Galliumszintigraphie
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- Margarete Grosse
- vor 7 Jahren
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1 1.4 Entzündung - Gallium Autoren: E. Weber, J. Meller Stand: August 2003 Galliumszintigraphie 1 Ziel und Zweck Arbeitsanweisung zur Durchführung einer Entzündungsszintigraphie mit Ga-67-Citrat. 2 Anwendung 2.1 Allgemeines Ga-67-Citrat wird aufgrund unterschiedlicher (Bindung an Transferrin, Gallium-Lactoferrin- Komplex, Bindung an niedrigmolekuläre Bakterienproteine) zum Teil noch unklarer Mechanismen in septische und aseptische Entzündungsherde sowie in einige Tumoren aufgenommen. 2.2 Indikationen Aktive Herde chronisch-entzündlicher Erkrankungen, insbesondere Sarkoidose Infektionen bei immungeschwächten Patienten, z.b. atypische Pneumonien (Pneumocystis carinii) und Colitis (Zytomegalie-Virus). Entzündungsherde bei FUO ("fever of unknown origin"). Hier ggf. FDG-PET empfehlen. 2.3 Kontraindikationen Schwangerschaft 2.4 Strenge Indikationsstellung Kinder (Strahlenbelastung!) Stillende Mütter (nur mit Abstillen, da 1 msv-konzept eine Unterbrechung von mindestens 17 Tagen erfordert) Wiederholungsuntersuchung <3 Monate 3 Beschreibung des Ablaufes 3.1 Patientenvorbereitung Vor Injektion: Keine. Bei Fragestellungen im Abdomen sind aufgrund der physiologischen Ausscheidung über den Darm abführende Maßnahmen erforderlich Kinder kommen mit einen venösen Zugang aus der Kinderklinik Vor Aufnahme: Blasenentleerung 3.2 Radiopharmakon, Dosierung und Applikation Erwachsene: intravenöse Injektion von MBq Ga-67-Citrat Effektive Äquivalentdosis: 0.1 msv/mbq entsprechend msv 1
2 Kinder: entsprechend der Tabelle des Pediatric Committes der EANM (min: 10 MBq / max: 80 MBq.) Effektive Äquivalentdosis: 0.1 msv/mbq entsprechend 1-8mSv. 3.3 Technische Ausstattung (SPECT-fähige) Doppelkopfkamera: P2000S ME-Kollimator, Dokumentationseinheit 3.4 Patientenlagerung Vorbereitung: Metallteile (Gürtel, Halsketten, Uhren etc.) ablegen. Lagerung: möglichst Rückenlage, Hände flach auf dem Tisch, Arme direkt neben dem Körper, Beine leicht innen rotiert Vorfuß mit Sandsack fixieren). 3.5 Akquisitionsprotokoll Allgemeines Peak: 1. Fenster: 185 kev, Fensterbreite 15 %; 2. Fenster: 92 kev, Fensterbreite 20%; 3. Fenster: 300 kev, Fensterbreite 15% Entfernung Kollimator-Patient: minimieren Aufnahmen: 24, 48 und 72 h p.i. (ggf. auch 96 h p.i., z.b. bei DD von Darmbelegungen) Ganzkörper Protokoll (P2000S): "In-Ganzkörper _ Peak ändern Ga-67 Aufnahmezeit: 30 min, Matrix: 256x Zusatzaufnahmen (nur auf Anforderung) Protokoll (P2000S): In-planar _ Peak ändern Ga-67 Matrix: 256x256, Aufnahmezeit: 600 sec SPECT (nur auf Anforderung) Protokoll (P2000S): Gallium-SPECT Akquisition: Matrix: 128x128, 30 sec/winkelschritt, 3 o /Winkelschritt Peak ändern _ Ga-1F! 3.6 Auswertung Ganzkörper: (Odyssey Titan / VP) (PIXIE) 1GK-DUAL Zusatzaufnahmen: (Odyssey Titan / VP) (PIXIE) 4-einzel SPECT: (Odyssey VP) (Workbench) 1IsaSPECT (PIXIE) 1SPECTDIV Rekonstruktion iterativ: transversale, coronale und sagittale Schnitte, siehe Anlage Visuelle Beurteilung. 3.7 Interpretation 2
3 Physiologisch: Knochenmark (Darstellung des Stammskeletts), Leber, Darm und Nasennebenhöhlen, Speicheldrüsen, Tränendrüsen, Schweiß, Milz, Nieren (innerhalb der ersten 24 Stunden), Mamma (z.b. Laktation, Prolaktin-freisetzende Medikamente). Pathologisch: Weichteiltumoren (z.b. Karposi-Sarkom!), Sarkoidose, Lymphome, Bronchialtumore, Lebertumore und andere Tumore, in der Lunge auch unspezifische Anlagerung durch verschiedene Medikamente wie z.b. Bleomycin. 4 Bilddokumentation und Archivierung 4.1 Dokumentation Ganzkörperaufnahmen in zwei verschiedenen Belichtungsstufen (von ventral und dorsal) 24, 48 und 72 h p.i. auf je einem Blatt (image relative). Zusatzaufnahmen auf einem Blatt (image relative). SPECT transversale, coronale und sagittale Schnitte auf je einem Blatt (file relative). 4.2 Archivierung Archivierung erfolgt auf MOD 5 Zeitbedarf 5.1 Patient (Untersuchungsdauer) Insgesamt drei (evtl. auch vier) Tage, davon für Aufklärung und Applikation (erster Tag): 10 min Ganzkörperaufnahmen (erster, zweiter, dritter Tag): je 30 min Einzelaufnahmen: je 10 min SPECT: je 40 min 5.2 Kamerabelegung Ganzkörper: je 30 min Einzelaufnahmen: je 10 min SPECT: je 40 min 5.3 MTA Empfang/Vorbereitung/Betreuung des Patienten: 5 min Lagerung, Aufnahme, Auswertung, Dokumentation: wie Kamerabelegung 5.4 Arzt Anamnese, Aufklärung, Applikation: 10 min Befundung: 10 min 6 Hinweise und Anmerkungen 6.1 Fehlerquellen Urinkontamination oder externe Urinableitung 3
4 Fehlinjektion/Radioaktivität an Tupfern, Verbandmaterial etc. Implantate, Kontrastmittel oder andere schwächende Materialien, die die Darstellung normaler Strukturen verändern Bewegungen des Patienten während der Akquisition Zu großer Abstand zwischen Kollimator und Patient Artefakte durch Lagerungshilfen (Weichteilkompressionen) Frühere Applikation hochenergetischer Radionuklide (I-131, Ga-67, In-111) Radioaktivität außerhalb des Patienten (Kontamination der Kleidung, Untersuchungsliege etc.) Beschränkung auf Teilkörperszintigramme (unerwartete Herde werden nicht erfasst) Instabilität des Radiopharmazeutikums Beckenherde, die durch Blasenaktivität überlagert werden 6.2 Entsorgung radioaktiver Abfälle Der anfallende radioaktive Abfall (Spritzen, Kanülen) muss zwischengelagert und entsorgt werden gemäß den einschlägigen Bestimmungen. 6.3 Bestellung Bestellung des Radiopharmakon bis Freitag der Vorwoche: Lieferung: Dienstags, damit Aufnahme 72 h p.i. gewährleistet werden kann. 4
5 7 Anlagen 7.1 Iterationsschema Galliumszintigraphie 5
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