Konzept zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Handball-Sport
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- Katja Kruse
- vor 7 Jahren
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1 Konzept zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Handball-Sport Inhaltsverzeichnis ZIEL 1 UNSER KONZEPT 1 PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG UND VERMITTLUNG SOZIALER KOMPETENZ 2 VERMITTLUNG ALLGEMEIN SPORTLICHER GRUNDLAGEN 2 VERMITTLUNG HANDBALLSPEZIFISCHER FERTIGKEITEN UND FÄHIGKEITEN 3 TRAININGSKONZEPTION HSV APOLDA 1990 E.V. 3 TRAININGSINHALTE UND LERNZIELE 4 VEREINSINTERNE TRAINERWEITERBILDUNG 7 POSITIONSSPEZIFISCHES INDIVIDUALTRAINING 7 DAS NACHWUCHSKONZEPT DES HSV APOLDA KONKRET UNSERE PRÄSENTATION 7 ZIEL Ziel dieses Leitfadens ist es, alters- und entwicklungsgemäße und Fertigkeiten zu definieren, die den Kindern und Jugendlichen im Rahmen ihrer sportlichen und sozialen Entwicklung beim HSV Apolda 1990 e.v. nähergebracht werden. Weiterhin soll dieser Leitfaden einen Wegweiser für Übungsleiter darstellen, mit dessen Hilfe er altersgerechte Entwicklungsziele festlegen und damit konkrete Trainingsinhalte erstellen kann. Den Schülern, Jugendlichen und deren Eltern gibt der Leitfaden einen Einblick in das Konzept der HSV Apolda 1990 e.v., in die zu vermittelnden sozialen und sportlichen Werte und Kompetenzen und schließlich in die Methodik der Umsetzung unserer Ziele. UNSER KONZEPT Kinder und Jugendarbeit in unserem Sportverein heiß Investition in die Zukunft. Die Kinder und Jugendlichen sollen über die komplette Phase ihrer sportlichen Aktivität beim HSV Apolda 1990 e.v. von uns Trainern und Übungsleitern betreut und unterstützt werden. Wir möchten sie sowohl in ihrer sportlichen, als auch in Ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung fördern und fordern. Dabei spielt die Gemeinschaft des HSV eine wesentliche Rolle bei der Förderung im Nachwuchsbereich. Um dies durchgehend zu ermöglichen bietet sich das vorliegende Konzept an, welches in der erste Phase bei der handballerischen Entwicklung ansetzt und die Jugendlichen bis zum Übergang in den Aktivenbereich (A-Jugend) begleitet. Ein Konzept, das den Übungsleitern einen Rahmen gibt, den er individuell ausgestalten kann, der aber auch eine deutliche und altersspezifische Richtung vorgibt um klar definiert Ziele, und Fertigkeiten erreichen. 1
2 Für den Handballsport sind diese Entwicklungsziele in der Rahmen-Trainings-Konzeption des Deutschen Handball Bundes (DHB) vorgegeben. Dieses Konzept wurde in den letzten Jahren vom DHB unter Mitwirkung der ehemaligen und jetzigen Bundestrainer Heiner Brand und Martin Heuberger entwickelt, 2009 veröffentlicht (1) und in die Landesverbände, Vereine und Schulen getragen. Auch wir verwenden dieses offizielle Lehrmedium des DHB als Grundlage. Ein Konzept stellt allerdings immer nur eine Grundlage dar, bietet einen Rahmen. Die Umsetzung und Ausgestaltung dieses Rahmens obliegt letztendlich den Übungsleitern, Trainern und Betreuern und benötigt natürlich die Unterstützung durch die jugendlichen Sportler und deren Eltern. Nur ein Miteinander, eine gegenseitige offene Kommunikation und transparentes Handeln führen zum gemeinsamen Erfolg. Hier wollen wir durch das zur Verfügung stellen von Trainingsmaterialien (Bälle und sonstige Hilfsmittel), Literatur (Trainingspläne, etc.) die Trainer unterstützen und wo notwendig natürlich auch vermitteln. PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG UND VERMITTLUNG SOZIALER KOMPETENZ Zunächst wollen wir den Kinder und Jugendlichen, natürlich in unseren Möglichkeiten, gewisse soziale Kompetenzen näherbringen. Der respektvolle Umgang miteinander, mit den Mitspielern, den Trainern, aber auch im Wettkampf mit Gegnern und Schiedsrichtern nimmt einen hohen Stellenwert ein. Der Handballsport als Teamsport bietet sich natürlich an, Verhaltensweisen wie miteinander gemeinsam Ziele zu erreichen sind (Teamfähigkeit), Schwächeren zu helfen (Respekt, Toleranz und Engagement), aber auch sich in bestimmten Situationen durchzusetzen (Verantwortung übernehmen) zu üben und trainieren. VERMITTLUNG ALLGEMEIN SPORTLICHER GRUNDLAGEN Hier steht an erster Stelle die alters- und entwicklungsgerechte Entwicklung der Grundlagen körperlicher Leistung. Die sogenannten motorische (nach Bös, 1987) (2) unterteilt in Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit sollen gleichermaßen geschult und entwickelt werden. Als Ist-Stand Aufnahme bietet sich der sogenannte Deutsche Motorik-Test 6-18 nach Seidel und Bös (3) an, mit dessen Hilfe eine individuelle Auswertung des Leistungsstandards unserer Kinder/Jugendlichen möglich ist, aber auch eine Gruppenauswertung erstellt werden kann. Hierauf aufbauend kann die Trainingsgestaltung entsprechend optimiert werden. Auch hier möchten wir den Trainern, aber auch Eltern z.b. bei der Durchführung und Auswertung eines DMTs sowie der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse unterstützend zur Seite stehen. 2
3 VERMITTLUNG HANDBALLSPEZIFISCHER FERTIGKEITEN UND FÄHIGKEITEN Die Vermittlung handballspezifischer Fertigkeiten und steht bei einem Handballverein natürlich an oberster Stelle. Hier wollen wir uns, wie bereits vorne beschrieben, an der Rahmen-Trainings-Konzeption des DHB orientieren und im Rahmen unserer Möglichkeiten umsetzen. Die Umsetzung des DHB-Konzepts erfolgt im altersübergreifenden Rahmen-Trainingsplan (in Anlehnung an den Jugendtrainingsplan des Handball-Leistungszentrums Bergstraße) (4) und sieht wie folgt aus: TRAININGSKONZEPTION HSV APOLDA 1990 E.V. Folgende Prinzipien sind in jedem Altersbereich zu beachten: ballorientierte Deckung jedem (!!!) Spieler eine möglichst gute Grundausbildung auf jeder Position verschaffen Gymnastik und Kräftigung gehört in jedes Training Koordination (z.b. mit mehreren Bällen, Reifen, Luftballons, Tennisbällen....) gehört in jedes Training ein "Star" bringt den kurzfristigen Erfolg, nimmt aber dem Rest des Teams meist den Spaß und die Chance auf eigene Entwicklung Darüber hinaus gibt es noch weitere wichtige Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt: - Beginn Förderung bereits im Kindergarten - Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in der Schule (Nachhilfe) - Einbeziehung der Eltern in allen Phasen der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen durch Gespräche mit den Trainern/Übungsleitern - Talentförderung - Teilnahme an Stützpunkttraining in Thüringen - Öffentlichkeitsarbeit das bewusste Wahrnehmen des Sportvereins außerhalb des Spielfeldes - Aktive Teilnahme am Vereinsleben - Unterstützung hinsichtlich Ausbildung und Studium - Identifikation aller im Verein neues Logodesign mit eindeutigem Wiederkennungswert für den Nachwuchsbereich Zielstellung der Konzeption ist es langfristig den Bereich der Männer und Frauenauswahl abzusichern. 3
4 Trainingsinhalte und Lernziele Altersklasse E-Ju Jugend 7 10 Jahre Trainingsschwerpunkte/technische echnische Reaktionsfähigkeit Gleichgewichtsfähigkeit Beweglichkeit Koordination durch Reifen, Stangen im Spiel Differenzierungsvermögen Grundlagen Werfen und Fangen wichtig Wurfarmführung Schlagwurf 3-Schritt-Rhythmus Prellen Grundlagen Körpertäuschung Pass- und Lauftäuschung Manndeckung wichtig immer Vordergrund soll der Spaß stehen Freilaufen, Anbieten ohne feste Position alle Spieler mit einbeziehen Spaß im Vordergrund Altersklasse D-Jugend Jahre Trainingsschwerpunkte/technische Alle Schwerpunkte aus der E-Jugend sind weiterhin Trainingsinhalte Rhythmusfähigkeit Teamfähigkeit durch Spiele Schnellkraft verbessern sern Schnelligkeit Langzeitausdauer Festigung: Prellen, Passen, Schlagwurf, Laufwürfe Einführung Sprungwurf Ballorientierung und Stellung zum Gegenspieler Positionstraining, aber keine Positionsspezialisierung Körper-, Wurf- und Lauftäuschung Torwarttraining Manndeckung Übergang zur 2-Liniendeckung 3:3 / 1:5 / 4:2 Doppelpässe Einlaufen Sperren Gegenstoß 1:1 keine positionsspezifischen Einsätze 4
5 Altersklasse Trainingsschwerpunkte/technische C-Jugend Alle Schwerpunkte aus der E- und D Jahre Jugend sind weiterhin Trainingsinhalte Beweglichkeit Schnelligkeit Kraftausdauer Langzeitausdauer Schlagwurfvarianten Hüftwürfe Sprungwürfe von allen Positionen Fallwurf Passhärte und -qualität erhöhen Vertiefen der Körper-Wurf- und Lauftäuschung Vertiefung individuelles Abwehrspiel * Stellung zum Gegner * Antizipieren * Balleroberung * Zurücksinken Torwarttraining - Techniktraining Stellungsspiel; Gegenstoßpass Altersklasse Trainingsschwerpunkte/technische B-Jugend Alle Schwerpunkte aus der E-, D- und C Jahre Jugend sind weiterhin Trainingsinhalte Schnellkraft Kurzzeitausdauer Maximalkraft Kraftausdauer Vertiefung aller Grundtechniken (Wurf und Täuschungen) Technikvariationen (Wurf und Täuschungen) Erhöhung Ballsicherheit Schlagwurf falsches Bein Doppeltäuschung Taktische Kenntnisse - Spezialposition - Überzahl / Unterzahl - Angriffsverhalten auf Abwehr einstellen Abwehrverhalten auf Angriff einstellen 2-Liniendeckung 3:2:1 / 4:2 / 3:3 Manndeckung ist verboten (lt. THV) - Aushelfen - Übergeben/ Übernehmen - Körpernähe finden 3:2: :1 Manndeckung immer wieder einstreuen Absprache vom Torwart zur Abwehr einfacher Wechsel Sperren mit u. ohne Absetzen Doppelpässe Einlaufen Nahtstelle Stoßen mit Parallelstoß Gegenstoß 1. Beginn 2. konkretes Stoßen Positionswechsel Einläufer von Außen Auflösen von verschiedene Positionen Sperre mit Absetzen Gegenstoß Dynamik erhöhen hen 5
6 Altersklasse Trainingsschwerpunkte/technische A-Jugend Alle Schwerpunkte aus der E-, D-, C- und Jahre B-Jugend sind weiterhin Trainingsinhalte Schnellkraft Kurzzeitausdauer Maximalkraft Festigen aller Techniken Varianten aller Würfe und Täuschungen Athletik Entscheidungstraining Komplextraining Abwehr mit Umschalten Ballsicherheit erhöhen Stressfestigkeit erhöhen Spezialpositionen 3:2: :1 6:0 Manndeckung Gegenstoßkonzept Gegenstoß 1. und 2. Auflösen Einlaufen Komplexe Spielzüge Dynamik erhöhen Für alle Altersklassen gilt: - Erst die technischen Spielvoraussetzungen treffen, damit auch taktisch erfolgreich gespielt werden kann. - Folgende körperliche Faktoren sind immer zu beachten und je nach Alter zu verbessern: Koordination, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer - An erster Stelle muss eine gute Ausbildung der Grundtechniken stehen Werfen (Armhaltung / mit Schlagwurf beginnen) Ist einmal eine falsche Bewegung eingeschliffen, so ist eine dauerhafte Korrektur sehr schwierig - Dehn- und Kräftigungsübungen sind in jeder Altersstufe wichtig 6
7 VEREINSINTERNE NTERNE TRAINERWEITERBILDUNG Für die Fortbildung unserer Trainer beabsichtigen wir vereinsinterne Trainerweiterbildungen zuorganisieren. Weiterhin werden unsere Trainer an entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen des Thüringer Handballbundes teilnehmen und sich entsprechend weiter qualifizieren. POSITIONSSPEZIFISCHES INDIVIDUALTRAINING Weiterhin ist geplant, positionsspezifische Trainingsinhalte durch spezielle Trainingsabschnitte mit ausgewählten Trainern in altersstufenübergreifendem Individualtraining zu vermitteln (z.b. Torwarttraining gezielt durch spezialisierte TW-Trainer). DAS NACHWUCHSKONZEPT DES HSV APOLDA KONKRET UNSERE PRÄSENTATION Mit unserer Präsentation, wie unser Nachwuchskonzept konkret aussieht, möchten wir allen Interessierten einen Überblick geben, was wir im Verein unternehmen, um langfristig wieder im Nachwuchsbereich Erfolge zu erzielen. Unser Ziel und damit die Basis für den Handballsport im Erwachsenenbereich in Apolda möchten wir so absichern. Das vorliegende Konzept richtet sich daher an unsere Trainer und Übungsleiter und die Präsentation soll allen anderen das Thema Nachwuchsförderung näher bringen. Quellenverzeichnis (1) Deutscher Handball Bund. Rahmentrainingskonzeption. Münster: Phillippka-Sportverlag, (2) Deutscher Motorik-Test 6-18 (DMT 6-18), Grundlagen, Inhalte und Implikationen. Dr. Ilka Seidel & Prof. Dr. Klaus Bös Deutscher Motorik-Test 6-18 (DMT 6-18), Grundlagen, Inhalte und Implikationen. (3) Deutscher Motorik-Test 6-18 (DMT 6-18). Seidel, Bös. (4) 7
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