Marktpotenziale Biogas & Biomasse Kenia. PEP-Infoworkshop, 22. Mai 2014
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- Jutta Diefenbach
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1 Marktpotenziale Biogas & Biomasse Kenia PEP-Infoworkshop, 22. Mai 2014
2 Bioenergie: Potenziale für deutsche Unternehmen Marktsegment Kurzbeschreibung Marktentwicklung Potenzial für dt. Firmen Kleinstanlagen (Familien, Kleinstfarmer mit 1-3 Kuehen, Institutionen etc.) Standardisierte Anlagen - Werden vor allem im Rahmen von Geberprogrammen verbreitet -/+ Kleine / mittlere Anlagen Grosse Anlagen für Eigenverbrauch kommerzieller Kunden (Farmen, Gemüse- und Obstverarbeiter etc.) Stromverkauf - Öffentliches Netz - Über Durchleitung direkt an Nachbarn + (kurz-und mittelfristig) + (langfristig)
3 Blumenfarmen Potenziale im kommerziellen Sektor (1) Wichtiger Devisenbringer Stabiles Wachstum von jährlich 1% (auch für nächste 5 Jahre) Ca. 100 aktive Farmen; strenger Code of Conduct, hoher Organisationsgrad Kenya Flower Council; Kenia als einer der weltweit größten Blumenexporteure (insbes. Rosen) Viele Farmen leiden unter unzuverlässiger Stromversorgung hohe Dieselkosten Blumenfarmen als Pioniere für Erneuerbare Energien: etliche Solar PV Anlagen und 2 Biogas- Projekte Relativ wenig Abfall Fallstudien zeigen eine Stromdeckungsrate von ca % (Fallstudie Shalimar/ East Africa Growers: 60 Tonnen Abfall/ Monat ca kwh/ Monat Stromerzeugungskapazität gegenüber Bedarf von ca kwh)
4 Potenziale im kommerziellen Sektor (2) Sisalfarmen Hohe Marktkonzentration: 10 Sisalfirmen haben einen Anteil von 95% an der Faserproduktion Sehr hoher Anteil von Abfall (z.b. 36% der Agaveblätter sind Pulpe); zudem können die alten Sisalplanzen zur Dampferzeugung genutzt werden Stromproduktionspotenzial: 12 MW (Pulpa) Stromdeckungsrate von % erzielbar (Bsp. Alphega Farm, Tonnen Pulpe bei 1612 Tonnen Sisalfaserproduktion ca. 670 kw Erzeugungskapazität bei einer Maximallast von ca. 800 kw) Ernte über das gesamte Jahr und 7 Tage/ Woche 1 Biogasanlage von 150 kw mit deutscher Technologie (allerdings nur zu 60% ausgelastet)
5 Potenziale im kommerziellen Sektor (3) Kaffeeindustrie Sehr fragmentierte Industrie, viele Kleinfarmer (organisiert in Kooperativen); 9 integrierte Kaffeeunternehmen Stark saisonales Geschäft (2 Ernten/ pro Jahr, insgesamt bis zu 7 Monaten) Zwar hoher Anteil von Abfall an Kaffeekirschen; aber i.d.r. sehr geringer Strombedarf (Bsp. Hill Farm mit 324 ha Kaffeeanbau, Diäzöse Nyeri, knapp kwh/ Tag mit Biogas Bedarf aber nur 180 kwh) Bei einer Gesamtproduktion von Tonnen/ Jahr (2013) Strompotenzial: 5,4 MW Chancen: grössere, integrierte Kaffeefirmen; Mischung mit anderen Abfällen und Versorgung von benachbarten Institutionen/ Farmen etc. (Bsp. Hill Farm mit 1000 ha Hortikultur-Produkten)
6 Potenziale im kommerziellen Sektor (4) Gemüse/ Obst Horticulture: Produktionszuwachs von 38% (2011/12); Gemüse und Obst haben Anteil von 48% bzw. 28% an der Produktion Starker Konzentrationstrend bei Gemüsefarmen; kleine Farmen haben nur noch einen Anteil von 30% Bei ausgewählten Gemüsefarmen: Strombedarfsdeckung bis zu ca. 50% (Bsp. AAA Growers mit 4 Tonnen Abfall/ Tag rd. 560 kwh/ Tag; Shalimar of EAG mit 0,6 Tonnen/ Tag ca. 100 kwh/ Tag) ; Bau einer 2 MW Biogasanlage bei führender Gemüsefarm (mit deutscher Technologie) Obstverarbeitung/ Mango: Schalen 7% der Frucht; geringer Strombedarfsdeckungsgrad (Bsp. Organic Growers & Packers, Tonnen/ Tag Schalen 1500 kwh/ Tag) Herausforderung: Teils fallen Abfälle dezentral an (outgrowers, Packhäuser etc.); Obst ist oft saisonal Chance: Mischung mit anderen Abfällen (z.b. Organic Growers & Packers Mangos und Bananen); Nutzung des Biogas zur Dampferzeugung in der Obstverarbeitung
7 Fleischproduktion Potenziale im kommerziellen Sektor (5) Nur Bruchteile des Viehs wird in lizensierten Schlachthäusern geschlachtet; niedrige Auslastung der Schlachthöfe (In 2009: rd. 2 Mio. Rinder, 5,7 Mio. Schafe/ Ziegen) Abfall: ca. 40 kg bei 1 Rind und 2-3 Schafen/ Ziegen Pilot-Biogasanlagen bei Schlachthäusern, z.b. Dagoretti 15 kw Schlachthäuser tendenziell zu klein, um für deutsche Anlagen interessant zu sein: Anlage mit der Leistung kw erfordert den Abfall von ca Kühen und Schafen/ Ziegen. I.d.R. lässt sich mit dem Abfall mehr Strom erzeugen als gebraucht wird (nur 5-6 Stunden tägliche Betriebszeit); überschüssiges Gas kann verkauft werden (Bsp. Kiserian) Durchführbarkeitsstudie für grössten Schlachthof (KMC): vor allem Biogas zur Dampferzeugung attraktiv (unter Nutzung auch des Talgs), rd. 1 Jahr Amortisationszeit
8 Potenziale im kommunalen Abfallwesen Kommunalabfälle (NBO) Rd Tonnen Müll/ Tag (Solid Waste); Sammlungsrate 33%; bis 2015 soll diese auf 60 gesteigert werden Rd. 50% der Abfälle sind organisch Sammlung: Ca. 120 lizensierte private Abfallunternehmen, NGOs, städtisches Umweltamt Stromerzeugungspotenzial: 31 MW Biomasse-Kraftwerk ist aktuell durch deutsches Unternehmen geplant
9 Potenziale Biogas - Zusammenfassung Verhältnis pot. Stromerzeugung/ Strombedarf Saisonalität Größe einer einzelnen Anlage Kritische Anzahl pot. Kunden Sisal /- Blumen 1 + +/- ++ Kaffee Gemüse 1 (ohne Mais) + +/- + Obst (Mango) 1 - +/- - Fleisch
10 Energie aus Biomasse Biomasse to energy Etliches Substrat verfügbar: Rice-Husk, coffe-husk, nut shells, saw dust, bagasse etc. Einige Industrieunternehmen nutzen bereits Biomasse: BIDCO, Zuckerfabriken etc. Erstes IPP-Biomasse-Kraftwerk in Umsetzung: JV aus Cummins und Gentec Energy 10 MW; Vergasungstechnologie/ Pyrolysis Biomasse: Mathenge (220 Tonnen/ Tag) Für Sammlung: Kooperation mit 8 CBOs Investition 2,6 Mio. USD/ MW, Amortisationszeit 5-6 Jahre 5 weitere Biomasse-Anlagen geplant in Kenia (Gesamtkapazität MW)
11 Ansätze zur Geschäftsentwicklung Pro-aktives Handeln -- Shape the demand (zusammen mit strategischen Partnern) Direkte Ansprache von Endkunden Cases generieren und lokale Bedarfe kennenlernen Gfs. Produkte/ Lösungen an lokalen Markt anpassen (Förderprogramme des BMBF und BMWI können genutzt werden) Make the difference / Mehrwert für Kunden schaffen: Expertise in Qualitäts-Initiativen einbringen Training von Akteuren Mit Geschäftsmodell kommen (z.b. ESCO) Finanzierung mitliefern oder zumindest den Kunden über verfügbare Optionen informieren
12 Vertriebsansätze Herausforderung: Lokale Unternehmen haben bislang hauptsächlich nur Erfahrungen mit Kleinst-Biogasanlagen (ausgebildet im Rahmen eines EZ- Programmes) Deutsche Unternehmen müssen in den Aufbau von lokalen Kapazitäten investieren (für civil works, Elektro-Installationen etc.)
13 Unterstützung durch Energy Desk der AHK Kenia Individuelle Unterstützung Marktanalyse/ Untersuchung des Marktpotenzials Identifizierung potenzieller Endkunden und pot. Vertriebspartner Organisation von indiv. Geschäftsreisen/ Fact-Finding-Reisen Unterstützung/ Flankierung bei der Entwicklung konkreten Geschäfts, bspw. bei der Mobilisierung der Finanzierung Strategieberatung; Information über Ansätze zur Geschäftsentwicklung (z.b. Training von Akteuren, Pilotprojekte, Einbringen in politischen Dialog etc.) und entsprechende Förderprogramme Brücke schlagen zu Förderprogrammen
14 Geschäftsreise Biogas & Biomasse Kenia Zeitraum Ankunft Kenia So., (Morgen) Abreise Kenia, Sa., (Abend) oder So.) Ablauf , Briefing/ Abendessen in deutscher Runde , ganztägiger Workshop 23./24.09., individuelle Gespräche + Besuche Standort (1) 25./ individuelle Gespräche + Besuche Standort (2) individuelle Gespräche in NBO Vorfeldarbeit Follow-up Abstimmung der individuellen Gespräche Evtl. Vorbereitung einer konkreten Fallstudie Vorbereitung Präsentation für Workshop Ausführliches Beratungsgespräch mit AHK Brücke schlagen zu relevanten Förderprogrammen und deren Durchführungsorganisationen Weitere, individuelle Unterstützung bei der Geschäftsentwicklung
15 Geschäftsreise Kenia - Next steps Versendung Zielmarktanalyse 09. Juni 2014 Interessensbekundung 20. Juni 2014 Abstimmung der Gesprächswünsche 04. Juli 2014 Anmelde-Schluss 14. Juli 2014 Erarbeitung individueller Gesprächspläne + Feinabstimmung Bis Ende August/ Anfang September
16 Kontakt Dr. Georgia Badelt Energy Desk Kenya
17 Facts & Figures Kenia Kenia gilt als Wirtschaftszentrum Ostafrikas: Kontinuierliches Wirtschaftswachstum von ca. 5% p.a. (seit 2004, unterbrochen in 2008/09 durch Post-Election Violence) Steigerung deutscher Exporte in 2012: + 22% (302 Mio. ), allerdings relativ geringer Anteil Deutschlands am kenianischen Importvolumen (3,3%; im Vergleich Anteil Chinas 12,6%) Friedliche Wahlen im März 2013 gestärkte Governance Strukturen Optimistische Erwartungen: 9% Wirtschaftswachstum nach 2015 Steigerung der Stromnachfrage zwischen 11,9 15,3% p.a.
18 Rahmenbedingungen Energiesektor Kenia ist Vorreiter in Bezug auf Erneuerbare Energien Technologiespezifische Einspeisevergütung Standardisierte PPAs (500 kw 10 MW) Durchführungsbestimmung Net-Metering/ Electricity Banking in Vorbereitung Ehrgeizige Ausbauziele: 5000 MW +
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