterlicher Entscheidung in Kraft gesetzt werden. Eine rückwirkende Spielsperre sieht für derartige Fälle weder die Spielordnung, noch die Rechts- und Verfahrensordnung des TFV vor. Es kommt deswegen auch nicht mehr darauf an, ob der Berufungsführer trotz seiner lediglich mittelbaren Betroffenheit durch die Strafanordnung überhaupt befugt ist, diese anzufechten. Denn selbst wenn dies der Fall wäre, könnte wegen der soeben dargestellten, erst zukünftig wirkenden Konsequenzen eine Spielwiederholung nicht angeordnet werden.

5 Aus demselben Grund ist auch die vom Berufungsführer aufgeworfene Frage zur originären Zuständigkeit des Verbandsgerichts für die Kontrolle der Strafanordnungen des Staffelleiters gem. 46 Abs. 2 a) der Satzung für den hiesigen Streitgegenstand nicht entscheidend. Das Rechtsmittel musste damit erfolglos bleiben. III. Grundsätzlich trägt der unterlegene Rechtsmittelführer die gesamten Kosten des Verfahrens. In Anbetracht der Tatsache, dass die streitauslösende Strafanordnung hier aber Fragen offen lässt, hat das Verbandsgericht jedoch entschieden, dem Berufungsführer die Berufungsgebühr von EUR 200,00 zu erstatten, 33 Abs. 4 S. 2 RuVO des TFV. Die Verfahrenskosten betragen 80,00. Diese sind vom FSV 1996 Preußen Bad Langensalza e.v. dem Konto des TFV (sh. Angaben im Briefkopf) bis zum 13. November 2015 zuzuführen IV. Die Entscheidung ist sportrechtlich nicht anfechtbar. Krauße Patschke Meister Vorsitzender Beisitzer Beisitzer Das Original der Entscheidung trägt die Unterschrift des Vorsitzenden.