Grundschule Katholische Religionslehre (GS) 2 (GS) Veronica Stella Rutmayer Vier Stunden
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- Viktor Acker
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1 Modulbeschreibung Schulart: Fach: Zielgruppe: Autorin: Zeitumfang: Grundschule Katholische Religionslehre (GS) 2 (GS) Veronica Stella Rutmayer Vier Stunden In dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Situationen auseinander, in denen Menschen in Not sind. Sie reflektieren eine fiktive Geschichte von Janoschs Kleinem Bär und Kleinem Tiger, in der es darum geht, einem anderen zu helfen. Die Kinder lernen die Person und das Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen kennen, die ihr Leben der Unterstützung bedürftiger Menschen widmete. Die Schülerinnen und Schüler machen sich darüber Gedanken, auf welche Art Menschen Not leiden und was diesen Menschen fehlt. Schließlich überlegen sie sich, wo es in ihrer Umgebung Situationen gibt, in denen Menschen leiden, wie sie diese erkennen und was sie unternehmen können, um zu helfen. (Modulbild: LMZ/Sven Grenzemann, LMZ901452) Vorauszusetzende Kompetenzen fachlich: Bilder betrachten und beschreiben und beim Erzählen bzw. Ansehen zuhören; über andere Personen nachdenken und Meinungen äußern; Erfahrungen und Ereignissen aus dem eigenen Leben berichten. Vorauszusetzende Kompetenzen methodisch: Miteinander arbeiten und Arbeitsaufgaben untereinander aufteilen; Einzel- und Gruppenarbeit im Sitz- oder Stuhlkreis. Ergebnissicherung/Leistungsmessung: Darstellung auf Plakat bzw. im Heft, szenisches Spiel 1
2 Unterrichtsverlauf Vorbemerkung: In dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Themen Not leiden, Not anderer sehen und In der Not helfen auseinander. Für manche Kinder können dies sehr sensible Themenbereiche sein, denn womöglich sind in ihrem Umfeld Menschen, die Not leiden. Gerade wenn es um Außenseiterpositionen unter den Schülerinnen und Schülern geht, könnten auch Kinder in der Klasse selbst zu diesen Not leidenden Personen gehören. Dieses Thema bietet daher auch die Chance, dies anzusprechen. Die Unterrichtseinheit ist für die erste und zweite Klasse geeignet. In der zweiten Klasse können die Kinder die zu gestaltenden Aufgaben schon alleine beschriften und auch ihre Beschreibungen schriftlich ausdrücken. Im Folgenden wird für Schülerinnen und Schüler die Abkürzung SuS verwendet. 1. Stunde: Ich mach dich gesund, sagte der Bär Die SuS sehen sich den Film Ich mach dich gesund, sagte der Bär an (auf der DVD-Video Post für den Tiger, 2005, 19 min, ). Im Sitzkreis äußern sich die Kinder spontan zu dem, was sie gesehen haben. Die Lehrperson gibt ein Stofftier herum, das sie mit einem Verband versehen hat, so dass es aussieht, als sei es verletzt oder krank. Idealerweise ist dieses Stofftier ein Tiger. Dann kann die Lehrperson es den Kindern als den kranken Tiger aus dem Film vorstellen. Es kann aber auch ein anderes Stofftier sein, das die Lehrperson den Kindern mit Namen vorstellt und ihnen erzählt, dass sich auch dieses sehr krank fühlt. Die Lehrperson lässt nun durch ihre Stimme das Stofftier sprechen und sagt: Ich fühle mich so krank. Ich brauche jemanden der mir Wasser bringt. Die SuS reichen das Stofftier nun im Kreis herum, sodass jedes Kind es einmal hält. Die Kinder, die wollen, dürfen mit ihrer Stimme das Stofftier sprechen lassen. Sie sollen ähnliche Sätze wie den der Lehrperson formulieren, die ausdrücken, wie es sich fühlt und was es in seiner Krankheit benötigt. Die Lehrperson kann, wenn nötig, dabei Hilfestellung geben, aber erfahrungsgemäß haben die SuS sehr viel Fantasie und können sich leicht in eine Figur (Stofftier, Spielzeug) hinein versetzen. Die SuS erhalten nun das Arbeitsblatt: Hilfe. Auf diesem steht: Ich sehe, dass es dem Tiger (oder anderer Name des Stofftiers) schlecht geht. Ich helfe ihm mit... Darunter malen oder schreiben die Kinder in Einzelarbeit, wie sie helfen wollen. Sie setzen sich wieder in den Kreis. Die Lehrperson hat das Stofftier in der Kreismitte auf ein Lager gebettet. Nun liest jedes Kind vor oder beschreibt, wie es helfen will. Die Arbeitsblätter legen die SuS um das Stofftier herum. Die Lehrkraft erzählt den Kindern, dass dies dem Tiger bestimmt helfen wird und dass sie in der nächsten Stunde von einer Frau hören werden, die auch die Not anderer gesehen und geholfen hat. Die SuS kleben die Arbeitsblätter in ihr Religionsheft oder heften sie in ihren Ordner. 2
3 2. Stunde: Das Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen Zu Beginn der Stunde hält die Lehrperson das kranke Stofftier der letzten Stunde bereit, das nun keinen Verband mehr hat. Sie sagt den Kindern, dass es durch all die Hilfe der Kinder nun wieder gesund geworden ist. Die Lehrperson erinnert die Kinder an die Frau, die sie am Ende der letzten Stunde erwähnt hatte. Sie zeigt den SuS aus der Webseite (Wikipedia) Bilder mit Motiven der Heiligen Elisabeth. Die Lehrperson erläutert den Kindern, dass die Motive die darstellen, die vor langer Zeit gelebt hat, und erzählt Ihnen aus dem Leben der Heiligen, mit Schwerpunkt auf einige wenige, anschauliche Ereignisse (vgl. die Überschriftenunten). Im Sitzkreis äußern sich die SuS spontan zum Gesehenen und geben wieder, was ihnen im Gedächtnis geblieben ist. In Partnerarbeit gestalten sie eine Bildgeschichte zum Leben der Heiligen Elisabeth. Sie teilen ein DIN A3-Blatt in vier Teile ein. Die Lehrperson teilt an die Kinder die Überschriften aus, die sie auf Papierstreifen gedruckt oder kopiert hat. Die SuS lesen sie gemeinsam. Oben auf das Blatt kleben die Kinder die Überschrift Das Leben der Heiligen Elisabeth. In das erste Viertel kommt der Textstreifen Elisabeth als Kind. In das zweite Viertel Elisabeth heiratet den Landgrafen, in das dritte Elisabeth sieht, dass Menschen leiden und in das vierte die Überschrift Elisabeth baut ein Krankenhaus. Die SuS besprechen, was sie in die einzelnen Felder malen könnten. Wenn noch Zeit ist, beginnen sie mit der Gestaltung des Plakats. 3. Stunde: Darstellung der Lebensgeschichte der Hl. Elisabeth In dieser Stunde arbeiten die Kinder an dem Plakat zum Leben der Heiligen Elisabeth. Nach der Fertigstellung betrachten sie die Plakate in einem Rundgang. Das heißt, die Plakate werden auf den Tischen ausgestellt und alle SuS dürfen herum gehen, sich die Arbeiten ihrer Mitschüler/innen betrachten und sich über diese unterhalten. Im Sitzkreis tauschen sich die SuS darüber aus, was sie am Leben der Heiligen Elisabeth als beindruckend empfunden haben und was ihnen womöglich nicht so gut gefallen hat. Dazu legt die Lehrperson zwei DIN A4-Pappkartons in die Kreismitte. Auf einem ist ein lächelndes Gesicht, auf dem anderen ein trauriges Gesicht abgebildet. Wenn die Kinder sich äußern, nehmen sie einen der beiden Kartons in die Hand und halten diesen hoch, je nach dem, ob sie etwas dazu sagen, was ihnen an der Lebensgeschichte gefallen oder was ihnen nicht gefallen hat. Diese Methode macht für die sich äußernden Kinder und für die zuhörenden die Position der Aussage klar. 3
4 4. Stunde: Die Not anderer sehen Die Lehrperson zeigt den SuS hintereinander folgende Fotos, am besten mit Overheadprojektor auf eine geeignete Fläche projiziert: Alte Frau im Altenzentrum Herrenberg, 1995, LMZ Kranker Junge mit Masern im Bett, 1994, LMZ Bettlerin in Mosambik (Maputo), LMZ Die Kinder beschreiben bei jedem Bild, was sie sehen und machen sich Gedanken darüber, was diese Menschen auf den Fotos brauchen, damit es ihnen besser geht. Im Sitz- oder Stuhlkreis führt die Lehrperson mit den Kindern ein Gespräch, in dem heraus gearbeitet wird, dass es den Menschen auf den gesehenen Fotos an etwas fehlte. Sie leitet das Gespräch hin zu der Erkenntnis, dass die in ihrem Leben die Not von Menschen gesehen und geholfen hat. Die Lehrperson fragt die Kinder, ob sie eine Idee haben, wie man in unserem Umfeld Menschen helfen kann, die Not leiden. Hierbei ist es wichtig, dass die Lehrperson nicht fragt, ob die Kinder Menschen kennen, die Not leiden, sondern allgemein formuliert. Es könnte sein, dass Kinder in ihrem nahen Umfeld Menschen kennen, die leiden diese Thematik muss sehr sensibel behandelt werden. Erfahrungsgemäß kommen die Kinder selber auf einige Situationen. Die Lehrperson kann auch geeignete Denkanstöße geben. Zum Beispiel: Stellt euch vor, ihr seht auf dem Pausenhof ein Kind, das immer allein und traurig ist. Stellt euch vor, ihr habt eine/n Mitschüler/in, die/der lange zu Hause bleiben muss, weil er/sie krank ist. Die Lehrperson fragt die Kinder, was sie in diesen Situationen tun könnten. Dieses Klassengespräch sollte dazu dienen, den Kindern Ideen für Situationen zu geben, in denen Menschen in ihrer Umgebung Not leiden, damit sie für den folgenden Unterrichtsteil Anregungen haben. Die SuS teilen sich in Gruppen zu viert oder fünft auf. Die Lehrperson überlässt dies nicht dem Zufall, sondern achtet darauf, dass in jeder Gruppe ein oder zwei sehr fantasievolle Kinder sind. Jede Gruppe erhält die Aufgabe, sich eine Situation zu überlegen, in der jemand in Not ist und wie diesem Menschen geholfen werden kann. Die Kinder sollen sich über diese Situation unterhalten und wenn sie wollen, dürfen sie die Situation nachspielen. Im Plenum erzählt ein Sprecher jeder Gruppe, welche Situation sie sich überlegt haben oder die Gruppe spielt eine Szene vor. Nach einer gespielten Szene geben die zuschauenden Kinder den Akteuren Rückmeldung über das, was sie gesehen haben. Zum Abschluss zündet die Lehrperson eine Kerze in der Mitte des Stuhlkreises an. Sie erzählt den Kindern, dass es wichtig ist, wie die die Augen offen zu halten und zu sehen, wenn andere Menschen Not leiden und dass sie 4
5 Gott dafür um Hilfe bitten dürfen. Jedes Kind erhält ein Teelicht. Die Lehrperson zündet ein Teelicht an der größeren Kerze an und spricht eine kurze Fürbitte, zum Beispiel: Lieber Gott hilf, dass ich sehe, wenn andere Menschen einsam sind. Die Lehrperson ermuntert die SuS dasselbe zu tun, verdeutlicht dabei aber, dass sie keine Fürbitte sprechen müssen, wenn sie nicht wollen. Die Kinder zünden dann nacheinander die Teelichte an, sprechen (wenn sie möchten) eine kurze Fürbitte und stellen die Lichter um die größere Kerze herum. 5
6 Bildungsplanbezug Grundschule Katholische Religionslehre 1. Mensch sein - Mensch werden Die Schülerinnen und Schüler können frohe und traurige Ereignisse (Glück, Freundschaft, Vertrauen, Angst, Leid, Krankheit, Tod) aus ihrem Erfahrungsbereich erzählen 2. Welt und Verantwortung Die Schülerinnen und Schüler können können Beispiele benennen, wie sie für sich und andere Verantwortung übernehmen; können mit ihren Fragen und Gedanken ihre Welt vor Gott bringen. 2. Bibel und Tradition Die Schülerinnen und Schüler können kennen Heilige als Menschen, die in ihrem Leben die Liebe Gottes weiter gegeben haben. (Aus: Bildungsplan Baden-Württemberg Grundschule; Kompetenzen und Inhalte für Katholische Religionslehre, Klasse 2; Seite 36) Ausführliche Informationen zum Bildungsplan Baden-Württemberg 2004 gibt es unter Bildung stärkt Menschen. 6
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