Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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- Cathrin Emilia Hofer
- vor 7 Jahren
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1 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Manfred Döpfner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Klinikum der Universität zu Köln Merkmale multimodaler Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (M-KJPT) nentwicklungsorientiert 4berücksichtigt Entwicklungsstand des Patienten nkontextorientiert und multimodal 4berücksichtigt den Kontext, in dem die Probleme auftreten 4arbeitet auf mehreren Interventionsebenen 1
2 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Problembereiche Interventionsebenen Patient Patient Familie Familie Kindergarten / Schule Kindergarten / Schule Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie kindergarten-/ schulzentriert Eltern-Kind-Training Eltern-Jugendlichen Kommunikationstraining Funktionelle Familientherapie Problemlösetraining Selbstkontrolltraining Soziales Kompetenztraining Interventionen im Kindergarten / in der Schule Gleichaltrigengruppe Gleichaltrigengruppe familienzentriert patientenzentriert gleichaltrigenzentriert Interventionen in der Gleichaltrigengruppe 2
3 Gewichtung der einzelnen Interventionsebenen Störung ADHS Störung des Sozialverhaltens Trennungsängste Soziale Ängste / Phobien Zwänge Selbstinstruktion Soziales Kompetenz- / Problemlösetraining Exposition Kompetenztraining / Exposition Exposition + Reaktionsverhinderung patientenzentriert elternzentriert Elterntraining Elterntraining Anleitung / Stützung der Eltern Anleitung / Stützung der Eltern Anleitung / Stützung der Eltern Depression Kognitive VT? umstritten teilw. belegt gut belegt Klinisch notwendig Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie % % guter / mittlerer Erfolg bei Symptomatik 1) gem. sep. Gesamtstichprobe gem. sep. geringe EE gem. sep. hohe EE 1) Kriterien nach Russel & Morgan (1975) Eisler et al. (2000). Family therapy for adolescent Anorexia Nervosa: The results of a controlled comparison of two family interventions. J. Child Psychol. Psychiat. 41,
4 Grawe (1995): Wirkprinzipien einer Allgemeinen Psychotherapie nressourcenaktivierung nproblemaktualisierung naktive Hilfe zur Problembewältigung nklärungsperspektive Grawe, K. (1995) Grundriß einer allgemeinen Psychotherapie, Psychotherapeut, Allgemeine Wirkprinzipien einer Multimodalen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie nressourcenaktivierung nproblemaktualisierung nkognitiv affektive Klärung naktive Hilfe zur Problembewältigung beim Patienten und bei den Bezugspersonen 4
5 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Wirkprinzipien 1. Ressourcenaktivierung n Der Therapeut knüpft an den positiven Möglichkeiten, Fähigkeiten, Eigenschaften, Motivationen und den Bedürfnissen des Patienten und der Bezugspersonen an. n Der Therapeut knüpft an den Erwartungen (Störungskonzepten und Therapieerwartungen) des Patienten und der Bezugspersonen an. n Patient und Bezugspersonen erleben sich in der Therapie als wertvolle und fähige Beziehungspartner Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Wirkprinzipien 1. Ressourcenaktivierung n Der Therapeut stärkt die Motivation des Patienten und der Bezugspersonen zur Therapie und zur aktiven Problembewältigung. n Der Therapeut passt sein Verhalten an das Entwicklungsniveau und an die Erwartungen des Patienten und der Bezugspersonen an (komplementäre Beziehungsgestaltung), z.b.: 4Orientierung geben vs. Hinterfragen 4Stützend vs. Konfrontativ 5
6 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Wirkprinzipien 2. Problemaktualisierung n Was verändert werden soll, wird in der Therapie thematisiert und in der Therapie oder zwischen den Therapiesitzungen real erfahren( Anstiftungstherapie ) n Therapie wird möglichst so gestaltet, dass Probleme (in graduierter Form) auch in der Therapiesitzung auftreten 4 in der therapeutischen Beziehung (Übertragung) 4 spielerische / kreative Methoden (inkl. Rollenspiel) 4 in-vivo Methoden 4 in-sensu Techniken n Die Therapie setzt in dem Lebensbereich an, in dem die Probleme auftreten 4 möglichst unter Integration von Bezugspersonen 4 wenn nötig, Therapie vor Ort J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen (3 Aufl.). Berlin: Springer Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Wirkprinzipien 3. Kognitiv-affektive Klärung n Psychoedukation aller Beteiligten unter Berücksichtigung der individuellen Störungskonzepte und Therapie-erwartungen. n Herausarbeiten von intrapsychischen oder interpersonellen Konflikten, allgemeinen Grundannahmen, spezifischen Erwartungen und Befürchtungen bei Patient / Bezugspersonen 4 Verbal 4 Spielerisch / gestalterisch n Lösung von Konflikten, Veränderung von Grundannahmen, Erwartungen oder Befürchtungen 4 Spielerisch, imaginativ 4 Verbal durch Ansprechen, Hinterfragen (sokratisch), im Alltag überprüfen, Interpretieren, Problemlösestrategie J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen (3 Aufl.). Berlin: Springer 6
7 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: Wirkprinzipien 4. Aktive Hilfe zur Problembewältigung n Vor dem Hintergrund der kognitiv-affektiven Klärung. n Einbeziehung aller für die Problembewältigung relevanten Personen. n Rahmenbedingungen, in denen Problembewältigung möglich ist, setzen Eltern, Schule, rechtliche Instanzen unter Beteiligung des Therapeuten. n Maximal mögliche Einbeziehung des Patienten in die aktive Problembewältigung. n Gemeinsame Entwicklung von Problemlösestrategien. n Zentral ist die konkrete Vermittlung von Bewältigungserfahrungen bislang nicht bewältigter Probleme bei Patienten und Bezugspersonen in der realen Welt. J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen (3 Aufl.). Berlin: Springer Interventionsmethoden zur Problembewältigung Problemsituation Graduierung / Strukturierung Inkongruente Motive / Bedürfnisse Klärung von Motiven / intrapsychischen Konflikten Dysfunktionale Kognitionen / Problemlösung Kognitive Interventionen / Problemlösetechniken Dysfunktionale Emotionen + physiologische Reaktionen Beeinflussung emotionaler / physiologischer Reaktionen Auffälliges Verhalten Steigerung von Verhaltenskompetenzen Konsequenzen Operante Verfahren 7
8 Interventionsmethoden zur Problembewältigung Beispiel: Soziale Ängste / Trennungsängste Ängstigende Situationen Graduierung Autonomie- Abhängigkeitskonflikte Klärung von Konflikten Angstauslösende Gedanken Kognitive Interventionen / Problemlösetechniken Angst + physiologische Reaktionen Habituation / Entspannung Vermeidung / Flucht / ineffektives Verhalten Steigerung von sozialen Kompetenzen Angstminderung Verstärkung von Bewältigung J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen (3 Aufl.). Berlin: Springer Merkmale multimodaler Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (M-KJPT) nentwicklungsorientiert nkontextorientiert und multimodal nevidenzbasiert (nicht schulen- / eminenzbasiert) nproblemspezifisch (nicht störungsspezifisch) 4orientiert sich an Problemgruppen mit ähnlichen aufrechterhaltenden Funktionen, die ähnlichen Interventionen zugänglich sind, z.b.: 4ADHS oppositionelles Verhalten 4Ängste: Kompetenzdefizite vs. Angsthemmung 4Aggression: Kompetenzdefizite vs. Ärgerkontrolle 8
9 Merkmale multimodaler Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (M-KJPT) nentwicklungsorientiert nkontextorientiert und multimodal nevidenzbasiert (nicht schulen- / eminenzbasiert) nproblemspezifisch (nicht störungsspezifisch) nindividualisiert, ergebnisorientiert, überprüfbar 4Zielerreichung 4Maßgeschneidert Merkmale multimodaler Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (M-KJPT) nentwicklungsorientiert nkontextorientiert und multimodal nevidenzbasiert (nicht schulen- / eminenzbasiert) nproblemspezifisch (nicht störungsspezifisch) nindividualisiert, ergebnisorientiert, überprüfbar nvariabel in Behandlungsintensität und Behandlungssetting 4Prinzip der minimalen Intervention 4Prävention Selbsthilfe - ambulante - teilstationäre stationäre Therapie 9
10 Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in der C Schule in der Familie Dö Kognitiv-affektive Klärung Hilfe zur erfolgreichen Problembewältigung Ressourcenaktivierung Problemfokussierung bei Gleichaltrigen J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen (3 Aufl.). Berlin:Springer 10
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