Verfassen einer Facharbeit Leitfaden MGH
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- Alfred Giese
- vor 7 Jahren
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1 Verfassen einer Facharbeit Leitfaden MGH Grundsätzliches Wie geht man am besten vor, wenn man versucht, seine Arbeit an einer Facharbeit zu organisieren? Zunächst sollte man Material zum Thema sammeln, und zwar möglichst frühzeitig. Die fertige Facharbeit wird zu einem großen Teil aus gesammelten Fakten und dem Nachweis der Herkunft dieser Fakten bestehen. Die Herkunft jeder Quelle ist wichtig, denn sie entscheidet darüber, ob die gemachten Aussagen nachgewiesen werden können. Für jeden Materialsammler bedeutet dies, dass er die Angaben zu jeder Quelle, die er vielleicht nutzen wird, sofort notieren muss. Ohne den Nachweis des Fundortes ist eine Aussage wenig wert, da sie nicht mehr nachprüfbar ist und somit wissenschaftlich nicht abgesichert ist. Eine wichtige Anforderung ist, dass auch eigene Schlussfolgerungen gezogen werden. In den naturwissenschaftlichen Fächern wird es sich bei diesen Schlussfolgerungen häufig um Beweise oder Berechnungen handeln. Gibt das Thema eine (Hypo)These her? Ein Facharbeitsthema muss eine (Hypo)These als roten Faden beinhalten. Wer eine (Hypo)These gefunden hat, welche er verifizieren oder falsifizieren kann, der hat einen wichtigen Teil geschafft. Er wird alle Informationen, die er zum Thema gefunden hat, darauf überprüfen, ob sie die (Hypo)These stützen oder nicht. Eine (Hypo)These ist immer zugleich eine Frage oder ein Problem. Am Ende der Arbeit sollte weitgehend Klarheit hergestellt sein darüber, ob diese (Hypo)These Gültigkeit beansprucht oder nicht. (Im Übrigen sollte man nie (Hypo)Thesen auswählen, die von vornherein falsch sind, da sonst die eigene Leistung wenig Wert hätte.) Woher kriege ich mein Material? - öffentliche Bibliothek - Stadtbücherei - Universitätsbibliothek - Archive von Zeitungen oder von Museen - Museen - private Bücherschränke der Lehrer - nach Absprache mit der betreuenden Lehrperson: Zeitzeugenbefragung mit Protokoll - Auf CD-ROM gespeicherte Lexika, z.b. Encarta oder Encyclopedia Britannica - das Internet
2 Wie entscheide ich welches Material notwendig ist? Bei einer empirisch vorgehenden Arbeit müssen die Bedingungen des Experiments (Naturwissenschaft) oder die Methoden zur Datenerhebung (Sozialwissenschaften) erarbeitet werden; aber auch hier ist Literatur zu sichten und zu verarbeiten. Zweckmäßigerweise beginnt man hier mit einem Blick in Übersichtsliteratur (z.b. Lexika, Schulbücher). In der Phase der Sammlung des benötigten Materials besteht die Gefahr, dass man anfänglich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht: Es gilt darum den Überblick zu bewahren. Beim Durchforsten der Literatur wird man in der Regel mit einer Fülle von Daten und Meinungen zum jeweiligen Thema konfrontiert. Deshalb ist es unabdingbar, jederzeit das gewählte Thema im Blick zu behalten und sich zu fragen, ob das Material etwas mit dem entsprechenden Themenbereich zu tun hat. Woraus bestehen die einzelnen Teile der Facharbeit? Die Einleitung sollte Antworten auf die folgenden Fragen enthalten: Worum geht es? (Erklärung des Themas) Warum untersuche ich es? (evtl. Zusammenhang zum Unterricht, Relevanz der Thematik für die ganze Welt, die Fachwelt und für den Verfasser) Wie werde ich vorgehen? Im Hauptteil wird das Material, um das es geht, beschrieben, verglichen (oder berechnet) und ausgewertet. Der Hauptteil ist zwar der Kern der Facharbeit, bereitet allerdings weniger Mühe, wenn eine entsprechende Vorarbeit geleistet ist: Wenn die Zielrichtung der Arbeit klar ist die Materialien in bearbeiteter Form und geordnet vorliegen (Lesenotizen, Exzerpte u.a.) eine Gliederung vorliegt. Der Schluss sollte verstanden werden als Wort mit doppelter Bedeutung. Ein Schluss bringt etwas zu einem Ende. Der Verfasser der Facharbeit fasst die gewonnenen oder gesammelten Erkenntnisse kurz und übersichtlich zusammen. Der Verfasser sollte damit rechnen, dass ein eiliger Leser nur den Schluss seiner Arbeit liest und sich daraus ein Urteil bildet. Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse Bezug zu der in der Einleitung genannten Zielsetzung (Möglicherweise) Kritische Reflexion des methodischen Vorgehens. Schluss kann aber auch verstanden werden im Sinne von Schlussfolgerung. Was schließe ich aus dem Geschriebenen? Was ist die Konsequenz? Wie könnte weitergeforscht werden, um noch genauere Informationen oder Daten zu gewinnen?
3 Wie kann ich meinen Inhalt überprüfen? Angesichts der Unterschiedlichkeit von Fächern und Themen lassen sich hier nur sehr allgemeine Kriterien aufstellen. - Ist der direkte Zusammenhang zwischen Kapitelüberschrift und Geschriebenem deutlich? (Oder passen Teile besser in ein anderes Kapitel?) - Kann man möglicherweise Überflüssiges streichen? - sind Ergänzungen notwendig, um die Argumentation zu sichern? (Bezogen auf den gesamten Text) - stehen die einzelnen Teile (Kapitel) in einer logischen Abfolge? - Sind die Übergänge zwischen den Kapiteln stimmig oder weisen sie Brüche auf? - Sind die Belege richtig zitiert? - Kann ein fremder Leser problemlos und ohne zusätzliche Erläuterungen die Arbeit verstehen?
4 Infoblatt: Der Umgang mit dem Internet Das Internet ist vergleichbar mit einem Supermarkt. Ohne Einkaufszettel kommt man aus dem Supermarkt in der Regel mit mehr Waren heraus, als man ursprünglich kaufen wollte; dass man die zusätzlich gekauften Waren nicht benötigt, stellt man erst später fest. In mühsamer Kleinarbeit müssen die vielen Internetangebote auf ihre Verwertbarkeit für das Thema überprüft werden. Das Internet ist Bahnhofskiosk und Universitätsbibliothek gleichzeitig: Jeder kann, ohne sich an Qualitätsstandards zu orientieren, sein Produkt in die virtuelle Bibliothek stellen. Derjenige, der das Internet als Informationsquelle nutzen möchte, muss zuerst eine Qualitätskontrolle durchführen. Um die Qualität der Information einschätzen zu können, sollte man sich an folgenden Grundsatz halten: Informationen von wissenschaftlichen Institutionen (Universitäten u.a.), Verlagen, staatlichen Stellen (Ministerien u.a.) und Zeitungen sind auf jeden Fall zuverlässiger als Adressen, die ein kommerzielles Interesse haben oder nur der Selbstdarstellung des Autors dienen. Für denjenigen, der aktuelle Daten (z.b. Arbeitslosenstatistik) benötigt, ist das Internet eine wichtige Informationsquelle. Ähnliches gilt für aktuelle, empirische Daten in den Naturwissenschaften. Suchmaschinen sind keine Garantie für Qualität, zumal die Suchalgorithmen in der Regel nicht ohne weiteres einsichtig sind. Trotzdem: Als Einstieg in die Informationsrecherche sind Suchmaschinen unentbehrlich. Die so genannten Bildungsserver haben eine Vorauswahl für schulisch relevante Themen geleistet. ( Was nichts kostet, ist auch nichts. Minderwertiges findet man in Hülle und Fülle, dafür aber gratis; Informationen von Bedeutung (z.b. Wirtschaftsdaten) sind leider nicht immer frei zugänglich. Bei der Überfülle an Informationen ist unbedingt wichtig zu beachten: Man sollte stets das gewählte Thema der Facharbeit im Auge behalten, um in der Datenflut nicht unterzugehen. Manche halten das bloße Auffinden von Informationen im Internet und den Ausdruck auf Papier für eine Eigenleistung. Dazu ist zu sagen: Das Sammeln von Daten allein, ohne gedankliche Ordnung und Verarbeitung, stellt keine Leistung dar. Kurz: Die Benutzung einer Bibliothek ist - gerade für einen Anfänger - häufig zeitsparender, zuverlässiger und verhilft einem eher zu der notwendigen geistigen Orientierung, die zur gedanklichen Durchdringung des Themas notwendig ist. Das Internet kennt noch nicht einmal einen virtuellen Bibliothekar, der einem beim Ordnen des ganzen Menschheitswissens behilflich ist.
5 Infoblatt: Gedanklich-logische Verknüpfungen Reihung und, sowohl...als auch, sowie, gleichzeitig Zeitliche Anbindung als, während, so oft, solange, nachdem, bevor, wenn, sobald, danach Art u. Weise Zweck, Absicht Begründung Bedingung Folge Einräumung Gegensatz Ausschluss wie, als, als ob, außer dass, dadurch dass, insofern, ohne dass, je...desto dass, damit, um zu, deshalb, deswegen weil, da, zumal, denn, deswegen, darum, wegen, aufgrund von wenn, falls, im Falle, sofern, soweit, andernfalls, dann, sonst, es sei denn sodass, als dass, derart...dass, somit also, folglich, darum, daher, infolgedessen aber, obgleich, obwohl, wenn auch, trotzdem,... aber, nur, sondern, jedoch,... entweder...oder, oder, anstatt...zu, andernfalls, sonst,...
Zur Bearbeitung der Themen sind unterschiedliche fachliche Methoden notwendig:
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