FISCHFANGSTATISTIK 2014 & ENTWICKLUNGEN SEIT 2002

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1 Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Ufficio per la caccia e la pesca dei Grigioni Uffizi da chatscha e pestga dal Grischun Loëstrasse 14, 7001 Chur Tel: , Fax: , info@ajf.gr.ch, Internet: FISCHFANGSTATISTIK 2014 & ENTWICKLUNGEN SEIT 2002 TEIL 3: REGIONALE ÜBERSICHT Dieser dritte Teil der Fischfangstatistik gibt einen Überblick über die fischereiliche Aktivität und den Fangerfolg in den verschiedenen Regionen des Kantons. Spezifische Auswertungen zu einzelnen Regionen finden Sie im 4. Teil: Regionen. Gewisse Entwicklungen in den einzelnen Regionen sind zum Teil auf Sonderbestimmungen einzelner Gewässer zurückzuführen. Während der Fischereisaison 2014 gab es an folgenden Gewässer Sonderbestimmungen: A1 Ausgleichsbecken Gneida (1024): Für das Ausgleichsbecken gilt ein generelles Fischereiverbot während der gesamten Fischereisaison D2 Lago di Livigno (4031): Fangverbot für Äschen. H1 Lago Isola (8002): Kunstköder ab 100 mm Totallänge dürfen mit maximal 6 Angelspitzen (entspricht 2 Dril-lings-Haken) bestückt werden. Die Hakenöffnung muss mindesten 9 mm, die Bogenweite bei Drillingen mindestens 18 mm betragen. Ausschliesslich für diese Montage sind auch Widerhaken erlaubt. Abbildung 1: Fischfangregionen Kanton Graubünden: A1: Vorderrhein ob Ilanz; A2: Val Lumnezia / Valsertal; A3: Vorderrhein unterhalb Ilanz; B1: Rheinwald; B2: Avers; B3: Schams; B4: Albula / Landwassertal; B5: Surses / Oberhalbstein; B6: Lenzerheide / Schin / Heinzenberg / Domleschg; C1: Churer Rheintal; C2: Schanfigg; C3: Prättigau; D1: Engiadin Ota; D2: Engiadina Bassa; E: Val Müstair; F: Val Poschiavo; G: Val Bregaglia; H1: Valle Mesolcina; H2: Val Calanca Begriffserklärung Fänge: Anzahl gefangene Fische CPUE: Fänge pro Ereignis (engl.= Catch Per Unit Effort) EPUA: Anzahl Ereignisse pro Fliesskilometer bzw. Hektar Seenfläche (engl.= Effort Per Unit Area) Ereignis: Ein Ereignis entspricht einem Gang ans Gewässer 10j Mittel: 10-jähriges Mittel = Mittelwert der letzten 10 Jahr Seite 1

2 Aktivität Aktivität Die Regionen A1, D1 und D2 wurden zur Ausübung der Fliessgewässerfischerei klar am häufigsten aufgesucht. In allen drei Regionen hat aber die Anzahl Ereignisse im Vergleich zum 10-jährigen Mittel aber stark abgenommen (rund -20%). Die einzigen Regionen, die bei der fischereilichen Aktivität an Fliessgewässern über dem 10- jährigen Durchschnitt liegen, sind die Regionen A3, B1 und C2. Eine bedeutende Zunahme der Anzahl Ereignisse (+9%) ist aber nur in den Regionen B1 und C2 zu verzeichnen (Abbildung 2). Bei der Seenfischerei sind vor allem die Regionen B1, C3, D1 und F für die fischereiliche Aktivität von Bedeutung. Aber auch in den Regionen A1, B4, B5 und D2 sind zwischen und Ereignisse verbucht worden. Im Vergleich zum 10-jährigen Mittel konnten folgende Regionen bei der Anzahl Ereignisse zulegen: A3, B1, B4, C1 C2, C3, F, G und H. Die Anzahl Ereignisse an den Seen liegen in diesen Regionen zwischen 8% (Region G) und 30% (Region H) über dem 10-jährigen Mittel. In anderen Regionen hat die Aktivität dafür stak abgenommen. Zum Beispiel in der Region H2 um -77% (Abbildung 3). Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Staubecken bei Buseno im Jahr 2014 entleert wurde. Abbildung 2: Anzahl Ereignisse an den Fliessgewässern der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe ist die absolute Anzahl Ereignisse pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl die Anzahl Ereignisse im 10-jährigen Mittel darstellt. Ein Ereignis entspricht 1 Gang ans Gewässer, unabhängig von dessen Dauer. Seite 2

3 Aktivität Abbildung 3: Anzahl Ereignisse an den Seen der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe ist die absolute Anzahl Ereignisse pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl die Anzahl Ereignisse im 10-jährigen Mittel darstellt. Ein Ereignis entspricht 1 Gang ans Gewässer, unabhängig von dessen Dauer. Seite 3

4 Befischungsdruck Befischungsdruck Bezüglich des Befischungsdruckes an den Fliessgewässern (Anzahl Ereignisse pro Fliesskilometer = EPUA), bestätigte sich auch 2014 die Feststellung, dass nur wenige Regionen einem erhöhten Befischungsdruck ausgesetzt sind (Abbildung 3). Es ist dies das fischereitouristisch stark frequentierte Engadin (D1 & D2 mit attraktiver Äschen- und Forellenfischerei) sowie die Region C1 mit dem Einzugsgebiet der Stadt Chur. Im Oberengadin hat der Befischungsdruck im Vergleich zum 10-jährigen Mittel jedoch stark abgenommen (Abbildung 4). Der Befischungsdruck an den Seen präsentierte sich auch in der Saison 2014 als eher gering und heterogen (Abbildung 5). Hoher Befischungsdruck findet man nur in Regionen mit wenig kleinen Seen und/oder hohen Bevölkerungsdichten. Abbildung 4: EPUA (Anzahl Ereignisse pro Fliesskilometer) an den Fliessgewässern der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Der EPUA dient als Index für den Befischungsdruck, der unabhängig von der Regionengrösse ist. Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten EPUA Werte pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl dem EPUA im 10-jährigen Mittel entspricht. Seite 4

5 Befischungsdruck Abbildung 5: EPUA (Anzahl Ereignisse pro Hektar Seenfläche) an den Seen der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Der EPUA dient als Index für den Befischungsdruck, der unabhängig von der Regionengrösse ist. Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten EPUA Werte pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl dem EPUA im 10- jährigen Mittel entspricht. Seite 5

6 Fangzahlen Fangzahlen Analog zur Aktivität sind auch bei den absoluten Fangzahlen die Regionen A1, D1 und D2, diejenigen mit dem höchsten fischereilichen Ertrag an Fliessgewässern. Im Vergleich zum 10-jährigen Mittel sind in diesen Regionen die Fangzahlen aber stark zurückgegangen. Die einzigen Regionen, die mit den Fangzahlen an Fliessgewässern über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegen, sind die Regionen A2, B1 und C2 (Abbildung 6). Bei der Seenfischerei präsentierte sich das regionale Bild bei der Fangzahl heterogener als bei der Fliessgewässerfischerei. Hier sind die Regionen B1, D1, D2 und F die ertragreichsten. Bei der Region D1 fällt jedoch die markante Einbusse gegenüber dem 10-jährigen Schnitt auf, welche auf den markanten Rückgang der Seesaiblingsfänge in den Oberengadiner Seen zurückzuführen ist. Dem gegenüber steigen die Fangzahlen bei den Seesaiblingen im Lago di Poschiavo tendenziell an. Die Fangzahlen in der Region F kommen in diesem Jahr daher über dem 10-Jahresmittel zu liegen (Abbildung 7). Abbildung 6: Anzahl gefangener Fische in den Fliessgewässern der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten Fangzahlen pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl die Fangzahl des 10- jährigen Mittels darstellt. Seite 6

7 Fangzahlen Abbildung 7: Anzahl gefangener Fische in den Seen der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahr Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten Fangzahlen pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl die Fangzahl des 10-jährigen Mittels darstellt. Seite 7

8 Fangerfolg Fangerfolg Der CPUE (Anzahl gefangener Fische pro Ereignis) liegt bei der Fliessgewässerfischerei bei fast allen Regionen im Bereich von 0.5 und 1.5. Nur in der Region C1 liegt er mit 0.29 tiefer, und in den Regionen B5 (1.56), D2 (1.76) und H2 (2.29) höher (Abbildung 8). Bei der Seenfischerei sieht das Bild ähnlich aus. Auch hier liegt der CPUE bei den meisten Regionen zwischen 0.5 und 1.5, nur in den Regionen A3 (0.34) und C1 (0.28) ist er tiefer. Nur in den Regionen F und D2 liegt der CPUE-Wert über 1.5 (Abbildung 8). An einigen Fliessgewässern konnte im aktuellen Jahr ein höherer CPUE-Wert erzielt werden als im 10-jährigen Mittel (A2, B5, E, H2). In der Region A1 bspw. liegt die Anzahl gefangener Fische pro Ereignis aber unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre. In den meisten Regionen ist bei der Fliessgewässerfischerei aber über die Jahre kein klarer Trend zu einem schlechteren Fangerfolg zu erkennen (siehe Teil 4: Regionen). Bei den Seen ist auch die Entwicklung des CPUEs zwischen den Regionen unterschiedlicher (Abbildung 9). Die Regionen D1 und D2 und H2 liegen weit unter dem 10-jährigen Mittel, während die Region B1 stark zulegen konnte. Abbildung 8: CPUE (Anzahl gefangene Fische pro Ereignis) an den Fliessgewässern der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahre Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten CPUE Werte pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl dem CPUE im 10-jährigen Mittel entspricht. Seite 8

9 Fangerfolg Abbildung 9: CPUE (Anzahl gefangene Fische pro Ereignis) an den Seen der einzelnen Regionen des Kantons Graubünden im Jahre Nebst der graduellen Klassifizierung in Farbe sind die absoluten CPUE Werte pro Region eingetragen, wobei die untenstehende, kursive Zahl dem CPUE im 10- jährigen Mittel entspricht. Seite 9

10 Andrea Stephan Baumann Fischerei- und Wildökologe Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Loëstrasse 14 CH-7001 Chur Tel: Fax: Seite 10