Open Access: trügerischer Schein oder neue Hoffnung? Bruno Hopp, GESIS Köln im Oktober 2009
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- Alfred Peters
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1 Open Access: trügerischer Schein oder neue Hoffnung? Bruno Hopp, GESIS Köln im Oktober 2009
2 Wozu Open Access? bezeichnet den freien, ungehinderten Zugang zu Informationen, Primärdaten und Metadaten ohne (finanzielle) Hürden, meist über Web die Entgeltfreiheit (royalty free) gilt als neu gegenüber etablierten Formen der kommerziellen Vermarktung die Publikationen können über eine eigene Lizenzform geschützt werden (GPL 2/3; LGPL), Referenzierung findet auch weiterhin statt! Open Access versucht neue Vertriebswege zu finden
3 Definition... Frei zugänglich im Internet sollte all jene Literatur sein, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Erwartung, hierfür bezahlt zu werden, veröffentlichen Budapest Open Access Initiative (BOAI), 14.Febr überarbeitete Fassung: Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen vom Oktober 2003 (Max Planck Gesellschaft...): die Rolle der permission barriers
4 historisches... Zeitschriftenkrise der 1990er Jahre als Auslöser Internet (besser: Web) soll schnellere Publikation ermöglichen (Preprintserver sind etabliert...) Verlage reservieren sich Nutzungsrechte an Publikationen, die durch Steuergelder mitgefördert wurden ein Auslöser für Kritik Autoren kaufen eigene Werke zurück, obwohl mit öffentlichen Mitteln gefördert - publizieren Wissenschaftler ökonomisch motiviert?
5 Formen von Open Access Elektronisches Publizieren (ab 1990) will den Prozeß bis zur Publikation abkürzen Goldener Weg : primäre Veröffentlichung des wissenschaftlichen Textes in einem Open- Access-Medium, das den Bedingungen des Open Access folgt. Grüner Weg : Parallelveröffentlichung oder Selbstarchivierung (private Homepages, Instituts-webseiten, Dokumentenserver z.b.
6 Cui bono? Open Access ist ja toll, aber mit meinen Publikationen? - Kollektiver vs. individueller Nutzen: Zugang zu Information (reiche/arme Länder...), Exclusivität der Nutzung wird durch OA reduziert, - Verlust von verlegerischer Kompetenz, der Wissenschaftler macht alles allein - Rechtslage unterstützt OA auch in Dtld.(2.Korb UrheberRNov.) - ist collaborative publishing schlecht weil impact factor geringer?
7 Open Access und Primärdaten OA bezieht sich nicht einzig auf Publikationen, sondern auch auf Primärdaten: Open Data und Datenarchive (für ausgewählte Bereiche) Die wichtige Rolle der Primärdaten für weitere wissenschaftliche Auswertung(-en) thematisiert die E-Science : das C3-Grid der Klimaforschung, Astro-Grid-D, HEP-Grid der Hochenergiephysik; DataNet Initiative bzw. Sustainable Digital Data Preservation and Access Network und die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der DFG
8 Linux als ein Modellversuch? kernel ist Open Source (GPL 2 Lizenz, freier Zugang aller Interessierten zum source code ( free speech not free beer ) über git/subversion/cvs.. kommerzielle Verwendung ja, Änderungen müssen aber zurückfliessen (viraler Aspekt z.b. SElinux der NSA ist frei zugänglich, IBMs jfs, SGIs xfs ) Prinzip der Selbstorganisation von invisible colleges Mailinglisten (LKML), Meritokratien von Experten (z.b. Apache Foundation), Wikis, die Symbiose von Kommerz und Open Source Anwendern (Fedora/RedHat Enterprise Edition/CentOS)
9 Linux (cont.) Linux keine wissenschaftliche Disziplin (?) Anwender/Nutzer sind gleichzeitig potentielle Entwickler und Beta-tester, neue Wege abseits etablierter Verbreitungsmechanismen: Installparties, Usergroups, motivierte Individuen, Freundschaftsnetze hat mit Fokus auf techni. Vernetzung (Web, geschl. Mailinglisten, usergroups) rasante Verbreitung auch unter nicht-technischer Klientel gefunden (der Open Source immer noch ein wenig rätselhaft erscheint). Digitalisate nicht möglich niemand will alte releases... Symbiose von Kommerz und Open Source: IBM, Google, Lufthansa, NASA, NSF, Oracle, Amt f.auswärtige Politik(BAu), Bundeswehr, For.Z. Jülich teilweise in Eigenregie programmierte Applikationen werden zu Open Source konvertiert (Netscape, OpenOffice, Gnumeric) die Nutzer tragen ihre individuelle Motivation in die Gemeinschaften Linuxanwender polarisieren gerne, Anwender kommerzieller Lösungen kaufen halt ein
10 Individuelle Aspekte - Brauchen wir eine andere Alphabetisierung?
11 Trends... (Volltext-) Datenbanken, Suchmaschinen und Webdirectories: warum reichen sie nicht aus? retrieval ist nicht trivial: Suchen und Finden ist ein NPhartes Problem über Autoren, Themen, Netzwerke, Institutionen, Technologien, Objekten, Ideen... elektronische Kooperation und Vernetzung ist keine Ausnahme mehr aber welche Standards zum Austausch? nicht die Technik setzt Maßstäbe: (Wissens-) Repräsentation innerhalb von Disziplinen wird neu definiert beschreibt Open Access die neue Wissensallmende?
12 open source und Open Access? lässt sich aus dem Erfolg von Open Source Software der letzten 20 Jahre etwas übernehmen für Open Access? Freiheit des Zuganges als Ausgangspunkt (Humboldt sches Bildungsideal) keine technischen Hürden durch proprietäre Protokolle, Patente und unnötige Lizenzen reichhaltiges soziales Umfeld mit regelmässigen Konferenzen, Usermeetings, Mailinglisten, Repositories, Übersetzern jeder kann beitragen, alle können Entwickler sein. Allmende: von Freiwilligen organisiert je mehr Nutzer, um so grösserer Nutzen. Wissensallmende als erwünschter spin-off
13 Discussion on Open Access tends to be strong on rhetoric but short on facts. (Sally Morris, in: Kaufman-Wills Group 2005,1; zitiert nach Weishaupt, 2).
14 J. Klump: Data publication in the Open Access initiative. Data Science Journal 5(2006), Elinor Ostrom (1990): Governing the Commons. Cambridge University Press Karin Weishaupt (2008): Der freie Zugang zum Wissen: auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel! Erste Ergebnisse einer Studie zur Akzeptanz von Open-Access-Zeitschriften; In: Forschung Aktuell 08/2008, IAT/Fachhochschule Gelsenkirchen, (Pre-/postprint Server Naturwissenschaften) (Electronic information for Libraries)
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