Karl Stojka aus dem österreichischen Burgenland

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1 Kinder und Jugendliche als Opfer der NS-Verbrechen Vor siebzig Jahren gelangten die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht. Während ihrer Herrschaft, die bis 1945 andauerte, verfolgten und terrorisierten sie Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Behinderung. Die Nationalsozialisten griffen zahlreiche europäische Länder an, besetzten sie und ermordeten viele Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Juden aus ganz Europa. Auf dieser Website wollen wir beispielhaft an fünf Jugendliche erinnern, die zu Opfern der Nationalsozialisten wurden. Karl Stojka aus dem österreichischen Burgenland

2 Karl Stojka Karl Stojka wurde am 20. April 1931 in Wampersdorf im österreichischen Burgenland in eine katholische Roma-Familie geboren. Karl hatte noch fünf Geschwister. Die Stojkas lebten seit über 300 Jahren in Österreich und reisten als Pferdehändler mit ihrem Wohnwagen umher. Mit dem Einmarsch der Deutschen 1938 in Österreich wurden fortan Juden sowie Sinti und Roma 1 von der Gesellschaft ausgegrenzt. Ab 1939 wurde ihnen verboten, ihren Wohnort zu verlassen bzw. zu wechseln. So siedelte sich Karls Familie 1939 in Wien an. Der Vater verdiente nun den Lebensunterhalt der Familie als Fabrikarbeiter. Karl und seine Geschwister gingen dort bis 1943 zur Volksschule. 1942: Foto der 6. Klasse der Volksschule in der Wiener Krottengasse. Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 1a

3 Karl Stojka Die Nazis inhaftierten immer wieder Sinti und Roma in Konzentrationslager (KZ). Ende 1941 wurde auch Karls Vater im KZ Dachau 2, später im KZ Mauthausen 3 eingesperrt und dort ermordet. Karls Schwester Kathi wurde 1942 ins Lager Lackenbach 4 verschleppt. Als Karl gerade zwölf Jahre alt war, wurde er in der Schule verhaftet und zusammen mit seiner Mutter und seinen anderen Geschwistern in das so genannte Zigeunerlager 5 von Auschwitz-Birkenau 6 deportiert. Von dort kam er in das KZ Buchenwald 7 und später in das KZ Flossenbürg 8. Er überlebte den Todesmarsch 9 und wurde im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Nach dem Krieg begann Karl Stojka zu malen, um mit den Mitteln der Kunst seine Verfolgungserfahrung zu verarbeiten. Wenn Du weiterblätterst, kannst Du seine Gemälde anschauen und lesen, was der Künstler dazu erzählt. Karl Stojka bei seiner Verhaftung von der Gestapo 1943 fotografiert. Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 1b

4 Karl Stojka Karl Stojka über seinen Vater im KZ Mauthausen 3»1942 holten vier Gestapobeamte meinen Vater von seiner Familie weg. Wir Kinder weinten sehr, die Mutter packte in der Eile ein paar Sachen für ihn zusammen. Ich weiß noch, Vater hatte einen hellen Pepitaanzug an. Er kam nach Dachau und wurde dann in das Wiener Landesgericht II überstellt. Dort durften wir ihn besuchen. Mein Vater stand im Sprechzimmer hinter einem ganz kleinen Gitter, so dass man ihn kaum sehen konnte. Er begrüßte uns mit Freude, doch ich konnte von seinem Kuss nur das kalte Eisengitter auf meinen Lippen spüren. Schon nach wenigen Worten musste der Vater wieder gehen; meine Mutter, die Großmutter und wir Kinder weinten. Zwei Monate später kam ein Brief aus Mauthausen, in dem Vater hoffte, uns bald wieder zu sehen. 14 Tage danach erhielten wir ein Paket mit seinem Pepitaanzug, der Todesmitteilung (»Herzschwäche«) und einer kleinen Schachtel, in der Knochen und Asche waren. Das war alles, was übrig blieb von meinem 32jährigen Vater.Tod im Stacheldraht Vater im KZ Mauthausen«Öl und Acryl auf Leinwand, Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 2a

5 Karl Stojka Karl über das Lager Lackenbach 4»Vor 50 Jahren [im November 1940] wurde das Zigeunerlager Lackenbach 4 im Burgenland errichtet. Wir Zigeuner sind von 1940 bis 1945 misshandelt und verfolgt worden und wir leiden noch 50 Jahre danach daran. Meine Schwester Kathi und mein Onkel Lulo, meine Tante Mala mit Kindern und alle meine Verwandten haben im Lager Lackenbach viele Tränen geweint, Elend, Schläge und Hunger er- und gelitten. In diesem kleinen österreichischen Ort, dessen Name niemals vergessen werden wird, sind unter der Wiese und unter Bäumen viele Roma und Sinti begraben.lackenbach«öl und Acryl auf Leinwand, Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 2b

6 Karl Stojka Verschleppung von Wien nach Auschwitz 6»Im März 1943 wurden meine Mutter und die Kinder verhaftet. Ich war gerade in der Schule, da kamen vier oder fünf SS-Männer in die Klasse. Alle Schüler mussten aufstehen und mit dem Deutschen Gruß 'Heil Hitler' grüßen. Auch ich tat das. Die Lehrerin, sie hieß Fischer, ließ uns setzen und rief dann mich zu sich. Die Männer nahmen mich mit. Sie führten mich nach Hause, wo schon SS 10 und Gestapo 11 warteten. Die Mutter sagte zu mir 'Gott sei Dank, dass du da bist' dann mussten wir auf einen Lastwagen steigen und unser Heim Wien 16. [Bezirk], Paletzgasse 42 verlassen. Wir wurden ins Polizeigefängnis Roßauerlände gebracht. Dort befanden sich in den Zellen und auf den Gängen Hunderte Zigeuner. Nach etwa zwei bis drei Tagen mussten wir in einen Zug einsteigen, und es ging nach Auschwitz-Birkenau.Deportation«Öl und Acryl auf Leinwand, Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 3a

7 Karl Stojka Im KZ Auschwitz-Birkenau 6»Auschwitz-Birkenau Juni/Juli 1943: Ich befand mich mit meinen Angehörigen im Block 10, als die Mutter meinen Bruder Hansi mit Blutvergiftung in die Krankenbaracke brachte. Sie hatte wenig Hoffnung, ihr Kind jemals lebend wiederzusehen. Ich lief zu Hansi und wollte ihn zurückholen, denn der einzige Weg, auf dem die Häftlinge die Krankenbaracke verließen, war der»durch den Schornstein«. Doch am nächsten Tag kam mein Bruder zu uns und erzählte Mutter von einem Traum: Eine schöne weiße Frau hatte seinen Körper mit herrlicher Wärme erfüllt und ihn geheilt. Meine Mutter schaute zum Himmel, zu dem der Rauch des Krematoriums stieg, und dankte Gott und der Mutter Gottes. Die Krankenbaracke diente nicht der Heilung; sie war ein Ort der Sterbenden, zur Tötung bestimmten Menschen. Die Häftlinge nannten sie die Vorhalle des Krematoriums [Ort zur Verbrennung von Leichen].Ankunft in Auschwitz-Birkenau«Öl und Acryl auf Leinwand, Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 3b

8 Karl Stojka Karl über seinen Bruder Ossi»Mein Bruder Ossi In Auschwitz-Birkenau kamen wir nach der Tätowierung der Häftlingsnummer in das Zigeunerlager. Ossi war sechs Jahre alt. Es gab wenig zu essen, meistens Steckrüben. Eines Tages erkrankte mein Bruder an Flecktyphus und kam in die Krankenbaracke. Dort gab es aber keine ärztliche Hilfe, und Ossi starb auch an Hunger. Er war kein Verbrecher, er war nur ein einfacher Zigeunerjunge.Der Schrei Bruder Ossi«Öl und Acryl auf Leinwand, Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 3c

9 Karl Stojka Karl Stojka lebte nach Stationen in Europa und den USA bis zu seinem Tod 2003 in Wien begann er zu malen. Seine Verfolgungserfahrung und Lebensgeschichte verarbeitete er in über 80 Bildern, die in vielen Ausstellungen in Europa, den USA und Japan zu sehen waren. Lies selbst, was Karl über seine Arbeit als Künstler schrieb:»die Farben in der Natur haben mich mein ganzes Leben begleitet. In großer Liebe zur Natur suchte ich immer wieder die Schönheit und Reinheit der Farben. Braun wie die Erde, Blau wie der Himmel, Grün wie die Bäume und Rot wie das Blut. Ich bezeichne mein Leben selbst auf dieser Welt nur als eine Durchreise, so glaube ich, dass ich durch die Farben, die in meinen Bildern so kräftig sind, den Weg ins nächste Leben vorbereite. Überall ist Leben, Hoffnung, Liebe und Glaube. Wenn ich ein Bild male, so male ich nicht nur das Haus, die Blumen, die Felder oder den Baum, nein, ich male was in meinem Körper ist, was mein Herz sagt, mein Blut und meine Seele, denn nur wenn Sie an eine Seele glauben und dass es wirklich ein nächstes Leben gibt, kann man diese Bilder malen.«karl Stojka, um 1947 Quelle: Karl Stojka, Wien Karl Stojka Seite 4

10 Verfolgung der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus Sinti und Roma blicken auf eine wechselvolle Geschichte geprägt von Ausgrenzung und Selbstbehauptung zurück. Sie leben seit dem 14. Jahrhundert als eigenständige Minderheit in Europa. Immer wieder waren sie Ziel von Verfolgung und mussten unter eingeschränkten Rechten leben. Lange wurden sie diskriminierend Zigeuner genannt. Die Nationalsozialisten 12 verschärften diese Politik. Sie beraubten Sinti und Roma 1 ihrer Bürgerrechte. Schon 1933 wurden viele aufgrund des Gesetzes»Zur Verhütung erbkranken Nachwuchses«zwangssterilisiert, was heißt, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnten. Mitte der 30er Jahre zwangen einzelne Gemeinden Sinti und Roma, in Lagern zu leben wurde ihnen verboten, ihren Wohnort zu verlassen bzw. zu wechseln wurden sie mit dem Erlass der Nürnberger Gesetze 13 auch formal zu Bürgern zweiter Klasse gemacht. Sinti und Roma wurde wie Juden verboten, Nicht-Sinti bzw. Nicht-Roma zu heiraten oder mit ihnen sexuellen Kontakt zu haben. Sinti und Roma waren auch in vielen anderen Bereichen in gleicher Härte wie Juden von der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik betroffen: Kinder wurden vom Schulunterricht ausgeschlossen. Ab 1939 verschleppten Nazis Erwachsene wie Kinder ins besetzte Polen (siehe auch Auschwitz-Erlass 14 ). Dort wurden viele bei Erschießungsaktionen sofort ermordet, andere durch Giftgas erstickt. Diejenigen, die zunächst in Lager eingesperrt wurden, mussten Zwangsarbeit 15 verrichten oder wurden von Ärzten für medizinische Experimente 16 missbraucht. Bis Kriegsende 1945 fielen ca Sinti und Roma aus ganz Europa den Nationalsozialisten zum Opfer. Karl Stojka Hintergrundtext

11 Glossar 1 1 Sinti und Roma Ursprünglich aus Indien stammend, mit eigenen kulturellen Bräuchen und eigener Sprache, leben überwiegend in Ost- und Südosteuropa; jahrhundertelang diskriminierend auch als Zigeuner bezeichnet und von der Gesellschaft zu Sündenböcken für Missstände gemacht. Von den Nazis verfolgt. Weitere Info zur»verfolgung der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus«siehe Hintergrundtext. 2 Dachau (KZ) 1933 in Bayern als erstes Konzentrationslager im Deutschen Reich errichtet, ab 1942 mit zahlreichen Nebenlagern. Inhaftierung von politischen Gegnern, später auch Geistlichen, Zeugen Jehovas, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Kriegsgefangenen. Von über Häftlingen kamen registrierte, aber auch Tausende nicht registrierte Häftlinge ums Leben. Im April 1945 Befreiung durch die US-Armee. 3 Mauthausen (KZ) 1938 bei Linz in Österreich errichtet, später mit zahlreichen Außenlagern. Häftlinge mussten in Steinbrüchen Zwangsarbeit verrichten; viele kamen dabei ums Leben. Ab 1941 Ermordung von jüdischen Häftlingen durch Giftgas. Unter den Häftlingen waren unter anderem Kommunisten, Juden, Sinti und Roma, Widerstandskämpfer, Kriegsgefangene aus den besetzten Ländern Europas. Mehr als die Hälfte kam in M. zu Tode. Im Mai 1945 Befreiung durch die US-Armee. 4 Lager Lackenbach 1940 für Sinti- und Roma-Familien im österreichischen Burgenland errichtet. Über Sinti und Roma, darunter viele Frauen, Kinder und Alte, wurden dort eingesperrt und zu harter körperlicher Arbeit gezwungen. Hunderte starben an unmenschlichen Lebensbedingungen, andere wurden nach Auschwitz-Birkenau oder nach Chelmno verschleppt und viele dort ermordet. 5»Zigeunerlager«1943 im Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau für die deportierten Sinti und Roma errichtet. Geschätzte Zahl der Häftlinge ca Viele wurden Opfer von medizinischen Experimenten, andere starben an Erschöpfung oder wurden durch Giftgas erstickt. August 1944 Auflösung des Z., Ermordung vieler Häftlinge oder Verschleppung in andere Lager. 6 Auschwitz (KZ) 1940 von der SS westlich von Krakau (poln. Kraków) im besetzten Polen errichtet, bestehend aus drei Hauptlagern: dem Konzentrationslager Auschwitz, dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, dem Arbeitslager der IG-Farben (BUNA-Werk) sowie zahlreichen Außen- und Nebenlagern. Geschätzte Zahl der Opfer 1,5 Millionen, davon über eine Million Juden. SS Ärzte führten medizinische Experimente an jüdischen und Sinti- und Roma-Kindern durch. Karl Stojka

12 Glossar 2 7 Buchenwald (KZ) 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar (Thüringen) errichtet. Gefangene waren politische Oppositionelle, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma sowie Strafgefangene (»Asoziale«) nach dem Novemberpogrom Einweisung Tausender Juden. Von den ca Häftlingen in B. und in den 130 Nebenlagern starben mehr als Im April 1945 Befreiung durch US-Truppen. 8 Flossenbürg (KZ) 1938 im Nordosten Bayerns als Männerlager errichtet, ab 1943 auch für verfolgte Frauen. Zu F. gehörten ca. hundert Außenlager und -kommandos. Von registrierten Häftlingen wurden ca ermordet von der US-Armee befreit. 9 Todesmärsche In den letzten Kriegswochen zur Evakuierung der östlichen Lager durchgeführt. Rund Häftlinge wurden auf tagelangen Fußmärschen ohne Verpflegung und Ausrüstung quer durch Deutschland geschickt. Unzählige Gefangene starben an Erschöpfung oder wurden dabei von den SS-Begleitmannschaften erschlagen oder erschossen. 10 SS Abkürzung für»schutzstaffel«, 1925 gegründet als»leibgarde«hitlers, 1929 Entwicklung zur Eliteeinheit der Partei, 1934 selbständige Organisation der NSDAP und schrittweise Verschmelzung mit der staatlichen Polizei, zuständig für die innenpolitische Machtsicherung, die Leitung sowie die Bewachung der Konzentationslager. Nach 1939 entscheidende Rolle bei der Planung und Durchführung der Besatzungs- und Massenmordpolitik. 11 Geheime Staatspolizei (Gestapo) 1933 gegründet, 1934 unter Heinrich Himmler als Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei; zur Verfolgung von politischen Gegnern; G. verhängte ohne Gerichtsverfahren Haftstrafen in Gefängnissen und Konzentrationslagern, ermordete politische Häftlinge, ausländische Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene; Beteiligung am Völkermord an den europäischen Juden. 12 Nationalsozialismus Politische Bewegung; 1920 Gründung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP); ab 1921 unter der Führung von Adolf Hitler, 1933 Machtübernahme im Deutschen Reich; 1945 mit dem Ende des Krieges Auflösung der Partei. Der N. verbreitete einen offenen Hass gegen Juden, bekämpfte den demokratischen Staat und verfolgte politisch Andersdenkende, wie z. B. Kommunisten. Die Weltanschauung der Nationalsozialisten war geprägt von der Idee einer übergeordneten stärkeren (der so genannten arischen)»rasse«und ihr unterlegenen schwächeren»rassen«. Mit der Übernahme der Regierungsverantwortung wurde diese Überzeugung Maßstab für staatliches Handeln. Der Begriff»Rasse«ist pseudo-wissenschaftlich, tatsächlich gibt es keine Rassen unter Menschen, sondern nur unterschiedliche Nationalitäten, verschiedene Religions- und Sprachzugehörigkeiten. Karl Stojka

13 Glossar 3 13 Nürnberger Gesetze 1935 auf dem Nürnberger Parteitag verkündet; dazu zählte unter anderem das»gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre«und das»reichsbürgergesetz«. Eheschließungen und außerehelicher Geschlechtsverkehr zwischen jüdischen Deutschen und nicht-jüdischen Deutschen wurden damit verboten und unter Strafe gestellt, später waren auch Sinti und Roma von den N. betroffen. Sie wurden damit zu Bürgern mit eingeschränkten Rechten gemacht. 14 Auschwitz-Erlass Am 16. Dezember 1942 von Reichsführer-SS, Heinrich Himmler, verkündet. Veranlasste die Deportation aller Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich nach Auschwitz-Birkenau, darunter viele alte Menschen und Kinder. Bis 1945 folgten weitere Deportationen aus elf europäischen Ländern. Bis zum Kriegsende starben ca Sinti und Roma an Hunger, Kälte, Erschöpfung, in Folge von medizinischen Experimenten, Misshandlungen und durch Giftgas. 15 Zwangsarbeit Schon vor dem Krieg organisierten Arbeitsämter Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen, Vorbestraften und Empfängern von Sozialhilfe. Während des Krieges wurden ca. acht Millionen Zivilisten, Kriegsgefangene, KZ-Gefangene und Juden aus den besetzten europäischen Ländern als Zwangsarbeiter in etwa Lagern ausgebeutet unter ihnen viele Minderjährige. Eingesetzt wurden sie auch in der deutschen Bau- und Rüstungswirtschaft sowie in der Landwirtschaft. Viele von ihnen starben an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen und der schlechten Ernährung. 16 Medizinische Experimente Pseudo-wissenschaftliche Versuche an KZ-Gefangenen; Opfer waren vor allem Juden, Sinti und Roma und Kriegsgefangene. Ohne Schmerz- und Betäubungsmittel durchgeführt, Infizierung mit Erregern, Tests von Medikamenten, Verfahren zur Unfruchtbarmachung, Organentnahme, Unterkühlungs- und Unterdrucktests. Ca. 350 Ärzte von SS, Universitätsinstituten und der Wehrmacht waren daran beteiligt. Karl Stojka

14 Literatur / Filme / CD-Roms / Links Literatur m Awosusi, Anita (Hrsg.): Stichwort: Zigeuner. Zur Stigmatisierung von Sinti und Roma in Lexika und Enzyklopädien, Heidelberg m Bamberger, Edgar, und Annegret Ehmann (Hrsg.): Kinder und Jugendliche als Opfer des Holocaust, Heidelberg m m Benz, Wolfgang: Das Lager Marzahn. Zur nationalsozialistischen Verfolgung der Sinti und Roma und ihrer anhaltenden Diskriminierung. In: Grabitz, Helge (Hrsg.): Die Normalität des Verbrechens, Berlin Goch, Stefan:»Mit einer Rückkehr nach hier ist nicht mehr zu rechnen«. Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während des»dritten Reiches«im Raum Gelsenkirchen, Essen m Hackl, Erich: Abschied von Sidonie. Erzählung, Zürich m Margalit, Gilad: Die Nachkriegsdeutschen und»ihre Zigeuner«. Die Behandlung der Sinti und Roma im Schatten von Auschwitz, Berlin m Müller, Josef: Ausgegrenzt, Berlin m Rose, Romani (Hrsg.):»Den Rauch hatten wir täglich vor Augen«. Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma, Heidelberg m Rosenberg, Otto: Das Brennglas, Frankfurt am Main m Staatliches Museum Auschwitz (Hrsg.): Sinti und Roma im KL Auschwitz-Birkenau vor dem Hintergrund ihrer Verfolgung unter der Naziherrschaft, Auschwitz-Birkenau m Stojka, Ceija: Wir leben im Verborgenen. Erinnerungen einer Rom-Zigeunerin, Wien m Stojka, Karl, und Reinhard Pohanka: Auf der ganzen Welt zu Hause. Das Leben und Wandern des Zigeuners Karl Stojka, Wien m Strauß, Daniel (Hrsg.):... weggekommen. Berichte und Zeugnisse von Sinti, die die NS-Verfolgung überlebt haben, Berlin m United States Holocaust Memorial Museum (Hrsg.): The Story of Karl Stojka. A Childhood in Birkenau, Washington m Widmann, Peter: Zähe Zerrbilder. In: Quack, Sibylle (Hrsg.): Dimensionen der Verfolgung. Opfer und Opfergruppen im Nationalsozialismus, München m Zimmermann, Michael: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische»lösung der Zigeunerfrage«, Hamburg m Zimmermann, Michael: The National Socialist»Solution of the Gypsy Question«. Central Decisions, Local Initiatives, and Their Interrelation. In: Holocaust and Genocide Studies, Vol. 15, Winter Karl Stojka

15 Literatur / Filme / CD-Roms / Links Filme G»Sidonie«(88 Min) Österreich 1990 (Regie: Karin Brandauer); Der Film erzählt die Geschichte des Roma Mädchens Sidonie Adlersburg, das seinen Pflegeeltern weggenommen, nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet wird. G»Auf Wiedersehen im Himmel«(40 Min) Deutschland 1994 (Regie: Romani Rose und Michael Krausnick); Der Film erzählt die Geschichte von Sinti-Kindern aus einem katholischen Kinderheim in Mulfingen, die von der»rasseforscherin«eva Justin als Untersuchungsobjekte für ihre Doktorarbeit missbraucht und anschließend nach Auschwitz deportiert und dort ermordet werden. Erhältlich über: Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma Bremeneckgasse Heidelberg. CD-Rom S»Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma«, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Hrsg.), Heidelberg 2000, ASIN X. Links E E E E E Karl Stojka

16 Impressum Recherche u. Text Annegret Ehmann, Stefanie Fischer Redaktion Stefanie Fischer Gestaltung sujet.design Claudia Winter, Oliver Temmler Verantwortlich Prof. Dr. Sibylle Quack Unser besonderer Dank gilt Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde Richard Cossmann, Gymnasium Herborn Laura Dostmann, Seifertshofen Gedenkstätte Hadamar Gedenkstätte Lidice, Tschechische Republik Sonja Haderer-Stippel, Österreich Heime Scheuern, Nassau / Lahn Gottfried Kößler, Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main KZ-Gedenkstätte Neuengamme Bertil Langenohl, Max-Ernst-Gymnasium der Stadt Brühl Anna Matthias, Kaltenkirchen Halina Piotrowska, Polen Prof. Dr. Christoph Schminck-Gustavus, Bremen Staatsarchiv Bremen Stadt Hadamar, der Magistrat Herr Lanio Prof. Karl und Anna Stojka, Österreich Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, 2003 Karl Stojka

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