Nr. 33/2013 Woche bis
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- Lars Gerstle
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1 Nr. 33/2013 Woche bis Immobilienmarkt boomt weiter: Schon ab 2016 Neubau-Viertel auf Flugfeld in Tel Aviv Die Quartalszahlen zum Immobilienmarkt werden je nach politischer Perspektive widersprüchlich ausgelegt. Zahlbarer Wohnraum für alle war eines der grossen Anliegen der demonstrierenden Mittelklasse im Sommer 2011, und die Regierung Netanyahu/Lapid hat in den letzten Monaten Massnahmen zur Bändigung der landesweit steigenden Immobilienpreise präsentiert. Eine Trendwende scheint aber noch nicht in Sicht, obwohl im Zentrum des Landes in atemberaubender Geschwindigkeit neue Wohntürme und ganze Wohngebiete hochgezogen werden. Neubauten Ir Yamim im Süden Netanyas mit riesigem Shopping-Center (links im Bild). (Bild: Samuel Suter) 1
2 Dem hochpreisigen Markt in Tel Aviv soll in den nächsten Jahren ein gigantisches Neubauprojekt etwas Luft verschaffen. Yair Lapid besiegelte die schon länger angekündigte Schliessung des kleinen Militär- und Inland-Flughafens Sde Dov Hoz in Tel Aviv. Das historische Flugfeld liegt an erstklassiger Immobilienlage am Meer und soll nun definitiv ab 2016 für die Entwicklung eines neuen Stadtteils verfügbar sein - zwei Jahre früher als zuletzt angekündigt. Unter anderem sollen 16'000 Wohneinheiten Platz finden, was neuem Wohnraum für Menschen entsprechen könnte. Modell: Neuer Norden Tel Avivs auf dem Flughafen Sde Dov Hoz. (Bild: Gov) Die Regierung prüft auch eine Initiative, in Zukunft Richtpreise für Neubauten auf kommunalem Land festzulegen. Bisherige Versuche in diese Richtung blieben fruchtlos. Dov Hoz Flughafen wird aufgehoben (englisch), Jpost.com, Steigende Preise jetzt auch in ärmeren Gebieten (englisch), Haaretz.com, Immobilienpreise fallen, Globes.co.il,
3 Mehr Geld für Kultur Die staatliche Kulturförderung wird die nächsten zwei Jahre um je 100 Millionen NIS aufgestockt. Die neuen Mittel sollen hauptsächlich für Initiativen in Regionen abseits der grossen Zentren eingesetzt werden. Theater, Off-Theater, Filmschaffende, Museen und Festivals in Kommunen mit wenig Kulturleben werden auf nationaler Ebene gefördert legte die Regierung einen 5-Jahres-Plan für die Kulturförderung fest und verpflichtete sich, die Förderung bis 2014 nicht zu kürzen. In den Jahren vor dem Kompromiss kam es zu wiederkehrenden Protesten rund um die Kulturförderung. Statistische Zahlen von 2012 zeigen ausserdem, dass ein Löwenanteil der Kulturausgaben von privater Hand getragen wird. Der staatliche Anteil beläuft sich auf lediglich 18% aller Ausgaben: Israels Kulturleben wird von privaten Gönnern, Stiftungen und Mäzenen getragen. 100 Millionen Schekel mehr für Kultur (englisch), Haaretz, Staatliche Kulturförderung bei 18% (englisch), YNet, Entschädigung für Holocaustopfer: Mit sozialen Medien auf der Suche nach Angehörigen Als Gilad Japhet, die israelische Webseite MyHeritage entwickelte, wollte er Menschen weltweit die Möglichkeit geben, ihre Familienstammbäume online zusammenzustellen. Mittlerweile hat das Portal über 70 Millionen registrierte Nutzer und kürzlich eine völlig neue Verwendung gefunden. Denn als Japhet einen Bericht der Jewish Claims Conference (die Organisation vertritt Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust-Überlebender) las, die immer noch mehr als Gebäude, Läden und Fabriken keinen ehemaligen Besitzern zuordnen können, kam er auf eine Idee: 3
4 Ich dachte, meine Chancen, einige der Namen auf unserer Webseite zu finden, waren nicht besonders hoch. Immerhin suchen Experten seit Jahrzehnten nach diesen Personen...Ich habe ein paar sehr seltene Namen von der Liste ausgewählt und zu meiner Überraschung war schon der zweite Versuch ein Treffer. Auf der Webseite MyHeritage können User ihre Familienstammbäume zusammenstellen (Bild: Screenshot myheritage.co.il). Der Unternehmer stellte ein Team von fünf Mitarbeitern zusammen und liess diese ein Computerprogramm entwickeln, das automatisch die Namen aus der Liste der Claim Conference mit denen der virtuellen Familienstammbäume vergleicht. Auf diese Art und Weise konnten bereits 150 Namen zugeordnet werden. Das Projekt soll noch mehrere Monate fortgeführt werden. Geld will Japhet für diese Dienstleistung übrigens nicht, er empfindet die Arbeit als Mizwa, wie gute Taten im Judentum bezeichnet werden. Artikel über die Verwendung des Internetportals (englisch), Haaretz, Webseite MyHeritage (hebräisch) 4
5 Ihre Ansprechpartner Redaktion: Samuel Suter in Vertretung von Katharina Höftmann. Katharina Höftmann arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Momentan arbeitet sie als freie Journalistin und Buchautorin. Projektverantwortlicher für den GIS-Vorstand: Jacques Korolnyk; Hintergrund Der wöchentliche Info-Service der Gesellschaft ISRAEL-SCHWEIZ (GIS) informiert Sie über spannende Aspekte, die sonst in der Berichterstattung über Israel kaum wahrgenommen werden. Darüber hinaus bietet der Info-Service einmal im Monat einen ausführlichen Bericht zu wechselnden Themen aus folgenden Bereichen: Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und Medizin, Wirtschaft und Finanzen, Energie und Umwelt, Gesellschaft und Vermischtes. Ferner bietet die GIS den Journalisten Hilfe bei der Recherche und ausführliche Zusatzinformationen zu den einzelnen Themen an. 5
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