KlientInnen der Interventionsstelle Gesamtzahl N =908

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1 Statistik zum Jahr 2006 Im Jahr 2006 wurden von der Interventionsstelle Niederösterreich in St. Pölten, Wiener Neustadt und ins 908 KlientInnen betreut. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung um 20 % (absolut 136 Personen). 602 Klientinnen kamen erstmals zur Interventionsstelle (in 75); bereits im Vorjahr beraten wurden 121 Klientinnen (in 14). KlientInnen der Interventionsstelle Gesamtzahl N =908 11,8% 11,7% 10,2% 2,4% 63,9% Klientinnen aus Vorjahr persönl. Kontaktaufnahme vermittelt über andere Institutionen vermittelt durch Exekutive nach WWBV Die Zuweisung der KlientInnen erfolgte.. Gesamt NÖ durch Exekutive nach Wegweisung/Betretungsverbot 580 vermittelt durch Exekutive 22 vermittelt über andere Institutionen 93 persönl. Kontaktaufnahme 106 Klientinnen aus Vorjahr 107 GESAMT 908

2 Die KlientInnen der Interventionsstelle Niederösterreich werden an folgenden Standorten betreut: St. Pölten (Mostviertel, Zentralraum) ist zuständig für: St. Pölten Stadt, St. Pölten Land, Lilienfeld, Tulln, Korneuburg, Hollabrunn, Mistelbach, Gänserndorf, Wien-Umgebung West, Melk, Scheibbs, Amstetten Wiener Neustadt (Industrieviertel) Wien Umgebung Ost, Bruck an der Leitha, Baden, Wiener Neustadt Stadt, Wiener Neustadt Land, Neunkirchen (Waldviertel) Krems Stadt, Krems Land,, Horn, Gmünd, Waidhofen/Thaya Die Exekutive Wegweisung und Betretungsverbot Von der Exekutive Niederösterreichs wurden der Interventionsstelle im Jahr Betretungsverbote gemeldet. Das sind um 26 (-4,29 %) weniger als im Vorjahr. Es wurden 565 Männer (97,35 %) und 15 Frauen (2,65 %) weggewiesen. Die Relation GefährderIn/gefährdete Person: Gefährder männlich GESAMT NÖ gefährdete Person weiblich 545 gefährdete Person männlich Gefährder weiblich gefährdete Person weiblich 2 gefährdete Person männlich Gesamt NÖ 580 Die Kontaktaufnahme mit der gefährdeten Person ist bei 490Wegweisungen gelungen (83%); bei 90 Wegweisungen (17%) konnte kein Kontakt hergestellt werden. 22 Meldungen (Streitschlichtungen bzw. sonstige Meldungen) wurden von der Polizei darüber hinaus übermittelt es kam in jedem Fall zu einem Kontakt.

3 Wegweisungen/Betretungsverbote nach Regionen/Bezirken WALDVIERTEL GMÜND HORN KREMS/LAND 3 17 KREMS/STADT WAIDHOFEN/THAYA ZWETTL WEINVIERTEL GÄNSERNDORF HOLLABRUNN KORNEUBURG MISTELBACH ZENTRALRAUM NÖ LILIENFELD ST. PÖLTEN LAND ST. PÖLTEN STADT TULLN WIEN-UMGEBUNG SCHWECHAT MOSTVIERTEL AMSTETTEN MELK SCHEIBBS WAIDHOFEN/YBBS INDUSTRIEVIERTEL BADEN BRUCK/LEITHA MÖDLING NEUNKIRCHEN WIENER NEUSTADT LAND WIENER NEUSTADT STADT NÖ GESAMT Die 580 übermittelten Wegweisungen/Betretungsverbote in Niederösterreich verteilen sich unterschiedlich auf die einzelnen Bezirke.

4 Die von der Interventionsstelle betreuten Personen Die Angaben beziehen sich, wenn nicht anders angeführt, auf alle von der Interventionsstelle Niederösterreich betreuten KlientInnen. Die sozialen Daten differieren nicht signifikant zwischen St. Pölten mit Wiener Neustadt und, sodass eine unterschiedliche Darstellung der Regionen unterbleibt (n= 908). In der weiteren Darstellung wird darüber hinaus nicht zwischen weiblichen und männlichen betreuten Personen unterschieden. Geschlecht der betreuten Personen GESAMT weiblich ,2% männlich 44 4,8% ,0% Alter der KlientInnen Gesamtzahl N = 908 Anteile in % 32% 23% 18% 10% 2% 2% 3% 5% 5% Alter der betreuten NÖ Personen über 60 unbekannt über 60 Jahre 87 unbekannt

5 Wo leben die betreuten Personen? Wohnbezirk der KlientInnen Anteil Anzahl Amstetten 4,4% 40 Baden 11,0% 100 Bruck an der Leitha 2,3% 21 Gänserndorf 4,4% 40 Gmünd 2,3% 21 Hollabrunn 2,4% 22 Horn 2,1% 19 Korneuburg 3,4% 31 Krems 4,1% 37 Lilienfeld 1,0% 9 Melk 2,5% 23 Mistelbach 3,3% 30 Mödling 4,3% 39 Neunkirchen 9,4% 85 Scheibbs 2,1% 19 St. Pölten 15,3% 139 Tulln 3,4% 31 Waidhofen/Thaya 1,1% 10 Waidhofen/Ybbs 1,3% 12 Wien-Umgebung 8,6% 78 6,3% 57 2,3% 21 unbekannt 2,6% 24 Gesamt 100,0% 908 In 48 % der Haushalte unserer KlientInnen lebten minderjährige Kinder. Auch wenn die Kinder selbst nicht unmittelbar misshandelt werden, gilt doch: "Eingeschlossen in die gewalttätige Beziehung, hilflos den Gewalthandlungen und Drohungen des Vaters ausgeliefert und verlassen von der schützenden Mutter wird das Miterleben der Gewalt häufig zu einer traumatischen Erfahrung" (Philomena Strasser, Kinder legen Zeugnis ab, Innsbruck 2001). 237 betreute Personen gaben an, dass es zu Gewalttaten gegen sie im Beisein der Kinder gekommen war. In 55 Fällen wurden unmittelbare Gewalttaten gegen Kinder und in 44 Fällen gegen andere Angehörige angegeben.

6 Haushalte der KlientInnen nach Anzahl der Kinder Gesamtzahl N = 908 Haushalte mit zwei Kindern 19% Haushalte mit mehr als zwei Kindern 9% Haushalte ohne Kind 53% Haushalte mit einem Kind 19% Nationalität der KlientInnen Anteil Anzahl Österreich 81,7% 742 Türkei 2,5% 23 Bosnien 1,7% 15 Rumänien 0,7% 6 Slowakei 0,3% 3 Deutschland 1,3% 12 Armenien 0,2% 2 Yugoslawien 0,0% 0 Albanien 0,3% 3 Kroatien 0,3% 3 Ukraine 0,2% 2 Kosovo 0,1% 1 Litauen 0,1% 1 Thailand 0,1% 1 Tschechien 0,3% 3 sonstige Nationalitäten 5,6% 51 unbekannt 4,4% 40 Gesamt 100,0% 908

7 Die gefährdenden Personen Dargestellt sind die gefährdenden Personen, deren Opfer in St. Pölten und Wiener Neustadt sowie betreut worden sind Geschlecht der gefährdenden Person GESAMT männlich ,6% weiblich 31 3,4% ,0% Alter der Gefährder Gesamtzahl N = 908 Anteile in % 28,4% 27,2% 14,0% 10,8% 10,1% 5,1% 1,9% 2,5% über 60 unbekannt Alter der gefährdenden Personen NÖ über 60 Jahre 98 unbekannt

8 Nationalität der GefährderInnen Anteil Anzahl Österreich 83,3% 719 Türkei 4,4% 38 Bosnien 2,5% 22 Rumänien 0,9% 8 Yugoslawien 0,9% 8 Deutschland 0,9% 8 Nigeria 0,5% 4 Kroatien 0,5% 4 Litauen 0,1% 1 Polen 0,8% 7 18 sonstige Nationalitäten 1,7% 15 unbekannt 3,4% 29 Gesamt 100,0% 863 Die Beziehungsverhältnisse gefährdende Person/gefährdete Person (Täter/Opfer) Beziehungsverhältnis zwischen gefährdender und gefährdeter Person Anzahl Anteil Anteil Ehemann gefährdet/mißhandelt Ehefrau % Ex-Ehemann gefährdet/mißhandelt Ex-Ehefrau 61 7% Lebensgefährte gefährdet/mißhandelt Lebensgefährtin % Lebensgefährte gefährdet/mißhandelt Kind der Lebensgefährtin 4 0% Ex-Lebensgefährte gefährdet/mißhandelt Ex-Lebensgefährtin 64 7% Vater/Stiefvater gefährdet/mißhandelt Tochter/Stieftochter 21 2% Vater/Stiefvater gefährdet/mißhandelt Sohn/Stiefsohn 18 2% Sohn gefährdet/mißhandelt Vater 1 0% Sohn gefährdet/mißhandelt Lebensgefährten der Mutter 1 0% Sohn gefährdet/mißhandelt Mutter 27 3% Bruder gefährdet/mißhandelt Schwester 5 1% Bruder gefährdet/mißhandelt Bruder 4 0% Onkel mißhandelt Nichte 1 0% Freund/Bekannter gefährdet/mißhandelt Freundin/Bekannte 29 3% Ex-Freund gefährdet/mißhandelt Ex-Freundin 13 2% Untermieter gefährdet/mißhandelt Mitbewohnerin 2 0% Gefährder männlich % 95% Ehefrau gefährdet/mißhandelt Ehemann 11 41% Ex-Ehefrau gefährdet/mißhandelt Ex-Ehemann 2 7% Lebensgefährtin gefährdet/mißhandelt Lebensgefährten 3 11% Ex-Lebensgefährtin gefährdet/mißhandelt Ex-Lebensgefährten 4 15% Mutter/Stiefmutter gefährdet/mißhandelt Tochter/Stieftochter 1 4% Schwiegermutter/Schwiegervater gefährden/mißhandeln Schwiegertocht 1 4% Tochter gefährdet/mißhandelt Mutter 2 7% Tante mißhandelt Nichte 1 4% Gefährder weiblich % 3% Sonstiges Beziehungsverhältnis 21 2% Gefährder %

9 Weitere Details zu den Gefährdern 34 Gefährder waren im Besitz einer Schusswaffe (einige trotz Waffenverbot); 24 KlientInnen waren mit einer Waffe (auch Messer) bedroht worden. Im Zusammenhang mit WW/BV wurden 38 Täter verhaftet. 236 KlientInnen (mehr als ein Drittel) gaben an, dass ihr Partner (bzw. der Sohn, der Mutter bzw. Vater gefährdet) ein massives Alkoholproblem habe. Die Gerichte Einstweilige Verfügungen St. Pölten + Wr. eingebrachte EV nach EO 382b Neustadt GESAMT nach BV mit Unterstützung der IST durch Klientin bzw. deren Rechtsanwalt durch Jugendwohlfahrt ohne BV mit Unterstützung der IST nach BV ohne Unterstützung der IST mit Unterstützung der IST ins eingebrachte EV Einstweilige Verfügungen wurden nicht beantragt im wesentlichen aus persönlichen Gründen (Angst vor verstärkter Gewalt, existenzielle Abhängigkeit, Abhängigkeit wegen Aufenthalt/Staatsbürgerschaft, der Gefährder soll noch eine Chance bekommen bzw. man hat sowieso keine häusliche Gemeinschaft mehr)

10 Strafverfahren und Prozessbegleitung Die Anzahl der Anzeigen gegen Gefährder beruht auf Angaben der Polizei nach Wegweisung/Betretungsverbot und auf den Angaben der Opfer, dh. es werden jene Anzeigen angeführt, die der Interventionsstelle bekannt geworden sind. Es kam zu Strafanzeigen wegen GESAMT Wr. Neustadt Sachbeschädigung Gefährliche Drohung Gefährliche Drohung und KV Körperverletzung Nötigung Sexualdelikte Widerstand gegen die Staatsgewalt ins Durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem BMJ konnten im Berichtsjahr 2006 für 90 KlientInnen auch juristische Prozessbegleitung zurverfügung gestellt werden Psychosoziale Prozessbegleitung erfolgte durch die Mitarbeiterinnen der Interventionsstelle in ins 199 Strafverfahren Die Ergebnisse der prozessbegleiteten Strafverfahren Einstellung Freispruch Verurteilung/Geldstrafe Verurteilung/Haftstrafe bedingt Verurteilung/Haftstrafe unbedingt Verfahren am noch offen unbekannt Verfahrenserledigung durch diversionelle Massnahmen Aussergerichtlicher Tatausgleich (ATA) Geldbusse Probezeit 1 1

11 Tätigkeiten der Interventionsstelle Niederösterreich Persönliche Beratungsgespräche in den Räumen der Interventionsstelle mit KlientInnen mit anderen Personen/Institutionen Persönliche Beratungsgespräche außerhalb der Interventionsstelle mit KlientInnen mit anderen Personen/Institutionen Telefonische Beratungsgespräche Begleitung von Klientinnen mit KlientInnen mit anderen Personen/Institutionen zu Gericht in Zivilsachen zu Gericht in Strafsachen zu anderen Institutionen Prozessbegleitungen (psychosoz.und jur.) 199 Die Begleitung zu Zivil- und Strafgerichten erfolgte als Vertrauensperson. Andere Institutionen sind z.b. Jugendwohlfahrt, Schuldnerberatung, Ausländerberatung, Landesregierung, Polizei, etc. Prozessbegleitungen sind hier nur jene angeführt, in denen ein Rechtsanwalt/ eine Rechtsanwältin die Privatbeteiligung und eine Mitarbeiterin die psychosoziale Prozessbegleitung übernommen hat Anträge und Schriftstücke Anträge auf Einstweilige Verfügung sonstige Anträge zu Zivilgericht Stellungnahmen an Institutionen, insbesondere Gerichte, ATA, Jugendwohlfahrt, Behörden (klientinnen- und täterbezogen) Sonstige Schriftstücke (Anträge, Briefe, Interventionen)