Bürgerinformationsveranstaltung Nahverkehrsplan Region 2 Unterfranken Würzburg am , Uhr im Ratssaal der Stadt Würzburg
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- Oskar Bösch
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1 Bürgerinformationsveranstaltung Nahverkehrsplan Region 2 Unterfranken Würzburg am , Uhr im Ratssaal der Stadt Würzburg Moderation: Stefanie Heng-Ruschek, Protokoll: Uta Frankenberg
2 Begrüßung Herr Oberbürgermeister Schuchardt begrüßt alle Teilnehmenden der Bürgerinformationsveranstaltung Fortschreibung Nahverkehrsplan. Der Nahverkehrsplan (NVP) spiegelt die verkehrspolitischen Vorstellungen der ÖPNV-Aufgabenträger im VVM (Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH) wider und stellt den Rahmen für die künftigen Schwerpunkte der Ausgestaltung des öffentlichen Verkehrs dar. Die Planungsregion umfasst den Bereich des Verkehrsbundes Mainfranken, mit der Stadt Würzburg im Zentrum. Der öffentliche Personenverkehr ist an unterschiedliche Entwicklungen z.b. Klimawandel, Präferenzen, zukünftige Bevölkerungsstruktur anzupassen. Der ÖPNV ist ein entscheidendes Element im Umweltverbund, der die stadt- und umweltfreundlichen Verkehrsarten kombiniert und den Stadtbewohnern ermöglichen soll, auch ohne Auto mobil zu sein. Ziel des öffentlichen Personennahverkehrs ist es, für alle Bevölkerungsgruppen und Fahrzwecke eine Mobilitätsoption zu ermöglichen. Der NVP ist zugleich Arbeitsinstrument und Rahmenkonzept: Es wird bezüglich des vorhandenen Verkehrsangebots ein Soll-Ist-Abgleich generiert, um anschließend Maßnahmen festzulegen. Er besitzt eine bindende Wirkung und wird gemeinschaftlich von allen Aufgabenträgern im Verbundraum verabschiedet. Neben der Leitlinie für Nahverkehrsplanung in Bayern sind vor dem Hintergrund des demographischen Wandels insbesondere die Mobilitätsbedürfnisse der Senioren und Mobilitätseingeschränkten in der Fortschreibung des NVPs und Maßnahmenplanung mit zu berücksichtigen. Ziel der heutigen Veranstaltung ist es, die Bürger/innen der Stadt Würzburg über den formalen Prozess der Fortschreibung des NVPs zu informieren und ein erstes Meinungsbild zu möglichen Maßnahmen einzuholen. Herr Scheller (Kämmerer) begrüßt ebenfalls die Teilnehmenden der Veranstaltung. Der aktuelle NVP wurde vor zehn Jahren vom Büro WVI erstellt. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind größtenteils umgesetzt worden, einige stehen noch aus. Deshalb ist es jetzt wichtig, eine neue Bestandsaufnahme sowie eine Schwachstellenanalyse des ÖPNVs durchzuführen, um bisherige Entwicklungen durch den letzten NVP zu überprüfen und neue Handlungsmöglichkeiten auszuloten bzw. neue Maßnahmen zu planen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit hierzu im Rahmen einer Veranstaltung ist im Sinne des Stadtrates. So können Ziele und Maßnahmen mit möglichst vielen Beteiligten abgestimmt werden. 1
3 Ablauf Frau Heng-Ruschek (shr moderation), die die Veranstaltung moderiert, begrüßt die Teilnehmenden und stellt den Ablauf für den Abend vor: Zu Beginn wird Herr Dr.-Ing. Spichal (WVI Gutachter) die Funktion des Nahverkehrsplans und die Analyse der Situation vorstellen. Anschließend erläutert Herr Lehmann (WVV) aktuelle Maßnahmen. Zum Abschluss werden Maßnahmenideen zu den Themen Barrierefreiheit und Senioren vorgestellt. Anschließend haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Hinweise zu äußern. Sachstandsbericht Nahverkehrsplan und aktuelle Maßnahmen Herr Dr.-Ing. Spichal stellt die Ziele und Vorgehensweisen im Rahmen des NVPs vor. Der NVP bildet die Grundlage für die Planung und Entwicklung im ÖPNV. Im Rahmen des NVPs werden verbindliche Ziele und Standards benannt, eine Bestandsaufnahme verkehrsrelevanter Grunddaten und eine Schwachstellenanalyse im ÖPNV-Angebot (z.b. Bedienungshäufigkeit) durchgeführt sowie voraussichtliche Entwicklungen (z.b. Nachfrageund Bevölkerungsentwicklung) abgeschätzt, um anschließend Rahmenkonzeption, Handlungsfelder und Maßnahmen zu bestimmen. Der NVP orientiert sich an folgenden Leitlinien: Verbesserung der Daseinsfürsorge, Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen für alle Bewohner/innen, Integration der Verkehrssysteme, Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit der ressourcenschonenden Leistungserstellung. Herr Lehmann stellt die städtischen Infrastrukturprojekte der Würzburger Straßenbahn vor. Die Straßenbahn-Linien 1 und 5 werden Richtung Oberdürrbach erweitert. Damit soll die bisher unzureichende Anbindung des Klinikums sowie des ZIMs (Zentrum Innere Medizin) und ZOMs (Zentrum für Operative Medizin) sichergestellt werden. Insgesamt werden die Baumaßnahmen etwa 4-5 Jahre in Anspruch nehmen. Zum Abschluss stellt Herr Dr. Spichal Maßnahmen vor, die Barrierefreiheit fördern und Senioren zugutekommen sollen: 2
4 Barrierefreiheit: Schulung Personal, Sensibilisierung Barrierefreier Ausbau von Haltestellen Beschaffung barrierefreier Fahrzeuge Information zu Barrierefreiheit Senioren: Hilfestellung bei Orientierung Ausrichtung von Verkehrsangeboten Hilfe und Anleitung bei Erstnutzung Seniorentarif Die Präsentation des Büros WVI und WVV sind dem Protokoll als Anlage 1 und 2 beigefügt. Fragen & Hinweise der Bürger/innen Im Folgenden werden die Fragen und Hinweise thematisch sortiert widergegeben, die während bzw. im Anschluss an die Vorträge von den Bürger/innen vorgetragen worden sind. ÖPNV-Anbindung Mehrere Wortmeldungen zu schlechter Anbindung von einzelnen Orten/Ortsteilen: Versbach, Lengfeld, Ortsteile von Reichenberg. In Reichenberg ist v.a. der Schülerverkehr betroffen. Teile des Landkreises, die infrastrukturell und wirtschaftlich mit Würzburg zusammenhängen, sollen vernetzt werden. Z.B. Würzburg-Schweinfurt (Fachhochschulen). Der neue Stadtteil Hubland sollte mit der Straßenbahn erschlossen werden. Die Grenzwerte zur Bedienungshäufigkeit werden nicht überall eingehalten. Ober- und Mittelzentren sollten halbstündlich angebunden werden, dies ist aber nicht immer der Fall, Beispiel Würzburg Marktheidenfeld. Antwort Herr Dr. Spichal: das Verkehrsangebot im Bereich Main-Spessart sollte grundsätzlich neu geplant werden. 3
5 Der Indikator für eine angemessene Bedienungshäufigkeit sollte Freizeitverkehr bzw. Ausflugsziele mitberücksichtigen. Am Abend, sowie an Sonntagen und Feiertagen ist der ÖPNV unzureichend. Busnetze sollten auf neue Gewerbegebiete erweitert werden. Buskennzeichnungen sollten präziser gestaltet werden. Takt, Umsteigen Es wurde mehrfach betont, dass eine bessere Koordination zwischen diversen Bus- und Straßenbahnlinien nötig ist, damit das Umsteigen vereinfacht wird: Vermeidung von gleichen Abfahrtszeiten (v.a. an großen Haltestellen), Reduzierung der Fahrt- und Wartezeiten. Eine einfachere Taktung könnte zur bessere Merkbarkeit, vor allem für Senioren, führen. Umsteigen sollte einfacher (z.b. Juliuspromenade) oder grundsätzlich vermieden werden, z.b. durch Durchmesserlinien, Vorschlag Höchberg-Lengfeld. Hinweis, dass zwei Linien in Versbach unmittelbar hintereinander abfahren. Das gleiche gilt für die Linien Richtung Zellerau/Heidingsfeld an der Juliuspromenade. Tarif Wunsch nach einer Gruppenkarte, die unabhängig von den Mitfahrer/innen (Familienangehörigen/Kindern) ist. Seniorentarif: sehr günstig oder kostenlos (Altersarmut). Streifenkarten wieder einführen, die man flexibel (Ziele) einsetzten kann. Angebote für Berufstätige einführen. Barrierefreiheit Unter dem Vorwand Barrierefreiheit sollen keine Haltestellen wegfallen. Denn größere Abstände zwischen den Haltestellen oder die Reduzierung von Haltestellen stellen eine Barriere und eine Verschlechterung dar. Wenn durch Baustellen Haltestellen entfallen, dann sollte dies frühzeitig angekündigt und eine Ersatzhaltestelle ausgewiesen werden. 4
6 Busfahrer sollten bezüglich Freundlichkeit, Fahrstil (zu schnell und abrupt, da sie die Taktzeiten einhalten müssen) und Bedürfnisse von Senioren und Behinderten geschult werden. Abfahrtszeiten, Verbindungen und Wege für Senioren und andere Mobilitätseingeschränkte sind zu kompliziert und aufwändig. Nach Vorgaben der EU soll eine vollständige Barrierefreiheit bis 2022 umgesetzt werden. Dadurch profitieren nicht nur die Mobilitätseingeschränkten, sondern alle Nutzer/innen des ÖPNV. Grundsätzlich: Ein respektvoller Umgang miteinander, mehr Respekt vor dem Alter. Kommunikation Offensivere Kundenwerbung, für Neubürger. Wunsch nach einem besseren Beschwerdemanagement. Die Kommunikation zum NVP/ÖPNV ist aus Sicht einiger Bürger/innen unzureichend und intransparent (z.b. genauere Angaben zum Ablauf und der Umsetzung). Es wurde mehrmals der Wunsch von Bürger/innen geäußert, im Rahmen der Erstellung des NVP stärker beteiligt zu werden (z.b. Bürgerwerkstatt). Tipp einer Bürgerin: Hinweise bzw. Anliegen zum NVP direkt dem Oberbürgermeister schriftlich mitteilen. Die einzelnen Hinweise in einem größeren Kontext zu berücksichtigen und zu integrieren, ist die Aufgabe der Entwickler des NVPs. Nahverkehrsplan Einige Maßnahmen aus dem letzten NVP wurden nicht umgesetzt: Erneuerung des Busbahnhofs, Verbesserung des Nachtbusangebots. Aufgrund des letzten NVPs fahren die Landkreis-Linien nicht mehr in die Stadt Würzburg hinein, sondern fahren nur noch bis zum Stadtrand, wodurch zusätzliches Umsteigen erforderlich ist. Jeder Umsteigevorgang reduziert die Anzahl der Fahrgäste um 30%. Ab 5
7 zweimal umsteigen oder über eine Stunde Fahrtzeit tendieren Fahrgäste dazu, den ÖPNV zu meiden. Weitere Hinweise Anwohner/innen an stark durch Busse belasteten Straßen (v.a. Richtung Hauptbahnhof Bismarck-/Theater-/Textor-/Bahnhofstraße) entlasten, indem man Umsteigestellen abseits vom Hauptbahnhof schafft. In Würzburg gibt es viel Kfz-Verkehr durch Bewohner des Umlandes, die mit dem Auto nach Würzburg fahren. Gibt es Daten zu Personen, die den ÖPNV nicht benutzen bzw. benutzen würden, wenn der ÖPNV anders wäre? Antwort Herr Dr. Spichal: Anhand der Kfz -Dichte kann man ablesen, wie gut der ÖPNV in einer Region ausgestaltet ist. In Würzburg ist die Kfz-Dichte geringer als im Landkreis Main-Spessart, entsprechend ist das ÖPNV-Angebot besser. Sind die Maßnahmen zu den Haltepunkte der Bahn Heidingsfeld West und -Ost bereits in den aktuellen Planungen mit eingebunden? Wenn bspw. der Haltepunkt Heidingsfeld Ost 2019 umgesetzt wird, sind dann auch entsprechende ÖPNV-Anbindungen mit eingeplant? Antwort Herr Scheller: Der Bahnhof West ist in der Darstellung des aktuellen Verkehrsangebots noch nicht mit eingebunden, aber im Maßnahmenplan enthalten. Für den Bahnhof Ost haben wir bereits einen Haushaltsposten angelegt. Für den Bahnhof West müssen noch einige Abstimmungen gemacht werden, bevor dieser auch im Haushalt mit eingeplant wird. ÖPNV-Anbindungen an Bahnhöfen sind allgemein gefordert und werden berücksichtigt. Was sagt der Indikator Angebotsdichte je Gemeinde genau aus? Gibt es eine Karte für Würzburg mit dem gleichen Indikator, auf der die einzelnen Stadtteile verglichen werden? Antwort Herr Spichal: Diese Werte sind relativ und nur im Verhältnis zueinander interpretierbar. Die entsprechende Karte wird dem Protokoll als Anlage 3 beigefügt. Frau Heng-Ruschek schließt die Diskussionsrunde und bedankt sich bei den Teilnehmenden für ihre Fragen und Hinweise. 6
8 Ausblick Herr Tille (Fachabteilung Beteiligungscontrolling) bedankt sich für die zahlreichen Hinweise. Einige Anregungen (z.b. bzgl. Reichenberg) beziehen sich nicht direkt auf Würzburg, weshalb diese an die jeweiligen Gemeinden weiterleiten werden. Durch die heutige Veranstaltung konnte ein grobes Meinungsbild zur Situation des ÖPNV in Würzburg eingeholt werden. Die Hinweise werden geprüft und fließen gegebenenfalls in die Fortschreibung des Nahverkehrsplans ein. Anlagen (als gesonderte Dateien) 1. Präsentation WVI 2. Präsentation WVV 3. Karte Würzburg Angebotsdichte je Stadtteil 7
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