I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider am 17. August 2006 zum Thema "Natur in OÖ barrierefrei erleben Neuer Wanderführer mit diesem Schwerpunkt in Ausarbeitung" Weitere Gesprächsteilnehmer/innen: Mag. Anita Grund, Verfasserin der Projektarbeit "Naturerlebnis für Menschen mit Beeinträchtigungen" Dipl.-Ing. Johannes Kunisch, Leiter des Instituts für Naturschutz der Oö. Akademie für Umwelt und Natur Josef Limberger, Autor des Wanderführers, Obmann des Naturschutzbundes OÖ und Natur- und Landschaftsführer Rückfragen-Kontakt: Dr. Hendrik Schanovsky ( )

2 - 2 - "Mit den Sinnen wandern" Neuer Wanderführer mit Schwerpunkt "Natur barrierefrei erleben" wird im Mai 2007 erscheinen Naturschutzreferent LH-Stv. DI Erich Haider: "Um die Schönheit und die Besonderheiten der Natur zu vermitteln und Tipps und Anregungen für Ausflüge und Wanderungen zu bieten, hat die Oö. Akademie für Umwelt und Natur in den vergangenen Jahren zwei Wanderführer mit den Themenschwerpunkten "Kulturlandschaften" und "Schutzgebiete Oberösterreichs" herausgegeben. Das Interesse an diesen Wanderführern war und ist enorm. Im kommenden Jahr folgt der dritte Band in dieser Reihe. Er widmet sich dem Thema Oberösterreichs Natur barrierefrei erleben. Das Motto lautet, mit den Sinnen zu wandern. Es wird ein Wanderführer für Jung und Alt, für die ganze Familie." Das grundlegende Ziel: Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung "Es ist völlig normal verschieden zu sein." Richard von Weizsäcker Nach Schätzungen der Vereinten Nationen geht man von der Faustregel aus, dass im Schnitt etwa jede(r) zehnte Bürger/in eines Staates in irgendeiner Form behindert ist fand in der EU das "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen" statt. Das Resümee dieses Jahres: Es geht vor allem um Chancengleichheit. "Diese Chancengleichheit wollen wir auch bei der Möglichkeit des Erlebens der Natur in Oberösterreich erreichen. Im neuen Wanderführer werden 20 Wandervorschläge in unserem Bundesland angeführt, die auch von Menschen mit Behinderungen oder älteren Menschen wahrgenommen werden können", betont LH-Stv. Erich Haider. Für die Möglichkeit zur Freizeitgestaltung in der freien Natur sind die Angebote für Menschen mit Behinderung noch dürftig. Diese wollen aber in gleicher Weise - so wie Menschen ohne Behinderung - die Freizeit in der Natur verbringen, Naturerlebnisse erfahren, Landschaften, Berge und schöne Aussichten genießen.

3 - 3 - Tab.: Geplante Wanderrouten im neuen Wanderführer Nr. Ort Beschreibung 1 Hinterstoder Polsterlucke 2 Ried/Innkreis 3 Peuerbach Naturschutzgebiet Koaserin 4 Micheldorf Himmelreichbiotop 5 Mattighofen Hildegard Garten 6 Niederranna Rannatal 7 Ebensee Feuerkogel 8 Steyr 9 Wels 10 Obernberg, Reichersberg Unterer Inn 11 Spital/Pyhrn Wurzeralm 12 Leopoldschlag Töpferweg 13 Schlierbach Haselböckau 14 Ottensheim 15 Saxen 16 Rechberg 17 Freistadt Turital 18 St. Oswald 19 Hallstatt 20 Obertraun/Koppenwinkl Vogelkundliche Wanderung in Schlierbach (Foto: Land OÖ.)

4 - 4 - Projektarbeit "Naturerlebnis für Menschen mit Beeinträchtigungen" Dipl.-Ing. Johannes Kunisch: "Um ein klares Bild über die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu erhalten und die zukünftigen Angebote danach ausrichten zu können, hat die Oö. Akademie für Umwelt und Natur eine Projektarbeit im Rahmen des Tourismuslehrganges an der Johannes Kepler Universität Linz beauftragt. Ziel dieser Arbeit war es, Voraussetzungen für Angebote der Natur- und Landschaftsführer/innen zu formulieren und ein Marketingkonzept für Naturführungen zu entwickeln." Vogelkundliche Wanderung in Schlierbach (Foto: Land OÖ.)

5 - 5 - Vogelkundliche Wanderung in Schlierbach (Foto: Land OÖ.) Die Ergebnisse aus Experten-Interviews und zwei Musterführungen in der Pyhrn/Priel- Region und in Gosau ergaben konkrete Ergebnisse: Anforderungskriterien, die die Beschaffenheit des Wanderweges betreffen: die Wegeführung, die Einrichtungen entlang des Weges (vor allem Behindertenparkplätze und -toiletten, Handyempfang u. dgl. mehr), die Qualifizierung eines begleitenden Natur- und Landschaftsführers sowie die Zusammensetzung einer Gruppe, in der sowohl Rollstuhlfahrer als auch Nicht-Rollstuhlfahrer vertreten sein sollen.

6 - 6 - Weiters sind verschiedene Einrichtungen und Informationen über das Wanderziel und am Weg empfehlenswert, um eine Naturführung erfolgreich gestalten zu können, wie z.b.: Rastplätze bei Wanderungen über zwei Stunden, Infotafeln in Rollstuhlfahrerhöhe, ein behindertengerechtes Gasthaus Zusatzinformationen über den Schwierigkeitsgrad der Wege und Detailinformation über den Weg im Internet Grundvoraussetzung ist die Information Mag. Anita Grund: "Auffallend war, dass den Befragten die Angebote der Natur- und Landschaftsführer/innen gänzlich unbekannt waren. So wird auch verständlich, dass die Nicht-Teilnahme bei Naturführungen in der mangelnden Information begründet ist, nicht aber in einem fehlenden Interesse an Natur und Landschaft. Da das Naturerlebnis von Rollstuhlfahrer/innen aller Altersgruppen im Erwachsenenalter als gleichermaßen interessant angegeben wurde, kann daraus ein großes Potential abgeleitet werden, soferne der richtige Informationsfluss gewährleistet ist." Verbesserungsvorschläge: Angebote klar darstellen und über die Homepage der Natur- und Landschaftsführer/innen direkt an die Zielgruppe herantragen bei einem "Start up Event" Kundenkontakte herstellen Infostände bei diversen Veranstaltungen organisieren und Prospekte mit Angeboten erstellen. Zusätzlich können auch Kunden über behindertengerechte Hotels und Gaststätten, Tourismusverbände und Reisebüros oder über Bandagisten, soziale Institutionen usw. gewonnen werden. Wichtig ist eine kontinuierliche Präsenz, mit der das Angebot für Rollstuhlfahrer im Gespräch bleibt. Professionelle Vereine und Organisationen werden eingebunden So wird der neue Wanderführer "Oberösterreichs Natur barrierefrei erleben" ein wichtiger Beitrag, um den bestehenden Mangel zu verkleinern. Dipl.-Ing. Johannes Kunisch: "Professionelle Vereine und Organisationen werden eingebunden, um von Vornherein die wichtigen Erfahrungen berücksichtigen zu können." Eingebunden werden z.b. der Verein "Roll Over Oberösterreich" ( der Möglichkeiten zur barrierefreien Freizeitgestaltung aufzeigt, behindertengerechte Gaststätten und Beherbergungsbetriebe ( der Arbeiter-Samariter-Bund Linz, der z.b. seinen Mitgliedern "Betreutes Reisen" anbietet und

7 - 7 - der Verein der Natur- und Landschaftsführer/innen Oberösterreich ( Hinterstoder/Schiederweiher (Foto: Land OÖ.) Der Autor des Wanderführers: Josef Limberger Einzelne Natur- und Landschaftsführer/innen setzen Zielgruppenschwerpunkte beispielsweise für Senioren, Schulen, Familien oder auch für Menschen mit Beeinträchtigungen. So auch Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich und Naturfotograf, der mit einer Rollstuhlfahrerin verheiratet ist. Limberger wurde als Autor beauftragt und stellt mit seiner Frau Maria und den Mitarbeiter/innen der Oö. Akademie für Umwelt und Natur rund 20 landschaftlich attraktive Wanderrouten, die für die Zielgruppe auch gut zu bewältigen sind, zusammen. Wann und wo wird der Wanderführer erhältlich sein? Verfügbar wird der Wanderführer "Oberösterreichs Natur barrierefrei erleben" zu Beginn der Wandersaison im Mai 2007 sein. Für Privatpersonen wird der Wanderführer wieder kostenlos erhältlich sein. Größere Stückzahlen können aber nur bei entsprechender Gegenleistung an einschlägige Institutionen oder Organisationen abgegeben werden. In diesem Zusammenhang besteht auch noch die Möglichkeit einer Kooperation von Sponsorpartnern mit der Oö. Akademie für Umwelt.

8 - 8 - Naturschutzreferent Erich Haider: "Weiterbildung und Spezialisierung der Natur- und Landschaftsführer/innen werden von uns unterstützt" Unabdingbar für eine hohe Kundenzufriedenheit ist eine professionelle Leistung durch die Natur- und Landschaftsführer/innen bei der Vermittlung von Naturerlebnissen. Voraussetzung dafür sind neben den Kenntnissen über Flora und Fauna und über die zielgruppenspezifischen Möglichkeiten zur Vermittlung von Naturerlebnissen körperliche Fitness, Lokalkenntnisse über die gewählte Wanderroute, ein Basiswissen über die jeweilige Art der Behinderung und perfekte Kenntnisse im Umgang mit dem Rollstuhl. "Wenn eine Nachfrage unserer Natur- und Landschaftsführer/innen für Weiterbildung und zusätzliche Qualifikationen besteht, wird die Oö. Akademie für Umwelt und Natur diese selbstverständlich unterstützen." Wenn Sie Fotos benötigen oder bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Hendrik Schanovsky, Tel.: 0732/ bzw