Sprachförderliche Potenziale der Medienarbeit
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- Anton Haupt
- vor 7 Jahren
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1 Sprachförderliche Potenziale der Medienarbeit Prof. Dr. Gerd Mannhaupt Vortrag auf dem Fachtag: Frühkindliche Sprachentwicklung mit Medien
2 Gliederung Sprachentwicklung Felder, Meilensteine Bedingungen gesunder Sprachentwicklung Medien Medien im Kindesalter Umgang, Nutzung, Wirkung Sprachförderliche Potenziale von Medien 2
3 Sprachentwicklung: Felder 1. Phonologisch, artikulatorisch Betonung, prosodische Gliederung, Organisation von Sprachlauten 2. Grammatisch, syntaktisch Wortbildung, Syntax 3. Semantisch, begrifflich Wortschatz, Weltwissen 3
4 Sprachentwicklung: Meilensteine Jahr Phonologisch, artikulatorisch Grammatisch, syntaktisch Semantisch, begrifflich 1 Gurren, Schreien, Lallen, Gurgel- und Sprudellaute Schmatz- und Zischlaute, Vokallaute, erste Silben, Silbenketten 2 Erste Laute gezielt einsetzen p, b, m, n, l 3 w, f, t, d g, k, ch, r Ein-Wort-Sätze mit unterschiedlicher Betonung Mehrwortsätze Flexionen noch nicht korrekt Dann Sätze korrekt & erste Nebensätze Erste Wörter, Babysprache Erste Wörter (Silbenverdopplungen) Einzelne Wörter 50 Wörter, Wortschatzausbau, Wortneuschöpfungen 4
5 Sprachentwicklung: Meilensteine Jahr Phonologisch, artikulatorisch Grammatisch, syntaktisch Semantisch, begrifflich 4 bl-, kn-, kr-, gr,... erste schwierige Konsonantenverbindungen 5 Beherrschung der Laute evtl. bis auf Zischlaute (s, z, sch) und schwierige Konsonantenverbindungen (kl-, gl-,dr-, br-...) Starke Zunahme des Wortschatzes Bildung längerer Sätze, schwierige Konstruktionen teilweise noch nicht normgerecht. Nebensätze 6 Beherrschen aller Laute Grammatik wird gut beherrscht, Gedankengänge können beschrieben werden (mehrere Zeit- und Pluralformen). Nacherzählen/Berichten von Erlebnissen und Geschichten. Einfache Sätze richtig, erste Nebensatzbildungen. Wortschatz nimmt stark zu (u. a. Farben und Pronomen) Wortschatz groß genug zum differenzierten Ausdruck. Abstrakte Begriffe werden kindgemäß sicher verwendet 5
6 Bedingungen gesunder Sprachentwicklung Implizites Lernen Nicht auf die formale Korrektheit wird reagiert, sondern auf die inhaltliche, kommunikative, solange keine Hindernisse auftreten Tätige Auseinandersetzung Begreifen von den konkreten zu den abstrakten Referenten Kooperation, Interaktion Gemeinsame Fokussierung auf die Gegenstände, über die geredet wird 6
7 Medien Alte Medien Bücher, Radio?, Kassetten?, DVDs?, MP3-Player?, Spiele? Neue Medien Fernseher?, Computer, Spielekonsolen, Gameboys Gefährdungen Zu früher Einsatz, Einseitigkeit, Verdrängen von notwendigen Aktivitäten, Inhalte Potenziale Ergänzung, Fokussierung 7
8 Medien im Kindesalter Umgang: Alleiniges Motiv im Kindesalter: Unterhaltung, kein Informationsbedürfnis, kein explizites Lernbedürfnis Nutzung: historisch nimmt sie zu Im Alltag sehr unterschiedlich verteilt: vor allem in der Freizeit & Familie In der Gesellschaft sehr unterschiedlich verteilt: Bildungsferne - Bildungsnähe 8
9 Medienausstattung der Familien 9
10 Mediennutzung der Kinder 10
11 Medien im Kindesalter Wirkung: Im Hinblick auf geistige Entwicklung: eher unklar, wenig belastbare empirische Befunde Hörbücher auf die Sprachentwicklung, Ausnahme: Ritterfeld et al. (2006) 11
12 Fördern Hörbücher die Sprachentwicklung? Ritterfeld et al. (2006) Bedingungen: AV: Hörbuch als Hörspiel vorgetragen (20 Kinder) BA: Hörbuch vorgelesen (20 Kinder) Kontrollgruppe (keine vergleichbare Aktivität) Testzeitpunkte T1: 1 mal gehört T2: 7 mal gehört T3: 14 mal gehört T4: 14 Tage nach dem letzten Hören 12
13 Leistungen im Satzer- AV BV gänzungs- test KG 13
14 Sprachförderliche Potenziale von Medien im Kindesalter Kein Ersatz für direkte Kommunikation, sondern Ergänzung Phasen des sinnvollen Einsatzes: Nicht vor dem 3./4. Lebensjahr (siehe Ritterfeld et al.) Notwendige Möglichkeiten des Mediums nutzen: Auditive Inputs, Rückmeldung, Adaptivität Spiel- und Unterhaltungsbedürfnis des Kindes berücksichtigen: Im Vorschulalter steht das im Vordergrund, im Grundschulalter wird es durch das Lernbedürfnis erweitert Gezielter Einsatz: Kinder mit besonderem Förderbedarf, Situationen mit besonderem Förderpotential 14
15 Quellen Marci-Boehncke, G., Rath, M. (2007). Medienkompetenz für ErzieherInnen. Ein Handbuch für die moderne Medienpraxis in der frühen Bildung. München: kopaed. Ritterfeld, U., Niebuhr, S., Klimmt, C. & Vorderer, P. (2006). Unterhaltsamer Mediengebrauch und Spracherwerb: Evidenz für Sprachlernprozesse durch die Rezeption eines Hörspiels bei Vorschulkindern. Zeitschrift für Medienpsychologie, 18,
0 12 Monate. Alter. 1. Lallphase, Gurgel- und Sprudellaute (von taktilen Reizen im Mund gesteuert) Schmatz- und Zischlaute; Vokallaute
0 12 Monate Alter Artikulation Satzbau - 2 Monate 1. Lallphase, Gurgel- und Sprudellaute (von taktilen Reizen im Mund gesteuert) - 4 Monate Schmatz- und Zischlaute; Vokallaute 5 11 Monate Beginn der 2.
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