Mein Führungsverständnis als Schulleiter
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- Lukas Böhme
- vor 7 Jahren
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1 MEIN FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS ALS SCHULLEITER 1 Mein Führungsverständnis als Schulleiter René Haefeli Höheweg 26 D 3600 Thun rene.haefeli@haefeli.be
2 MEIN FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS ALS SCHULLEITER 2 1. Mein Führungsverständnis Die Gesellschaft stellt vielfältige, teils auch widersprüchliche, Anfrderungen. Die Schule und die Schulleitung müssen deshalb Schwerpunkte setzen; sie können nicht alle Ansprüche erfüllen. Die zahlreichen Aufgaben und Prblemlösungen an der OS Buchhlz gehe ich mit unterschiedlichen und möglichst vielen und Lösungsmethden an. 1.1 Meine Leitgedanken zu meiner Schule Mein Handeln und meine Wertehaltung zielen darauf hin, swhl die Entwicklung wie auch Veränderungen der Persönlichkeit zu fördern. Im Zentrum steht für mich das persönliches Wachstum jeder einzelnen Persönlichkeit und das Verständnis für und das Einbeziehen vn systemischen Zusammenhängen. Dazu setze ich in meiner Tätigkeit als Schulleiter unterschiedliche Werkzeuge gezielt ein, gebe mein Wissen in persönlichen Gesprächen und an Schulentwicklungstagen an andere weiter wann immer dies für die Weiterentwicklung der Schule, der SchülerInnen, des Teams und der Sache sinnvll ist. Als Schulleiter lege ich grssen Wert, dass alle, die mit der Oberstufe Buchhlz invlviert sind, sich ihrer Verantwrtung bewusst sind und gemeinsam, auf gleicher Augenhöhe, im Rahmen des plitischen Auftrages, der gesellschaftlichen Anfrderungen und des Lehrplans gemeinsam mit der Schulleitung in die Verantwrtung einbezgen werden. Deshalb ist mir das Fördern der SchülerInnen zur Mündigkeit ein echtes Anliegen, nehme ich meine Mitmenschen als Individuen ernst, erachte ich die Schule auch als Ort des szialen Lernens, helfe ich, das Lernen zu lernen, gehe ich auftretende Knflikte an und arbeite diese mit allen Beteiligten auf und Lehrpersnen, SchülerInnen und Eltern haben regelmässig die Möglichkeit, mündlich der mit Fragebögen, Rückmeldungen zu geben. Wie ich das umsetze, beschreibe ich auf den kmmenden Seiten. 1.2 Veränderung - Entwicklung Im Begriff Veränderung sehe ich eine Verhaltensweise, etwas anderes zu tun, hne in einem systemischen der in einem sich allmählich und stufenweise entwickelnden Zusammenhang zu stehen. Veränderungen passieren ft sprunghaft, lässt den Menschen der der Schule ft wenig Zeit auf Assimilatin der Inhalte. Entwicklung hat mehr mit einem inneren Anliegen, steht im Zusammenhang mit Geschichte und Zukunft und steht zeitlich Hand in Hand mit einer inneren Festigung. Der Entwicklungsansatz ist geprägt durch Freiraum-Geben, Grenzen-Aufzeigen, aktivieren und etwas auch zulassen, wenngleich es vielleicht den eigenen Intentinen nicht vll und ganz entspricht. 1.3 Initiieren vn Entwicklungen und Veränderungen Veränderungen werden vrwiegend vn der ERZ diktiert, während Entwicklung vn der eigenen Schule selbst initiiert, gesteuert und umgesetzt werden kann. Dass Entwicklung als psitiver erlebt wird, ergibt sich aus der Sachlage. Ich sehe in der Schule eine bewusstes miteinander gehen vn Veränderung und Entwicklung. Es wird als befruchtend und belebend erlebt, wenn es als Chance für sich selbst und die Schule mit ihrem Umfeld erkannt wird. Hier kann ich als Schulleiter sehr viel zur Steuerung beitragen, indem ich mir in der Vrbereitung bewusst Gedanken mache, die nötigen Impulse hle und s Lust auf Veränderung/Entwicklung bei den andern wecke. Da im Entwicklungs-Ansatz der Verhaltensschwerpunkt auf der Sachebene und gegenseitger Wertschätzung liegt, wird dies vn allen Beteiligten weit besser akzeptiert, als wenn die Schulleitung vrwiegend im Macht-Ansatz (ich habe hier das Sagen) der im Experten-Ansatz (ich weiss es) handle. Der Entwicklungsansatz ist geprägt vn einer whlwllenden, respektvllen, psitiven Grundhaltung. Um sich als Organisatin weiterzuentwickeln und nicht immer dasselbe zu tun und damit mittelfristig an Qualität einzubüssen, ist der Freiraum der einzelnen Individuen im Lehrerinnen- und Lehrerteam und der Gesamtrganisatin der Schule sehr wichtig. Als Schulleiter ist es mir deshalb wichtig, dass die Schule und das Team genügend Freiraum erhalten, als möglichst autnm handeln können und damit die besten Vraussetzungen zur bewussten Weiterentwicklung erhalten. Diesem Ziel kmme ich am nächsten, indem meine Visinen als Schulleiter den Intensinen der ERZ immer einen Schritt vraus sind
3 MEIN FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS ALS SCHULLEITER 3 und damit dem Team und der Gesamtrganisatin Schule die Möglichkeit gebe, selbst zu entscheiden, wie weit wir uns mit dem Thema einlassen, wie vertieft wir es behandeln wllen. Erflgt später per Verrdnung eine Veränderung, die wir an unserer Schule jedch bereits im Entwicklungsprzess erarbeitet haben, werden die ntwendigen Veränderungen schnell einmal als realisierbar eingestuft. Als Mensch und Schulleiter betrachte ich die drei Begriffe Intimität, Spntaneität und Bewusstheit als Grundkmpetenzen, die es bedingungsls zu fördern gilt. Bewusstheit: Spntaneität: Intimität: Ich bin mich selbst und nicht s wie es andere gerne haben möchten, ich kann mein Verhalten, meine Wirkung gegen innen und aussen wahrnehmen, interpretieren, fühlen und ausdrücken. Ich kann mich und meine Gefühle im Mment situativ und angemessen zeigen Offenheit und Vertrautheit sind für mich wichtige Eckpfeiler der Intimität. Ich bin im Austausch mit anderen Mitmenschen frei vn Hintergedanken. Im Lehrplan sind dies Selbstkmpetenz, Sachkmpetenz, Szialkmpetenz. Für die Teamentwicklung sind beide Frmen zur Erlangung vn Autnmie wichtig. 1.4 Wege im Entwicklungs- der Veränderungsprzess Interesse kntra Psitin Ich frage nicht nach Psitin sndern nach Interesse, führe als keinen Streit um den Standpunkt, denn jeder hat aus seiner Sicht recht. Ich suche als nach Lösungen, die die Interessen beider Seiten einbeziehen, ich unterbreite Vrschläge und bitte um Kritik. Anschliessend gebe ich der anderen Seite meine Anerkennung. Ansammeln vn unguten Gefühlen vermeiden Ich sammle keine ungute Gefühle an bis es zum Eklat kmmt und dann in einer Heftigkeit zum Ausbruch kmmen, die der mmentanen Situatin nicht angepasst ist. Störungen, die das Klima negativ beeinflussen, spreche ich mit Ich-Btschaften unverzüglich an. Gegenseitige Vereinbarungen Ein Vertrag besteht aus zwei deckungsgleiche Willenserklärungen. Vr einem Gespräch, einem Prjekt, eines Przessbeginns, etc. ist es mir wichtig, durch gegenseitige Vereinbarungen den Ablauf, die Zeitstrukturierung, den Inhalt und allenfalls die Umgangsfrmen zu klären und schriftlich festzuhalten, d.h. gegenseitige Vereinbarungen, den Streitpunkt artikulieren, Legitimität und Annehmbarkeit hinterfragen. Bezugsrahmen Der Bezugsrahmen ist die eigene Brille, durch die ich die Welt wahrnehme. Dieser Bezugsrahmen lässt sich erweitern. Vraussetzung ist, dass ich als Schulleiter die Grundpsitin Ich bin.k. du bist.k. einnehme und dabei aktiv zuhöre und interessiert/neugierig nachfrage, bis ich die Sichtweise des andern verstanden habe. Praxis des aktiven Zuhörens Unter aktivem Zuhören verstehe ich, dass ich mich aktiv mit dem Bezugsrahmen, als der Sichtweise des anderen, auseinandersetze. Mir ist bewusst, dass ich nur eine eingeschränkte Sichtweise habe. Ich bemühe mich, die Seite des anderen zu verstehen und die Welt durch seine Brille zu sehen. Ich bleibe stets neugierig und hchgradig interessiert, denn das Einsteigen in den Bezugsrahmen eines anderen ist und bleibt für mich eine spannende Sache und macht Spass. Während des gesamten Gespräches überprüfe ich regelmässig meine Grundeinstellung: Ich bin.k. - Du bist.k." Sbald ich feststelle, dass ich diese Grundhaltung verlasse, weiss ich, dass der Przess des aktiven Zuhörens unterbrchen ist. Verantwrtung übernehmen Für meine Wrte, mein Handeln, meine Unterstützung und Förderung bin ich mir meiner Verantwrtung immer und zu jeder Zeit bewusst.
4 MEIN FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS ALS SCHULLEITER 4 Zwischenmenschliche Transaktin Nach dem Gesetz der Aktin und Reaktin ist die Wahrscheinlichkeit grss, falls ich mein Verhalten ändere, ich bei meinem Gegenüber auch eine veränderte Haltung erhalte. Bei flgenden Punkten gebe ich besnders Acht: Ja-Aber-Spiele Psychlgische Kriegsführung: Stehe ich unter Stress, wenn ja warum? sfrt Änderung herbeiführen Persönliche Angriffe: Erkennen benennen. Gelingt mir das, kmmen diese immer seltener vr Drhungen: Meistverwendete Taktik, ansprechen und sfrt Änderung herbeiführen Extreme/unangepasste Frderungen: Nachschieben vn Erwartungen/Frderungen im Verlaufe des Gesprächs In der Psitin verharren: Eine Partei legt sich fest und gibt nicht nach der für eine Partei ist ein Nachgeben vn vrnherein ausgeschlssen Opferrlle: Eine Seite begibt sich bewusst in die Opferrlle (Taktik?) Gekreuzte Transaktin: Die Antwrt, die ich bekmmen habe, entspricht nicht dem was ich fragte der die Aussage betrifft etwas anderes als dem, was angesprchen wurde 1.5 Meine sechs Führungsprinzipien Wer als Führer Erflg haben will, sllte sich laut Rudlph Giuliani an sechs Prinzipien halten: Überzeugende Ideen: Möglichst wenige, jedch einfache, nachvllziehbare Ideen vertreten. Optimismus: Die Menschen flgen den Optimisten, nicht den Pessimisten. Mut: Ein Leader muss Risiken eingehen. Vrbereitung: Wenn man sich vrbereitet, kann man die Risiken am besten einschränken. Teamwrk: seine Schwächen erkennen und sie durch Knw-hw vn Mitarbeitern füllen. Kmmunikatin: Fehler ffen eingestehen ffene und ehrliche Kmmunikatin 1.6 Der Bezug zur Organisatin Schule Buchhlz Eine Organisatin wie die Oberstufenschule Buchhlz ist eingebettet in einer kmplexen Struktur. Deshalb will ich wach sein gegenüber Glaubenssätze und der Organisatinskultur, achte darauf, wfür gibt es vn wem zu wem Zuwendung, fördere Lb. Ich bin mir bewusst, dass Rituale eine wichtige Rlle für die Energie des einzelnen und des Teams und smit der Atmsphäre, die im Schulhaus herrscht, spielen. Deshalb werden Rituale bewusst gepflegt, Arbeitsgruppen für die Umsetzung eingesetzt, um den Ritualen das nötige Gewicht zu geben. 1.7 Evaluatin Mein Handeln evaluiere ich regelmässig im Team. Bei Bedarf erweitere ich die Evaluatin auch auf die SchülerInnen, die Eltern, den Elternrat. Die Erkenntnisse teile ich den Befragten mit und zeige auf, welche Punkte ich wie umzusetze.
5 MEIN FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS ALS SCHULLEITER 5 Die Schulleitungen in Thun werden einem regelmässigen Cntrlling unterzgen. Die daraus gewnnen Resultat und Erkenntnisse teile ich dem Team mit und leite, falls angezeigt. mit Unterstützung des Teams Veränderungen ein. 1.8 Gewinnbringend Reden Verhandeln In Gesprächen und in Verhandlungen halte ich mich an die nachflgenden, gewinnbringenden Regeln. Gewinnbringend Reden Gewinnbringend Verhandeln Darauf achten, wie ft mir nicht genau zugehört wird Missverständnisse erspüren (Schulz vn Thun) Aufmerksam zuhören, Rückmeldungen geben (Gesagtes zusammenfassen; sie wllen sagen ) Über meine Beweggründe sprechen (Ich- Btschaften) Ich muss nicht alles sagen was ich denke Kmmunizieren, welches Ziel ich anstreben will Anwenden der kgnitiven Dissnanz (Ich kritisiere etwas, biete zur Lösung meine Hilfe an das Gegenüber will gemeinsam mit mir etwas dagegen tun Diskutieren auf der Basis bjektiver Kriterien Sachbezgenes Verhandeln bringt vernünftige Lösungen Hat man eigene Kriterien zur Lösung, ist ein allfälliges Nachgeben nicht Schwäche sndern Ausdruck vn Krrektheit Gegenseite zu Kritik und Ratschlag einladen Was würden sie tun in meiner Psitin? Fragen stellen und Macht des Schweigens nutzen Fragen anstelle vn Statements Warten und schweigen, wenn unzureichend beantwrtet Nach jeder Frage eine Pause Allgemeine Befürchtungen nicht auf die Absichten des andern schliessen Gerechter Tadel ist unprduktiv Gesprächspartner am Przess beteiligen, s wird das Ergebnis besser akzeptiert Sagen, was mein Ziel ist Meine Vrschläge auf das Wertesystem des andern abstimmen Erflgt ein emtinaler Ausbruch schweigen, Dampf ablassen lassen Die wichtigsten Interesse sind die menschlichen Bedürfnisse (Maslw-Pyramide: Sicherheit wirtschaftliches Auskmmen Zugehörigkeitsgefühl anerkannt sein Selbstbestimmung Interesse der Gegenseite wahrnehmen Bei Lösungen auf ähnliche Fälle und deren Lösung hinweisen Faire Verfahrensweisen Z.B. dritte entscheiden lassen Lsziehen Münze werfen Verhalte dich wie ein Richter: Suche nach bjektiven Grundlagen für deine Entscheidung Für die Objektivität eine Drittpersn, die angesehen ist, beiziehen Suche nach der besten Alternative, je attraktiver ums grösser meine Macht Stlperdraht erkennen: Time ut geben/verlangen, um nchmals nachzudenken Weg vn Psitinsdenken hin zu Sachinhalten Was trage ich dazu bei Knzentratin auf die Handlung der Gegenseite Lösungsvrschläge vn Entscheidungen trennen Mensch vn Prblem trennen und Blick hin zu Interesse, Optinen und Bedürfnisse wenden Persönliche Angriffe erkennen und benennen (Opferrlle vermeiden)
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