Vermarktung regionaler Produkte Strategie zum Erhalt der Kulturlandschaft und Daseinsvorsorge
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- Achim Reuter
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1 Vermarktung regionaler Produkte Strategie zum Erhalt der Kulturlandschaft und Daseinsvorsorge unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen Verband Deutscher Naturparke (VDN) Jörg Liesen - VDN Foto: Auremar Fotolia.com Jörg Liesen
2 Vermarktung regionaler Produkte Strategie zum Erhalt der Kulturlandschaft und Daseinsvorsorge Inhalt Regionalmarken als Beitrag zum Kulturlandschaftserhalt Regionalvermarktungsprojekte im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Regionale Wertschöpfung u.a.in Naturparken durch Tourismus Kulturlandschaftserhalt durch Tourismusabgabe am Beispiel der Gemeinde Münstertal Jörg Liesen - VDN
3 Vermarktung regionaler Produkte Beispiele aus Europa Jörg Liesen - VDN
4 Vermarktung regionaler Produkte Beispiele aus Europa Kulturlandschaftssicherung über Vermarktungsansätze Erfolgreiche Beispiele ja! Natürlich. (BILLA / A) Genuss-Region Österreich Unser Land (Raum München / D) Regionalmarke Eifel (Naturparke) (D) Culinarium-Regionalmarken (CH) Jörg Liesen - VDN
5 Vermarktung regionaler Produkte Beispiele aus deutschen Schutzgebieten Kulturlandschaftssicherung über Vermarktungsansätze in deutschen Schutzgebieten Erfolgreiche Beispiele Dachmarke Rhön Biosphärenreservat & NRP Rhön Regionalmarke Eifel Naturparke in der Eifel Bestes aus der Dübener Heide NRP Dübener Heide Altmühltaler Lamm NRP Altmühltal Bergisch Pur NRP Bergisches Land Grünland Spessart NRP Spessart Dachmarke Spreewald BSR Spreewald Echt Schwarzwald NRP Schwarzwald Mitte/Nord & NRP Südschwarzwald Jörg Liesen - VDN
6 Vermarktung regionaler Produkte Regionalmarken benötigen Identitätsstiftenden Flächenbezug Naturnähe Authentische Produkte Transparente Prozesse Kreatives Handwerk Touristisches Profil Startkapital für bis zu 5-8 Jahre
7 Vermarktung regionaler Produkte Erhalt von Kulturlandschaften Inwertsetzung von Produkten (Regionalvermarktung) Nachhaltiger Tourismus (attraktive Landschaften) Moderation der Landschaftsentwicklung Landschaftspflege Jörg Liesen - VDN
8 Regionalvermarktungsprojekte Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Naturpark- Naturpark- Naturpark- Regional- Regional- Märkte Brunch Wirte Marke Messe Copyright/Fotos: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord; Marke echt Schwarzwald
9 Copyright: NRP Schwarzwald Mitte/Nord Foto: B. Siegel Copyright: NRP Schwarzwald Mitte/Nord, NABU Ziele der Regionalvermarktungsprojekte Foto: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Natur- und Landschaftspflege Bewusstseinsbildung Foto: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Regionale Wertschöpfung durch vernetzte Angebote Copyright: Marke echt Schwarzwald; MarktScheune Jörg Liesen - VDN
10 Ökonomische Effekte Ökonomische Effekte von Naturparken Studie Ökonomische Effekte von Großschutzgebieten im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz von 2005 : touristische Nutzung von Naturparken fördert die regionale Wirtschaft erheblich, Naturparke sind ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor. z.b. im Naturpark Altmühltal über 20 Mio. Bruttoumsatz durch Touristen (Naturpark Fläming über 6 Mio. ), die einem Beschäftigungsäquivalent von 483 Personen entsprechen (Naturpark Fläming 211 Personen).
11 Ökonomische Effekte der Naturparke für einen nachhaltigen Tourismus Bsp. Österreich Bundesland Aufenthaltstourismus Tagestourismus Wertschöpfung ges. Naturparke Burgenland Naturparke Kärnten Naturparke Niederösterr Naturparke Oberösterr Naturparke Salzburg Naturparke Steiermark Naturparke Tirol Naturparke Österreichs EUR Quelle: VNÖ, Ketterer/Siegrist 2009
12 11 Jörg Liesen - VDN
13 Einerseits: Ökonomische Effekte indirekten Erträge aus Gastronomie, Hotellerie etc. werden den Gebieten, z.b. GSG oder besonderen (Tourismus) Regionen wie den Alpen, gut geschrieben bemessene Wert der Landschaft wird nicht direkt der Tourismuswirtschaft in Rechnung gestellt Andererseits: bewährte Beispiele eines Agro-Tourismus mit dem Ziel der Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten hoher Zusammenhang zwischen Tourismusintensität und Steuereinnahmen in der betreffenden Raumschaft direkte Einnahmen aus der Gewerbesteuer der Beherbergungsbetriebe, sondern vor allem die Geldflüsse aus den vielfältigen Wertschöpfungsketten (z.b. über Handwerksbetriebe, die Dienstleistungen in Beherbergungsbetrieben ausüben) profitierende Regionen/Kommunen sollten sich dem Landschaftskapital des Tourismus verantwortlich fühlen!
14 Ökonomische Effekte ABER Die kleinteilige Landwirtschaft mit traditionellen Bewirtschaftungsmethoden (Beweidung, Mahd) ist ökonomisch bedingt auf dem Rückzug Die Verluste an Dauergrünland insgesamt und artenreichem Dauergrünland im Besonderen sind eklatant Arbeitsplätze & Dienstleistungen in ländliche Regionen sind gefährdet Von touristischer Seite wird die damit einhergehende Bedrohung der Attraktivität zwar erkannt, jedoch werden die Möglichkeiten einer direkten Beeinflussung noch längst nicht ausgereizt die direkte Finanzierung von Landschaftspflegemaßnahmen als Unterstützung oder Substitut traditioneller Bewirtschaftungsformen ist jedoch nicht verbreitet
15 Foto: T. Coch Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Direkte Finanzierung von Landschaftspflegemaßnahmen am Beispiel der Gemeinde Münstertal partielle Nutzung der Kurtaxe für die Förderung landwirtschaftlicher Maßnahmen der Offenhaltung Drei Komponenten: eine gerichtsfeste Begründung, wieso die Kurtaxe als zweckgebundene Abgabe in Tourismusorten für Maßnahmen der Landschaftspflege herangezogen werden darf ein praktikables Handling mit Einbezug der ortsansässigen Landwirte und zweckmäßigen Pflegemaßnahmen eine konsequente Vermittlung des Projektes für diejenigen, die es finanzieren die Urlaubsgäste.
16 Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Jörg Liesen - VDN
17 Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Jörg Liesen - VDN
18 Foto: T. Coch Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Münstertal erhebt derzeit 1,70 Kurtaxe pro ÜN 2013 resultierte von den Gesamtübernachtungen in Münstertal ein Kurtaxevolumen von rund Hiervon wurden insgesamt für landwirtschaftliche Maßnahmen zur Förderung der Offenhaltung eingesetzt
19 Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Landwirtschaftliche Maßnahmen zur Förderung der Offenhaltung - Verteilung auf vier Bereiche: ,- wurden für eine Ziegenprämie eingesetzt, nach der jeder Ziegenhalter mit mehr als 5 Tieren, die tatsächlich draußen weiden, 25,- pro Ziege und Jahr erhielt ,- wurden für Maßnahmen der motormanuellen Erstpflege künftiger Weideflächen ausgegeben. Der hier zugrundeliegende kommunale Fördersatz beträgt 18 pro Stunde ,- dienten Maßnahmen der Melioration von Weiden im Wesentlichen eine Kompensationskalkung, die den Futterwert der Fläche anhebt und der fortgeschrittenen Bodenversauerung bei zurückliegender Fichtensukzession entgegenwirkt Mit ,- wurden von Landwirten durchgeführte Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes nach der Landschaftspflegerichtlinie kommunal kofinanziert
20 Foto: T. Coch Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal zwischen 3 und 15 Hektar der Kulturlandschaft durch motormanuelle Erstpflege für die Beweidung vorbereitet Pflegearbeiten von ca. 10 Landwirten bestritten Etwa 75 Ziegenhalter; Weiße und Bunte Deutsche Edelziege gehören zu den gefährdeten einheimischen Nutztierrassen ca Ziegen beweiden ca ha Steilhänge und sonstige Weideflächen vor allem die Natur- und Landschaftsschutzgebiete der Kuppenlagen Charakter als ehemalige Allmendweiden soll erhalten bleiben
21 Fotos: T. Coch Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal folgende Biotoptypen (z.t. besonders geschützt nach FFH und/oder Biotopschutzgesetz Baden-Württemberg) profitieren: Ca. 20 ha Borstgrasrasen Ca. 40 ha Flügelginsterweiden und säume Ca. 30 ha Zwergstrauch- und Wacholderheiden Ca. 8 ha Goldhafer-Wiesen Ca. 60 ha mäßig fette Rotklee-Weiden Ca lfm reich strukturierte Waldränder
22 Abb.: Tourismusregion Münstertal-Staufen Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Kommunikation des Modells und Resonanz Bei den Touristen Generell wird es begrüßt, überhaupt zu erfahren, wofür die Kurtaxe verwendet wird Ziegen sind sympathische Tiere, für die man gerne bereit ist, Geld zu spenden. Der Begriff gelebte Verantwortung wird begrüßt, weil es einem Grundbedürfnis eines Gastes entspricht, der Region etwas für die erfahrene Erholung zurückzugeben.
23 Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Kommunikation des Modells und Resonanz Bei den Landwirten Landwirte sehen die Unterstützung durchweg positiv, da sie so trotz der EU-Marktverhältnisse imstande sind, traditionelle Bewirtschaftungsmethoden weiterzuführen und so die Kulturlandschaft, sprich ihre Heimat, zu erhalten. Bei den Touristikern Meinungsbild polarisiert: einige sehen das Modell sehr positiv, wohingegen andere kritische Einwände haben und bemängeln, dass die Kurtaxe für diesen Zweck verwendet wird, anstatt sie wie üblich für die Erhaltung der touristischen Infrastruktur einzusetzen.
24 Kulturlandschaftserhalt durch Kurtaxe Beispiel Münstertal Fazit: Regionalmarken können durch die Stärkung von Wertschöpfungsketten dazu beitragen, Kulturlandschaftserhalt zu erhalten u.a. Naturparke bieten sich als Kulisse & Akteur für Regionalmarken an Einnahmen aus dem Tourismus stärken indirekt die Region Direkte Unterstützung zum Erhalt von Kulturlandschaften kaum ausgeprägt direkte Unterstützung des Landschaftserhalts durch die Kurtaxe ist möglich Eine offene Kommunikation der Verwendung der Kurtaxe zum Landschaftserhalt gegenüber den Touristen ist wichtig für die Akzeptanz Touristik, Naturschutz, Flächeneigentümer und Großschutzgebiete sollten verstärkt zusammenarbeiten, um Kulturlandschaften und deren Biodiversität zu erhalten Chancen der verstärkten Zusammenarbeit bieten neue Inhalte der ELER-Förderung (Art. 35 Zusammenarbeit)
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mehr Infos finden Sie unter Foto: M. Wolta Jörg Liesen - VDN
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