QUARTALSBERICHT ZUM ARBEITSMARKT IN DER REGIO BODENSEE Arbeitslosigkeit Offene Stellen TopTen der offenen Stellen nach Berufsgruppen

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1 QUARTALSBERICHT ZUM ARBEITSMARKT IN DER REGIO BODENSEE Arbeitslosigkeit Offene Stellen TopTen der offenen Stellen nach Berufsgruppen Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee

2 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Inhaltsverzeichnis Einleitung...2 Arbeitslosigkeit im Gebiet von EURES Bodensee...3 Offene Stellen im Gebiet von EURES Bodensee...6 Top Ten der offenen Stellen und Arbeitslose nach Berufsgruppen...8 Bisherige Publikationen des Projektes...12 Impressum...13

3 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Einleitung Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der internationalen Bodenseeregion hat sich im ersten Quartal 2010 weiter verschlechtert. Die Arbeitsmarktinstitutionen im Gebiet von EURES Bodensee sehen jedoch auch erste Anzeichen für eine Verbesserung der Situation. Insbesondere die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist im Vergleich zum vorangegangenen Quartal gestiegen. Im März zeichnet sich anders als im Vorjahr wieder eine gewisse Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt ab. Regelmäßig präsentieren wir an dieser Stelle die Quartalsdaten zu folgenden Themen: Arbeitslosigkeit: Im ersten Quartal 2010 sind in der REGIO Bodensee etwa 25 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet als im gleichen Quartal des Vorjahres. Auch im Vergleich zum vorangegangenen Quartal sind die Arbeitslosenzahlen insgesamt weiter gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist mit einem Plus von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erneut in der Schweizer Bodenseeregion am stärksten. Detailliertere Informationen finden Sie auf den Seiten 3 bis 5. Offene Stellen: Die Zahl der offenen Stellen ist im Gebiet von EURES Bodensee die Schweizer Bodenseeregion ausgenommen im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2009 sind die Zahlen jedoch deutlich gestiegen und rechtfertigen somit die positiven Arbeitsmarktprognosen der regionalen Arbeitsmarktinstitutionen rund um den See: Näheres auf den Seiten 6 bis 7. Top Ten der offenen Stellen: Die meisten offenen Stellen wurden in diesem Quartal in der Schweizer Bodenseeregion und in Vorarlberg erneut in den Bauberufen sowie in den Gast- und hauswirtschaftlichen Berufen gemeldet. Ein positiver Trend bei den offenen Stellen über fast alle betrachteten Berufsgruppen hinweg zeichnet sich insbesondere in der Schweizer REGIO ab. Weitere Informationen zu den nach Berufsgruppen differenzierten Daten über offene Stellen und Arbeitslose in der Bodenseeregion finden Sie auf den Seiten 8 bis 11. Das Untersuchungsgebiet REGIO Bodensee umfasst die deutschen Landkreise Konstanz, Sigmaringen, Bodenseekreis, Ravensburg, Lindau, Oberallgäu (inklusive der kreisfreien Stadt Kempten) sowie Ostallgäu (inklusive Kaufbeuren), die Schweizer Kantone Zürich, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau sowie das Fürstentum Liechtenstein und das österreichische Bundesland Vorarlberg.

4 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Arbeitslosigkeit im Gebiet von EURES Bodensee im ersten Quartal 2010 Der Blick auf die Arbeitslosenzahlen im Gebiet von EURES Bodensee zeigt, dass auch im ersten Quartal des Jahres 2010 ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist. Allerdings sind auch erste Anzeichen für eine Verbesserung der Situation zu erkennen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist die Anzahl der Arbeitslosen um etwa 25 Prozent gestiegen. Damit ist der Zuwachs zwar immer noch beträchtlich, er hat sich aber im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2009 etwas verlangsamt. Auch in den Teilgebieten liegen die Arbeitslosenzahlen immer noch über den Vorjahreswerten. Der geringste Zuwachs mit einem Plus von ca. 8 Prozent ist in Vorarlberg festzustellen. In der deutschen Bodenseeregion erhöht sich die Anzahl der Arbeitslosen um etwa 16 Prozent, in Liechtenstein um ca. 17 Prozent. Nach wie vor steigen die Arbeitslosenzahlen in den Schweizer Kantonen am stärksten an, hier liegen die Arbeitslosenzahlen um ca. 39 Prozent über den Werten aus dem 1. Quartal In allen Teilregionen ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit größer als in den jeweiligen Nationalstaaten. Anzahl Anzahl Vorjahresquartal Veränderung absolut Veränderung prozentual Deutsche Bodenseeregion ,6% Deutschland ,9% Schweizer Bodenseeregion ,1% Schweiz ,1% Vorarlberg ,3% Österreich ,3% Liechtenstein ,3% REGIO Bodensee ,3% TAB. 1 Veränderung der Arbeitslosenbestände in der REGIO Bodensee (1. Quartal 2010 vs. 1. Quartal 2009) Die Entwicklung der Arbeitslosenquoten wird in den Abbildungen 1 bis 4 auf der folgenden Seite verdeutlicht. Sie vergleichen die Entwicklung der nationalen und regionalen Arbeitslosenquoten vom ersten Quartal 2009 bis zum ersten Quartal In der deutschen Bodenseeregion liegt die Arbeitslosenquote konstant unter den nationalen Werten, die Entwicklung der Quoten verläuft dabei nahezu parallel. Die beiden Entwicklungslinien haben sich seit dem ersten Quartal 2009 einander etwas angenähert. Während die Differenz zwischen regionaler und nationaler Arbeitslosenquote im ersten Quartal 2009 noch bei durchschnittlich 4 Prozentpunkten lag, liegt sie im ersten Quartal 2010 nur noch bei 3,5 Prozentpunkten. Insgesamt zeigt sich über den Beobachtungszeitraum von 15 Monaten hinweg eine steigende Entwicklungstendenz, im ersten Quartal 2010 werden die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichnet. Trotzdem beurteilen die regionalen Arbeitsagenturen die Situation positiv. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn ist saisonal üblich und unter anderem auf die Einflüsse der Winterwitterung zurückzuführen. Gegen Ende dieses Quartals ist wieder die saisonal übliche Frühjahrsbelebung sichtbar, die im Vorjahr von der Konjunkturkrise überlagert wurde. Insbesondere mit dem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im März wird die Situation auf dem Arbeitsmarkt von den Arbeitsagenturen Konstanz, Ravensburg und Kempten insgesamt wieder positiver beur-

5 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ teilt. Es gibt erste Anzeichen einer Erholung der Konjunkturentwicklung. Das Instrument der Kurzarbeit leistet dabei nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes. Der Arbeitsmarkt in der Schweizer Bodenseeregion weist eine ähnliche Entwicklung auf. Auch hier sind im Verlauf der letzten 15 Monate die Arbeitslosenquoten deutlich angestiegen. Zum Jahreswechsel erreicht die Quote einen Höchststand von 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote unseres Schweizer Beobachtungsgebiets liegt dabei immer knapp unter der Gesamtschweizer Quote. Auch hier wird insbesondere im März 2010 eine sich abzeichnende Entspannung der Lage auf dem Arbeitsmarkt konstatiert. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit Zürich führt die Verbesserung der Lage im Frühjahr 2010 auf saisonale und konjunkturelle Faktoren zurück und stellt fest dass sich die Schweizer Binnenwirtschaft in einer robusteren Verfassung befindet als angenommen. Dies führt zu einer Aufhellung der konjunkturellen Lage und zu positiveren Prognosen. Das Amt für Statistik St. Gallen stellt insbesondere eine Verbesserung der Lage im Industriesektor fest, was sich positiv auf die Situation auf dem Arbeitsmarkt auswirkt. Im Jahresvergleich ist im ersten Quartal 2010 auch die niedrigste Beanspruchung der Kurzarbeit festzustellen ,4 4,4 4,6 4,6 4,4 4,3 4,4 4,7 4, Jan Jan ,3 4,5 4,7 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2010 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan ,1 5,2 5 Feb Feb Mrz Mrz ABB. 1 Entwicklung der Arbeitslosenquote in der deutschen Bodenseeregion im Vergleich zur nationalen Arbeitslosenquote Deutsche REGIO Deutschland ABB. 2 8 Entwicklung der Arbeitslosenquote in 6 der Schweizer Bodenseeregion im Ver- 4 2,8 3 3,1 3,2 3,2 3,4 3,6 3,7 3,8 3,9 4 4,2 4,2 4,2 4,1 gleich zur nationalen Arbeitslosenquote Schweizer REGIO Schweiz In Vorarlberg sind auch in diesem Jahr wieder die saisonal typischen Entwicklungen zu beobachten. Anders als im übrigen Österreich sinkt hier die Arbeitslosigkeit um die Jahreswende, eine Entwicklung die der großen Bedeutung des Wintertourismus für den Vorarlberger Arbeitsmarkt zuzuschreiben ist. So liegt während des gesamten ersten Quartals 2010 die Vorarlberger Arbeitslosenquote recht deutlich unter den nationalen Werten. Allgemein ist seit Dezember 2009 eine Verbesserung der Situation festzustellen, was auch aus den Presseberichten des AMS Vorarlberg hervorgeht. Wäh ,6 6,7 6, Jan ,6 2,7 2,6 2,7 2,8 2, ,9 3 3,1 3,2 2,9 2 0 Jan ,8 7,5 6,9 6,5 7,1 7,3 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2010 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan ,9 8,2 7,3 7,4 7,3 Feb Feb 6,9 Mrz Mrz ABB. 3 Entwicklung der Arbeitslosenquote in Vorarlberg im Vergleich zur nationalen Arbeitslosenquote ABB. 4 Vorarlberg Österreich Entwicklung der Arbeitslosenquote im Fürstentum Liechtenstein Liechtenstein

6 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ rend im Januar noch eine gedämpfte Zunahme der Arbeitslosigkeit festzustellen ist, so stellt sich der Arbeitsmarkt im Februar und im März deutlich besser dar. Das AMS konstatiert, dass die Arbeitslosigkeit der Männer im Vergleich zum Vorjahr stärker angestiegen ist als die Arbeitslosigkeit der Frauen. Die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im ersten Quartal ist erfreulich, was zum einen saisonalen und konjunkturellen Effekten, andererseits aber auch den Schulungsmaßnahmen des AMS zu verdanken ist. Im Fürstentum Liechtenstein sind die Arbeitslosenquoten in der ersten Hälfte des Jahres 2009 kontinuierlich gestiegen. Seit Juli 2009 pendelt die Quote jedoch mit geringen Schwankungen bei Werten um die drei Prozent. Die Quote erreicht im Februar 2010 mit 3,2 Prozent zwar einen Höchststand, jedoch ist auch hier im März eine Belebung des Arbeitsmarktes zu beobachten. HINWEIS: Monatliche Daten zu Arbeitslosenbeständen und -quoten in der REGIO Bodensee gegliedert nach Merkmalen wie Geschlecht, Alter, In-/Ausländer, Langzeitarbeitslosigkeit finden sich auf der Internetseite Die Daten zur Arbeitslosigkeit in der REGIO Bodensee werden stets zum 15. eines Monats für den vorherigen Monat bereitgestellt. Lediglich die Daten für das Fürstentum Liechtenstein können erst am 20. eines Monats aktualisiert werden. Es muss darauf hingewiesen werden, dass die verschiedenen Arbeitslosenquoten innerhalb der REGIO Bodensee aufgrund der unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Deshalb wird auf Vergleiche über Ländergrenzen hinweg an dieser Stelle verzichtet. (Siehe Arbeitslosenstatistiken in der EUREGIO- Bodensee und deren Vergleichbarkeit ; kostenloser Download über: Datenquellen: Deutschland: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, aktuelle Daten / Kreisreport, Schweiz: Registrierte Arbeitslose in der Euregio-Bodensee-Region (Schweiz) nach Kanton, Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), Datenlieferung der Fachstelle für Statistik St. Gallen Liechtenstein: Arbeitsmarktdaten Liechtenstein, Datenlieferung des AMS des Amtes für Volkswirtschaft Liechtenstein Österreich: Arbeitsmarktdaten des AMS Vorarlberg,

7 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Offene Stellen im Gebiet von EURES Bodensee im ersten Quartal 2010 Vor einer ausführlichen Betrachtung der Entwicklung der offenen Stellen im Gebiet von EURES Bodensee muss darauf hingewiesen werden, dass aufgrund einer Umstellung im Erfassungssystem die Daten aus der Schweiz seit Juni 2009 nicht mehr mit den davor liegenden Monaten vergleichbar sind.* Aus diesem Grund können wir für die Werte aus der Schweiz keine Vorjahresvergleiche vornehmen. Im ersten Quartal 2010 entspannt sich die Situation bei den offenen Stellen im Gebiet von EURES Bodensee ein wenig. Zwar sind immer noch deutlich weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr, jedoch ist im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2009 die Zahl der gemeldeten offenen Stellen deutlich angestiegen (von auf ). Insgesamt sind im ersten Quartal in der Bodenseeregion (ohne das Schweizer Teilgebiet) etwa 16 Prozent weniger offene Stellen vorgemerkt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am besten stellt sich die Situation - wie schon im vorangegangenen Quartal - in Liechtenstein dar. Hier sind sieben Prozent mehr Stellen gemeldet als noch im Vorjahr. In Vorarlberg und in den deutschen Landkreisen sind hingegen weniger offene Stellen gemeldet als im Vorjahr. Mit einem Minus von etwas über vier Prozent in Vorarlberg und 18,8 Prozent in der deutschen Bodenseeregion fällt der Rückgang jedoch deutlich gemäßigter aus als noch im letzten Quartal des Jahres Im vierten Quartal 2009 lagen die Werte für das deutsche Teilgebiet noch über 27 Prozent, für Vorarlberg fast 25 Prozent unter den Werten des vierten Quartals Anzahl Deutsche Bodenseeregion ,8% Schweizer Bodenseeregion (4.857)* o. A. o. A. REGIO Bodensee (ohne Schweizer Bodenseeregion)* Anzahl Vorjahresquartal Veränderung Veränderung absolut prozentual Vorarlberg ,3% Liechtenstein ,2% ,3% REGIO Bodensee Die längerfristigen Entwicklungstendenzen der offenen Stellen werden in Abbildung 5 (Seite 6) in einer Indexdarstellung übersichtlich dargestellt. Die Grafik zeigt, dass in der deutschen Bodenseeregion die Anzahl der offenen Stellen über das gesamte Jahr 2009 hinweg kontinuierlich ge- TAB. 2 Veränderung der Zahlen gemeldeter offener Stellen in der REGIO Bodensee (1. Quartal 2010 vs. 1. Quartal 2009) ABB. 5 Index der offenen Stellen in der REGIO Bodensee Index: Jan 2009 = Schweizer REGIO* Index: Jun 2009 = Jan 2009 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez Jan 2010 Feb Mrz Deutsche REGIO Schweizer REGIO Schweizer REGIO* Vorarlberg Liechtenstein

8 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ sunken ist. Die meisten offenen Stellen sind im Januar und Februar 2009 gemeldet, diese Werte werden während des gesamten Beobachtungszeitraums nicht mehr erreicht. Bemerkenswert ist allerdings der Aufwärtstrend zum Jahresbeginn Im März wird mit etwas über gemeldeten offenen Stellen der höchste Wert seit April 2009 registriert. In Vorarlberg zeigen sich deutlich stärkere Schwankungen beim Bestand der offenen Stellen im Verlauf der letzten 15 Monate. Auch hier wird das hohe Ausgangsniveau vom Januar 2009 während des Beobachtungszeitraums nicht mehr erreicht. Nach einem Tief zu Beginn des Sommers hat die Anzahl der offenen Stellen zwischen August und November wieder deutlich zugenommen. Nach einem erneuten Rückgang im Dezember 2009 ist die Anzahl der offenen Stellen zum Jahresbeginn wieder deutlich angestiegen. Im Februar und im März sind erstmals wieder mehr offene Stellen als in den jeweiligen Vorjahresmonaten verfügbar. Auch in der Schweizer Bodenseeregion zeichnet sich im ersten Quartal 2010 eine relativ positive Entwicklung ab. Bis zum Dezember hatte sich die Anzahl der offenen Stellen nach der Umstellung des Erfassungssystems im Juni 2009 laufend verringert. Dieser Trend kehrt sich in den ersten Monaten des neuen Jahres um, im März 2010 wird ein neuer Höchststand erreicht. Auch wenn durch die Umstellung keine direkten Vergleiche mit dem Vorjahr möglich sind, so sprechen die kantonalen Arbeitsmarktinstitutionen dennoch von einer deutlichen Verbesserung der Situation. Im Fürstentum Liechtenstein ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Die Werte im ersten Quartal 2010 liegen deutlich über den Werten des vorangegangenen Jahres. Lediglich im März 2009 waren mehr offene Stellen verfügbar. * Seit Juni 2009 bleiben die offenen Stellen länger im Informationssystem des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) der Schweiz vermerkt als zuvor. In Bezug auf die Gesamtschweiz hat dies eine Erhöhung der Anzahl der offenen Stellen um ca Stellen verursacht. Dies entspricht einer Erhöhung von etwa 17 Prozent. Weitere Details zur Umstellung sind in den monatlichen Berichten des SECO zu finden. Siehe HINWEIS: Monatliche Daten zu gemeldeten offenen Stellen in der REGIO Bodensee finden sich auf der Internetseite Die Daten zu den offenen Stellen in der REGIO Bodensee werden stets zum 15. eines Monats für den vorherigen Monat bereitgestellt. Lediglich die Daten für das Fürstentum Liechtenstein können erst am 20. eines Monats aktualisiert werden. Datenquellen: Deutschland: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Deutschland / nach Ländern, aktuelle Daten / Kreisreporte, Schweiz: Registrierte Arbeitslose und gemeldete offene Stellen in der Euregio-Bodensee-Region (Schweiz) nach Kanton und Berufsgruppen Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, Datenlieferung der Fachstelle für Statistik St.Gallen Österreich: Vorgemerkte Arbeitslose und gemeldete offene Stellen in Vorarlberg nach Berufsgruppen, Datenlieferung des AMS Vorarlberg Liechtenstein: Arbeitsmarktdaten Liechtenstein, Datenlieferung des AMS des Amtes für Volkswirtschaft Liechtenstein

9 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Top Ten der offenen Stellen und Arbeitslose nach Berufsgruppen im ersten Quartal 2010 In der Betrachtung der Top Ten der Berufsgruppen ist das deutsche Beobachtungsgebiet in diesem Quartal ausgenommen, da entsprechende Daten von der Bundesagentur für Arbeit derzeit nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Berufsgruppen mit den meisten gemeldeten offenen Stellen in Vorarlberg und der schweizerischen Bodenseeregion sind im ersten Quartal 2010 dieselben wie im vierten Quartal 2009: die Bauberufe und die Gast- und hauswirtschaftlichen Berufen. Gefolgt werden diese von den Technischen Berufen und Ingenieuren, an vierter Stelle ist die Berufsgruppe Land-, Forstwirtschaft, Tierzucht und Gartenbau in diesem Quartal neu hinzugekommen (vgl. Tab. 3, Seite 10). Insgesamt ist in Vorarlberg und dem Schweizer Beobachtungsraum die Zahl der gemeldeten offenen Stellen, im Vergleich zum vorangegangenen Quartal in allen hier betrachteten Berufsgruppen gestiegen. Die einzige Ausnahme bilden die Handelsberufe, hier ist die Zahl der offenen Stellen geringfügig gesunken (von 397 auf 392). Dieser erfreuliche Trend ist insbesondere den positiven Entwicklungen in der Schweizer Bodenseeregion zu verdanken. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg der offenen Stellen im Vergleich zum vierten Quartal 2009 bei den Bauberufen, den Technischen Berufen und Ingenieuren sowie - saisonal zu erwarten - in der Berufsgruppe Land,- Forstwirtschaft, Tierzucht und Gartenbau. Auch in Vorarlberg ist die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum vierten Quartal insgesamt gestiegen, betrachtet man die Entwicklung in den einzelnen Berufsgruppen zeigt sich die Entwicklung jedoch etwas uneinheitlicher als in der Schweizer REGIO. Eine positive Entwicklung zeigt sich bei den Bauberufen, im Bereich der Technischen Berufe und Ingenieure, im Metall und Maschinenbau sowie in Land,- Forstwirtschaft, Tierzucht und Gartenbau. Bei den Gast- und hauswirtschaftlichen Berufen ist die Zahl der gemeldeten offenen Stellen mit dem Ende der Wintersaison erwartungsgemäß zurückgegangen. In den anderen hier betrachteten Berufsgruppen ist die Zahl der gemeldeten Stellen in etwa auf dem Niveau der Vorquartals geblieben. Die Betrachtung der Arbeitslosenzahlen differenziert nach Berufsgruppen im Vergleich zum vierten Quartal 2009 zeigt demgegenüber, dass die Zahlen hier im Schweizer Beobachtungsgebiet und Vorarlberg in fast allen Berufsgruppen weiter gestiegen sind. Gesunken ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch sowohl im Schweizer Beobachtungsgebiet als auch in Vorarlberg im Bereich der Kaufleute und Bürokräfte, Banken und Versicherungen. Besonders deutlich ist der Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Vorarlberg bei den Gast- und hauswirtschaftlichen Berufen, hier ist die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der großen Bedeutung des Wintertourismus für den Vorarlberger Arbeitsmarkt von 1921 im vierten Quartal 2009 auf 932 im ersten Quartal diesen Jahres zurückgegangen. Ebenfalls gesunken ist in Vorarlberg die Zahl der Arbeitslosen in den Handelsberufen. Besonders ausgeprägt ist demgegenüber - ebenfalls saisonal bedingt - der Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den Bauberufen in der gesamten Region.

10 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Betrachtet man das Verhältnis zwischen den offenen Stellen und den arbeitslos gemeldeten Personen in den einzelnen Berufsgruppen (Stellenandrang), zeigt sich, dass diese Zahl im Vergleich zum vorangegangenen Quartal insgesamt im betrachteten Gebiet in fast allen Berufsgruppen der Top Ten gesunken ist. In der Schweizer Bodenseeregion ist der Stellenandrang als einzige Ausnahme bei den Handelsberufen geringfügig angestiegen. In Vorarlberg hat sich der Stellenandrang insbesondere bei den Bauberufen, in geringem Umfang auch in den Berufsgruppen Elektro, Feinmechanik und Fahrzeugbau sowie Fürsorge, Erziehung und Seelsorge erhöht. Der niedrigsten Stellenandrang - und damit möglicherweise auch die besten Anstellungschancen für Arbeitssuchende - zeichnet sich im Schweizer Bodenseegebiet und in Vorarlberg in den Berufsgruppen Land-, Forstwirtschaft, Tierzucht und Gartenbau, Elektro, Feinmechanik und Fahrzeugbau sowie in den Bauberufen ab. Das ungünstigste Verhältnis von gemeldeten offenen Stellen und Arbeitslosen ist im Bereich der Kaufleute und Bürokräfte, Banken und Versicherungen sowie bei den Handelsberufen zu finden. Hier stehen insgesamt in der betrachteten Region jeder gemeldeten offenen Stelle 15 bis16 Arbeitslose gegenüber. Obwohl die Zahlen für das deutsche Beobachtungsgebiet fehlen, zeichnet sich auch bei der nach Berufsgruppen differenzierten Betrachtung der offenen Stellen der Trend ab, dass sich die Nachfrage nach Arbeitskräften in der REGIO Bodensee erhöht. Obwohl das Gesamtangebot der offenen Stellen das Niveau des Vorjahresquartals noch nicht erreicht hat, beginnt sich die Wirtschaft im Bodenseegebiet zu erholen.

11 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/

12 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Top Ten der offenen Stellen und Arbeitslose nach Berufsgruppen Die nationalen Arbeitsmarktstatistiken erlauben eine Gegenüberstellung der Zahlen gemeldeter Arbeitsloser und offener Stellen nach einzelnen Berufsgruppen. Aus den nationalen Klassifizierungen haben wir eine länderübergreifende Berufsnomenklatur* erstellt. Für das Fürstentum Liechtenstein liegen leider keine nach Berufsgruppen differenzierten Daten vor. Daher wird das Fürstentum in diesen Vergleich nicht mit aufgenommen. Das Verhältnis der Arbeitslosen zu den offenen Stellen (gemeldete Arbeitslose / gemeldete offene Stellen), in Österreich als Stellenandrangziffer bezeichnet, ist ein Maß für die Größe oder Knappheit des Arbeitskräfteangebots in einem Berufsbereich. Es verdeutlicht, wie viele Arbeitslose in einem Berufsbereich einer gemeldeten offenen Stelle gegenüberstehen. Aufgrund der Zusammenfassung verschiedener Berufe in den Berufsgruppen ermöglicht die Tabelle keine Aussage auf der Ebene einzelner Berufsbilder. Die Zusammenstellung zeigt jedoch deutliche Trends in den verschiedenen Berufsbereichen auf. Eine direkte Passung zwischen den gemeldeten Arbeitslosen und gemeldeten offenen Stellen ist selbst innerhalb eines Berufsbildes nicht zwangsläufig möglich, da spezifische Qualifikationsanforderungen einer Stelle nicht unbedingt den Qualifikationen der gemeldeten Arbeitslosen entsprechen. Zu beachten ist, dass die gemeldeten offenen Stellen nicht das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot abbilden. Den amtlichen Arbeitsmarktinstitutionen sind im Durchschnitt ca. 45 Prozent der offenen Stellen bekannt (vgl. IAB-Pressemeldung 2008, EU- RES TransTirolia 2008). Die vorliegenden Zahlen sind daher nur mit gewissen Einschränkungen zu interpretieren. Sie spiegeln die generellen Trends auf dem Stellenmarkt jedoch gut wieder und bieten durchaus deutliche Hinweise auf den Stand der Arbeitskräftenachfrage in der Region. * Bei den nationalen Berufsklassifikationen handelt es sich um die Schweizer Berufsnomenklatur 2000, die Berufsnomenklatur AMS Österreich und die Berufsgruppenkennziffern der Bundesagentur für Arbeit. Datenquellen: Deutschland: Statistische Auswertungen nach Zielberufen werden von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit seit September 2009 vorläufig nicht zur Verfügung gestellt. Schweiz: Registrierte Arbeitslose und gemeldete offene Stellen in der Euregio-Bodensee-Region (Schweiz) nach Kanton und Berufsgruppen Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, Datenlieferung der Fachstelle für Statistik St. Gallen Österreich: Vorgemerkte Arbeitslose und gemeldete offene Stellen in Vorarlberg nach Berufsgruppen, Datenlieferung des AMS Vorarlberg

13 Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht 1/ Bisherige Publikationen des Projektes Statistisches Arbeitsmarktmonitoring für die REGIO Bodensee Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Top Ten der offenen Stellen nach Berufsgruppen, translake GmbH 2010 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Motive und Hindernisse potenzieller Grenzgänger, translake GmbH 2009 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Arbeitslosigkeit von Frauen, translake GmbH 2009 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Arbeitslose unter 25, translake GmbH 2009 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Fachkräftemangel, translake GmbH 2009 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Arbeitslose 50 Plus, translake GmbH 2009 Quartalsbericht Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee Arbeitslosigkeit Offene Stellen Grenzgänger Zeitarbeit, translake GmbH 2008»Mobilität in der REGIO Bodensee. Bevölkerung Beschäftigung Grenzgänger«, translake GmbH (Hrsg.), 2008»Eures Bodensee: Arbeitsmarkt 2006 Langzeitarbeitslosigkeit«Wolf-Peter Maier, Benno Gratt, Jonathan Schulz, translake GmbH, 2007»Euregio-Bodensee Arbeitsmarkt Sommer 2006«Tanja Hethey/ Wolf-Peter Maier/Jonathan Schulz/Jan Slodovicz, translake GmbH, 2006»EUREGIO-Bodensee: Zahlen, Fakten, Trends«Tanja Hethey/Wolf-Peter Maier/Jonathan Schulz, translake GmbH, 2006»Arbeitslosenstatistiken in der Euregio-Bodensee und deren Vergleichbarkeit«Jonathan Schulz/Tanja Hethey/Wolf-Peter Maier, translake GmbH, 2006»Grenzgänger in der Euregio Bodensee eine deskriptive Analyse«Jonathan Schulz, translake GmbH, 2005

14 Im Auftrag von EURES-Bodensee eures.europa.eu Impressum Herausgegeben im Auftrag der EURES-Grenzpartnerschaft Bodensee Herausgeber translake GmbH Im Rahmen des Projekts Statistisches Arbeitsmarktmonitoring AutorInnen Benno Gratt, Kai Huter, Tobias Scheu Erscheinungsdatum April 2010 Auftraggeber AMS Vorarlberg Rheinstrasse 33, 6901 Bregenz, Amt fur Arbeit St.Gallen Unterstrasse 22, 9001 St.Gallen, Kontakt translake GmbH Dieser Bericht wurde von der Europäischen Kommission (Generaldirektion 5 Arbeit und Soziales ) sowie dem seco (Staatssekretariat für Wirtschaft der Schweiz) im Rahmen von EURES ( eures.europa.eu) finanziert. Alle Rechte an diesem Bericht liegen bei EURES-Bodensee. Die Europäische Kommission und das seco haften nicht für die weitere Nutzung der im Bericht enthaltenen Informationen. Lizenz: Creative Commons BY NC Der Bericht darf unter Nennung des Urhebers beliebig für nichtkommerzielle Zwecke vervielfältigt und weiterverwendet werden.