Motivation und Aufbau der kantischen Vernunftkritik

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1 Motivation und Aufbau der kantischen Vernunftkritik FLORIAN KRANHOLD 26. Juli 2011 JGW Papenburg 2011 INHALTSVERZEICHNIS 1 Grundlagen zur Person Kant 2 2 Die fatale Lage der Metaphysik Das Problem der menschlichen Vernunft Der Kampfplatz Kants erkenntnistheoretischer Ansatz Die Kopernikanische Wende der Metaphysik Der Begriff Transzendental Grundlegende Definitionen nach Kant Erkenntnisse a priori und a posteriori Begriffe und Anschauungen Analytische und synthetische Urteile Spekulativer und praktischer Vernunftsgebrauch Aufbau der Vernunftkritik Elementarlehre Methodenlehre Der Nutzen transzendentaler Ideen Regulativer Gebrauch transzendentaler Ideen Praktische Relevanz regulativer Ideen Literaturverzeichnis 10 1

2 ABSCHNITT 1 GRUNDLAGEN ZUR PERSON KANT Immanuel Kant war ein Philosoph der Aufklärung. Diese philosophische Epoche ist geprägt vom Vernunftsgedanken, d. h. dem Bilde des vernunftsbegabten Menschen, der die Fähigkeit, selbst zu denken, und damit die Fähigkeit, sich von Dogmen zu distanzieren, besitzt. Kant lebte von 1724 bis 1804 in Königsberg (heute Kaliningrad, früher Hauptstadt Ostpreußens) und war dort als Professor für Logik und Metaphysik tätig. Seine Thesen decken viele philosophische Gebiete, so auch Epistemologie, Anthropologie, Ästhetik, Ethik und Geschichtswissenschaft ab. ABSCHNITT 2 DIE FATALE LAGE DER METAPHYSIK 2.1 Das Problem der menschlichen Vernunft Hiermit beginnt Kant sein Werk: Die Situation scheint für die Vernunft ausweglos zu sein, denn die Metaphysik (griech. τὰ μετὰ τὰ φυσ ικά, von μετά über, nach und φυσ ικός die Natur betreffend) beinhaltet bestimmte Fragestellungen, deren Beantwortung für die Vernunft zweierlei Probleme aufwirft: (i) Unerlässlichkeit Die Vernunft kann die Fragen nicht abweisen, denn sie stellt sie sich selbst. Durch die Vielfalt an Erfahrungen sucht die Vernunft nach allgemeinen Grundsätzen der Erkenntnis, um ein strukturiertes Ganzes zu erstellen, denn die Metaphysik erfragt die unbedingten Grundsätze, also solche, die nicht wieder von anderem bedingt sind. Darüber hinaus hat die Metaphysik auch eine rein pragmatische Relevanz: Recht und Moral also politische und damit weltliche Fragestellungen stützen sich auf metaphysische Themen. (Ethik, Moralphilosophie) (ii) Unmöglichkeit Die Vernunft kann die Fragen nicht beantworten, denn die Antworten derselben übersteigen ihr Vermögen. Da über die Erfahrung nichts Unbedingtes erkannt werden kann, übersteigen die Fragestellungen auch jegliche Erfahrung ( Transzendenz ), weswegen der Prüfstein der Erfahrung wegfällt. Die Vernunft muss also etwas, was sie nicht kann. Daher sucht sie plausible Annahmen, durch diese sie aber immer zu Widersprüchen gelangt. Hier gibt es zwei grundsätzlich verschiedene philosophische Richtungen. 2.2 Der Kampfplatz Kant nennt die Metaphysik bisher einen Kampfplatz zwischen Rationalismus und Empirismus. Durch die daraus resultierenden Widersprüche entsteht eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber der Metaphysik, die Kant sehr bedauert. 2

3 Rationalisten wie Descartes oder Leibniz nehmen an, dass nur durch bloßes Denken (reine Vernunft), unabhängig von der Erfahrung, etwas über die Wirklichkeit ausgesagt werden kann, Erfahrung sei nur eine nebensächliche Erkenntnisquelle. Diesen Ansatz nennt Kant despotisch bzw. dogmatisch, da das angebliche Vernunftsvermögen ohne vorhergehende Überprüfung dem menschlichen Denken angedichtet wurde. Empiristen oder Skeptiker wie Hume hingegen untergraben die rationalistischen Grundlagen der Erkenntnis durch Anzweifeln. Locke sagt, dass es keine angeborenen Ideen gibt, sondern dass alle Erkenntnis letztlich auf Erfahrung zurückzuführen ist. Diesen Ansatz nennt Kant anarchisch, da so jeder Metaphysik das Fundament geraubt wird. ABSCHNITT 3 KANTS ERKENNTNISTHEORETISCHER ANSATZ Kant steht also vor diesen Problemen: Die Unzulänglichkeit der menschlichen Vernunft und die Unversöhnlichkeit der bisherigen Lösungsansätze. Deswegen scheint ihm eine Vernunftkritik notwendig; er möchte einen Gerichtshof einrichten, wo die Vernunft zugleich Angeklagter (Objekt der Kritik) und Richter (Subjekt der Kritik) ist. Kritik hat bei Kant in diesem Falle die ursprüngliche Bedeutung, nämlich Beurteilung oder Prüfung (von griech. κρίνειν unterscheiden, urteilen, beurteilen). Dabei wird sich zeigen, dass er weder den metaphysischen Fragen ausweicht noch sich auf die Seite einer der oben angesprochenen philosophischen Richtungen stellt. 3.1 Die Kopernikanische Wende der Metaphysik Indem Kant einen Gerichtshof einrichtet, versucht er, die Metaphysik zu einer ernstzunehmenden Wissenschaft zu machen. Eine solche Wissenschaft muss den sicheren (progressiven) Weg beschreiten, alles andere (Stocken, Zurückgehen) wäre bloßes Herumtappen. Hier zeigt Kant, wie das in anderen Wissenschaften möglich ist: (i) Logik Diese Disziplin habe sich seit Aristoteles weder weiterentwickelt noch sind irgendwo Widersprüche gefunden worden. Die Logik, die Lehre des formalen Denkens, scheint also kohärent und vollendet, gründlich dargelegt und streng bewiesen. (ii) Mathematik Hier bedurfte es einer Revolution der Denkart, nämlich jener Erkenntnis, dass Erkenntnisse nicht nur aus Begriffen und Erfahrung (siehe 4.1 bzw. 4.2) gewonnen werden können, sondern auch durch Vorstellungen (Anschauungen, siehe 4.2) bestimmter Kalküle. Seitdem wurde hier der sichere Weg beschritten. Man bemerke, dass hierbei das erkennende Subjekt die Anschauungen konstruiert, somit in eine schöpferische Beziehung zum Gegenstande gesetzt wird. (iii) Naturwissenschaft Auch hier bedurfte es einer Revolution der Denkart, bei dem das erkennende 3

4 Subjekt von der Betrachtung her in eine schöpferische Beziehung zum Objekt gesetzt wird. Dabei beruft sich Kant auf Experimente Galileis, die zeigten, dass keinesfalls die Natur der Lehrer ist, sondern viel eher wir durch geschicktes Fragenstellen an die Natur zu Erkenntnissen gelangen. Durch systematische Experimente wird also auch hier der sichere Weg beschritten. Leider ist es in der Metaphysik bisher beim Herumtappen geblieben. Dabei ist die Metaphysik nach Kant eine Wissenschaft, die rein mit der Vernunft vollzogen werden kann. Die Irrungen und Widersprüche, die zum Herumtappen führen, müssen ihre Wurzeln demnach in der falschen Anwendung unseres Vernunftsvermögens haben. Daher muss, bevor ernstlich metaphysische Nachforschungen betrieben werden können, der Mensch sich über das Inventarium im Klaren sein. Eine Metaphysik ohne vorhergehende Vernunftkritik würde immer zum bloßen Herumtappen führen. Freilich, so Kant, wäre der Nutzen einer Vernunftkritik zuerst einmal negativ, da eine Ordnung den Vernunftsgebrauch diszipliniert und daher einschränkt. Viele bisherigen metaphysischen Thesen, die ohne vorhergehende Vernunftkritik und somit ohne disziplinierten Vernunftgebrauche erkannt wurden, werden verworfen werden müssen. Dies ist allerdings insofern von Nutzen, als dass Auswucherungen, die zu Fehlschlüssen führen, vermieden würden, und vielmehr ein klares Fundament für philosophische Überlegungen geschaffen würde. Der erste Schritt für die Metaphysik auf dem sicheren Weg der Wissenschaften und gleichsam die erste Vernunftkritik ist nach Kant ein Vorschlag, eine ähnliche Revolution der Denkart, wie es bei der Mathematik und den Naturwissenschaften der Fall war, auch in der Metaphysik durchzuführen. Bisher ging man davon aus, dass sich die Erkenntnis nach dem (zu erkennenden) Gegenstande richtet. Kant schlägt jetzt vor, anzunehmen, dass sich der (erkannte) Gegenstand nach der Erkenntnis richtet. Das heißt aber, dass man zwischen zu erkennendem und erkanntem Gegenstand unterscheiden muss. Ersteres nennt Kant Ding an sich, letzteres Ding als Erscheinung. Wir sehen also von den Gegenständen nur das, was unsere Vernunft in sie hinein legt. Kant sagt aber auch, dass all unsere Erkenntnis mit Erfahrung anfange (vgl. Empirismus), Erfahrung allerdings nicht bloß die unmittelbare Wahrnehmung der Wirklichkeit sei, sondern die Konstruktion der Wirklichkeit vermittels bestimmter Prinzipien der Vernunft. Kant vergleicht diese Hypothese mit der Entdeckung von Nikolaus Kopernikus, der herausgefunden hat, dass die Sonne sich nicht um die Erde (Geozentrik), sondern die Erde sich um die Sonne (Heliozentrik) dreht. Die Parallelen liegen zwischen der Neuorientierung des eigenen Standpunktes und der Widerlegung alter Theorien (geologischer sowie metaphysischer). Diese Revolution der Denkart sieht Kant als Hypothese, als Gedankenexperiment, welches ihre Wahrheit durch Erfolg zu beanspruchen vermag. Tatsächlich lassen sich durch die Unterscheidung in Gegenstand und Erscheinung desselben einige Widersprüche zwischen rationalistischen und empiristischen Sichtweisen auflösen, und die Vernuft kann mit sich selbst versöhnt werden. Möchte man die Freiheit des Willens untersuchen, so findet man genügend Argumente dafür, aber ebenfalls genügend dagegen, wodurch ein Widerspruch entsteht. Dieser Widerspruch fällt weg, wenn man zwischen dem Ding an sich und der Er- 4

5 scheinung desselben differenziert. Der Wille als Erscheinung ist gleichbedeutend mit Handeln, und Handeln ist freilich den natürlichen Kausalitätsgesetzen unterworfen, weswegen der Wille als Erscheinung nicht frei ist. Der Wille an sich (den wir aber nicht unmittelbar erkennen können) hingegen ist frei von den Kausalitätsgesetzen. 3.2 Der Begriff Transzendental Jetzt ist es freilich interessant zu analysieren, wie die Vernunft die Wirklichkeit als Erscheinung innerhalb unseres Erkenntnisvermögens konstruiert. Hier geht Kant einen Mittelweg zwischen Rationalismus und Empirismus: Zwar wird eine empirische Erkenntnis zu allererst durch sinnliche Wahrnehmung affiziert, zu jeder Erkenntnis bringt aber auch die Vernunft etwas hinzu, was vor aller Erfahrung der Vernunft innewohnt, damit ein Gegenstand richtig wahrgenommen werden kann. So kommt das Ding als Erscheinung, wie es wahrgenommen wird (immanent), zustande; die Welt so wie sie ist (transzendent), also an sich, können wir jedoch nicht erkennen. Was genau wir mittels unserer Vernunft können und was nicht, das möchte Kant herausfinden. Daher ist es auch aus dieser Motivation heraus nötig, eine sorgfältige Analyse der Fähigkeiten der menschlichen Vernunft durchzuführen. Dies nennt Kant transzendental : Eine Erkenntnis, die sich nicht mit dem Gegenstand beschäftigt, sondern mit den Bedingungen, unter welchen eine Erkenntnis desselben möglich ist diese Analyse zeigt zuerst, dass bei empirischer Erkenntnis bestimmte Prinzipien angewandt werden, und dann, wie sie angewandt werden. Hierin sieht Kant die Aufgabe der Transzendentalphilosophie: Den nicht-empirischen Bestandteil jeder Erkenntnis genauestens zu bestimmen. ABSCHNITT 4 GRUNDLEGENDE DEFINITIONEN NACH KANT 4.1 Erkenntnisse a priori und a posteriori Aufbauend auf dem Konflikt zwischen rationalistischen und empiristischen Strömungen in der Metaphysik unterscheidet Kant zwei Arten der Erkenntnis: Solche, die die menschliche Vernunft gänzlich aus sich selbst hervorbringt, und solche, die auf sinnlicher Erfahrung fußt. Erstere Erkenntnis nennt er a priori (lat. von früherem her ), letztere nennt er a posteriori (lat. vom späterem her ). Diese Unterscheidung ist insofern von immenser Wichtigkeit, als dass metaphysische Fragestellungen keinen Halt durch die Erfahrung mehr erhalten können, sodass unsere Erkenntnis a priori erweitert werden muss. Als Beispiel für Erkenntnisse a priori führt Kant solche der Logik oder der reinen Mathematik an, welche allesamt nur durch Verstandesüberlegungen ohne Erfahrung verifiziert werden können. Apriorische Urteile zeichnen sich durch Notwendigkeit und Allgemeinheit aus. Während empirische Erkenntnisse lediglich für einen bestimmten Fall aussagen, dass ein Sachverhalt gilt (Zufall, komparative Allgemeinheit durch Induktion), sind apriorische Urteile dergestalt, dass das Gegenteil gar nicht möglich ist (notwendige Allgemeinheit). Kann für eine Erkenntnis rein durch Verstandesarbeit eine notwendige 5

6 Allgemeinheit als wahr erkannt werden, so handelt es sich um eine apriorische Erkenntnis. 4.2 Begriffe und Anschauungen All unsere Verstandesarbeit lässt sich in Ästhetik und Logik aufteilen. Ersteres beschäftigt sich mit Anschauungen, also entweder der sinnlichen Wahrnehmung eines Gegenstandes oder der Vorstellung desselben. (Nach Kant gibt es sowohl empirische Anschauungen (a posteriori) als auch reine (a priori).) Letzteres bedeutet Denken in Begriffen, zwischen denen logische Verknüfungen hergestellt werden können. Dies ist reine Verstandesarbeit. 4.3 Analytische und synthetische Urteile Unter einem Urteil versteht Kant allgemein ein Satz, der eine Aussage beinhaltet. Kant betrachtet hier solche Aussagen, wo ein Prädikat (hier: eine Eigenschaft) in Relation zu einem Begriff (siehe oben) gesetzt wird. Hier kann man unterscheiden zwischen sogenannten analytischen und sogenannten synthetischen Urteilen. Ein analytische Urteil u A : P(b) (griech. ανά auf, herauf und λύειν lösen) ist so beschaffen, dass das Prädikat P( ) schon (wenn auch implizit) im Begriff b enthalten ist. Demnach zergliedern analytische Urteile einen Begriff lediglich, sie führen also zu keiner neuen Erkenntnis, sondern erläutern lediglich einen Begriff. Der Satz Ein ungelehrter Mensch ist nicht gelehrt. wäre ein Beispiel für ein analytisches Urteil, aber auch der Satz Alle Körper sind ausgedehnt. ( Ausdehnung ist im Begriff Körper enthalten.). Ein analytisches Urteil u A ist tautologisch und kann daher durch den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch verifiziert werden, d. h. für eine beliebige Aussage a gilt u A a a ( a a). Da sie durch reine Verstandesarbeit hervorgebracht werden, kann es keine analytischen Urteile a posteriori geben. In einem synthetischen Urteil u S : P(b) (griech. σ ύν-θεσ ις Zusammenstellung, Verknüpfung) ist das Prädikat P( ) zuvor noch nicht im Begriff b enthalten, die Verknüpfung ist also neu. Für synthetische Urteile ist also neben dem Begriff b noch etwas Unbekanntes, etwa x, erforderlich, um b mit P( ) zu verknüpfen, also u S (x P(b)). Sämtliche empirischen Erkenntnisse sind synthetische Urteile, hier ist nämlich dasjenige x, welches b mit P( ) verküpft, aus der Erfahrung entlehnt. Die Erkenntnis wird also durch Erfahrung erweitert. Kant sagt aber, dass es auch synthetische Urteile a priori geben kann. Definitionsgemäß muss sich in solchen Urteilen also ein anderes x finden, was die Erkenntnis zu erweitern vermag, weswegen diese Aussage Kants recht umstritten ist. Als Beispiel für schon gefundene Urteile dieser Art führt er die reine Mathematik und die reine Physik an: (i) Mathematik Aussagen wie = 12 oder Die kürzeste Entfernung zwischen zwei 6

7 Punkten ist die gerade Linie. können nie nur durch Zerlegung der Begriffe ( 12 ist nicht in 7, 5 oder Summe enthalten.) als wahr erkannt werden. Hierzu muss die Anschauung (= x) hinzugenommen werden. Nur so können z.b. Axiome der Arithmetik oder der Geometrie als wahr erkannt werden. (ii) Physik Erwähnenswerte Beispiele wären hier die Newtonschen Axiome oder das Massenerhaltungsgesetz. (iii) Metaphysik Ausgehend von dem Erfolg synthetischer Urteile a priori in der Mathematik und der Physik hofft Kant, auch in der Metaphysik auf solche Urteile zu stoßen, denn dies scheint die einzige Möglichkeit zu sein, zu gesicherten metaphysischen Erkenntnissen zu gelangen: Da die Metaphysik jede Erfahrung übersteigt, müssen ihre Erkenntnisse a priori gefunden werden, eine echte Erweiterung der Erkenntnis kann aber nur über synthetische Urteile vollzogen werden. 4.4 Spekulativer und praktischer Vernunftsgebrauch Im spekulativen Vernunftsgebrauche versucht die menschliche Vernunft lediglich, gewisse Erkenntnisse auszuvernünfteln (= theoretisch ), im praktischen Vernunftsgebrauche sieht die menschliche Vernunft sich selbst als handelndes Subjekt, die Vernunft wird also als Orientierung fürs Handeln gebraucht (= praktisch ). ABSCHNITT 5 AUFBAU DER VERNUNFTKRITIK Kants KrV teilt sich zunächst in zwei Teile auf: Die Transzendentale Elementarlehre und die Transzendentale Methodenlehre. 5.1 Elementarlehre Hier wird allgemein das Vernunftsvermögen aufgegliedert und analysiert, und es wird zunächst aufgezeigt, wie reine Wissenschaften wie Mathematik und Physik mittels der Vernuft möglich sind. Hierzu analysiert Kant das Denken in Anschauungen (Transzendentale Ästhetik) und das Denken in Begriffen (Transzendentale Logik). In der Transzendentalen Ästhetik bestimmt Kant die apriorischen Anschauungsformen, also solche, die zwar einerseits nicht-empirisch sind, aber andererseits jeder empirischen Erkenntnis beigemischt werden. Selbige werden auch für nicht-empirische Vorstellungen (Geometrie) verwendet. Dabei findet Kant heraus, dass diese Anschauungsformen nichts anderes als Raum und Zeit sind. Ob die Dinge an sich in Raum und Zeit (und darüber hinaus innerhalb der Kausalitätsgesetze) existieren, wissen wir nicht lediglich als Gegenstand der Erkenntnis (Erscheinung) verhalten sie sich so. Die Transzendentale Logik teilt sich in Transzendentale Analytik und Transzendentale Dialektik: 7

8 (i) Analytik In der Analytik wird die Verstandesarbeit in Kategorien gegliedert, durch die gedacht wird. Diese Kategorien bilden die Grundbedingung aller zusammenhängenden Erkenntnis, ohne die ein Denken in Begriffen gar nicht möglich wäre ( Anschauungen ohne Begriffe sind blind. ). (ii) Dialektik Die Dialektik hingegen versucht nun, metaphysische Schlüsse aus den Bereichen Psychologie, Kosmologie und Theologie zu analysieren. Das Problem der genannten Bereiche der Philosophie liegt darin, dass von etwas Bedingtem immer auf die Existenz der Bedingung geschlossen wird, welche wiederum durch anderes bedingt ist. Führt man dies rekursiv weiter, so landet man bei unbedingten Bedingungen, was innerhalb unserer (raum-zeitlichen) Anschauung nicht existieren kann. Dennoch haben wir aufgrund der Eigendynamik unserer Vernunft gewisse Vorstellungen von solchen unbedingten Bedingungen. Diese nennt Kant transzendentale Ideen. Beim Versuch, Aussagen über solche transzendentalen Ideen zu treffen, kommen immer wieder Widersprüche auf, da sowohl für die eine als auch für die andere Seite kohärente Argumentationen gefunden werden können. Kant versucht hier, Fehlschlüsse aufzudecken. Hierbei zermalmt er u. a. sämtliche bis dato aufgestellten Gottesbeweise, indem er logische Fehler aufzeigt. Das Resultat dieser Vernunftskritik scheint wieder durchaus negativ zu sein: Anstelle neuer Erkenntnisse scheint er lediglich eine Begrenzung fehlerhafter Auswucherungen aufgestellt zu haben. 5.2 Methodenlehre Hier entwirft Kant, motiviert von den Ergebnissen der Vernunftsanalyse, eine Art Anleitung zum richtigen Vernuftgebrauch, um letztlich ein vollständiges System der Transzendentalphilosophie aufstellen zu können. Hier findet sich u. a. die Disziplin (der reinen Vernunft) und der Kanon. ABSCHNITT 6 DER NUTZEN TRANSZENDENTALER IDEEN Freilich gibt Kant sich nicht mit einer einschränkenden und begrenzenden Kritik zufrieden, sondern versucht, aufzuzeigen, wie transzendentale Ideen dennoch innerhalb unserer Erkennntnis von Nutzen sein können. 6.1 Regulativer Gebrauch transzendentaler Ideen Wie Kant in der transzendentalen Dialektik festgestellt hat, ist es für die menschliche Vernunft unmöglich, sinnvolle Aussagen über transzendentale Ideen zu treffen. Dennoch können sie der Vernunft durch einen regulativen Gebrauch nützlich sein: Kant sieht die Vernunft als eine ordnende Instanz, deren Aufgabe Systematisierung ist. Dadurch entsteht keine neue Erkenntnis, die entstandene Ordnung ist aber 8

9 dennoch wichtig, um zielorientierte Forschung (z. B. in den Naturwissenschaften) betreiben zu können. Ohne Systematik wären Erkenntnisse zufällig. Aufgabe der Vernunft ist es also, das Besondere (eine empirische Erkenntnis) als Ableitung aus etwas Allgemeinem darzustellen. Die Allgemeinheit der Regel, als dessen Ableitung das Besondere dargestellt werden soll, kann jetzt entweder schon gewiss gegeben, z. B. durch Schemata des Verstandes, oder zunächst eine bloße Annahme sein. Im ersten Fall nennt Kant die Ableitung Apodiktischen Gebrauch der Vernunft, im zweiten Hypothetischen Gebrauch der Vernunft. Solche allgemeinen Regeln, die bloße Annahmen sind, entspringen transzendentalen Ideen. Diese können nicht genauer spezifiziert werden, geben der Vernunft aber eine mutmaßliche Vorstellung eines allgemeinen Ganzen. Daher sind auch angenommene Allgemeinheiten (hypothetischer Gebrauch) durchaus hilfreich, da sie dem Forschenden eine nützliche Orientierung geben können, wohingehend eine ordnende Instanz eine Systematik finden möge. Ein Beispiel einer solchen angenommenen Allgemeinheit wäre die Idee der Einfachheit (auch bekannt als lex parsimoniae oder Ockhams Rasiermesser): Bei zwei Thesen mit äquivalentem Wahrheitsanspruch wird der einfacheren der Vorzug gewährt. 6.2 Praktische Relevanz regulativer Ideen In der Transzendentalen Methodenlehre begrenzt Kant zunächst durch die Disziplin das Vernunftsvermögen, um die fehlerhaften Ausschweifungen der Vernunft zu bändigen. Im Kanon möchte er jetzt sogesehen als Gegenstück zur Disziplin positive Regeln für den richtigen Vernunftsgebrauch aufstellen. In der Dialektik und durch die Disziplin wurde aufgezeigt, dass über die spekulative Vernunft keine sinnvollen Ergebnisse gefunden werden können. Somit lenkt Kant auf den Zweck der Vernunftkritik, thematisiert das praktische Interesse, in der Hoffnung, hier zu Ergebnissen zu gelangen. Diesbezüglich interessieren ihn drei metaphysische Fragestellungen: Die Freiheit des Willens, die Unsterblichkeit der Seele und die Existenz Gottes. Die Freiheit des Willens wurde von Kant schon im Zuge der kopernikanischen Wende angesprochen: Der Wille an sich, der Ursprung einer Handlung, ist frei. Dies ist wohlbemerkt die existentielle Grundlage dafür, eine moralphilosophische Beantwortung der anderen Themen. Es verbleibt also, Aussagen (a) über die Unsterblichkeit der Seele und (b) über die Existenz Gottes zu treffen. Dazu stellt Kant zunächst drei grundlegende Fragen, die auch schon auf die entsprechende philosophische Problematik anspielen: (i) Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie) (ii) Was soll ich tun? (Moralphilosophie, Ethik) (iii) Was darf ich hoffen? (Theologie) Die erste Frage ist eine grundlegend erkenntnistheoretische, daher rein spekulativ. Die zweite Frage ist rein praktisch, die dritte hingegen beinhaltet sowohl Erkenntnistheorie als auch Moralphilosophie. Sagen wir nun, eine tugendhafte Handlung verschafft dem Handelnden Glückswürdigkeit. Eine derartige Glückswürdigkeit ist anzunehmen, da es andernfalls keine rationale Begründung für die Existenz eines natürlichen Empathieempfinden oder 9

10 eines guten Willens gäbe. Somit lässt sich zunächst einmal eine allgemeine Moral entwickeln: Tue das, wodurch Du würdig wirst, glücklich zu sein.. Dies bezeichnet Kant als Gesetz der Klugheit.. Die dritte Frage muss, um praktisch zu sein, auf die zweite bezogen werden: Wenn ich tue, was ich soll, was darf ich dann hoffen?. Um die Moral durch eine praktische Motivation zu rechtfertigen, ist also etwas notwendig, was den Ausgleich von Glückswürdigkeit (moralisch) zu Glückseligkeit (als Lohn) herstellt. Wer sich der Glückseligkeit nicht als unwürdig verhalten hat, muss hoffen können, ihrer teilhaftig zu werden. Dazu muss von einer idealen Welt ausgegangen werden. Eine solche, zweckmäßig eingerichtete Natur, muss einen intelligenten Schöpfer haben (vgl. a). Darüber hinaus kann diese Welt nicht die unsere sein, sondern es muss von einer zukünftigen Welt ausgegangen werden (vgl. b). Es zeigt sich also, dass es im praktischen Bestreben der Vernunft durchaus hilfreich ist, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele als regulative Ideen anzunehmen, um für moralisches Handeln eine praktische Motivation zu erlangen. ABSCHNITT 7 LITERATURVERZEICHNIS (i) CRAMER, KONRAD. Die Einleitung (A1/B1-A16/B30), in: MOHR, GEORG; WILLASCHEK, MARCUS. Kritik der reinen Vernunft (Klassiker-Auslegen, herausgegeben von Otfried Höffe, 17/18). Akademie, Berlin, 1998, S (ii) GUÉROULT, MARTIAL. Vom Kanon der Kritik der reinen Vernunft zur Kritik der praktischen Vernunft, in: Kant-Studien 54, 1963, S (iii) HÖFFE, OTFRIED. Das Programm einer transzendentalen Vernunftkritik, in: OTFRIED HÖFFE. Immanuel Kant. (Becksche Reihe Denker), 4., durchgesehene Auflage, C.Ḣ. Beck, München, 1996, S (iv) KANT, IMMANUEL. Kritik der reinen Vernunft (Philosophische Bibliothek Band 505), nach der ersten und zweiten Originalausgabe herausgegeben von Jens Timmermann, mit einer Bibliographie von Heiner Klemme, Felix Meiner, Hamburg, 1998 (v) MAIER, HANS; RAUSCH HEINZ; DENZER, HORST. (Hrsg.) Klassiker des politischen Denkens (Bd. 2). C.H.Beck, München, 1979, S. 161ff., 168f., 182ff. (vi) MOHR, GEORG; WILLASCHEK, MARCUS. Einleitung: Kants Kritik der reinen Vernunft, in: MOHR, GEORG; WILLASCHEK, MARCUS. Kritik der reinen Vernunft (Klassiker-Auslegen, herausgegeben von OTFRIED HÖFFE, 17/18), Akademie, Berlin, 1998, S (vii) RECKI, BIRGIT. Der Kanon der reinen Vernunft (A795/B823-A831/B859).,...nichts mehr, als zwei Glaubensartikel?, in: MOHR, GEORG; WILLASCHEK, MARCUS. Kritik der reinen Vernunft (Klassiker-Auslegen, herausgegeben von OTFRIED HÖFFE, 17/18), Akademie, Berlin, 1998, S

11 (viii) WEISCHEDEL, WILHELM. 34 Philosophen in Alltag und Denken. Die philosophische Hintertreppe. Nymphenburger Verlagshandlung GmbH., München, 1996, S. 223f. 11

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