Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin Biometrie im Antrag: Biometrische Planung von Tierversuchen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin Biometrie im Antrag: Biometrische Planung von Tierversuchen"

Transkript

1 Biometrie im Antrag: Biometrische Planung von Tierversuchen Iris Pigeot 2. Fortbildungsveranstaltung der GV-SOLAS für Tierschutzbeauftragte Berlin, 27. Mai 2009

2 Überblick 1. Das Studienprotokoll 2. Das Studiendesign 3. Bestimmung der erforderlichen Tierzahl

3 1. Das Studienprotokoll

4 Zweck eines Studienprotokolls unverzichtbar in Planungsphase verbindliche Festlegung aller im Versuch zu beachtenden Aspekte (inkl. stat. Auswertung) Regelung der Verantwortlichkeiten organisatorische Vorteile verhindert ungeplante datenabh. Entscheidungen

5 umfasst im Wesentlichen drei Bereiche Welches Ziel wird mit dem Versuch verfolgt? Wie kann dieses Ziel erreicht werden? Welche stat. Methoden sind geeignet, um die erzielten Resultate statistisch zu manifestieren? Insgesamt: Vermeidung von nicht interpretationsfähigen und somit überflüssigen Tierversuchen

6 Präzisierung des Versuchsziels Fragestellung einfach eindeutig möglichst wenige Zielgrößen Festlegung von Hauptzielkriterium Nebenzielkriterien

7 Hauptzielkriterium häufig: medizinische Hypothese bzgl. Wirksamkeit Beispiel: Wirkung eines blutdrucksenkenden Präparats dazu nötig: Festlegung der biologischen Relevanz Nebenzielkriterien häufig: Nebenwirkungen Beispiel: Nierenschädigung

8 Erreichung dieses Ziels a. Festlegung der Versuchstierart Tiermodell Homogenität Inzuchtstämme

9 b. Festlegung des Auswahlverfahrens Zufallsauswahl aus Grundgesamtheit nicht systematische Verteilung zusätzl. Einflussgrößen bei bekannten Einfluss-/ Störgrößen auch effektivere Verfahren zufällige Zuweisung von Behandlungen

10 c. Festlegung der Versuchstieranzahl nicht zu viele Tiere nicht zu wenig Tiere Behandlungseffekt u.u. nicht erkennbar statistische Verfahren heranziehen Größe des zu entdeckenden Unterschieds

11 d. Festlegung der 1. Einschlusskriterien Charakterisierung der einzusetzenden Tiere Angabe von Tierart, Auszuchtstamm, Alter, Geschlecht, z.b. männl. erwachsene Wistar-Ratten 2. Ausschlusskriterien tierindividuelle Eigenschaften bestimmte Krankheiten 3. Abbruchkriterien Gründe für vorzeitige Entnahme unzumutbare Belastung

12 e. Festlegung der Behandlung Behandlungsart Menge des Präparats Darreichungsform/ -zeitpunkt Versuchszeitraum Begleitbehandlung Käfighaltung Ernährung klimatische Bedingungen

13 f. Festlegung der Messverfahren zu messende Parameter Messtechnik technische Hilfsmittel fähiges, eingewiesenes Personal: möglichst nicht auswechseln, nicht eine Person für eine Gruppe mögliche Beeinflussung des Messwerts durch Messzeitpunkt, klimatische/räumliche Bedingungen

14 Konstante Bedingungen während des gesamten Versuchs besonders wichtig: absolute Gleichbehandlung von zu vergleichenden Gruppen sonst auftretende Effekte nicht allein auf die erfolgte Behandlung zurückzuführen Beispiel: Keine Gruppe anders ernähren

15 Beispiel: Untersuchung von 20 männlichen Wistar-Ratten pro Behandlungs- und Vergleichsgruppe: Messung des arteriellen Blutdrucks unblutig mittels Schwanzplethysmographie in Äther-Narkose an 10 aufeinanderfolgenden Tagen zwischen 9.00 und 9.30 sowie und 18.30

16 Wahl der statistischen Methodik a. Festlegung des statistischen Testproblems b. Festlegung der stat. Auswertungsstrategie Verteilungstyp statistische Präzision Vorsicht bei multiplen Testproblemen biometrisches Verfahren Wechsel des Verfahrens während des Versuchs nicht zulässig

17 Bemerkungen Abweichungen vom Studienprotokoll unbedingt vermeiden; falls trotzdem nötig dokumentieren Evtl. Überprüfung des Versuchsplans durch Pilotstudie möglich

18 2. Das Studiendesign

19 Gründe für Verzerrungen Messungen sind in der Regel mit Fehlern behaftet. Man unterscheidet: systematische Fehler - system. Messfehler - Ungleichbeh. von Gruppen - Nicht-Konstanthaltung der Rahmenbedingungen zufällige Fehler - zufällige Messfehler - biol. Variabilität

20 Biologische Variabilität Tierzahl Variabilität des statistischen Verfahrens Reduzierung bzw. Kontrolle der biologischen Variabilität Senkung der Variabilität des stat. Verfahrens Geringere Tierzahl bei gleicher Präzision

21 Reduzierung der biologischen Variabilität möglich durch Homogenisierung Typisch: Inzuchtstämme Weiterführend: Geschlecht, Wurf, Altersklasse, etc. Probleme: Kleine Anzahl potentiell geeigneter Tiere Kleine Induktionsbasis

22 Berücksichtigung von Basiswerten Gruppe A Gruppe B Endwert Basiswert Differenz

23 Kontrolle der biol. Variabilität möglich durch Berücksichtigung bek. Störgrößen: Blockbildung Bisher: 100 Randomisierung Gruppe A Gruppe B

24 Jetzt: Gruppe A Gruppe B Sinnvoll bei: Homogenität innerhalb Blöcke Heterogenität zwischen Blöcken

25 Beispiel: (Mead & Curnow, 1983, S. 294f) Vgl. zweier Futtermittel A & B Zielgröße: Gewichtszunahme Tierkollektiv: Je 4 Schweine aus 3 Würfen Vollständige Randomisierung Tier W u 1 B 20 A 22 A 21 B 22 r 2 A 18 B 17 A 16 B 13 f 3 B 17 A 22 B 18 A17

26 Berücksichtigung der Würfe als Blöcke W u r f Futter mittel A B A-B Ergebnisse: Vollst. Randomisierung Blockbildung Differenz 1.5 kg 1.5 kg Std.-Fehler

27 Kontrolle der biol. Variabilität möglich durch Berücksichtigung bek. Störgrößen: Matching Extreme Form der Blockbildung Vorgehen: 1. Bildung von Gruppen mit mind. 2 möglichst ähnlichen Tieren 2. Randomisierung: ein Tier zur Behandlungsgruppe ein Tier zur Kontrollgruppe 1:1 Matching: Individuelles Matching 1:M Matching: Multiples Matching

28 Beispiel: (Fortführung) Weitere Störgröße: Anfangsgewicht GK1: Schweine 1 und 2, GK2: Schweine 3 und 4 je Wurf Paar A B A-B Ergebnisse: Differenz Std.-Fehler Voll. Randomisierung 1.5 kg 1.65 Blockbildung 1.5 kg 1.06 Matching 1.5 kg 0.96

29 Kontrolle der biol. Variabilität möglich durch Crossover-Versuche Vergleich von 2 Behandlungen, falls keine bleibenden Veränderungen der Tiere auftreten: Jedes Tier ist eigene Kontrolle Schema 1: Beh.-Phase 1 Reg.-Phase Beh.-Phase 2 Schema 2: Beh. A Beh. B Periode 1 Periode 2 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 2 Gruppe 1

30 Geringere Tieranzahl, falls keine bleibenden Veränderungen und Variabilität innerhalb der Tiere wesentlich geringer als im Kollektiv Nachteile: Prüfung aller Modellvoraussetzungen sehr aufwändig beschränkte Einsetzbarkeit

31 Zusammenfassung: Zentral: Biologische Variabilität Unbekannte Ursache: Randomisierung Bekannte Ursachen: Berücksichtigung bereits bei Versuchsplanung durch Homogenisierung Blockbildung Matching Festlegung vor Versuchsbeginn notwendig

32 3. Bestimmung der erforderlichen Tierzahl

33 Häufig: Absicherung der Ergebnisse durch statistischen Test Verteilungsmodell Stärke des zu entdeckenden Effekts Wahrscheinlichkeiten für Fehlentscheidungen erforderliche Tierzahl

34 Wichtig für Auswahl eines besten stat. Tests: Verteilungsmodell hängt ab vom Skalenniveau und Wertebereich der Ausprägungen der interessierenden Größe Beispiele: 1. Binäres Merkmal: Erfolg Misserfolg (Rückbildung von Tumoren: Anz. tumorfreier Tiere binomialverteilt) 2. Stetiges Merkmal: häufig Ann. einer Normalvtlg. gerechtfertigt

35 Notwendig für Anwendung eines stat. Tests: Formulierung wissenschaftlicher Fragestellung als statistisches Testproblem statistische Hypothese statistische Alternative Beispiel: 2 Präparate A und B zur Blutdrucksenkung Wiss. Fragestellung: B besser als A Stat. Testproblem: H 0 : A gleich gut wie B (Hypothese) H 1 : B besser als A (Alternative)

36 Aber: besser muss präzisiert werden Wann ist Unterschied biologisch relevant? Vorsicht: Je kleiner der zu entdeckende Unterschied, desto mehr Tiere erforderlich!

37 Möglich bei Durchführung eines stat. Tests: Zwei Arten von Fehlentscheidungen Abbildung: Entscheidungen bei stat. Tests Hypothese wahr nicht wahr Test lehnt ab lehnt nicht ab Fehler 1. Art (α-fehler) richtig richtig Fehler 2. Art (β-fehler)

38 Wahrscheinlichkeit für Fehler 1. Art: α (vor Durchführung des Tests festlegen!) Wahrscheinlichkeit für Fehler 2. Art: β (hängt von gewählter Alternative ab) Ziel: α und β möglichst klein ( null nicht möglich) Vorsicht: Je kleiner α und/oder β, desto mehr Tiere erforderlich

39 Beachte: Stat. Signifikanz nicht immer gleich biol. Relevanz Abbildung: Stat. Signifikanz und biol. Relevanz Stat. Signifikanz ja nein Biol. Relevanz ja + - nein - + Wichtig: Inhaltliche Interpretierbarkeit der Ergebnisse

40 Beispiel: Präparat zur Rückbildung von Tumoren Dabei: Weiterentwicklung des Präparats, wenn in mind. 40% der Fälle Rückbildung erreicht wird Stop der Entwicklung, wenn in höchstens 30% der Fälle Rückbildung erreicht wird Formulierung als stat. Testproblem über Erfolgsw keiten p 1 und p 2 : H 0 : p=p 0 =30% vs. H 1 : p=p 1 =40%

41 Hier: Verteilungsmodell: Binomialvtlg, da binäres Merkmal Zu entdeckender Unterschied: 10 Prozentpunkte α festlegen Schätzung des Anteils zurückgebildeter Tumore Festlegung eines geeign. Tests; hier: approximativer Test Lehne H 0 ab, falls pˆ p1 N u α pˆ(1 pˆ) Bremer Institut für Damit folgende Formel zur Bestimmung von N (erforderliche Tierzahl): pˆ u α, u β N ( u α + u 2 2 2) Quantile der Standardnormalverteilung β ) 2 p2(1 p ( p p 1 )

42 β=0.1, p 1 =0.3, p 2 =0.4 N α

43 α=0.05, β=0.1, p 1 =0.3 N p 2

44 Wichtig: Erforderliche Tierzahl ist in jedem Einzelfall neu zu bestimmen und zu begründen, also: allgemeingültige Angaben von erforderlichen Tierzahlen nicht sinnvoll

45 Ein Mensch, der von Statistik hört, denkt dabei nur an Mittelwert. Er glaubt nicht daran und ist dagegen, ein Beispiel soll es gleich belegen. Ein Jäger auf der Entenjagd hat einen ersten Schuss gewagt. Der Schuss, zu hastig aus dem Rohr, Lag eine gute Handbreit vor. Der zweite Schuss mit lautem Krach lag eine gute Handbreit nach. Der Jäger spricht ganz unbeschwert voll Glauben an den Mittelwert: statistisch ist die Ente tot. Doch wär er klug und nähme Schrot - dies sei gesagt, ihn zu bekehren Er würde seine Chance mehren: Der Schuss geht ab, die Ente stürzt, weil Streuung ihr das Leben kürzt. - P. H. List -

46 Danke! Bremer Institut für

Exakter Binomialtest als Beispiel

Exakter Binomialtest als Beispiel Prinzipien des statistischen Testens Entscheidungsfindung Exakter Binomialtest als Beispiel Statistische Tests Nullhypothese Alternativhypothese Fehlentscheidungen Ausgangspunkt: Forschungshypothese Beispiele:.

Mehr

Thema: Mittelwert einer Häufigkeitsverteilung. Welche Informationen kann der Mittelwert geben?

Thema: Mittelwert einer Häufigkeitsverteilung. Welche Informationen kann der Mittelwert geben? Thema: Mittelwert einer Häufigkeitsverteilung Beispiel: Im Mittel werden deutsche Männer 75,1 Jahre alt; sie essen im Mittel pro Jahr 71 kg Kartoffel(-produkte) und trinken im Mittel pro Tag 0.35 l Bier.

Mehr

Zur Statistik im neuen Genehmigungsantrag

Zur Statistik im neuen Genehmigungsantrag Zur Statistik im neuen Genehmigungsantrag 21. Essener Informationstreffen, 12. März 2014 PD Dr. Nicole Heussen nheussen@ukaachen.de Institut für Medizinische Statistik RWTH Aachen Zur Statistik im neuen

Mehr

Statistische Tests (Signifikanztests)

Statistische Tests (Signifikanztests) Statistische Tests (Signifikanztests) [testing statistical hypothesis] Prüfen und Bewerten von Hypothesen (Annahmen, Vermutungen) über die Verteilungen von Merkmalen in einer Grundgesamtheit (Population)

Mehr

Biometrie im neuen Antragsverfahren

Biometrie im neuen Antragsverfahren 8. Fortbildungsveranstaltung der GV-SOLAS für Tierschutzbeauftragte und Behördenvertreter Warum biometrische Planung? Einfachste Antwort: Weil es im Genehmigungsantrag so vorgesehen ist. 2 Warum biometrische

Mehr

Bereiche der Statistik

Bereiche der Statistik Bereiche der Statistik Deskriptive / Exploratorische Statistik Schließende Statistik Schließende Statistik Inferenz-Statistik (analytische, schließende oder konfirmatorische Statistik) baut auf der beschreibenden

Mehr

Statistische Überlegungen: Eine kleine Einführung in das 1 x 1

Statistische Überlegungen: Eine kleine Einführung in das 1 x 1 Statistische Überlegungen: Eine kleine Einführung in das 1 x 1 PD Dr. Thomas Friedl Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm München, 23.11.2012 Inhaltsübersicht Allgemeine

Mehr

Statistische Tests für unbekannte Parameter

Statistische Tests für unbekannte Parameter Konfidenzintervall Intervall, das den unbekannten Parameter der Verteilung mit vorgegebener Sicherheit überdeckt ('Genauigkeitsaussage' bzw. Zuverlässigkeit einer Punktschätzung) Statistischer Test Ja-Nein-Entscheidung

Mehr

Test auf einen Anteilswert (Binomialtest) Vergleich zweier Mittelwerte (t-test)

Test auf einen Anteilswert (Binomialtest) Vergleich zweier Mittelwerte (t-test) Spezielle Tests Test auf einen Anteilswert (Binomialtest) Vergleich zweier Anteilswerte Test auf einen Mittelwert (Ein-Stichproben Gauss bzw. t-test) Vergleich zweier Mittelwerte (t-test) Test auf einen

Mehr

startfaq BAG Beobachtungsstudie Bias

startfaq BAG Beobachtungsstudie Bias Hier finden Sie die Erläuterung zu Fachbegriffen, welche in wissenschaftlichen Studien verwendet werden. Sollten Begriffe nicht aufgeführt sein, geben Sie uns doch ein Feedback, damit wir diese ergänzen

Mehr

Klassifikation von Signifikanztests

Klassifikation von Signifikanztests Klassifikation von Signifikanztests nach Verteilungsannahmen: verteilungsabhängige = parametrische Tests verteilungsunabhängige = nichtparametrische Tests Bei parametrischen Tests werden im Modell Voraussetzungen

Mehr

Statistisches Testen

Statistisches Testen Statistisches Testen Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Differenzen Anteilswert Chi-Quadrat Tests Gleichheit von Varianzen Prinzip des Statistischen Tests Konfidenzintervall

Mehr

Grundlagen der schließenden Statistik

Grundlagen der schließenden Statistik Grundlagen der schließenden Statistik Schätzer, Konfidenzintervalle und Tests 1 46 Motivation Daten erhoben (Umfrage, Messwerte) Problem: Bei Wiederholung des Experiments wird man andere Beobachtungen

Mehr

Kapitel 17. Unabhängigkeit und Homogenität Unabhängigkeit

Kapitel 17. Unabhängigkeit und Homogenität Unabhängigkeit Kapitel 17 Unabhängigkeit und Homogenität 17.1 Unabhängigkeit Im Rahmen der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das Konzept der Unabhängigkeit von zentraler Bedeutung. Die Ereignisse A und B sind genau dann

Mehr

2.3 Intervallschätzung

2.3 Intervallschätzung 2.3.1 Motivation und Hinführung Bsp. 2.15. [Wahlumfrage] Der wahre Anteil der rot-grün Wähler unter allen Wählern war 2009 auf eine Nachkommastelle gerundet genau 33.7%. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,

Mehr

2. Formulieren von Hypothesen. Nullhypothese: H 0 : µ = 0 Gerät exakt geeicht

2. Formulieren von Hypothesen. Nullhypothese: H 0 : µ = 0 Gerät exakt geeicht 43 Signifikanztests Beispiel zum Gauß-Test Bei einer Serienfertigung eines bestimmten Typs von Messgeräten werden vor der Auslieferung eines jeden Gerätes 10 Kontrollmessungen durchgeführt um festzustellen,

Mehr

Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen

Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen Jan Gertheiss LMU München Sommersemester 2011 Vielen Dank an Christian Heumann für das Überlassen von TEX-Code! Testen: Einführung und Konzepte

Mehr

After Work Statistics

After Work Statistics After Work Statistics Robert Röhle Institute of Biometry and Clinical Epidemiology robert.roehle@charite.de U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie

Mehr

Statistische Tests für unbekannte Parameter

Statistische Tests für unbekannte Parameter Konfidenzintervall Intervall, das den unbekannten Parameter der Verteilung mit vorgegebener Sicherheit überdeckt ('Genauigkeitsaussage' bzw. Zuverlässigkeit einer Punktschätzung) Statistischer Test Ja-Nein-Entscheidung

Mehr

Vorwort... v. Danksagung... vii. 1 Einführung Besonderheiten epidemiologischer Methoden... 1

Vorwort... v. Danksagung... vii. 1 Einführung Besonderheiten epidemiologischer Methoden... 1 Inhalt Vorwort... v Danksagung... vii 1 Einführung... 1 1.1 Besonderheiten epidemiologischer Methoden... 1 1.2 Anwendungsgebiete epidemiologischer Forschung... 5 1.3 Überblick über den weiteren Inhalt...

Mehr

Biometrieübung 16 Blockanlage

Biometrieübung 16 Blockanlage Biometrieübung 16 (Blockanlage) - Aufgabe Biometrieübung 16 Blockanlage Aufgabe 1. Gewichtszunahme von Schweinen In einem Versuch soll die Wirkung fünf verschiedener Futtersorten A-E (=Behandlungen) auf

Mehr

Fallzahlplanung bei unabhängigen Stichproben

Fallzahlplanung bei unabhängigen Stichproben Fallzahlplanung bei unabhängigen Stichproben Seminar Aktuelle biometrische Probleme Benjamin Hofner benjamin.hofner@stat.uni-muenchen.de 12. Januar 2005 Übersicht 1. Einführung und Grundlagen der Fallzahlplanung

Mehr

2.4 Hypothesentests Grundprinzipien statistischer Hypothesentests. Hypothese:

2.4 Hypothesentests Grundprinzipien statistischer Hypothesentests. Hypothese: 2.4.1 Grundprinzipien statistischer Hypothesentests Hypothese: Behauptung einer Tatsache, deren Überprüfung noch aussteht (Leutner in: Endruweit, Trommsdorff: Wörterbuch der Soziologie, 1989). Statistischer

Mehr

Biomathematik für Mediziner

Biomathematik für Mediziner Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. Max P. Baur) Biomathematik für Mediziner Klausur SS 2002 Aufgabe 1: Franz Beckenbauer will, dass

Mehr

Mehrdimensionale Zufallsvariablen

Mehrdimensionale Zufallsvariablen Mehrdimensionale Zufallsvariablen Im Folgenden Beschränkung auf den diskreten Fall und zweidimensionale Zufallsvariablen. Vorstellung: Auswerten eines mehrdimensionalen Merkmals ( ) X Ỹ also z.b. ω Ω,

Mehr

T-Test für den Zweistichprobenfall

T-Test für den Zweistichprobenfall T-Test für den Zweistichprobenfall t-test (unbekannte, gleiche Varianzen) Test auf Lageunterschied zweier normalverteilter Grundgesamtheiten mit unbekannten, aber gleichen Varianzen durch Vergleich der

Mehr

GRUNDPRINZIPIEN statistischen Testens

GRUNDPRINZIPIEN statistischen Testens Fragestellungen beim Testen GRUNDPRINZIPIEN statistischen Testens. Vergleiche Unterscheidet sich die Stichprobenbeobachtung von einer vorher spezifizierten Erwartung ( Hypothese ) mit ausreichender Sicherheit?

Mehr

THEMA: "STATISTIK IN DER PRAXIS TESTEN IST BESSER ALS VERMUTEN" TORSTEN SCHOLZ

THEMA: STATISTIK IN DER PRAXIS TESTEN IST BESSER ALS VERMUTEN TORSTEN SCHOLZ WEBINAR@LUNCHTIME THEMA: "STATISTIK IN DER PRAXIS TESTEN IST BESSER ALS VERMUTEN" TORSTEN SCHOLZ EINLEITENDES BEISPIEL SAT: Standardisierter Test, der von Studienplatzbewerbern an amerikanischen Unis gefordert

Mehr

Experimentelle und quasiexperimentelle

Experimentelle und quasiexperimentelle Experimentelle und quasiexperimentelle Designs Experimentelle Designs Quasi- experimenttel Designs Ex- post- facto- Desingns Experimentelle Designs 1. Es werden mindestens zwei experimentelle Gruppen gebildet.

Mehr

2.3 Intervallschätzung

2.3 Intervallschätzung 2.3.1 Motivation und Hinführung Bsp. 2.11. [Wahlumfrage] Der wahre Anteil der rot-grün Wähler 2009 war genau 33.7%. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, in einer Zufallsstichprobe von 1000 Personen genau

Mehr

So testen Sie mit Sf 6 auf ein Isoliergas

So testen Sie mit Sf 6 auf ein Isoliergas Statistisches Isolierverhalten umweltschonender alternativer Isoliergase Hochegger U., Imamovic D., Muhr M. Institut für Hochspannungs- und Systemtechnik an der Technischen Universität Graz 1 Inhalt Gasisolierte

Mehr

Je genauer und sicherer, desto größer muss der Stichprobenumfang sein

Je genauer und sicherer, desto größer muss der Stichprobenumfang sein 2.3 Intervallschätzung 2.3.5 Bestimmung des Stichprobenumfangs Eine große praktische Bedeutung haben Konfidenzintervalle auch für die Stichprobenplanung. Sie werden herangezogen, um den benötigten Stichprobenumfang

Mehr

Das Zweistichprobenproblem

Das Zweistichprobenproblem Kapitel 5 Das Zweistichprobenproblem In vielen Anwendungen will man überprüfen, ob sich zwei oder mehr Verfahren, Behandlungen oder Methoden in ihrer Wirkung auf eine Variable unterscheiden. Wir werden

Mehr

3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS)

3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS) 3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS) 3.1 Beispiel zum Hypothesentest Beispiel: Betrachtet wird eine Abfüllanlage für Mineralwasser mit dem Sollgewicht µ 0 = 1000g und bekannter Standardabweichung

Mehr

Statistik II. Statistische Tests. Statistik II

Statistik II. Statistische Tests. Statistik II Statistik II Statistische Tests Statistik II - 5.5.2006 1 Ausgangslage Wir können Schätzen (z.b. den Erwartungswert) Wir können abschätzen, wie zuverlässig unsere Schätzungen sind: In welchem Intervall

Mehr

So berechnen Sie einen Schätzer für einen Punkt

So berechnen Sie einen Schätzer für einen Punkt htw saar 1 EINFÜHRUNG IN DIE STATISTIK: SCHÄTZEN UND TESTEN htw saar 2 Schätzen: Einführung Ziel der Statistik ist es, aus den Beobachtungen eines Merkmales in einer Stichprobe Rückschlüsse über die Verteilung

Mehr

Vergleich von Parametern zweier Stichproben

Vergleich von Parametern zweier Stichproben Vergleich von Parametern zweier Stichproben Vergleich von Mittelwerten bei gebundenen Stichproben Vergleich von Mittelwerten bei unabhängigen Stichproben Vergleich von Varianzen bei unabhängigen Stichproben

Mehr

Der χ2-test Der χ2-test

Der χ2-test Der χ2-test Der χ 2 -Test Überblick Beim χ 2 -Test handelt es sich um eine Familie ähnlicher Tests, die bei nominal- oder ordinalskalierten Merkmalen mit zwei oder mehr Ausprägungen angewendet werden können. Wir behandeln

Mehr

U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N. After Work Statistics

U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N. After Work Statistics U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N After Work Statistics Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie Wir sind Hilfsbereit und nett! als Wissenschaftler aktiv in der statistischen

Mehr

1 Wahrscheinlichkeitsrechnung. 2 Zufallsvariablen und ihre Verteilung. 3 Statistische Inferenz. 4 Intervallschätzung. 5 Hypothesentests.

1 Wahrscheinlichkeitsrechnung. 2 Zufallsvariablen und ihre Verteilung. 3 Statistische Inferenz. 4 Intervallschätzung. 5 Hypothesentests. 0 Einführung 1 Wahrscheinlichkeitsrechnung 2 Zufallsvariablen und ihre Verteilung 3 Statistische Inferenz 4 Intervallschätzung 5 Hypothesentests 6 Regression Lineare Regressionsmodelle Deskriptive Statistik:

Mehr

Der χ 2 -Test. Überblick. Beispiel 1 (χ 2 -Anpassungstest)

Der χ 2 -Test. Überblick. Beispiel 1 (χ 2 -Anpassungstest) Der χ 2 -Test Überblick Beim χ 2 -Test handelt es sich um eine Familie ähnlicher Tests, die bei nominal- oder ordinalskalierten Merkmalen mit zwei oder mehr Ausprägungen angewendet werden können. Wir behandeln

Mehr

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de rbu leh ch s plu psych Heinz Holling Günther Gediga hogrefe.de Bachelorstudium Psychologie Statistik Testverfahren 18 Kapitel 2 i.i.d.-annahme dem unabhängig. Es gilt also die i.i.d.-annahme (i.i.d = independent

Mehr

Taschenbuch Versuchsplanung

Taschenbuch Versuchsplanung Wilhelm Kleppmann Taschenbuch Versuchsplanung Produkte und Prozesse optimieren 7., aktualisierte und erweiterte Auflage Praxisreihe Qualitätswissen Herausgegeben von Franz J. Brunner HANSER VII Inhalt

Mehr

7. Hypothesentests. Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang. X habe die unbekannte VF F X (x)

7. Hypothesentests. Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang. X habe die unbekannte VF F X (x) 7. Hypothesentests Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang X habe die unbekannte VF F X (x) Interessieren uns für einen unbekannten Parameter θ der Verteilung von X 350 Bisher:

Mehr

Methodenlehre. Vorlesung 12. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

Methodenlehre. Vorlesung 12. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg Methodenlehre Vorlesung 12 Prof. Dr., Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Methodenlehre II Woche Datum Thema 1 FQ Einführung, Verteilung der Termine 1 18.2.15 Psychologie als Wissenschaft

Mehr

Methodenlehre. Vorlesung 13. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

Methodenlehre. Vorlesung 13. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg Methodenlehre Vorlesung 13 Prof. Dr., Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 19.05.15 Methodenlehre II Woche Datum Thema 1 FQ Einführung, Verteilung der Termine 1 18.2.15 Psychologie

Mehr

4.1. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung

4.1. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung rof. Dr. Roland Füss Statistik II SS 8 4. Testtheorie 4.. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung ypothesen Annahmen über die Verteilung oder über einzelne arameter der Verteilung eines Merkmals

Mehr

1 Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Wahrscheinlichkeitsräume. Ein erster mathematischer Blick auf Zufallsexperimente...

1 Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Wahrscheinlichkeitsräume. Ein erster mathematischer Blick auf Zufallsexperimente... Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung 1 1.1 Wahrscheinlichkeitsräume Ein erster mathematischer Blick auf Zufallsexperimente.......... 1 1.1.1 Wahrscheinlichkeit, Ergebnisraum,

Mehr

Pkt. Aufg.1: Aufg.2: Aufg.3: Aufg.4: Aufg.5:

Pkt. Aufg.1: Aufg.2: Aufg.3: Aufg.4: Aufg.5: Klausurbeispiel zu den Vorlesungen Statistik für Ingenieure/Stochastik sowie Datenanalyse und Statistik (Herbstsemester 00/003) Die Lösungen der Aufgaben sind jeweils in dieser grünen Farbe dargestellt!

Mehr

Fachbereich Humanmedizin

Fachbereich Humanmedizin Institut für Medizinische Informatik Arbeitsgruppe Medizinische Statistik Leiter Dr. R.-H. Bödeker Heinrich-Buff-Ring 44, 35392 Gießen Tel.: ++49-641-99 4 13 61 Fax: ++49-641-99 4 13 69 E-Mail: Statistik@med.uni-giessen.de

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 10. Vorlesung - 017 Quantil der Ordnung α für die Verteilung des beobachteten Merkmals X ist der Wert z α R für welchen gilt z 1 heißt Median. P(X < z α ) α P(X z α ). Falls X stetige zufällige Variable

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Vorwort

Inhaltsverzeichnis. Vorwort V Vorwort XI 1 Zum Gebrauch dieses Buches 1 1.1 Einführung 1 1.2 Der Text in den Kapiteln 1 1.3 Was Sie bei auftretenden Problemen tun sollten 2 1.4 Wichtig zu wissen 3 1.5 Zahlenbeispiele im Text 3 1.6

Mehr

ANalysis Of VAriance (ANOVA) 2/2

ANalysis Of VAriance (ANOVA) 2/2 ANalysis Of VAriance (ANOVA) 2/2 Markus Kalisch 22.10.2014 1 Wdh: ANOVA - Idee ANOVA 1: Zwei Medikamente zur Blutdrucksenkung und Placebo (Faktor X). Gibt es einen sign. Unterschied in der Wirkung (kontinuierlich

Mehr

Aufgabenblock 4. Da Körpergröße normalverteilt ist, erhalten wir aus der Tabelle der t-verteilung bei df = 19 und α = 0.05 den Wert t 19,97.

Aufgabenblock 4. Da Körpergröße normalverteilt ist, erhalten wir aus der Tabelle der t-verteilung bei df = 19 und α = 0.05 den Wert t 19,97. Aufgabenblock 4 Aufgabe ) Da s = 8. cm nur eine Schätzung für die Streuung der Population ist, müssen wir den geschätzten Standardfehler verwenden. Dieser berechnet sich als n s s 8. ˆ = = =.88. ( n )

Mehr

Deskription, Statistische Testverfahren und Regression. Seminar: Planung und Auswertung klinischer und experimenteller Studien

Deskription, Statistische Testverfahren und Regression. Seminar: Planung und Auswertung klinischer und experimenteller Studien Deskription, Statistische Testverfahren und Regression Seminar: Planung und Auswertung klinischer und experimenteller Studien Deskriptive Statistik Deskriptive Statistik: beschreibende Statistik, empirische

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. 11. Vorlesung /2019

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. 11. Vorlesung /2019 Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 11. Vorlesung - 2018/2019 Quantil der Ordnung α für die Verteilung des beobachteten Merkmals X ist der Wert z α R für welchen gilt z 1 2 heißt Median. P(X < z

Mehr

Gauß sche Normalverteilung

Gauß sche Normalverteilung SPC Statistik 1 Versuch Glockenkurve Gauß sche Normalverteilung Gauß sche Normalverteilung Dichtefunktion φ = 1 2π e 1 2 x2 Mittelwert n µ = 1 n i=1 xi S = Standardabweichung 1 n 1 i=1 n (xi µ) Carl Friedrich

Mehr

8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests

8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests 8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests Dr. Antje Kiesel Institut für Angewandte Mathematik WS 2011/2012 Beispiel. Sie wollen den durchschnittlichen Fruchtsaftgehalt eines bestimmten Orangennektars

Mehr

Statistische Methoden und Auswertungen Die Statistik in der MEWIP-Studie

Statistische Methoden und Auswertungen Die Statistik in der MEWIP-Studie Statistische Methoden und Auswertungen Die Statistik in der MEWIP-Studie Dipl.-Stat. Moritz Hahn 29.04.2008 Dipl.-Stat. Moritz Hahn Vorstellung IMSIE Arbeitsbereiche des Instituts Medizinische Statistik

Mehr

Statistische Datenanalyse

Statistische Datenanalyse Werner A. Stahel Statistische Datenanalyse Eine Einführung für Naturwissenschaftler 3., durchgesehene Auflage vieweg VII 1 Einleitung 1 1.1 Was ist Statistische Datenanalyse? 1 1.2 Ziele 6 1.3 Hinweise

Mehr

1.5.4 Quantile und Modi. Bem [Quantil, Modus]

1.5.4 Quantile und Modi. Bem [Quantil, Modus] 1.5.4 Quantile und Modi 1.5 Erwartungswert und Varianz Bem. 1.73. [Quantil, Modus] und Vertei- Analog zu Statistik I kann man auch Quantile und Modi definieren. Gegeben sei eine Zufallsvariable X mit Wahrscheinlichkeitsverteilung

Mehr

5. Seminar Statistik

5. Seminar Statistik Sandra Schlick Seite 1 5. Seminar 5. Seminar Statistik 30 Kurztest 4 45 Testen von Hypothesen inkl. Übungen 45 Test- und Prüfverfahren inkl. Übungen 45 Repetitorium und Prüfungsvorbereitung 15 Kursevaluation

Mehr

Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen

Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen Induktive Statistik Prof. Dr. W.-D. Heller

Mehr

1. Einführung in die induktive Statistik

1. Einführung in die induktive Statistik Wichtige Begriffe 1. Einführung in die induktive Statistik Grundgesamtheit: Statistische Masse, die zu untersuchen ist, bzw. über die Aussagen getroffen werden soll Stichprobe: Teil einer statistischen

Mehr

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Dr. Andreas Wünsche TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 13. Juli 017 Dr. Andreas Wünsche Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Version: 8. Juli

Mehr

Was macht gute Versuche aus? ... aus der Sicht eines Biometrikers

Was macht gute Versuche aus? ... aus der Sicht eines Biometrikers Was macht gute Versuche aus?... aus der Sicht eines Biometrikers DLG-Technikertagung Soest, 28. Januar 2015 Andreas Büchse BASF SE, Ludwigshafen Vorbemerkung Einige Kriterien für Qualität von Experimenten

Mehr

Statistik Zusätzliche Beispiele SS 2018 Blatt 3: Schließende Statistik

Statistik Zusätzliche Beispiele SS 2018 Blatt 3: Schließende Statistik Statistik Zusätzliche Beispiele SS 2018 Blatt 3: Schließende Statistik 1. I Ein Personalchef führt so lange Vorstellungsgespräche durch bis der erste geeignete Bewerber darunter ist und stellt diesen an.

Mehr

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Prof. Dr. Helmut Küchenhoff Institut für Statistik, LMU München Sommersemester 2017 Einführung 1 Wahrscheinlichkeit: Definition und Interpretation 2

Mehr

Uwe Hassler. Statistik im. Bachelor-Studium. Eine Einführung. für Wirtschaftswissenschaftler. ^ Springer Gabler

Uwe Hassler. Statistik im. Bachelor-Studium. Eine Einführung. für Wirtschaftswissenschaftler. ^ Springer Gabler Uwe Hassler Statistik im Bachelor-Studium Eine Einführung für Wirtschaftswissenschaftler ^ Springer Gabler 1 Einführung 1 2 Beschreibende Methoden univariater Datenanalyse 5 2.1 Grundbegriffe 5 2.2 Häufigkeitsverteilungen

Mehr

Biostatistik, Winter 2011/12

Biostatistik, Winter 2011/12 Biostatistik, Winter 2011/12 : Binomial, Gauß Prof. Dr. Achim Klenke http://www.aklenke.de 10. Vorlesung: 20.01.2012 1/31 Inhalt 1 Einführung Binomialtest 2/31 Beispiel Einführung Bohnenlieferant liefert

Mehr

Statistische Messdatenauswertung

Statistische Messdatenauswertung Roland Looser Statistische Messdatenauswertung Praktische Einführung in die Auswertung von Messdaten mit Excel und spezifischer Statistik-Software für naturwissenschaftlich und technisch orientierte Anwender

Mehr

Prof. Dr. Rainer Koch Juli 1997, Februar 2008

Prof. Dr. Rainer Koch Juli 1997, Februar 2008 Prof. Dr. Rainer Koch Juli 1997, Februar 2008 Hinweise zur biometrischen Planung der notwendigen Anzahl Patienten in klinischen Studien oder Anzahl Versuchstiere im Fall a) des Vergleichs von prozentualen

Mehr

Biostatistik Erne Einfuhrung fur Biowissenschaftler

Biostatistik Erne Einfuhrung fur Biowissenschaftler Matthias Rudolf Wiltrud Kuhlisch Biostatistik Erne Einfuhrung fur Biowissenschaftler PEARSON Studium Inhaltsverzeichnis Vorwort xi Kapitel 1 Einfiihrung 1 1.1 Biostatistik als Bestandteil biowissenschafllicher

Mehr

1 Wahrscheinlichkeitsrechnung. 2 Zufallsvariablen und ihre Verteilung. 3 Statistische Inferenz. 4 Intervallschätzung

1 Wahrscheinlichkeitsrechnung. 2 Zufallsvariablen und ihre Verteilung. 3 Statistische Inferenz. 4 Intervallschätzung 0 Einführung 1 Wahrscheinlichkeitsrechnung Zufallsvariablen und ihre Verteilung 3 Statistische Inferenz 4 Intervallschätzung Motivation und Hinführung Der wahre Anteil der rot-grün Wähler 009 war genau

Mehr

Kapitel 13. Grundbegriffe statistischer Tests

Kapitel 13. Grundbegriffe statistischer Tests Kapitel 13 Grundbegriffe statistischer Tests Oft hat man eine Vermutung über die Verteilung einer Zufallsvariablen X. Diese Vermutung formuliert man als Hypothese H 0.Sokönnte man daran interessiert sein

Mehr

Ein Modell für den Qualitätstest - Welche Fehler sind möglich?

Ein Modell für den Qualitätstest - Welche Fehler sind möglich? 1.1 1 Ein Modell für den Qualitätstest - Welche Fehler sind möglich? Das einführende Beispiel von den Knallkörpern schildert einen statistischen Qualitätstest. Anhand dieses praktischen Beispiels erfahren

Mehr

Auswertung und Lösung

Auswertung und Lösung Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel 4.7 und 4.8 besser zu verstehen. Auswertung und Lösung Abgaben: 71 / 265 Maximal erreichte Punktzahl: 8 Minimal erreichte Punktzahl: 0 Durchschnitt: 5.65 Frage 1

Mehr

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Dr. Andreas Wünsche TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 16. Oktober 2017 Dr. Andreas Wünsche Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Version:

Mehr

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Prof. Dr. Helmut Küchenhoff Institut für Statistik, LMU München Sommersemester 2017 6 Genzwertsätze Einführung 1 Wahrscheinlichkeit: Definition und Interpretation

Mehr

Multiple Lineare Regression. Statistik (Biol./Pharm./HST) Herbst 2013

Multiple Lineare Regression. Statistik (Biol./Pharm./HST) Herbst 2013 Multiple Lineare Regression Statistik (Biol./Pharm./HST) Herbst 2013 Wdh: Einfache lineare Regression Modell: Y i = β 0 + β 1 x i + ε i, ε i ~N 0, σ 2 i. i. d Finde β 0, β 1 : Methode der kleinsten Quadrate

Mehr

Biometrie und Methodik (Statistik) - WiSem08/09 Probeklausur 1

Biometrie und Methodik (Statistik) - WiSem08/09 Probeklausur 1 Biometrie und Methodik (Statistik) - WiSem08/09 Probeklausur 1 Aufgabe 1 (10 Punkte). 10 Schüler der zehnten Klasse unterziehen sich zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung einem Mathematiktrainingsprogramm.

Mehr

Wie liest man Konfidenzintervalle? Teil I. Premiu m

Wie liest man Konfidenzintervalle? Teil I. Premiu m Wie liest man Konfidenzintervalle? Teil I Premiu m Was sind Konfidenzintervalle? Ein Konfidenzintervall (KI) ist ein Maß für die Unsicherheit bezüglich einer Schätzung eines Effekts. Es ist ein Intervall

Mehr

Wahrscheinlichkeit 1-α: richtige Entscheidung - wahrer Sachverhalt stimmt mit Testergebnis überein. Wahrscheinlichkeit α: falsche Entscheidung -

Wahrscheinlichkeit 1-α: richtige Entscheidung - wahrer Sachverhalt stimmt mit Testergebnis überein. Wahrscheinlichkeit α: falsche Entscheidung - wahrer Sachverhalt: Palette ist gut Palette ist schlecht Entscheidung des Tests: T K; Annehmen von H0 ("gute Palette") positive T > K; Ablehnen von H0 ("schlechte Palette") negative Wahrscheinlichkeit

Mehr

Software oder Tabellen (nicht Thema dieser Veranstaltung).

Software oder Tabellen (nicht Thema dieser Veranstaltung). p-wert p-wert Der p-wert ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Testgröße den beobachteten Wert oder einen noch extremeren Wert (,,weiter weg von H 0 ) annimmt unter der Bedingung, dass H 0 wahr ist. Bemerkungen

Mehr

Methodenlehre. Vorlesung 11. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

Methodenlehre. Vorlesung 11. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg Methodenlehre Vorlesung 11 Prof. Dr., Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 03.12.13 Methodenlehre I Woche Datum Thema 1 FQ Einführung, Verteilung der Termine 1 25.9.13 Psychologie

Mehr

2. Grundbegriffe. Literatur. Skript D. Huhnke S emg GEM. emg GEM

2. Grundbegriffe. Literatur. Skript D. Huhnke S emg GEM. emg GEM . Grundbegriffe Literatur Skript D. Huhnke S. 10-1 Messung Messwert: Wert, der zur Messgröße gehört und der Ausgabe eines Messgerätes eindeutig zugeordnet ist. Messvoraussetzungen Die Messung soll sein

Mehr

Einführung in Planung und Auswertung klinischer Prüfungen: Biometrische Grundlagen

Einführung in Planung und Auswertung klinischer Prüfungen: Biometrische Grundlagen Einführung in Planung und Auswertung klinischer Prüfungen: Biometrische Grundlagen PD Dr. Thomas Sudhop PD Dr. Thomas Sudhop Ringvorlesung - Biometrie 25.10.2016 Seite 1 Klinische Prüfung Biomedizinisches

Mehr

After Work Statistics

After Work Statistics After Work Statistics Maja Krajewska Institute of Biometry and Clinical Epidemiology maja.krajewska@charite.de U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie

Mehr

Liegen 2 Beobachtungen an n Objekten vor, spricht man von einer gebundenen Stichprobe Typische Struktur bei "stimulus-response" Versuchen

Liegen 2 Beobachtungen an n Objekten vor, spricht man von einer gebundenen Stichprobe Typische Struktur bei stimulus-response Versuchen Mittelwertsvergleich bei gebundenen Stichproben Liegen Beobachtungen an n Objekten vor, spricht man von einer gebundenen Stichprobe Typische Struktur bei "stimulus-response" Versuchen Obj.1 Obj.... Obj.n

Mehr

Kapitel III: Einführung in die schließende Statistik

Kapitel III: Einführung in die schließende Statistik Kapitel III: Einführung in die schließende Statistik Das zweite Kapitel beschäftigte sich mit den Methoden der beschreibenden Statistik. Im Mittelpunkt der kommenden Kapitel stehen Verfahren der schließenden

Mehr

Klassifikation von Signifikanztests

Klassifikation von Signifikanztests Klassifikation von Signifikanztests nach Verteilungsannahmen: verteilungsabhängige = parametrische Tests verteilungsunabhängige = nichtparametrische Tests Bei parametrischen Tests werden im Modell Voraussetzungen

Mehr

Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert

Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert Beispiel für Konfidenzintervall Im Prinzip haben wir

Mehr

Biostatistische Studienplanung. Dr. Matthias Kohl SIRS-Lab GmbH

Biostatistische Studienplanung. Dr. Matthias Kohl SIRS-Lab GmbH Biostatistische Studienplanung Dr. Matthias Kohl SIRS-Lab GmbH Ausgangspunkt Fragestellung(en)/Hypothese(n): Hauptfragestellung: Grund für Durchführung der Studie Nebenfragestellung(en): Welche Fragestellungen

Mehr

Multiple Lineare Regression. Statistik (Biol./Pharm.) Herbst 2012

Multiple Lineare Regression. Statistik (Biol./Pharm.) Herbst 2012 Multiple Lineare Regression Statistik (Biol./Pharm.) Herbst 2012 Wdh: Einfache lineare Regression Modell: Y i = β 0 + β 1 x i + ε i, ε i ~N 0, σ 2 i. i. d Finde β 0, β 1 : Methode der kleinsten Quadrate

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen 5. Der zwei-stichproben-t-test. und der Wilcoxon-Test

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen 5. Der zwei-stichproben-t-test. und der Wilcoxon-Test Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen 5. Der zwei-stichproben-t-test (t-test für ungepaarte Stichproben) und der Wilcoxon-Test Martin Hutzenthaler & Dirk Metzler http://www.zi.biologie.uni-muenchen.de/evol/statgen.html

Mehr

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2 Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 26. Oktober 2016 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff Statistik II für Betriebswirte Vorlesung

Mehr

Kapitel 3 Schließende Statistik

Kapitel 3 Schließende Statistik Beispiel 3.4: (Fortsetzung Bsp. 3.) bekannt: 65 i=1 X i = 6, also ˆp = X = 6 65 = 0, 4 Überprüfen der Voraussetzungen: (1) n = 65 30 () n ˆp = 6 10 (3) n (1 ˆp) = 39 10 Dr. Karsten Webel 194 Beispiel 3.4:

Mehr

Mathematik 2 Dr. Thomas Zehrt

Mathematik 2 Dr. Thomas Zehrt Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 1 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Testen Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere Kapitel

Mehr

Statistik II: Signifikanztests /1

Statistik II: Signifikanztests /1 Medien Institut : Signifikanztests /1 Dr. Andreas Vlašić Medien Institut (0621) 52 67 44 vlasic@medien-institut.de Gliederung 1. Noch einmal: Grundlagen des Signifikanztests 2. Der chi 2 -Test 3. Der t-test

Mehr