- Fair mit Pfiff - Zitatesammlung und Fragebogen. zusammengestellt für: ballance 2006 Aktion am in Messel

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1 - Fair mit Pfiff - Zitatesammlung und Fragebogen zusammengestellt für: ballance 2006 Aktion am in Messel

2 Der Charakter der Mannschaft ist gut, aber er ist auf dem Platz nicht schmutzig genug. Da muss man den Gegner auch mal verbal attackieren, ihn provozieren, ihn beschimpfen. Ich habe das als Spieler früher auch gemacht. Das traut man mir ja heute gar nicht mehr zu, aber auf dem Platz war ich kein lieber Kerl. Da muss es mal ordentlich krachen, verdammt. Trainer Friedhelm Funkel, Eintracht Frankfurt, zur Auswärtsschwäche seiner Mannschaft (aus: Frankfurter Rundschau, )

3 Fairness heißt, fair spielen und wenn es sein muss, foulen. C-Jugend-Spieler

4 Nach 20 Minuten müssen drei Hamburger auf der Fresse liegen und nach den Sanitätern schreien. Meine Spieler müssen Schaum vor dem Mund haben, wenn sie HSV- Trikots sehen. Trainer Reinders, Hansa Rostock, vor dem Spiel gegen den Hamburger SV

5 Das Fairplay wird viel zu hoch gehängt. Ich werde bezahlt, um erfolgreich zu sein und da kann ich keine Rücksichten auf Fairplay-Bemühungen nehmen. Wenn ein Mittelstürmer durchgeht, dann erwarte ich von meinem Libero... nicht, dass er ihn ummäht, um das einmal so zu sagen, aber es wird auch viel geredet von einem humanen Foul... Das ist immer noch eine vernünftige Sache. C-Jugend-Auswahltrainer Niedersachens

6 Ich finde alles fair, was für mich von Vorteil ist. Unfairness gehört zum Geschäft. Ich werde lieber unfair Meister als fair Letzter. Verteidiger, 14 Jahre

7 Das ist reine Zeitverschwendung und nicht die ideale Vorbereitung auf einen ernsthaften Wettkampf, wenn ich meinem Gegenspieler die Hand drücken und ihm viel Glück wünschen muss. Wir sind Profis, da ist diese Friedensidee eine Heuchelei. Colin Hendry, schottoischer Abwehrspieler zum von der UEFA vorgeschriebenen Begrüßungsritual vor einem Spiel

8 100% legal, 0% fair. Werbeslogan von adidas für neue Fußballschuhe

9 Fairness bedeutet nach Möglichkeit fair spielen, und wenn es sein muss, fair zu foulen. C-Jugend-Spieler

10 Fair Play bedeutet, auch den weniger guten Spielern den Ball zuzuspielen, auch schwächere Spieler zu integrieren. C-Jugend-Spieler

11 Fairness bedeutet für mich, nur unfair zu spielen, wenn es nötig ist. jugendlicher Spieler (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

12 Fairness heißt, fair spielen und und wenn es sein muss, foulen. jugendlicher Spieler (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

13 Den Gegner foulen, ohne taktische Vorteile daran zu haben, ist unfair. jugendlicher Spieler (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

14 Rasieren, den Schützen vor dem Schuss rasieren. der Mitspieler..gab s nur eine Lösung: Umhauen! der Trainer Diese Naivität eskalierte in der 87. Minute zur Dummheit. der Reporter nach dem Bundesligaspiel Gladbach - Schalke, als sich Schalke in der 87. Minute den Ausgleich einfing (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

15 Hau ihn doch. auf ihn, los, mach ihn fertig beiß tret ihm in die Knochen Bewegungslegastheniker spiel endlich richtig, du Kackarschmongole gehört von Eltern bei einem Tag des Jugendfußballs am Rande von E- und D-Jugend-Spielen (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

16 ... der van Basten ist einer, der sich nichts gefallen lässt, sondern der auch - wenn es notwendig ist und wenn es sogar sein muss - mit unfairen Mitteln zurückzahlt und dafür ist dann wieder der Schiedsrichter da, dies zu unterbinden. Franz Beckenbauer in der Sportreportage (aus: Die Entwicklung der Rolle des Schiedsrichters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,

17 Fairness ist, hart und mit Tricks zu spielen, wenn es sein muss. Das darf aber nicht öfter passieren, sonst kann man es nicht mehr Fairness nennen. Mittelfeldspieler, 13 Jahre (aus: Fairness und ihr Verständnis im sportlichen Wettkampf oder: Die Moral des fairen Fouls,

18 Zur Geschichte des Fairplay (I) Die Werte und Normen des Fair Play wurden von der Mittel- und Oberschicht Englands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sie lassen sich in vier Sätzen zusammenfassen: Der faire Spieler muss sich selbstverständlich an die Regeln halten. Er muss sein bestes tun, das Spiel innerhalb der Regeln zu gewinnen. Er muss, um zu seiner Bestleistung herausgefordert zu werden, den bestmöglichen Gegner suchen und diesem Gegner jede Möglichkeit geben, seine Bestleistung hervorzubringen. Der faire Zuschauer muss unparteiisch sein.

19 Zur Geschichte des Fairplay (II) Sport wurde im viktorianischen England als Selbstzweck, nur zum Vergnügen betrieben. Es galt als verpönt, den Sieg um jeden Preis anzustreben. Das Ergebnis war weniger wichtig als das gemeinsame sportliche Handeln nur zum Spaß. Mit der sozialen Öffnung des Wettkampfsports für die unteren Sozialschichten wurden verschärfte Sanktionen erforderlich. So wurde der Schiedsrichter als externe Kontrollinstanz eingeführt. Wird Sport zum Mittel des Klassenkampfes, zum Kanal für sozialen Aufstieg oder als Demonstration der Überlegenheit eines politischen Systems betrieben, erweist sich das klassische Fairness-Verständnis als untauglich.

20 Zur Geschichte des Fairplay (III) Zunehmende Professionalisierung und Kommerzialisierung des Sports erhöhen den Leistungsdruck. Fairness wird eingeschränkt auf die Frage, ob es die Spielsituation erlaubt, fair zu bleiben. Wenn die Einhaltung des Fair Play nur noch eine Frage des Abwägens von Kosten und Nutzen ist, dann müssen die Kosten für Unfairness so hoch gesetzt werden, dass es sich nicht lohnt, unfair zu spielen. Zusätzlich muss im Jugendbereich gezielt zur Einhaltung des Fair Play erzogen werden. In Niedersachsen gibt es einen Fair Play Cup, bei dem die Mannschaften ihr Verhalten gegenseitig bewerten und der Schiedsrichter beide Mannschaften.

21 Fragebogen Ich heiße: Ich bin Jahre alt. Ich spiele seit Jahren im Verein Fußball. Bringe folgende Aussagen in eine Reihenfolge (1-7; 1 bedeutet: am unfairsten ): Unfair ist, wenn ich, einen Gegenspieler fest halte, der alleine auf unser Tor zuläuft.... mich beim Freistoß vor den Ball stelle, um eine schnelle Ausführung zu verhindern.... den Ball absichtlich mit der Hand spiele, um ein Tor gegen meine Mannschaft zu verhindern.... einen Gegenspieler durch einen Tritt in die Beine zu Fall bringe, damit er nicht alleine auf unser Tor zulaufen kann.... mich im Strafraum fallen lasse, um einen Strafstoß zu schinden.... einen Gegenspieler provoziere, damit er sich zu einer Revanche hinreißen lässt.... an einem Gegenspieler ein Revanche-Foul begehe. Fairness bedeutet für mich,...