Vertrauen schaffen schaf
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- Anke Heidrich
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Vertrauen schaffen
2 Inhalt Leben ohne diese Angst Fallbeschreibung Herr B. 4 Unsere Professionalität 8 Mitarbeiter Institut MgM Ostschweiz 9 3 Jahre MgM Ostschweiz 10 Bestelltalon 11 Kompetente Prävention und Beratung seit 2001 Institut Männer gegen Männer-Gewalt Ostschweiz Telefon Gestaltung: Stefan Zeller Z-Graphics, Sommeri
3 Gewalt beenden 3
4 «Leben ohne diese Angst» Fallbeschreibung Herr B. Wie Herr B. aus seinem Gewaltkreislauf ausbrach. Herr B. hat eine einladende Art. Wenn er seine Mundwinkel hochzieht, sieht man seine Lachgrübchen. Durch und durch sympathisch so würden Kollegen, Bekannte und Nachbarn Herrn B. beschreiben. Er ist ein Mann im besten Alter freundlich und hilfsbereit. Seit Jahren zählt er als Aussendienstmitarbeiter zu den Stützen seiner Firma. Den Kontakt mit Menschen schätzt er sehr. In seiner Freizeit organisiert er als Vorstandsmitglied seines Gesangsvereins das Dorffest, bei den Fussball-Veteranen ist er der Abwehrchef. Auch bezüglich der Familiensituation würden wohl viele gerne mit Herrn B. tauschen. Er liebt seine beiden Söhne und unternimmt viel mit ihnen. Auch seine Frau liebt er. Schon über zehn Jahre sind sie zusammen. «Nach aussen waren wir immer eine Bilderbuchfamilie», sagt Herr B. nachdenklich. Heute ist er froh, dass sie überhaupt noch zusammen sind. Denn er schlug zu, würgte und misshandelte, wenn der innere Druck zu gross wurde. 4
5 Jeder fünfte bis sechste Mann wird im Verlaufe einer Partnerschaft gewalttätig. Jede dritte bis vierte Frau erlebt Gewalt von ihrem Partner. Den wenigsten Gewalttaten folgt eine Anzeige. Ungefähr Frauen suchen schweizweit jährlich bei Polizei und Frauenhäusern Schutz vor häuslicher Gewalt. Durchschnittlich werden in der Schweiz jährlich 40 Frauen von ihrem Partner tödlich verletzt. Die Kosten häuslicher Gewalt belaufen sich in der Schweiz auf jährlich mindestens 400 Mio. Franken. Die ersten gemeinsamen Jahre der Familie B. waren geprägt von Aufbruchstimmung. Als nach dem Hausbau die beiden Kinder geboren wurden, schien das Glück vollkommen. Bald nach der Geburt des zweiten Kindes jedoch geschah es das erste Mal: «Ich gab meiner Frau in einem Streit eine Ohrfeige. Es geschah kurz nach dem ich von der Arbeit zu Hause war. Wir stritten über die Kindererziehung und über die Gestaltung des Wochenendes.» Beide waren darob erschrocken. Herr B. tat es unheimlich leid und er versicherte, dass dies nie mehr geschehen würde. Lange ging das gut. Eines Tages aber tat er es wieder. Und von da an wurde es immer schlimmer: Manchmal hat er seine Frau getreten, geschubst oder an den Haaren gezerrt. Er schämte sich dafür. Aber irgendwie kam er da nicht heraus. Gegenüber seinen Kindern und auch 5
6 ausser Haus wurde er nie gewalttätig. Beim Fussball wäre er nie auf die Idee gekommen, einen Gegenspieler absichtlich zu verletzen gab es in den Kantonen SG und AR zusammen 494 polizeiliche Interventionen wegen häuslicher Gewalt mit 181 Wegweisungen, die 171 Männer und 10 Frauen betrafen. Gewalttäter sind zu über 90% Männer. Nötig ist ein adäquates Beratungsangebot, das bewusst Männer anspricht. Eines Tages las Herr B. einen Zeitungsbericht über «MgM Ostschweiz» in St. Gallen. «Interessant», dachte er damals, «ich bin scheinbar nicht der Einzige. Aber da komme ich schon selber raus.» Herr B. täuschte sich: Seine «Blackouts, Filmrisse, Wutanfälle» und wie er sie alle nannte, häuften sich. Danach folgten jeweils die Entschuldigungen, die Reue, die Blumen und später das Schweigen. Immer häufiger, immer heftiger. Als seine Frau nach einer Gewalttat verarztet werden musste, wählte er , die Nummer von MgM Ostschweiz. «Grüezi. Ich, ich habe ein Problem. Meine Frau und ich haben manchmal Streit und dann...» «Sie sind an der richtigen Adresse», sagte der Berater, und er vereinbarte im Gespräch in der gleichen Woche einen ersten Termin. Zum Abschluss des Telefongespräches bekam Herr B. einen wichtigen Rat des Beraters: «Wenn Sie 6
7 merken, dass Sie in eine ähnliche Situation geraten, dann schützen Sie sich selbst und Ihre Partnerin. Verlassen Sie unverzüglich das gemeinsame Zuhause.» Seit diesem Tag hat Herr B. nie wieder Gewalt angewendet, obwohl er manchmal kurz davor stand. Was ist seither geschehen? Herr B. kam anfangs wöchentlich zur Beratung. Zweimal rief er in einer Krisensituation die Beratungsnummer an. Herr B. spricht heute vom «grossen Bedauern und vom Erschrecken über den tiefen Abgrund, über dem ich mich befunden hatte. Ich wollte das nicht, ich habe es trotzdem getan». In der Beratung wurde mir klar, dass ES nicht über mich kam, sondern ICH zugeschlagen hatte. Das war zuerst schmerzhaft, dann auch befreiend. Jetzt konnte ICH auch etwas dagegen tun.» Gewalttätige Männer sehen sich meist nicht als Täter. In der Beratung geht es darum, diese Perspektive zu verändern und sich selber als Verantwortlichen für alle seine Handlungen zu sehen. Damit bekommt der Mann das entscheidende Werkzeug in die Hand: Sich merken und daraus sein Verhalten selber bestimmen. Und er erlebt, was er durch gewaltfreie Konfliktlösung gewinnt: Vertrauen und Perspektiven für sich und seine Partnerschaft. Das motiviert. Herr B. sagt heute über sich, dass er früher Anspannung, Ohnmacht oder Angst nicht gemerkt oder verdrängt hat: «Da war jeweils schon irgendetwas: das Fass füllte sich und der Boden unter meinen Füssen wurde dünner. Aber mir war nie klar, was es wirklich ist. Nun merke ich viel schneller, was ich brauche: eine kurze Pause, Zeit für mich, einen Spaziergang, eine Aussprache.» Herr B. hat den Gewaltkreislauf verstanden, in dem er steckte. Und er ist aus diesem ausgebrochen. Heute merkt er Sekunden, Minuten oder gar Stunden zum voraus: «wenn ich mich wieder verlieren würde. Dann sorge ich für mich und schlage nicht mehr zu.» «Ich bin dankbar für das, was ich gelernt habe», sagt er und man kann die Erleichterung in seinem Gesicht ablesen. Eine zusätzliche Sicherheit schenkt ihm die Gewissheit, dass er bei MgM Ostschweiz jederzeit Beratung holen kann. Und: seine Frau hat jetzt keine Angst mehr vor ihm. Heute kann sie auch heikle Themen mit ihm besprechen und Streit endet ohne Gewalt. Gewalt beenden, Vertrauen schaffen. 7
8 Unsere Professionalität Jeder fünfte bis sechste Mann wird in einer Partnerschaft gewalttätig. Jede dritte bis vierte Frau erlebt Gewalt von ihrem Partner gab es in den Kantonen SG und AR zusammen fast 500 polizeiliche Interventionen wegen häuslicher Gewalt mit gegen 200 Wegweisungen. Ungefähr Frauen suchen schweizweit jährlich bei Polizei und Frauenhäusern Schutz vor häuslicher Gewalt. Durchschnittlich werden in der Schweiz jährlich 40 Frauen von ihrem Partner tödlich verletzt. Die Kosten häuslicher Gewalt belaufen sich in der Schweiz auf jährlich mindestens 400 Mio Franken. (Studie Uni Fribourg 1998) Gewalt kann beendet und durch Selbstsicherheit und Vertrauen ersetzt werden. Arbeiten Sie mit uns zusammen. Unsere Professionalität in Prävention und Beratung und Ihr Beitrag schaffen Sicherheit und Vertrauen. Wir bieten Ihnen: - Coaching und Fallbesprechungen -Workshops - Bildungsveranstaltungen -Vorträge - Individuelle Angebote für Schulen, Firmen, Gemeinden, Kirchen, Vereine, Beratungsstellen und weitere Interessierte. Unsere Professionalität und Ihr Beitrag: Eine starke Kombination! Durch die Finanzierung von Gewaltberatung und Tätertherapie verhindern Sie weitere Gewalt und schützen Opfer. Sie machen das Zuhause zu einem sicheren Ort. Durch die Organisation von Informations- und Bildungsarbeit tragen Sie zur Bewusstseinsbildung und Gewaltprävention bei. Institut MgM Ostschweiz ostschweiz@gewaltberatung.org Raiffeisenbank St. Gallen Konto Nr. AA Täterarbeit ist Opferschutz! 8
9 Mitarbeiter Institut MgM Ostschweiz Andreas Hartmann dipl. Sozialarbeiter FH, Schulsozialarbeiter, dipl. Gewaltberater, langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit, im Suchtbereich und als Schulsozialarbeiter, Mitarbeiter im Fachbereich Schulsozialarbeit der FHS beider Basel. Matthias Koller-Filliger lic.theol. und dipl. Gewaltberater, langjährige Erfahrung als Jugend- und Gemeindeseelsorger, seit 2002 Fachberater und Co-Stellenleiter bei der Animationsstelle Kirchliche Jugendarbeit im Dekanat Gossau. Urban Brühwiler dipl. Soziokultureller Animator FH und dipl. Gewaltberater, langjährige Erfahrung in soziokultureller Animation im Bereich Jugendarbeit, seit 1998 freiberuflich und selbständig als Erwachsenenbildner. Thomas Ehrismann dipl. sozialdiakonischer Mitarbeiter HFS und dipl. Gewaltberater, langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit und mit verhaltensauffälligen Jugendlichen im stationären Bereich. 9
10 3 Jahre MgM Ostschweiz Seit der Gründung von MgM Ostschweiz im Jahr 2001 steht die Einzelberatung von Männern und Jungen im Vordergrund. Weitere Wirkungsfelder für gewaltfreie Konfliktlösung und Beziehungsgestaltung sind: Workshops an Schulen, öffentliche Referate, Coaching von Fachstellen, Weiterbildungseinheiten bei Polizeiausbildungen, Firmen, u.v.m. Gesamtzahl Klienten Mai 01 Mai 02 Mai 03 Mai 04 Jahr Gesamtzahl Beratungen Insgesamt 40 Klienten besuchten Einzelberatung und -therapie. Sechs davon waren Jungen. Die Ratsuchenden aus den Kantonen SG, AR, AI und TG beanspruchten weit über 100 telefonische und gegen 300 persönliche Beratungen. Das Angebot ist in der Region mit den bestehenden Beratungsstellen der Opfer- und Täterarbeit vernetzt. Die Qualität der Arbeit wird garantiert durch die spezifische Ausbildung der vier Mitarbeiter in Gewaltberatung und Gewaltpädagogik sowie durch Weiterbildung und Supervision. Das Institut profitiert mit dem MgM -Label von einem Netzwerk von über 20 MgM -Stellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die seit 16 Jahren erfolgreich nach dem «Hamburger Modell» Prävention, Beratung und Therapie leisten Machen, was funktioniert. Institut MgM Ostschweiz Mai 01 Mai 02 Mai 03 Mai 04 Jahr
11 Bestelltalon Gerne senden wir Ihnen folgende Produkte zu: Weitere Exemplare dieser Broschüre Visitenkarte A7 MgM Ostschweiz Werbefaltblatt A6 für Männer Werbefaltblatt A6 für Jungen Kleinplakat A4 MgM Ostschweiz für Aushang Broschüre Kurz-Konzeption Beratungsangebot Personalblatt Mitarbeiter Institut Broschüre «Lieber gewalttätig als unmännlich» J. Lempert / B. Oelemann, 1994 (Fr. 10. ) Buch «Endlich selbstbewusst und stark» J. Lempert / B. Oelemann, 2001 (Fr. 25. ) «Handbuch der Gewaltberatung». Hrsg.: Männer gegen Männer-Gewalt, 2002 (Fr. 35. ) Wir informieren und beraten Sie auch gerne persönlich. Bitte teilen Sie uns Namen und Telefon mit. Wir werden mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Name: Vorname: Adresse: PLZ/Ort: Telefon:
12 MÄNNER GEGEN MÄNNER-GEWALT Institut Männer gegen Männer-Gewalt Ostschweiz Postfach St. Gallen
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