Gruppenangebot: SAFE Vergangenheit bewältigen Sicherheit finden. Daniel Scheidegger & Stephanie Fehr, 29. Oktober 2014 Behandlungszentrum Janus
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- Birgit Berg
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1 Gruppenangebot: SAFE Vergangenheit bewältigen Sicherheit finden Daniel Scheidegger & Stephanie Fehr, 29. Oktober 2014 Behandlungszentrum Janus
2 Ablauf Einleitung SAFE vorstellen Statistische Auswertung Patienten Rückmeldungen Kritik zum Manual Fazit/Praxisempfehlungen 2
3 Posttraumatische Belastungsstörung und Substanzmissbrauch Häufigkeit: Ca. 2/3 (67%) der Patienten im Janus und ADS berichten von mind. 1 Traumaerfahrung mit moderaten bis schweren Belastungssymptomen (Vogel et al. 2011). Die Doppeldiagnose PTBS und Substanzmissbrauch ist weit verbreitet. Die PTBS- Rate unter Patienten in einer Suchttherapie beträgt 12-34%, für Frauen 30-59% (Kessler et al., 1995). Die Zahlen für Traumatisierungen über das ganze Leben sind sogar noch höher (Najavits, Weis & Shaw, 1997). 3
4 Posttraumatische Belastungsstörung und Substanzmissbrauch Für unsere Patienten scheint eine sequentielle Behandlung unrealistisch! Nötig sind niedrigschwellige Behandlungsangebote, die einen flexiblen, differenzierten Umgang mit Krisensituationen und Rückfällen ermöglichen, einen Schwerpunkt auf die Stabilisierung setzen und die integrative Behandlung von Sucht, posttraumatischen Symptomen und weiteren Problembereichen anstreben. 4
5 Ziele des Therapieprogramms Warum heisst das Programm «Sicherheit finden»? Das Ziel der Behandlung besteht darin, dass die PatientInnen Sicherheit erlangen. Das schliesst folgende Fähigkeiten ein: Umgang mit Symptomen des Traumas (Flashbacks, Alpträumen und negativen Gefühlen). Ein Leben «ohne» Substanzkonsum Gut Sorge für sich selbst zu tragen (wie z.b. regelmässige ärztliche Untersuchungen und gesunde Ernährung) Verlässliche Personen zu finden, die sie unterstützen Befreiung aus häuslicher Gewalt oder Missbrauch Selbstschädigende Verhaltensweisen zu verhindern Wege zu finden, sich gut zu fühlen und das Leben zu geniessen 5
6 Das Therapieprogramm «Sicherheit finden» 6
7 Aufbau des Therapieprogramms Gruppentherapieangebot für ca. 10 SubstitutionspatientInnen mit Traumafolgestörungen. Das Behandlungsprogramm umfasst 25 Sitzungen, für das Pilotprojekt wurden 8 Sitzungen mit den zentralsten Themen ausgewählt, 1x wöchentlich, 8 Wochen plus Evaluationswoche 3 Gruppen durchgeführt (2 Einführungsgruppen, 1 aufbauende Gruppe) jeweils Dienstag Abend von Uhr bis Uhr 7
8 Aufbau des Therapieprogramms SAFE Sitzungsablauf: Begrüssung Zitat Verbinden Sitzungsthema mit Leben der PatientInnen (Hauptteil) Abschlussrunde (Selbstverpflichtung) 8
9 Sitzungsthemen Sicherheit Distanzierung von emotionalem Schmerz (Erdung) PTBS: Die eigene Stärke zurückgewinnen Wenn Substanzen Sie beherrschen Um Hilfe bitten Gut für sich sorgen Grenzen setzen in Beziehungen Umgang mit Auslösern Heilung von Wut Innere Spaltung überwinden Rote und grüne Signale 9
10 Zitat Ein guter Plan heute ist besser als ein perfekter Plan morgen (George S. Patton, 20. Jhr.) 10
11 Hauptteil 11
12 Diskussionsfragen Was lösen diese Worte bei Ihnen für Gefühle aus (Vereinbarung, Versprechen, Verantwortung)? Was haben Sie im Hinblick auf Verbindlichkeit von den Menschen in Ihrer Umgebung gelernt als Sie aufwuchsen? Welches sind Ihre bevorzugten Strategien um Dinge zu erledigen? 12
13 Strategien Verbindlichkeit Schreiben Sie Ihre Vereinbarung auf einen Zettel und kleben Sie Kopien überall hin Erstellen Sie eine Liste mit den Namen aller Menschen, denen Sie wehtun werden, wenn Sie ihre Vereinbarung nicht einhalten (Familie?, sich selbst? Etc.) Trinken Sie morgens keinen Kaffee, bevor Sie sich nicht um Ihre Vereinbarung gekümmert haben. Schreiben Sie eine realistische To-Do-Liste und streichen Sie nach Erledigung die einzelnen Aufgaben auf der Liste durch. 13
14 Fazit & Selbstverpflichtung Fazit gemeinsam mit Patienten erarbeiten Selbstverpflichtung Möglichkeit 1: Arbeitsblatt 2 Emotionale Hindernisse überwinden durchlesen Möglichkeit 2: Eine unerledigte Aufgabe mit Hilfe des Aktionsplans (Arbeitsblatt 4) erfüllen Möglichkeit 3: Arbeitsblatt 3 Kreative Lösungen durchlesen und unterstützende Strategien ankreuzen 14
15 Sitzungsabschluss Abschlussrunde + Bekanntgabe Selbstverpflichtung Evaluationsbogen verteilen und ausfüllen 15
16 Statistische Auswertung Evaluationsfragebogen: EVA EVA EVA 2 1 = sehr viel besser 2= viel besser 3= etwas besser 4= unverändert 5= etwas schlechter 6= viel schlechter 7= sehr viel schlechter 16
17 Severity PTSD Statistische Auswertung T1 T2 T3 T4 17
18 Patienten Rückmeldungen 18
19 Patienten Rückmeldungen 19
20 Allgemeine Rückmeldungen Austausch untereinander wurde geschätzt Geteiltes Leid ist halbes Leid Verständnis füreinander entwickeln Sitzungsdauer zu kurz, längere Sitzungen jedoch unrealistisch Zitate positiv aufgenommen Bilder/Anschauungsmaterial war hilfreich Gruppengrösse/-zusammensetzung gut bewertet Kognitiv anspruchsvolle Sitzungen, schwierig zu verstehen Gewissen Themen Auslöser für Beikonsum 20
21 Video 21
22 Kritik zu «Sicherheit finden» «Amerikanischer» Stil Fokussierung auf Abstinenz vs. Toleranz «Traumaredeverbot» vs. Behandlung der PTBS Symptome Nicht einleuchtende Beispiele (Autofahrer wird überholt, kognitive Umstrukturierung) Checklisten auf Arbeitsblätter Komplexe Themen vs. wenig Zeit 22
23 Praxisempfehlungen Schwierige Themen waren am wirkungsvollsten Patienten als Co-Therapeuten vermeiden Interdisziplinäres Therapeutenduo, bei Bedarf Vernetzung Gruppenleitung / Grosser zeitlicher Aufwand Sitzungen müssen an Klientel angepasst werden (kognitiv, Vorwissen) Informationsmaterial reduzieren Didaktisches Material Gruppengrösse 23
24 Praxisempfehlungen / Material 24
25 Praxisempfehlungen / Material 25
26 Fazit Wichtiges Angebot Integrierte Behandlung Patienten schätzen Austausch untereinander Nachhaltiger als man denkt (statistisch schwierig zu belegen) Patientenkontakt wird intensiviert Konkrete Bewältigungsstrategien werden vermittelt. 26
27 Abschluss 27
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