Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz: Näher zusammen oder weiter auseinander? Grand Casino Luzern (1097.) 27.
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- Gitta Goldschmidt
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1 Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz: Näher zusammen oder weiter auseinander? Grand Casino Luzern (1097.) 27. August 2013
2 Standpunkte von Akteuren im Gesundheitswesen Regierungsrat, Präsident der GDK Dr. Carlo Conti
3 Demografische Entwicklung Lebenserwartung in der Schweiz Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz Dr. iur. Carlo Conti 3
4 Demografische Entwicklung Altersgruppe 0-19: 4.3 % Anstieg bis 2030 von 1 63 auf 1 7 Millionen Altersgruppe 20-64: 0.8% Anstieg bis 2030 von 4 87 auf 4 91 Millionen (Quelle: BFS, Ständige Wohnbevölkerung nach Kantonen mittleres Szenario) Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz Dr. iur. Carlo Conti 4
5 Demografische Entwicklung Altersgruppe 65+ : 57% Anstieg bis 2030 von 1,4 auf 2,2 Millionen Altersgruppe 80+ : 77% Anstieg bis 2030 von auf (Quelle: BFS, Ständige Wohnbevölkerung nach Kantonen mittleres Szenario)
6 Demografische Entwicklung 1. Patientenbild der Zukunft: immer ältere, multimorbide Patienten 2. Mehr Demenzerkrankungen
7 Konsequenzen 1. Zu viele Betten im akutsomatischen Bereich 2. Verschiebung vom stationären in den ambulanten Sektor (Grundsatz ambulant vor stationär) 3. Mehr Langzeitpflege 4. Förderung integrierter Versorgungsmodelle
8 Finanzielle Auswirkungen auf das System 1. Starkes Wachstum des prämienfinanzierten spitalambulanten Bereichs aufgrund Technischer Fortschritt Wunsch der Patienten 2. Finanzierung des ambulanten Bereichs zu 100% durch Prämiengelder
9 Stationäre Versorgung 1. Verantwortung für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit liegt bei den Kantonen = Planungshoheit der Kantone 2. Konsequenz: 26 kantonale Gesundheitsversorgungsplanungen Bildung von Gesundheitsversorgungsräumen
10 Steuerung in der stationären Versorgung Spitalliste: 1. Vergabe von Leistungsaufträgen gemäss der neuen Zürcher Leistungsgruppensystematik 2. Auflagen und Prioritätensetzung Qualität Zugang Wirtschaftlichkeit Versorgungsmonitoring liefert Daten für die Neuvergabe von Leistungsaufträgen Qualitätswettbewerb (aber ohne Übersteuerung) 3. Konzentration von spitzenmedizinischen Leistungen
11 BGE vom Juli 2012 Privatklinik gegen RR Kanton TI 1. Staatsrechtliche Beschwerde gegen die Änderungen des Einführungsgesetzes des Kantons Tessin zum revidierten KVG. 2. BGer bestätigt die Rolle der Kantone im Spitalplanungsverfahren. Empfehlungen der GDK zur Spitalplanung werden gestützt; Beträchtlicher Ermessensspielraum der Kantone anerkannt
12 Ambulante Versorgung 1. Starkes Wachstum des prämienfinanzierten spitalambulanten Bereichs aufgrund technischer Fortschritt Wunsch der Patienten 2. Verschiebung vom stationären in den ambulanten Bereich 3. Finanzierung des ambulanten Bereichs zu 100% durch Prämiengelder Starke finanzielle Belastung von mittelständischen Familien
13 Steuerung in der ambulanten Versorgung 1. Keine Steuerungsmöglichkeit der Kantone 2. Steuert der Markt?
14 Mögliche Massnahmen Ressourcensteuerung nach dem Modell GDK / FMH: 1. Kantone haben bei bestehender oder drohender Überoder Unterversorgung: Steuerungsmöglichkeit Einschränkungsmöglichkeit der Zulassung zur Tätigkeit zulasten OKP 2. Bei drohender Unterversorgung: Unterstützung der Leistungserbringer mit Schaffung von Anreizen
15 Ressourcensteuerung Modelle mit revidiertem Vertragszwang 1. Obligatorisches Praktizieren in einer Schweizer Einrichtung vor der Praxisniederlassung 2. Lockerung des Vertragszwangs 3. Differenzierte Umsetzung der Zulassungsbeschränkung oder der Vertragsfreiheit für Ärztinnen und Ärzte, die einem Versorgungsnetz angeschlossen sind
16 Ressourcensteuerung Tarifbezogenen Modelle 1. Differenzierte Tarife 2. Auktion von Arztpraxen
17 Handlungsbedarf 1. Förderung der Hausarztmedizin und integrierten Versorgungsmodellen 2. Bereitstellen von genügend Ausbildungsplätzen 3. Umgestaltung des Tarmed: höhere Gewichtung der finanziellen Abgeltung der konsiliaren Leistungen 4. Eliminierung falscher Finanzierungsanreize
18 Studie zur Entwicklung der Gesundheitskosten 2004 bis Die Kosten in der OKP haben 2004 bis 2010 in den Kantonen zwischen 21% (Kanton Thurgau) und 45% (Kanton Wallis) zugenommen. 2. Die Preise für medizinische Leistungen in der Schweiz sind zwischen 2004 und 2010 nicht stärker angestiegen als der Landesindex der Konsumentenpreise. 3. Die inflationsbereinigte Kostenzunahme pro Kopf von rund 25% ist ausschliesslich auf ein Mengenwachstum zurückzuführen. regionalen Mengenunterschiede sind grösser als die Preisdifferenzen
19 KVG-Bereich: 1. Die höchsten Gesundheitskosten fallen in den letzten beiden Lebensjahren an, unabhängig vom Alter Prozent der stationären Kosten fallen im letzten Lebensjahr vor dem Tod an % der Versicherten verursachen rund 80% der Gesundheitskosten.
20 Volkswirtschaftliche Aspekte 1. Jeder achte Erwerbstätige arbeitet im Gesundheitsbereich ( Beschäftigte) 2. Spitalbereich alleine beschäftigt rund Mitarbeitende (4% der Gesamtbeschäftigung) 3. Volkswirtschaftlicher Effekt (direkt, indirekt und direkt induziert) von 26 Milliarden Franken 4. Direkte Wertschöpfung am BIP: rund 12%
21 2014, Congress Center Basel
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