DIE SINNESORGANE DIE HAUT DIE SCHICHTEN DER HAUT DIE HAUT ALS SINNESORGAN

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1 DIE SINNESORGANE DIE HAUT Ein erwachsener Mensch hat rund 1.7 m 2 Haut. Sie ist als so genannte Hautdecke über den ganzen Körper verteilt und unterschiedlich ausgebildet, trägt mehr oder weniger Haare, Nägel, Schweißdrüsen und dient als wichtiges Sinnesorgan mit direktem Kontakt zur Umwelt. DIE SCHICHTEN DER HAUT Die Haut dient als wichtiges Ausscheidungsorgan, schützt den Körper vor Austrocknung und Infektionen, spielt eine große Rolle bei der Regulierung der Temperatur und ist ein bedeutendes Sinnesorgan. Die an die Oberhaut angrenzende stark durchblutete Lederhaut enthält Nervenenden und Drüsen. Im Unterhautbindegewebe sind Fettzellen eingelagert. Die Oberhaut lässt den Schichtbau am deutlichsten erkennen. Sie misst an der Fußsohle etwa 2 mm, an der Handfläche 1 mm, am weniger beanspruchten Stellen 0,5 mm und an den Lippen sogar noch weniger. DIE HAUT ALS SINNESORGAN In die Haut eingelagerte Nervenzellen nehmen von der Umwelt kommende Reize auf und leiten die Erregungen weiter. Durch die Haut erfährt man, ob etwas heiß oder kalt ist, ob man einem Gegenstand anstößt oder ob Schmerz zugefügt wird. Für den Schmerzsinn gibt es kein eigenes Sinnesorgan. Freie Nervenendigungen, die sich bis zur Oberhaut vorschieben, nehmen den Reiz auf. Daher schmerzen auch ganz oberflächlicher Schürfwunden, die so flach sind, dass sie nicht einmal bluten. Schmerzpunkte liegen nicht nur in der Haut, sondern auch in inneren Organen. Gehirn und Lunge sind jedoch schmerzfrei.

2 Es gibt bestimmte Punkte in der Haut, die auf Wärme-, andere, die auf Kältereiz ansprechen. Beiden ist gemeinsam, dass sie keine absoluten Werte angeben, sondern immer nur Unterschiede zur Hauttemperatur. DAS AUGE DER SEHSINN Das Auge wird nach außen hauptsächlich durch die Augenlider mit den Wimpern geschützt. Die Wimpern halten Staub und andere kleine Fremdkörper vom Augapfel ab und verhindern zusammen mit den Augen-brauen das Eindringen von Schweiß. Die in den Tränendrüsen gebildete Tränenflüssigkeit verhindert das Austrocknen der Hornhaut und damit die Reibung, die durch die Augenlider hervorgerufen würde. Die Augapfelwand wird von drei Hautschichten gebildet. Die äußere weiße Außenhaut geht an der Vorderseite des Auges in die durchsichtige Hornhaut über. Die mittlere Augenhaut ist von vielen Blutgefäßen durchzogen und ernährt das Auge. In der Netzhaut, der innersten Schichte, sind Millionen Sehzellen und Nerven eingelagert. Einzelne Nervenzellen vereinigen sich zum Sehnerv, der die Erregungen zum Gehirn weiterleitet. Die vordere und hintere Augenkammer sind mit Kammerwasser gefüllt. In der Mitte lässt die Regenbogenhaut oder Iris das Sehloch, die Pupille, frei. Die elastische Linse

3 kann durch Fasern des Ziliarmuskels mehr oder weniger abgeflacht werden. Den Zwischenraum zwischen Linse und Netzhaut füllt der zu 98% aus Wasser bestehende Glaskörper aus, der von durchsichtiger, gallertartiger Beschaffenheit ist. Die Iris funktioniert ähnlich wie die Blende eines Fotoapparates. Bei starkem Lichteinfall verengt sie durch Muskelzug der glatten Muskeln die Pupille, bei schwachem Lichteinfall erweitert sie diese reflektorisch. Die Anpassung an die Entfernung nennt man Akkommodation. Die Anpassung an verschiedene Helligkeit wird Adaptation genannt. Auf die jeweiligen Helligkeitsstufen sprechen die Millionen von Stäbchen in der Netzhaut an, auf die Farbe die Zapfen. In der optischen Achse, gegenüber der Pupille, befindet sich eine Anhäufung von Zapfen. Man nennt diese Stelle gelber Fleck. Dieser etwa 1 mm große gelbe Fleck ermöglicht das schärfste Sehen. Die Stelle, an der sich Nervenzellen zum Sehnerv vereinigen und durch die Schichten der Augapfelwand hindurchführen, heißt blinder Fleck. An dieser Stelle sind weder Stäbchen noch Zapfen vorhanden. Infolge der Brechung der Lichtstrahlen durch die Linse entsteht auf der Netzhaut ein seiten- und höhenverkehrtes, verkleinertes Bild. Die Sinneszellen der Netzhaut nehmen den Lichtreiz auf und leiten die so ausgelösten Erregungen durch den Sehnerv ins Sehzentrum des Großhirns. Dort entsteht die Empfindung, die der Lage der Umweltdinge entspricht. Weil unsere beiden Augen unserem Gehirn jeweils ein leicht verschiedenes Bild melden, können wir überhaupt dreidimensional, d. h. räumlich sehen. Normalsichtiges Auge (A). Optische Fehler des Auges haben ihre Ursachen meist in Veränderungen des Augapfels. Ist der Augapfel zu lang oder die Linse zu stark gekrümmt -, spricht man von Kurzsichtigkeit (B). Die Korrektur erfolgt durch eine Zerstreuungslinse, welche die Lichtstrahlen auf die weiter hinten liegende Netzhaut ablenkt und dort scharf abbildet. Eine Sammellinse korrigiert die Weitsichtigkeit, bei der der Augapfel zu kurz oder die Linse zu schwach gekrümmt ist (C). C A B

4 DAS OHR IST GEHÖR- UND GLEICHGEWICHTSORGAN Unser Ohr ist bestens für die Aufnahme und Weiterleitung der Schallwellen geeignet. Am Ohr unterscheidet man: das äußere Ohr, das Mittelohr und das innere Ohr. Ohrmuschel und Gehörgang bilden äußere Ohr, das durch das Trommelfell abgeschlossen wird. Das Mittelohr mit seinen drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) ist durch die Ohrtrompete mit der Rachenhöhle verbunden. Das innere Ohr (Labyrinth) besteht aus den drei Bogengängen und den beiden Säckchen sowie der Schnecke. Das Labyrinth ist mit einer Flüssigkeit gefüllt. Die Verbindung mit dem Mittelohr stellen das ovale Fenster eine Platte, die mit dem Steigbügel verbunden ist und das runde Fenster eine Membran. Die Ohrmuschel nimmt die Schallwellen auf und leitet sie durch den Gehörgang zum Trommelfell. Dieses überträgt die Schwingungen auf die drei Gehörknöchelchen und mittels Hebelwirkung zwischen den drei Gehörknöchelchen auf das ovale Fenster. Durch die Labyrinthflüssigkeit gelangen nun die Schallwellen etwa 20fach verstärkt in die Schnecke. Die Schwingungen der Labyrinthflüssigkeit werden durch das runde Fenster in die Ohrtrompete abgelenkt. Die Aufnahme der Schallwellen durch die Hörzellen in der Schnecke erklärt man mit den Schwingungen des Labyrinthwassers im Inneren der Schnecke. Der Gehörnerv leitet die Erregungen der Hörsinneszellen ins Gehirn weiter, wo es zu den Hörempfindungen kommt. Das menschliche Ohr reagiert nur auf Schallwellen mit etwa 20 bis Schwingungen in der Sekunde. Mit zunehmendem Alter nimmt die obere Grenze Empfindlichkeit ab. Die Gleichgewichtsorgane werden von den beiden Säckchen und den drei Bogengängen gebildet.

5 GESCHMACKS- UND GERUCHSSINN Bei der Nahrungsaufnahme spielen Geschmacks- und Geruchsinn eine wichtige Rolle. Einerseits wird überprüft, ob die Speisen nicht verdorben sind, anderseits ermöglichen diese Sinnesorgane dem Menschen auch den Genuss an Speisen und Getränken. Auf der Oberseite der Zunge befinden sich viele kleine Wärzchen (Papilien). Es gibt fadenförmige, pilzförmige und umwallte Papillen. Man unterscheidet zwischen den Geschmacksempfindungen süß, sauer, salzig und bitter. Auf der Zunge gibt es Geschmackszentren, wo besondere Aufnahmefähigkeiten für die Geschmacksempfindungen vorherrschen. So nimmt man an der Zungenspitze vorwiegend süße, am Zungenrund bittere und an den Zungenrändern hauptsächlich saure und salzige Geschmackreize auf. Der Geschmacksinn wird bei der Nahrungsaufnahme durch den Geruchsinn unterstützt. Man merkt das besonders, wenn er eine Erkältung hat und die Nasenhöhlen verlegt sind. Die Speisen schmecken dann nicht so gut, da man sie nicht riechen kann. Der Mensch kann über 300 verschiedene Gerüche unterscheiden. Wirkt ein Geruch längere Zeit hindurch auf die Riechsinneszellen ein, so sprechen sie nicht mehr darauf an. Man gewöhnt sich daher mit der Zeit an Gerüche. In den Papillen liegen die eigentlichen Geschmacksorgane, die Geschmacksknospen. A B Im oberen Teil der Nasenhöhle (A) liegende Riechsinneszellen mit Sinneshärchen (B) nehmen die in der Riechschleimhaut gelösten gasförmigen Stoffe auf.