Alterna(ven zum Autobahnanschluss?!

Transkript

1 Alterna(ven zum Autobahnanschluss?! Liebe Anwohner*innen, Sportler*innen, Radfahrer*innen und Naturfreund*innen, seit einigen Jahren wird über einen Autobahnanschluss der Schleißheimer Straße an die Autobahn A99 disku:ert. In welcher Form ob als Tunnel oder in offener Bauweise ist noch nicht entschieden und hängt auch mit den Kosten zusammen. Hier, unmigelbar hinter diesem Schild, queren Sie die geplante Straßenführung: Das Gebiet, in dem Sie sich jetzt befinden, ist Naturschutzgebiet und unterliegt strengen Richtlinien des europäischen Umweltschutzes (FFH). Es wird auf einer Breite von mindestens 22 m kompleg gerodet und zerstört. Sollte der Anschluss als Tunnel gebaut werden, können Sie zwar wieder hier gehen, laufen oder fahren das Naturschutzgebiet wird aber für immer zerstört bleiben. Die Mehrheit im Stadtrat aus SPD und CSU will diesen Anschluss. Als Folge davon werden dringend benö:gte Querverbindungen, gerade auch für uns im Norden, für Tram, S-Bahn und U-Bahn stark verzögert oder gar nicht gebaut. Viele Pendler*innen werden daher auch in Zukuna gezwungen sein, mit dem Auto zu fahren. Damit steigt die Belastung in unseren nördlichen StadGeilen unnö:g weiter. Aktuell erfolgen die Planungen zum Verkehrskonzept München Nord fast ausschließlich für die Bedarfe von Pendler*innen von außerhalb der Stadt und nicht für die von Anwohner*innen im Münchner Norden. Kämpfen Sie mit uns für den Erhalt des Naturschutz- und es in seiner jetzigen Form und für ein Verkehrskonzept, das dem Münchner Norden mehr Lebensqualität für die Bewohner*innen im Harthof und Hasenbergl sowie im ganzen Münchner Norden ermöglicht! Legende: Geplanter Anschluss Aktuelle Informa:onen finden Sie unter: hpp:// übergeordnete Grünbeziehung Quelle: Verkehrsplanung im Münchner Norden, Verlängerung Schleißheimer Straße zur A99, Umweltverträglichkeitsstudie Vorprüfung, 2012

2 Eingriff in das Der geplante Autobahnanschluss zerstört Naturschutz- und. Es muss mindestens eine 22m breite Schneise vom Goldschmiedplatz bis zur Autobahn gerodet werden. Wollen Sie das? Der Autobahnanschluss zieht noch mehr Autos in die Stadt. Das Geld für den Bau fehlt bei dem dringend notwendigen Ausbau von Tram, U-Bahn und S-Bahn insbesondere im nördlichen München. Weitere und aktuelle Informa:onen finden Sie unter: Quelle: Verkehrsplanung im Münchner Norden, Verlängerung Schleißheimer Straße zur A99, Umweltverträglichkeitsstudie Vorprüfung, 2012

3 Aktuell bekannte Trassenführung (blau): Nördlich der U-Bahnsta:on Dülferstraße beginnt die Trasse des Autobahnanschlusses. Dazu wurde mehrere Varianten untersucht. Legende: Geplanter Anschluss übergeordnete Grünbeziehung Was bei allen bisherigen untersuchten Varianten gleich ist: Der Trassenverlauf im Bereich des Naturschutz- bzw. es wird in einem Tunnel geführt. Der Autobahnanschluss soll ein halbsei:ger Anschluss werden, d.h. man kann nur Richtung Westen auffahren bzw. nur aus Richtung Westen abfahren. Die A99 bekommt dazu zwischen dem Feldmochinger Dreieck und dem neuen Autobahnanschluß je Seite eine weitere Fahrspur. Die A99 wird in diesem Bereich also breiter und die Fuß- und Radwegbrücke wird abgerissen und später neu gebaut. Der Tunnel das gilt für alle Varianten wird in offener Bauweise gebaut werden, d.h. er wird nicht untendurch gebohrt, sondern über die komplege Länge und Breite wird alles gerodet, abgerissen und aufgebaggert und später wird der fer:ge Tunnel mit Erdreich abgedeckt.

4 Der Tunnel: Der Tunnel soll um nicht zu breit zu werden mit jeweils einer Fahrspur je Fahrtrichtung gebaut werden. Aus Sicherheitsgründen müssen je Fahrtrichtung noch eine Standspur sowie ein Notgehweg vorgesehen werden. Die Fahrtrichtungen müssen baulich getrennt werden durch eine MiGelwand. Insgesamt braucht der Bau über seine Gesamtlänge ein 22m breite Schneise im Naturschutz und. Ab dem Bereich Richtung A99 wo sich die Fahrspuren trennen wird der Bereich wesentlich breiter und der unterirdische Bereich endet entsprechend. So wird der Tunnel im QuerschniG aussehen:

5 Die untersuchten Varianten: Variante 1: Kurzer Tunnel. Das Portal des Tunnels also die Aus- und Einfahrt - steht etwa da, wo jetzt der Blaue Punkt steht auf dem Goldschmiedplatz. Bis dorthin verläua die Trasse oberirdisch im Bereich zwischen den aktuellen Fahrtrichtungsbahnen der Schleißheimer Straße der aktuell ein Grünbereich ist. Die Gestaltung des oberirdischen Straßenbereiches kann wie folgt aussehen:

6 Die untersuchten Varianten: Variante 2: langer Tunnel. Das Portal des Tunnels also die Aus- und Einfahrt - steht etwa auf Höhe der neu gebauten Berufsschule migg zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen der Schleißheimer Straße. Dir Kosten-Nutzen Rechnungen für diese Variante erreichen nicht den erforderlichen Schwellenwert.

7 Die poli(sche Variante: Variante 3: gaaanz langer Tunnel. Das Portal des Tunnels also die Aus- und Einfahrt - steht etwa auf Höhe der Augus:n-Rösch-Straße bzw. der Rathenausstraße und beginnt damit 2,8km südlich der A99. Hauptproblem ist die Kreuzung des Tunnels mit der U2 im Bereich Dülferstraße. Dort wird wohl das Zwischengeschoss wegfallen, da auf dieser Höhe die Fahrbahnen der Tunnels durchgeführt werden müssen. Weiterhin ist noch offen, ob es im Tunnelbereich noch weitere Ein- und Ausfahrten geben soll, also z.b von der Dülferstraße und / oder der Neuherbergstraße. Das würde den Bau erheblich verteuern, der ohnehin schon sehr teuer wird. Die Poli:k versucht den Autobahnanschluß mit dieser Variante den Anwohnern im Hasenbergl und Harthof schmackhaa zu machen. Sicherlich, die Lärm- und Abgasbeläs:gung wäre durch den Tunnel geringer als ohne und im oberirdischen Bereich könnten Grünanalgen entstehen. Dennoch braucht man auch oberirdisch weiter Straßen auf denen zu den Berufspendlerzeiten weiterhin viel Autoverkehr wäre. Die Kapazität des 2-spurigen Tunnels sowie der A99 ist begrenzt und es wird zu Stauungen kommen. Je öaer und länger je mehr werden die Pendler Ausweichrouten suchen also wie bisher.

8 Kri(kpunkte: Auf den ersten Blick mag es einfach aussehen ist doch nur ein kurzes Stück durch den Wald. Und wir sind dann auch schneller raus aus der Stadt. Und dann ist er endlich weg, der viele Autoverkehr jeden Tag in der Neuherbergstraße und durch Feldmoching und Hasenbergl. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, daß die Anwohner im Münchner Norden kaum etwas von dem Autobahnanschluss haben werden. Im Gegenteil, der Autoverkehr wird weiter zunehmen und vielleicht an einigen Stellen auch etwas abnehmen. Das führt aber nur zu höheren Geschwindigkeiten und damit zu mehr Lärm- und Abgasbelastung. Weil Panzerwiese und Hartelholz ein sind, stehen sie unter einem besonderen Schutz. Nur wenn nachgewiesen werden kann, daß es keine Alterna:ven zu einem geplanten Verkehrsprojekt wie dem Autobahnanschluß gibt kann es eine Ausnahmegenehmigung für das Projekt geben. Hier versuchen Verkehrsplaner oa nur Alterna:ven für den Autoverkehr anzuführen. Im Fall des Autobahnanschlusses der Schleissheimer Straße war es bisher auch so und es entsteht der Eindruck, daß es keine andere Alterna:ve gibt. Das ist falsch! Nicht betrachtet in diesem Zusammenhang wurden Möglichkeiten den Pendlerverkehr auf andere VerkehrsmiGel zu verlagern. Eine Verbesserung des ÖPNV im Norden von München wäre nicht nur für die Pendler die in die Stadt kommen von Vorteil sondern würde auch für die Bewohner im nördlichen München erhebliche Vorteile bringen. In erster Linie fehlen dafür tangen:ale Verbindungen sowie P&R Anlagen direkt an der A99 bzw. den vorhandenen Zubringerautobahnen A9 und A92. Leider sind die aktuellen poli:schen Mehrheiten der Meinung die Lösung liege in weiterem Ausbau der vorhandenen Autostraßeninfrastruktur. Und darum werden die Planungskapazitäten der Stadt fast vollständig von den Straßenplanungen blockiert und beim ÖPNV geht es nicht weiter. Ein gutes Beispiel, was passiert wenn die Autolobby sich durchsetzen kann sieht man an der Anbindung des Münchner Flughafens an die Stadt München: Am besten ist dieser auch nach über 20 Jahren nur mit dem Auto erreichbar. Immer mehr Autobahnen und Bundesstraßen führen dort hin, die Parkhauskapazität am Flughafen wird immer mehr ausgebaut.

9 Kri(kpunkte: Das nördliche München ers:ckt im Autoverkehr. Jahrzehntelange Versuche durch immer mehr Ausbau und Ergänzungen im Straßennetz haben nicht nur Milliarden DM bzw. gekostet, sie haben immer nur für wenige Jahre eine kurze Verbesserung wenn überhaupt gebracht. Dafür haben diese Maßnahmen dafür gesorgt, daß immer mehr Flächen für die Straßen verbraucht und zerschnigen wurden. Immer mehr Menschen sind gezwungen mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, weil es keine Alterna:ven gibt. Wer z.b. im Hasenbergl wohnt und in Garching arbeitet hat keine vernünaige Möglichkeit mit dem ÖPNV seinen Arbeitsplatz zu erreichen. Und solche Beispiele gibt es reihenweise. Und so nimmt er immer weiter zu der der Autoverkehr und damit auch de Forderungen nach noch mehr Straßen oder mehr Fahrspuren an den vorhandenen Straßen, denn die Bedarfe dafür ermigelt man durch Zählungen und davon abgeleiteten Hochrechnungen. Und so gibt es aktuell neben der Forderung zum Autobahnanschluss der Schleissheimer Straße folgende Planungen bzw. in letzten Jahren realisierte Projekte: - Autobahnanschlusstelle Aschheim / Ismaning: Gestaltung wie ein Autobahnkreuz mit Overfly. Im Vorfeld wurde bereits eine Umgehungstraße von Aschheim parallel zur A99 gebaut- - Der Allacher Tunnel soll um einen drigen Tunnel erweitert werden, die A99 erhält je Fahrtrichtung eine weitere Fahrspur - Die A92 wird 6-spurig ausgebaut - Aktuell gibt es Forderungen die A9 bis zum migleren Ring um eine Fahrspur je Richtung zu erweitern bzw. den Innerstäd:schen Bereich der Autobahn als Tunnel zu führen - Der Föhringer Ring wird im Bereich des englischen Gartens 4-spurig verbreitert - Im Rahmen der Neuplanungen für das BMW FIZ soll die Leistungsfähigkeit der Heidemannstr. sowie der Anschluss an die Ingolstädter Straße op:miert werden. - Die Bahnübergänge an der Lerchenauer Straße sowie an der Lerchenstr. sollen durch Unterführungen ersetzt werden. Das ist zwar auch notwendig um die Leistungsfähigkeit der Bahn zu verbessern, führt aber bei entsprechender Gestaltung auch zu höheren Geschwindigkeiten beim Autoverkehr und damit letztlich zu einer höheren Belastung für die Anwohner.

10 Besser machen: Zwei der größten Arbeitgeber im nördlichen München stellen Produkte her, die Straßen brauchen: BMW und MAN. Wir sind Stolz darauf diese zwei Firmen in unserer Stadt zu haben. Dennoch kann es nicht sein, daß wir mit Blick auf deren Produkte unsere Stadt planen. In der großen Masse auf engem Raum sind diese Produkte ein Problem. Das wirkt sich auch auf deren Ansehen aus. Die Konsumforscher sagen ja bereits voraus, daß die AGrak:vität dieser Produkte bei den jüngeren Menschen immer mehr abnimmt. Warum wohl? Eine intelligente Stadt- und Verkehrsplanung die nach mehr als 50 Jahren endlich auwört nur einem einzigen Verkehrsträger den Vorzug zu geben hila also nicht nur den Menschen und der Natur sondern hila auch unseren beiden Arbeitgebern MAN und BMW. Im übrigen hila es auch diesen beiden Unternehmen bei der Produktdefini:on der Zukuna. Wer sagt denn, daß BMW und MAN auf ewig nur Autos, Busse, Motorräder und Lastwagen in den bekannten Formen bauen müssen. Volkwagen hat bereits im letzten Jahr die Studie eines E-Bikes mit ABS vorgestellt. Leider fehlt bis jetzt der Mut es auch zu bauen. Und BMW ist bereits sehr erfolgreich mit Car-Sharing im Markt unterwegs. Es dauert und braucht Mut neue Produktarten zu finden und am Markt zu etablieren. Dafür braucht es neben mu:gen Unternehmern und Investoren auch mu:ge Poli:ker mit zukunasfähigen Visionen. Zurück zum Autobahnanschluss: BMW und MAN werden nicht ein Auto oder Lkw weniger verkaufen wenn der Autobahnanschluss nicht realisiert wird. Im Gegenteil verbessern wir die ÖPNV-Struktur im nördlichen München werden wir entspannter am Arbeitsplatz ankommende Mitarbeiter haben und besser gelaunte Nachbarn. Und wir erhalten das Naturschutzgebiet als Erholungsraum für die Bewohner im Norden von München. Vielleicht gelingt es uns ja sogar die jetzige A99 für die Anwohner im Hasenbergl und die Erholungssuchenden im Hartelholz endlich leiser zu machen.