Glücksspiel ist kein Kinderspiel
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- Helene Frank
- vor 8 Jahren
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1 Glücksspiel ist kein Kinderspiel Wien, 06. April 2013 Mag. Doris Malischnig Leiterin Abteilung Prävention Casinos Austria-Österreichische Lotterien
2 Historie Glücksspiel Jüngere Steinzeit: Würfel und Brettspiele 3000 v.chr.: Würfel in ägyptischen Gräbern n.chr.: Verbot sämtlicher Glücksspiele unter Kaiser Justitian 1202 Regensburg erste Konzessionen 1561 Pâquier Joosten Über das Würfelspiel oder die Heilung der Leidenschaft, um Geld zu spielen Gemälde Die Spieler von Georges de La Tour ( ) Musée du Louvre (Paris)
3 Motive für die Teilnahme an Glücksspielen Aussicht auf Geldgewinn Freude, Spaß, Unterhaltung Eltern, Peers spielen auch Spannung, Aufregung Wettbewerbscharakter bestimmter Spielvarianten (z.b. Poker) Ablenken von Alltagsbelastungen
4 Glücksspiel ist kein Kinderspiel Glücksspiel kann und soll Spaß und Spannung vermitteln. Der Umgang mit Glücksspiel erfordert aber ein gewisses Maß an Reife. Internationale Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Alter beim Erstkontakt mit einem Glücksspiel und der Wahrscheinlichkeit, im späteren Entwicklungsverlauf glücksspielbezogene Belastungen zu erfahren. 4
5 Erkenntnisse aus der Neurobiologie Entwicklung des jugendlichen Gehirns entgegen bisheriger Annahmen erst mit ca. 25 Jahren abgeschlossen Unterschiedlich rasche Entwicklung bestimmter Gehirnregionen begünstigen erhöhte Risikobereitschaft
6 Risikobereitschaft in jungen Jahren höher Gehirnregionen reifen unterschiedlich rasch Partielle Unreife des Nucleus accumbens Impulsivität und Spaß im Vordergrund Foto:
7 Jugend und Spielproblematik Jugendalter als Umbruchsphase, in der komplexe (neuro-) biologische, psychosoziale und kognitive Veränderungsprozesse stattfinden Festlegung von Pfaden für späteres Verhalten: Frühes Spielen geht mit einer Negativprognose für die weitere Entwicklung einher. Prävalenzen glücksspielbezogener Probleme von Jugendlichen ca. 4x so hoch, verglichen mit Erwachsenen (Hayer 2012: 13)
8 Psychotrope Wirkung des Glücksspiels Action gambling: Stimulierende, euphorisierende Wirkung Escape gambling: Beruhigende, entspannende Wirkung 8
9 Unterschiede bei Spielformen Je kürzer die Zeitspanne zwischen Geldeinsatz und Ergebnis ist, umso höher die Suchtgefahr.
10 Gründe für die Entwicklung einer Glücksspielsucht nach Ladouceur Gewinne Genetische Faktoren Art des Spiels Spieler Wahrnehmung Erreich barkeit Werte Geschichte Unterhaltung
11 Entwicklung einer Glücksspielsucht nach Custer & Milt, 1985
12 Hinweise auf Spielsucht nach Horodecki Spiellokale besuchen Sich häufig mit Menschen treffen, die spielen Immer öfter spielen / länger spielen Mehr verspielen als geplant Nicht mehr aufhören können Die Einsätze steigern Alleine spielen Verluste verheimlichen 12
13 Hinweise auf Spielsucht nach Horodecki Selbstkontrolle verlieren Mit unnötig großen Geldbeträgen unterwegs sein Verluste zurückgewinnen wollen Sich selbst belügen Freunde/Familie über das Ausmaß des Spielens belügen Geld verspielen, das einem nicht gehört 13
14 Spielsuchthilfe Wien: Jugendliche spielsüchtig? 14
15 Individuelle Risikofaktoren Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung Depressive Symptomatik Angststörungen Hoher psychosozialer Belastungsgrad Geringes psychisches Wohlbefinden
16 Umgebungsbezogene Risikofaktoren Exzessiv/übermäßig spielende Peers Außenseiterstatus Gruppendruck Sucht-/Glücksspielproblematik in der Familie Geringe Bindung zu den Eltern
17 Glücksspielbezogene Risikofaktoren Verfügbarkeit Frühes Einstiegsalter Erinnerung an großen Gewinn zu Beginn der Spielerkarriere Sich aus dem Alltag zoomen
18 Was tun? Problem anerkennen Beratungseinrichtungen in Anspruch nehmen (auch Angehörige) siehe Geduld und Zuversicht 18
19 Schutzfaktoren Stress wahrnehmen und bewältigen Mit negativen Gefühlen umgehen können Gute soziale Beziehungen aufbauen Einfühlungsvermögen entwickeln Probleme lösen und Entscheidungen treffen Selbstwert stärken 19
20 Prävention generell Information und Aufklärung von Öffentlichkeit & Eltern über potentielle gesundheitliche Risiken des frühen Spielens Schutzfaktor Glücksspielprodukte sind kein geeignetes Geschenk für Kinder und Jugendliche! Schulen: Spielerschutz in Suchtprävention aufnehmen Gesetzliche Regelungen überwachen Selbstbeschränkungen von Anbietern
21 Präventionsmaßnahmen der CASAG-ÖLG Gruppe Österreichische Lotterien: Kein Verkauf von Produkten der Österreichischen Lotterien an Personen unter 16 Jahren Regelmäßiges Mystery Shopping Bei Nichteinhaltung Vertragskündigung
22 Präventionsmaßnahmen der CASAG-ÖLG Gruppe Casinos Austria: Mindestalter 18 Jahre Verpflichtende Überprüfung beim Eintritt Besondere Spielerschutzmaßnahmen für junge Erwachsenen 22
23 Fragen? Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Stand 19! Mag. Doris Malischnig Abteilungsleiterin Prävention Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring Casinos Austria /Österreichische Lotterien Tel.: 01 / doris.malischnig@lotterien.at doris.malischnig@casinos.at
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