Screening auf angeborene Immundefekte
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- Victoria Steinmann
- vor 7 Jahren
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1 Screening auf angeborene Immundefekte Michael H. Albert Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU, München Stuttgart,
2 Begriffsklärung Jargon: SCID-Screening Korrekt: Screening auf angeborene Immundefekte mit schwerer Defizienz reifer T- und/oder B-Zellen
3 Gliederung Medizinischer Nutzen Methodik Erste Erfahrungen (USA) Erwartete Probleme Geplanter Ablauf Kosten
4 Medizinischer Nutzen
5 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) Klinisches Bild Unauffällige Neonatalperiode Diagnosestellung durch: Lebensbedrohende Infektionen Impfkomplikationen (BCG, Rotavirus) Sonderfall komplettes DiGeorge-Syndrom: Diagnosestellung meist durch Herzfehler oder hypokalzämische Krämpfe Schwere T-Zelldefizienz (Einzelfälle) behandlungsbedürftig
6 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) 8 Monate, Pneumocystis jiroveci Pneumonie
7 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) Disseminierte BCG-itis nach Impfung
8 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) Schwere GVHD durch unbestrahlte Blutkonserven
9 Rotavirusimpfung Vaccine. 2010; 28(40): NEJM. 2010; 362(4): Rotavirusimpfung kontraindiziert bei SCID!... wenn man es denn weiß!
10 Schwere T-Zelldefizienz Genetisch bedingte Erkrankungen (>20 Gene, ca. 1/3 ohne bekannte Ursache) ± schwere B-Zelldefizienz Prävalenz 1: : Typisch: Manifestation im Säuglingsalter, unbehandelt letal im ersten Jahr Kurative Therapie: Stammzelltransplantation
11 Schwere B-Zelldefizienz Klinisches Bild Unauffällige Neonatalperiode Manifestation im Kleinkindalter, unbehandelt in ersten Lebenjahren letal Diagnosestellung aufgrund rezidivierender bakterieller und viraler Infektionen Effektive Therapie: Immunglobulinsubstitution lebenslang
12 Schwere B-Zelldefizienz (XLA) Pneumocystis jiroveci Pneumonie
13 Schwere B-Zelldefizienz Genetisch bedingte Erkrankung (Xchromosomale Agammaglobulinämie Typ Bruton, autosomal-rezessive Agammaglobulinämien) Prävalenz 1:
14 Warum Früherkennung?
15 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) 48 Indexpatienten, 60 erkrankte Geschwister, UK, retrospektive Analyse Frühe Diagnosestellung verbessert das Überleben! Brown et al, Blood 2011
16 Schwere T-Zelldefizienz (SCID) 32 Indexpatienten, 7 bei Geburt diagnostizierte Geschwister, US, retrospektive Analyse Puck et al, JACI 2007 Frühe Diagnosestellung verbessert das Überleben!
17 Schwere B-Zelldefizienz Risiko für Bronchiektasen vs. Alter bei Diagnosestellung Plebani et al, Clin Immunol 2002 Frühe Diagnosestellung verhindert Organschäden!
18 Medizinischer Nutzen Frühzeitige Diagnosestellung kurz nach Geburt kann: das Überleben von Patienten mit schwerer T-Zelldefizienz signifikant verbessern und bleibende Morbidität verhindern. schwere Organschäden und deren Folgen bei Patienten mit schwerer B-Zelldefizienz verhindern.
19 Methodik
20 Methodik TREC/KRE C
21 T-cell Receptor Excision Circles (TRECs)
22 κ-deleting recombination excision circles (KRECs)
23 TRECs und KRECs Borte et al., Blood 2012 und nicht publizierte Daten
24 Definition der Zielerkrankungen Krankheitsgruppen Test Therapie Schwere T-Zelldefizienz: SCID (schwere kombinierte Immundefekte) Komplettes Di-George- Syndrom Schwere B-Zelldefizienz: Fehlende TRECs z.t. fehlende KRECs Fehlende TRECs Stammzelltransplantation Thymustransplantation Stammzelltransplantation XLA (X-chromosomale Agammaglobulinämie) Fehlende KRECs Immunglobulinsubstitution Aut.-rez. Agammaglobulinämie Fehlende KRECs Immunglobulinsubstitution
25 Erste Erfahrungen (USA)
26 Erwartete Probleme
27 Frühgeborene (Extreme) Frühgeborene können sehr niedrige TRECs haben erneute Testung am errechneten Termin Aber: Auch Patienten mit T-/B- Zelldefizienz können frühgeboren sein!
28 Andere T-Zelldefizienzen Syndrome mit niedrigen TRECs (DiGeorge, Down,...) Sekundäre Lymphopenie durch Verlust (Chylothorax, GI-Fehlbildungen,...)
29 Methodische Probleme Schlechte DNA-Qualität/Ausbeute: Wiederholung aus selber DBS-Karte Harmonisierung der Prozessqualität in unterschiedlichen Labors (cut-off level,...)
30 Geplanter Ablauf
31 Integrierung in bestehende Screeningprogramme Nutzung der vorhandenen und funktionierenden Strukturen Geringere zusätzliche Kosten durch Nutzung der bestehenden Screeninglogistik Keine zusätzliche Belastung für das Neugeborene
32 Ablauf
33 Kosten
34 Kosten Berechnungen aus den USA lassen eine Kosteneffektivität erwarten (McGhee et al. J Pediatr 2005 (147): ; Chan et al. Mol Genet Metab Jul 12.) Ca. 4 zusätzliche Kosten zum aktuellen Screening (12 ) Diagnostik- und Therapiekosten der erfolgreich gescreenten Patienten wahrscheinlich deutlich geringer
35 Zusammenfassung
36 Zusammenfassung TREC/KREC Screening ist methodisch ausgereift Entdeckt Kinder mit fehlenden B- und/oder T-Zellen Ist kosteneffektiv Ermöglicht frühzeitige Therapie und verhindert so Morbidität und Letalität
37 24 Tage beatmet 11 Monate stationär
38 Vielen Dank! Florian Hoffmann Sigi Burggraf Adelbert Roscher Stephan Borte Volker Wahn Uta Nennstiel-Ratzel Bernd Belohradsky Bernhard Olgemöller
39
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