AKTIVIEREN STATT TRAINIEREN
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- Frank Berger
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 AKTIVIEREN STATT TRAINIEREN EVA MARIA ANSLINGER Familienbildungsstätte Ahlen
2 Teil I Begriffsklärung Was ist?
3 Begriffs-Wirrwarr
4 Einordnung der Begrifflichkeiten und Trainingsverfahren
5 KogTh Therapie Reha Kognitives Training/ Gedächtnistraining Gedächtnistraining für alle Altersgruppen Qualifizierte Angebote bis Laienangebote Mentale Aktivierung (MAT) der GfG Geistige Aktivierung in der Altenpflege /bei Demenz Unterhaltung
6 Was ist ein kognitives Training Ein kognitives Training ist ein Training der unterschiedlichen Hirnleistungen des Menschen: Training von Denk- und Gedächtnisleistungen z.b. Beurteilen, Logisches Denken, Reproduktion, Schlussfolgern, Überlegen, Wiedererkennen Training von Sprachfunktionen z.b. Wortfindung. Wortflüssigkeit, Formulierung Training von Konzentration und Wahrnehmung Gerichtete Aufmerksamkeit, Kurz- und Dauerkonzentration Sensorische Wahrnehmung
7 Kognitives Training in der Therapie (1) Kognitives Training als Hirnleistungstraining: Förderung, Steigerung oder Erhalt der kognitiven Fähigkeiten Im Heilmittelkatalog verankert Verordnungsfähig bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen nach den Heilmittelrichtlinien Für Patienten mit einer beginnenden Demenz sinnvoll Hirnleistungstraining in der Ergotherapie gilt als ein vorrangig einzusetzendes Heilmittel bei einer ganzen Reihe von Diagnosegruppen laut Heilmittelkatalog Abrechnung über die Krankenkasse nach Diagnosestellung Durchführung von Hirnleistungstraining/ KT durch die Berufsgruppe der Ergotherapeuten In Kliniken, Reha-Einrichtungen, therapeutischen Praxen Computergestützte Verfahren Sprachbetonte Kognitive Therapien ohne PC
8 Das kognitive Training nach Dr. med. Franziska Stengel Ein fremdevaluiertes Therapieverfahren Wirksamkeit ist belegt Erfüllt alle therapeutischen Standards Besitzt eine stressvermeidende, erwachsengerechte Pädagogik Arbeitet mit sinnvollem Therapiematerial Gesprächsbetontes Verfahren Bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen (Depression, beginnende Demenz, Schlaganfall, Parkinson, MS u.a.)
9 Kognitives Training in der Therapie nach Franziska Stengel Kognitives Training ist ein sozial-kommunikatives und gesundheitsorientiertes Training kognitiver Funktionen wie Der Wahrnehmung Der Informationsverarbeitung Des Denkens Der Sprache und des Gedächtnisses mithilfe von Fragen und Inhalten aus dem täglichen Leben spezielle Pädagogik und Fragetechnik verhindert Stress und Leistungsdruck
10 Nicht das Training einzelner abstrakter Hirnfunktionen verspricht Erfolg, sondern ein Trainingsverfahren, das ein für die Person sinnvolles und lebensweltnahes Training darstellt. (Quelle: ergotherapie.org.2012)
11 KogTh Therapie Reha Kognitives Training/ Gedächtnistraining Gedächtnistraining für alle Altersgruppen Qualifizierte Angebote bis Laienangebote Mentale Aktivierung (MAT) der GfG Geistige Aktivierung in der Altenpflege/bei Demenz Unterhaltung
12 Gedächtnistraining heute (2) Für alle Altersgruppen geeignet Als Maßnahmen im Rahmen der Gesundheitsprävention heute vielfach im Seniorenbereich eingesetzt Als ein kognitives Training zum Erhalt, zur Steigerung oder zum Erhalt verschiedener Hirnleistungen wie : Merkfähigkeit, Konzentration und fluide Funktionen Kennenlernen von Mnemotechniken Mentale, kognitive Gesundheit wird vorausgesetzt Qualifizierte Trainerausbildungen und qualifizierte Trainingskurse Angebotsvielfalt durch Laientrainer Einsatz der Materialien oft fragwürdig und nicht evaluiert Pädagogik oft stress- und leistungsorientiert
13 KogTh Therapie Reha Kognitives Training/ Gedächtnistraining Gedächtnistraining für alle Altersgruppen Qualifizierte Angebote bis Laienangebote Mentale Aktivierung (MAT) der GfG Geistige Aktivierung in der Altenpflege / bei Demenz Unterhaltung
14 Mentales Aktivierungs Training (3) (MAT-Training) Wissenschaftlich überprüftes Arbeitsspeicher-Training nur durch ausgebildete MAT-Trainer/Innen Deutsche Gesellschaft für Gehirntraining e.v. und andere wissenschaftliche Konzepte
15 Mentales Aktivierungs Training (3) (MAT-Training)
16 KogTh Therapie Reha Kognitives Training/ Gedächtnistraining Gedächtnistraining für alle Altersgruppen Qualifizierte Angebote bis Laienangebote Mentale Aktivierung (MAT) der GfG Geistige Aktivierung in der Altenpflege /bei Demenz? Unterhaltung
17 Geistige Aktivierung in der Altenpflege /bei Demenz oder doch eher ein Gedächtnistraining??
18 Gedächtnistraining/KT und Demenz heute Aus therapeutischer Sicht ist ein kognitives Training bei Menschen mit einer beginnenden Demenz (therapeutisches Hirnleistungstraining) wichtig. Der Krankheitsverlauf wird positiv beeinflusst, der Krankheitsfortschritt kann bei regelmäßigem Training verzögert werden. Die Therapie arbeitet dabei ressourcenorientiert, d.h. die noch vorhandenen Hirnleistungen werden gezielt angeregt. (Umgekehrt symptomorientiertes Arbeiten n. Dr. Stengel) Erfolgserlebnisse stehen im Vordergrund
19 Gedächtnistraining bei Menschen mit Demenz in der Betreuung Problemstellungen Trainings-Gedanke bei fortgeschrittener Demenz noch immer in den Köpfen, aber nicht sinnhaft Fehlende Berücksichtigung der Hirnleistungserkrankung bei der Methodik und Auswahl an Übungen Wissenschaftliche überprüfte Trainingskonzepte mit guter Materialaufbereitung noch nicht ausreichend bekannt Boom an Gedächtnisübungen Reiche Auswahl von Rätseln, Quizspielen, Sinnesspielen, auch für Demenzerkrankte Keine allgemeingültige Pädagogik /Methodik für die Durchführung Jeder so wie er meint Persönliche Ansichten: Gedächtnistraining mit Demenzkranken kann jeder
20
21 Unsachgemäßes Vorgehen im Rahmen eines Gedächtnistrainings/ einer kognitiven Aktivierung bei Demenzkranken führen zu: Konkurrenzsituationen in der Gruppe Förderung der kognitiv stärkeren Bewohner Überforderung der kognitiv Schwächeren Angst und Unsicherheit durch schulisches Aufrufen
22 Lust oder Frust?
23 Unsachgemäßes Vorgehen im Rahmen eines Gedächtnistrainings/ einer kognitiven Aktivierung bei Demenzkrankenführt zu: - Niedergeschlagenheit, Frustration, Traurigkeit - Selbstzweifel, Verlust des Selbstwertgefühls - Gereiztes Verhalten, Schimpfen, Beschuldigen - Rückzug und Vermeidungsverhalten - Erhöhtes Schlafbedürfnis - Lauftendenzen, Unruhe Ich muss zur..
24 Kognitive Probleme bei Stresserleben und Demenz Verstärkte Wortfindungsstörungen Erschwerter Abruf von Wissen
25 Gedächtnistraining mit Demenzkranken Was wollen wir eigentlich erreichen bei Menschen mit einer fortschreitenden neurodegenerativen Erkrankung? (K) Ein Training zur Steigerung und Verbesserung verschiedener Hirnleistungen wie : Merkfähigkeit, Konzentration und fluide Funktionen, Kennenlernen von Mnemotechniken?
26 Also: besser Angebote zur geistigen Aktivierung?
27 Dazu brauchen wir: Eine gute Pädagogik? Ein gutes Übungsangebot? Eine gute Methodik?
28 Geistige Aktivierung bei Menschen mit Demenz Zielsetzungen Positive Auswirkungen
29 Ziele der geistigen Aktivierung in der Altenpflege Eine neurodegenerative Erkrankung wie die Demenz orientiert sich stets an den noch vorhandenen Ressourcen des Erkrankten Auf Übungsangebote, die explizit das Gedächtnis trainieren, ist unbedingt zu verzichten Der Begriff Training ist an sich irreführend
30 Zielsetzungen der geistigen Aktivierung bei Menschen mit Demenz Freude und Heiterkeit Steigerung des Selbstwertgefühls, des Selbstbewusstseins durch Erfolg und Lob Aktivierung des noch vorhandenen Wissens Den Lebensstolz wecken Gemeinschaftsgefühl und Zugehörigkeit fördern
31 Positive Auswirkungen der geistigen Aktivierung Aktiviert und stimuliert die Gehirntätigkeit bei Demenz Aha-Effekte fördern die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin Wirkt stimulierend auf den Körper und fördert die Eigenwahrnehmung Lenkt ab von Seelenkummer oder Traurigkeit Erfolgserlebnisse reduzieren Schmerzempfindung
32 Eine kognitive Aktivierung kann beinhalten Leichte Übungen aus dem kognitiven Training z.b. Wort-Wort-Spiele, Wort-Sprach-Spiele Tast-Spiele / Tast-Übungen Wahrnehmungsübungen für Geruch und Geschmack Denkspiele, Überlegensfragen, Ratespiele Musikalische Angebote, Singen Erinnerungspflege/ Biografiearbeit Leichte psychomotorische Übungen
33 Geistige Aktvierung Wertschätzende Pädagogik Demenzangepasste Methodik
34 Geistige Aktivierung Weniger ist manchmal mehr Übersichtlichkeit der eingesetzten Materialien wie Bilder, Fotos, Übungskarten u.a.
35 Geistige Aktivierung Multimodales Arbeiten bei Menschen mit Demenz Methode: Vom Abstrakten zum Konkreten Vorsicht mit abstrakten Fragestellungen (Freies Assoziieren, Konzeptbildung, Sprachverständnis, Assoziationsfähigkeit) Fühlen und Tasten fördern Material in die Hände geben
36 Die kognitive Architektur des semantischen Wissens Fehlen des passenden Bildes im Kopf (Konzept)
37 Geistige Aktivierung Multimodales Arbeiten bei Menschen mit Demenz Methodik: Mit vielen Sinnen arbeiten, so viele Sinne wie möglich ansprechen
38 Geistige Aktivierung Denkspiele und Überlegensfragen nach Stengel Denkfreundliches Klima Gestellte Fragen sollen das Denken anregen Kein Richtig oder Falsch Austausch von Ideen im Vordergrund Ein Zusammentragen der Ideen bis zur Lösung: Der Aha-Effekt
39 Eine kognitive Aktivierung bei Menschen mit Demenz sollte immer auch sprachorientiert sein Kommunikation anregen - Sprachlichen Kompetenzen fördern bzw. erhalten
40 Methodik: Geistige Aktivierung Der alte und hochaltrige Mensch entscheidet selbst, ob er sich beteiligt oder nicht Fehlende Konzentrationsfähigkeit akzeptieren Bestehende Unlust akzeptieren Kein persönliches Abfragen oder namentlichen Aufruf in der Runde Keine Zeitvorgaben, Zeitdruck vermeiden Übungen nicht bei der Kaffeetafel! Auch Schlummerpausen sind erlaubt Gedächtnisspiele wie Memory abwandeln!
41 Aus der Betreuungspraxis
42 Aus der Betreuungspraxis Hoher Leistungsanspruch Viel Abwechslung Ständige Suche nach neuen Ideen und Materialien
43 Kognitive Aktivierung und Demenz Praktische Umsetzung Aus einer Idee ein Angebot entwickeln Diesem Angebot Wertigkeit schenken aus 1 mach 5
44 Vom wertschätzenden Umgang mit der Biografie
45 Aktivierung heißt nicht Biografiearbeit zwischen Tür und Angel Die Zeit ist leider vorbei, wir müssen Schluss machen, auch wenn es schön war.ich muss leider weiter Dankeschön und dann bis morgen?
46 Erinnerungsarbeit /Erinnerungspflege Themenauswahl an die Zeit anpassen Nicht jede 10-Minuten-Aktivierung eignet sich bei knappen Zeitressourcen Emotionsbeladene Themen brauchen Zeit
47 und nicht zuletzt Unterhaltsame Stunden für unsere anvertrauten Menschen
48 Heitere Unterhaltung ja bitte! Auch zweckfreies Miteinander in der Betreuung macht Freude Seelenpflege statt Gehirnpflege
49 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT DIPL.PÄD. EVA MARIA ANSLINGER FORTBILDUNGEN-SEMINARE-WORKSHOPS-TRAINING DEMENZ MENTALES GESUNDHEITSMANAGEMENT AROMAPFLEGE
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