Wohnen im Tunnel : die Obdachlosen im Untergrund von New York City

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Renate Hofer
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1 Wohnen im Tunnel : die Obdachlosen im Untergrund von New York City Autor(en): Objekttyp: Morton, Margaret Article Zeitschrift: Werk, Bauen + Wohnen Band (Jahr): 91 (2004) Heft 4: unter Grund = sous terre = under ground PDF erstellt am: Persistenter Link: Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz,

2 Margaret Morton Wohnen im Tunne Die Obdachlosen im Untergrund von New York City -V Die amerikanische Fotografin Margaret Morton dokumentiert seit 1989 die Obdachlosen- Gemeinschaften in New York. Die Architektur der Verzweiflung, wie sie ihr Projekt nennt, führte bisher zur Publikation von drei Büchern: Transitory Gardens, Uprooted fives (1993), The Tunnel: The Underground Homeless of New York City (1995) und Fragile Dwelling (2000). Im Herbst erscheint ihr neues Werk über eine Gemeinschaft von jungen Hausbesetzern. Morton hat ihre Fotos weltweit ausgestellt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Sie lehrt an der Cooper Union of Art in New York. Die Bilder der folgenden Seiten stammen aus: Margaret Morton, The Tunnel: The Under ground Homeless of New York City, New Haven/ tondon: Yale University Press 1995; deutsch: München Paris tondon: Schirmer/Mosel 1996, Margaret Morton Dort wo der Riverside Park an den Hudson stösst, befindet sich ein vier Kilometer langer Tunnel, der dem Güterumschlag diente und deshalb verzweigte, bunkerartige Räume aufweist. Hier wohnten teil weise über 50 Obdachlose. Margaret Morton be suchte von 1991 bis 1995 den Tunnel mit Kamera und Tonband und dokumentierte das Leben ihrer Bewohner, die sich in den Nischen und den unter irdischen Räumen behelfsmässig eingerichtet oder kleine Hütten gebaut hatten. Ihre Fotos sind scho nungslos direkt, aber nicht voyeuristisch. Sie sind eindringlich und beklemmend. Denn der Tunnel ist Metapher und realer Raum zugleich: Sinnbild fürden sozialen Abstieg ihrer Bewohner sowie Ort eines prekären, unterirdischen Wohnens. Ä l'endroit oü le Riverside Park touche ä l'hudson se trouve un tunnel de quatre kilometres de long, qui servait au transbordement de marchandises et presente pour cette raison des espaces ramifies en forme de bunker. C'est lä qu'habitaient en partie plus de 50 sans abris. Margaret Morton visita le tun nel de 1991 ä 1995 avec camera et enregistreur: eile documenta la vie de ses habitants qui s'etaient installes dans les niches et les espaces souterrains de fortune ou avaient construit de petites huttes. Ses images sont directes et sans appel, mais pas voyeuristes. Elles sont saisissantes et angoissantes. Car le tunnel est en meme temps metaphore et es pace reel: Symbole de la chute de ses occupants dans l'echelle sociale ainsi que lieu d'un habitat precaire et souterrain. At the point where Riverside Park borders on the Hudson River, there is a four kilometre-long tunnel that was used for the warehousing and transfer of goods and consequently contains a succession of ramified, bunker-like Spaces. This is the hangout of sometimes as many as 50 homeless persons. Mar garet Morton visited the tunnel in 1991 to 1995 with a camera and tape recorder, documenting the lives of its inhabitants living with makeshiftfurnishings in the niches and Underground rooms, or in small selfbuilt huts. Her photographs are ruthlessly direct but never voyeuristic. They are insistent and oppressive. The tunnel is a metaphor and reality at one and the same time, a symbol ofthe social decrepitude of its inhabitants and a place of precarious Underground living. 4I2004 werk,bauen + wohnen 21

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